Hallo.
Habe Schwierigkeiten beim Videoschnitt mit Pinnacle Studio 8.
Aufnahme bleibt hängen. System muss neu gebootet werden.
Habe nun gehört, das könne an der Festplatten-Indizierung liegen.
Wo kann ich dei abschalten?
Kurt Dohmen
Hallo.
Habe Schwierigkeiten beim Videoschnitt mit Pinnacle Studio 8.
Aufnahme bleibt hängen. System muss neu gebootet werden.
Habe nun gehört, das könne an der Festplatten-Indizierung liegen.
Wo kann ich dei abschalten?
Kurt Dohmen
Im Windows Explorer auf das Laufwerk gehen und einen Rechtsklick ausführen.
Dann steht unten "Laufwerk für schnelle Suche indizieren"
Natürlich nur dann, wenn das Laufwerk mit NTFS formatiert ist.
Es kann aber auch was anderes sein: z.B. der Hintergrund-Virenscanner. In einigen (z.B. der von AVP oder der BitDefender) läßt sich die Größe der zu scannenden Files limitieren, bei AVP zusätzlich kann man bestimmte Extensions von der Prüfung ganz ausnehmen, auch, wenn sie ohne diese Option abzuscannen wären. Z.B. könnte man alle .AVI und alle .MPG ausnehmen.
Es könnte aber auch einen gänzlich anderen Grund geben: die Festplatte (ich unterstelle mal, eine EIDE-HD) ist schlicht und einfach nicht stabil schnell genug im Datendurchsatz. Wenn man in guter Qualität (d.h. mit Videograbberhardware) Filme in voller PAL-Auflösung aufzeichnet, dann werden dabei locker 4-5MB/s Datendurchsatz anfallen, die ganze Aufzeichnungszeit über. Und DAS genau ist der Knackpunkt! Während SCSI-Platten solche Durchsätze mühelos mitmachen, ist das für viele EIDE-HDs schon ein reife Leistung, während 90 oder noch mehr Minuten permanent 4-5MB Daten auf die Platte zu schreiben. Klingt lächerlich, aber so ist es.
Normalerweise ist für moderne Platten ein permanenten Durchsatz von 4-5MB auch kein Problem mehr, aber, wie man an einigen technischer orientierten Testberichten sehen kann, gibt es bei EIDE-HDs immer wieder mal, wenn man die Schreibgeschwindigkeit entlang des Radius betrachtet, eine Zone (normalerweise im mittleren Drittel der Radius-Entfernung), wo der Durchsatz dramatisch und ganz plötzlich, aber reproduzierbar einbricht. Das ist kein Fehler auf der Plattenoberfläche, es ist konstruktionsbedingt, das gibt´s auch bei den besten HDs.
Aber die Menge der Daten, die geschrieben werden sollen, wenn der SchreibLese-Kopf der HD über solch eine Zone gerät, ist immer noch 4-5MB/s, aber genau dann KANN die Platte nicht 4-5MB/s wegschreiben, d.h. es bildet sich ein Stau. Ob das dann zu Datenverlust führt oder gar zum Abbruch, hat damit zu tun, wie groß diese Zone ist, ob sie sich ggf. nochmal wiederholt und wie groß der Cache ist, daß er alle diese Daten noch aufnehmen kann, um sie dann auf Platte zu schreiben, wenn dieser "Engpaß" überwunden ist.
Verstärkt kann dieser Effekt natürlich auch noch dadurch werden, wenn das Betriebssystem auf dieser Partition, auf der der aufgenommene Film abgespeichert werden soll, auch noch die Betriebssystemdaten und -programme beackern muß und womöglich auch noch die Auslagerungsdatei. Dann muß der arme SchreibLese-Kopf derart zwischen den einzelnen Schreib- und Lesestellen hin und her huschen, daß er nicht mehr Zeit hat, die ja immer noch mit 4-5MB/s anfallenden Videodatei auch noch abzuspeichern. Im schlimmsten Falle kann das dann zu "Erscheinungen" führen, die Du beobachtet hast.
Es gibt bei einigen ganz wenigen Händlern EIDE-HDs, die speziell für den Einsatz als Aufzeichnungsmedium fürs Filmgrabbing geeignet sind. Bei denen kommt dann keine der o.g. verlangsamten Zonen vor. Da EIDE-HDs nicht gezielt für einen solchen Einsatzzweck gebaut werden, muß man dann praktisch jedes Modell einzeln durchmessen (mit Meßprotokoll, Zertifikat und allem pi-pa-po), was natürlich einen hohen Aufwand bedeutet, diese zu finden und damit auch den 4-5fachen Preis solcher HDs erzeugt.
Tips:
- zum Aufzeichnen SCSI-HDs verwenden; teuer, aber die beste Lösung
- die Platte, auf der das Video aufgezeichnet werden soll, sollte NUR zur Videoaufzeichnung verwendet werden, es sollte keine konkurrierenden Schreibzugriffe geben
- Hintergrundprozesse (z.B. Virenscanner, Indizierung der HD) abschalten, ebenso zeitgesteuerte Prozesse, die um x Uhr irgenwas tun sollen (z.B. Terminkalender); die CPU hat mit dem Video aufnehmen schon genug zu tun, mit sowas kann man JEDE CPU in die Knie zwingen!
- für das Generalthema "Video auf´m Rechner" KANN die CPU gar nicht leistungsfähig genug sein! Speicher satt und HD-Platz bis über´s Abwinken hinaus sind Pflicht!
-und: während der Aufnahme den Rechner nichts anderes tun lassen, also nicht noch die eMails des Tages sichten oder surfen oder - Gott bewahre! - spielen
- NTFS als Festplatten-Dateisystem ist anzuraten, als Schutz bei Abstürzen (ziemlich resistent dagegen), schnell genug und es sind auch ziemlich große Dateien in einem Stück möglich