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Picobird repariert_Kriechströme an den Chipbeinen!

Tilo Nachdenklich / 9 Antworten / Baumansicht Nickles

Kaum lobe ich die Platte in einem meiner letzten Postings, da macht sie die Grätsche. Ist die zweite Platte, reines Backup. Das volle Programm, lautes böses Klackern, Heulen, Jaulen zirpen, mal im Bios weg, jede Menge "Defektive Devise". Auffällig war dass die Symtome mal auf Mechanik und mal auf Controler deuteten. Teilweise funktionierte Fujitsus Festplattentool, allerdings erst nachdem ich auf UDMA2 zurückgegangen bin. Aber Low-Level Format lief nie voll durch (kein Responding - während Hitachis Drive Fitness Test auf defekte Sektoren hingewiesen hatte). Oft war die Platte in Aida nicht zu finden. Dann habe ich gegoogelt und Sensationelles entdeckt:
Reparaturanleitung

Man kann die Seite auch von Google suchen lassen und hat dann die Möglichkeit sie in der bekannten "lustigen" Form auf deutsch übersetzen zu lassen. Man sollte sich unbedingt auch die Bilder beim Link "report" anzeigen lassen.

Ich habe also mit meinen schlechten Augen und einer phantasitischen Lupe mit einer dünnen Nähnadel ne Stunde auf der Platine rumgekratz, da war tatsächlich an den Chipbeinen - da wo sie zur Platine abgeknickt sind - so ne Art feine Kristalschicht zwischen manchen Beinchen. Danach war die Platte wieder da aber noch immer lief Fujitsus Low-Level nicht. Egal Maxtors Tool ist durchgelaufen, aber durch den Test ist die Platte immer noch gefallen. Aida (SMART) meinte: Current Pending Sector Count. Ich habe die Platte dann partitioniert und mit DriveImage wieder meine Backups erstellt. Und nun sind auch die SMART-Fehler verschwunden. Seltsam. So richtig traue ich der Platte nicht...auch weil ich sie aufgemacht habe. Das war vielleicht ein Kampf mit dem Staub. Ach ja, für die Reparatur braucht man so Pressluft aus der Dose, auch um die Ergebnisse der Kratzerei wegzupusten. Die Fujitsu 40 GB hat 2 Platten die witziger Weise nur mit drei Lesearmen abgetastet werden, eine Plattenoberfläche bleibt ungenutzt.

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Cybercrown Tilo Nachdenklich „Picobird repariert_Kriechströme an den Chipbeinen!“
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Hallöle

Man eh, ich frage mich echt was zur Zeit nur mit den Festplatten los ist.
Was hier in letzter Zeit von defekten Platten zu lesen ist ist ja kaum zu glauben.
Nun die Krönung: meine Platte hat es am Sonntag auch zerhauen!!!

Was zum Teufel ist da los?


CU
Cybercrown

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Tilo Nachdenklich Nachtrag zu: „Picobird repariert_Kriechströme an den Chipbeinen!“
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120 GB Samsung machen z.Z. in den Foren die Runde, wurden aber auch viele verkauft... . Ich habe aber auch an anderer Stelle geschrieben, welche Rolle Abstürze oder zu schwache Netzteile spielen können oder nicht richtig stromlose PCs beim Strippen ziehen (bzw. Wechsel von Wechselrahmen). In den meisten Fällen ist die Festplatte nicht wirklich defekt...während es für die Daten mau aussieht. Auch meine Reparaturmethode ist nicht dauerhaft. Dieser Hauptchip der Picobird ist das heißeste Teil an der Festplatte, vielleicht kann man einen kleinen Kühlköper ankleben und die Platine dünstet dann weniger Kristalle aus. In vielen Fällen läuft die HD schon wieder wenn man von Diskette eine neue Partitionstabelle aufspielt. Wie man die Partitionstabelle sichert, schreibe ich so ca. in jedem 5.-ten Posting. :-)

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Dr. Hook Tilo Nachdenklich „Picobird repariert_Kriechströme an den Chipbeinen!“
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Na ich weiß nicht so recht. Festplatte öffnen und dann mit Pressluft wieder staubfrei bekommen und wiederverschließen? Das klingt doch alles recht abenteuerlich.
Eine Platine "dünstet" Kristalle aus? Manchmal gewinnt man hier beim Lesen der Threads völlig neue physikalische Erkenntnisse.

Ich kann hier nur warnen! Vor Nachahmung, - und davor, derlei "Reparaturmethoden" auch nur im Ansatz ernst zu nehmen !!

mfg

Dr. Hook

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Tilo Nachdenklich Dr. Hook „Na ich weiß nicht so recht. Festplatte öffnen und dann mit Pressluft wieder...“
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Hallo Dr. Hook!

Ich kann auch nur warnen, Kids don't try this at Home!

Hast Du eigentlich den Artikel gelesen? - Ich habe das Rezept angewendet und es hatte Erfolg. Zwar zeigt das Fujitsu Testtool fjerase immer noch einen Plattendefekt an, aber SMART ist voll ok und die Platte tut es (noch). Dagegen war sie zuletzt auch nicht mehr ins Bios zu bekommen.

Die Platte war aufgegeben und ich werde Ersatz besorgen. Ich habe sie laufen lassen und mehrmals geöffnet und konnte keine Kratzspuren vom Staub feststellen. Pressluft allein hat es nicht gebracht, ich habe noch ein ausgewaschenes Brillentuch genommen und nur mit einem Hauch über die Plattenoberfläche gestreichelt, immer nach außen bei leichtem Drehen (unbedingt in die richtige Richtung, vom Lesearm weg). So etwa beim 20-Versuch jeweils habe ich sie dann fast ohne Flusen zubekommen; ich flunkere nicht!!

Es scheint im Netz noch mehr Hinweise auf dieses merkwürdige Platinenproblem bei der Picobird zu geben. Teilweise verliert sie durch die Fehlschaltung des Controlers ihre Firmware. Wir hatten hier vor ca. einem Jahr viele verzweifelte Picobird-geschädigte, die wären froh gewesen, die Platte nochmal so hinzubekommen, dass sich die Daten auslesen lassen. Fujitsu tut sich ja schwer mit Ersatz und zahlt nicht gern und die Informationspolitik ist skandalös, es geht doch oft um existenzielle Daten. Wo der Sachverhalt jetzt raus ist, könnte so manch einer über Schadensersatzforderungen nachdenken, denn Datenrettung wäre in vielen Fällen bei ausreichender Information möglich gewesen.

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Dr. Hook Tilo Nachdenklich „Hallo Dr. Hook! Ich kann auch nur warnen, Kids don t try this at Home! Hast Du...“
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Ja, ich habe den Artikel gelesen.
Allerdings sind Vorgehensweise und Schlußfolgerungen dieses Mannes mit stirnrunzeln und mit äußerster Skepsis zu betrachten.

Ich habe sie laufen lassen und mehrmals geöffnet und konnte keine Kratzspuren vom Staub feststellen.

Zumindest beim ersten Öffnen hätte mich das auch gewundert. Immerhin sollte man doch davon ausgehen können, daß die Platte irgendwann in einem Reinraum verschlossen wurde.

....ich habe noch ein ausgewaschenes Brillentuch genommen und nur mit einem Hauch über die Plattenoberfläche gestreichelt, immer nach außen bei leichtem Drehen (unbedingt in die richtige Richtung, vom Lesearm weg). So etwa beim 20-Versuch jeweils habe ich sie dann fast ohne Flusen zubekommen

Da stehen einem halbwegs informierten Menschen sämtliche Haare zu Berge !!! Bereits ein einzelner Rauchpartikel, wie sie zu zigtausenden sekündlich aus einer brennenden Zigarette aufsteigen, hat einen größeren Durchmesser als der Abstand von Plattenoberfläche zu den Köpfen beträgt. Und Du "behandelst" die Plattenoberfläche mit einem feuchten Tuch und beurteilst das Ergebnis dann mit bloßem Auge oder unter Zuhilfenahme einer Lupe. Das Ergebnis, die Oberfläche fast ohne Flusen hinzubekommen, wertest Du gar noch als Erfolg. Selbst unter einem normalen Mikroskop wären Teilchen von der Größe eines Rauchpartikels nicht zu sehen.

Ich kann dazu nichts mehr sagen, - sondern nur noch mit dem Kopf schütteln.......................

Dr. Hook

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gelöscht_35042 Tilo Nachdenklich „Picobird repariert_Kriechströme an den Chipbeinen!“
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Ich weiß nicht!

Bei mir laufen 4 80er Hitachi-IBM 14-16 Stunden 7 Tage in der Woche und die Dinger gehen einfach nicht kaputt!! 2 sind sogar noch von Micky und dies ist auch schon locker über 1 Jahr her.

luttyy

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Tilo Nachdenklich gelöscht_35042 „Ich weiß nicht! Bei mir laufen 4 80er Hitachi-IBM 14-16 Stunden 7 Tage in der...“
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Man soll die Platten blos nicht so oft abstellen, das ist es. Ergibt sich bei mir aber automatisch, weil sich hier im Laufe der Jahre 8 Platten angesammelt haben, die je nach Aufgabe eingesetzt werden. Das ist einerseits sehr sicher, andererseits gibt es recht oft Wehwechen, so heftig hatte ich es noch nie. Das ist ja ein typischer Serienfehler, das Internet ist voll davon. Ich dachte bisher, es ist der Spannungsregler...so hat es die c't geschrieben. Wohl bei 10% der Platten, ich dachte da bin ich verschont geblieben, denn das eine kritische Jahr Betriebsszeit war ja rum.

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Risck Tilo Nachdenklich „Picobird repariert_Kriechströme an den Chipbeinen!“
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Hallo,
bin auch so´n Bastler. Habe schon HD´s mit nicht anlaufendem Motor aufgemacht, um die Platten wieder in Gang zu setzen. Hat auch geklappt, die HD ist dann aber nur noch zum Retten der Daten geeignet. Die offene HD am besten senkrecht halten, damit kein Staub sich absetzen kann, dann gleich wieder verschließen.

Datenrettung für die Fujitsu MPG3X-Serie übernimmt auch http://www.eurodatarecovery.com/fujitsu.php für 400€.

Hier mein Erfahrungsbericht:

Die nicht erkannt Fujitsu habe ich mit dem Recovery Tool von Fujitsu wieder aktivieren können (Download: http://stephan.win31.de/rare/Fujitsu-RecoveryToolV202A.zip). Das Tool versucht auch die Daten auf eine zweite gleichartige Platte, so man hat, zu kopieren. Danach habe ich die Daten aus der defekten NTFS-Partition mit ZAR von http://www.z-a-recovery.com/ retten können. Dazu muß die Platte aber je nach Datenmenge einige Stunden durchhalten.

Auf einer meiner 2 HDs scheint der SDRAM-Chip HY57V161610D einen Hitzeschaden zu haben. Das linke Drittel des Gehäuses ist dunkler als der Rest, und die Beschriftung ist schwarz gebrannt. Mit diesem Controller läßt sich die HD nach 2 Wochen Datenrettungsversuchen überhaupt nicht mehr ansprechen.

Soweit mein Senf.

Gruß Klaus

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Tilo Nachdenklich Risck „Picobird repariert_Kriechströme an den Chipbeinen!“
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Danke, interessant!

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