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festplatte partitionieren

wagas1 / 6 Antworten / Baumansicht Nickles

Nabend,

kurze Frage:
Nabend, kurze Frage: Erstellt man logische (bootfähige) Partitionen in primären oder erweiterten Partitionen?

Und: ist das normal, dass XP meine IDE-Festplatte nicht erkennt? Möchte diese als Datenspeicher nutzen. Habe 2 SATA (1xXP und 1xkubuntu (noch nicht installiert)) und eine IDE-FP angeschlossen.


danke im voraus
wagas

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Tilo Nachdenklich wagas1 „festplatte partitionieren“
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Du wagst Dich da an große Dinge heran...

Erklärungen:
Partitionen (neuer Windows-Jargon "Volumes")
1) Es werden max. 4 bootfähige Primäre Partitionen zugelassen.
2) Es sollte in der Regel nur eine Primäre Partitionen sichtbar sein. Die anderen Partitionen - mit anderen Betriebssystemen - sollten per ungültiger Partitionskennung versteckt werden.
3) Verstecken ist eine Funktion des Betriebssystems, mit einer Linux-Knoppix-CD und damit anderem Zugang zu den Partitionen, sind stets alle Partitionen sichtbar.
4) Es ist festgelegt, dass Betriebssystempartitionen (auf diesen befinden sich im Idealfall nur Windows plus Treiber plus Anwendungen) auf Primäre Partitionen gehören. Linux startet aber auch von logischen Partitionen weiter hinten. Daten gehören auf logische Partitionen, die Windows-Daten (Browser-Cache, E-Mail) und die Anwendungsspeicherpfade lassen sich auf andere Partitionen umleiten.
5) Wenn man viele Partitionen braucht, gehen max. drei Primäre Partitionen plus einer Erweiterten Partition; letztere ist allerdings auch eine Primäre Partition.
6) Die Erweiterte Partition ist ein Container, der viele Logische Partitionen aufnehmen kann.
7) Die max. vier Primären Partitionen werden im MBR eingetragen. Man kann diese Partitionstabelle mit dem Programm PED auf Diskette sichern (sehr nützlich!). Die Logischen Partitionen werden über die Erweiterte Partition gefunden und dann geht die Orientierung per einer "Kette". Die jeweils nachfolgende Logische Partition legt ihre Partitionsdaten am Ende der vorhergehenden Logischen Partition ab. Wenn man eine Partition weiter vorn löscht, ist die Kette gesprengt. Software wie testdisk kann allerdings solche Ketten reparieren.
8) Windows XP legt seine Startdateien (ntldr, boot.ini und ntdetect.com) auf der ersten sichtbaren Partition der Festplatte ab.
9) Betriebssystempartitionen gehören in der Regel an den Anfang der Festplatte. Also z.B. Win98, WinXP, Linux. Die höhere Windows-Version jeweils als Letzte.

Neue Festplatten:
10) Festplatten müssen zunächst einmal im Bios erkannt werden.
11) Dann muss man ihnen in der Windows-Datenträgerverwaltung einen Laufwerksbuchstaben zuweisen. Wenn man mehr als eine Partition auf der Festplatte hat, bekommt jede Partition einen Laufwerkbuchstaben. Erst danach sind Partitionen im Explorer sichtbar.
12) Für den Fall dass (später) mal Laufwerksbuchstaben dazukommen, ist es günstig dem optischen Laufwerk den Buchstaben Z zuzuweisen, damit sein Buchstabe konstant bleibt.
13) Wenn das optische Laufwerk - etwa wegen Verschmutzung einer DVD - in den PIO-Modus fällt, muss der ensprechende IDE-Controler im Gerätemanager gelöscht werden. Windows erstellt ihn beim Neuboot wieder und behebt das Problem. Dann muss aber das optische Laufwerk wieder neu auf Z gelegt werden.

Umpartitionieren/Backup:
14) Unzugewiesenen Festplattenplatz (es ist oft unsinnig eine Festplatte von Anfang an vollständig zu partitionieren!) kannst Du per Windows-Datenträgerverwaltung partitionieren. Du kannst auch Partitionen wieder löschen, aber dann sind die Daten weg.
15) Umpartitionieren ohne Datenverlust geht auch per PartitionMagic8. Aber letztlich kann man auch dabei seine Daten verlieren, man braucht ein Vollbackup. Weil Vollbackup am besten auf einer zweiten gleichen, gleich-partitionierten Festplatte funzt, braucht man also von Anfang an (!) eine geeignet eingerichtete Festplatte (stets zwei gleiche Festplatten kaufen).
Oft wird argumentiert, wenn man die Daten ohnehin hin- und herspielt, dann kann man auch dabei die eine Platte löschen und Neupartitionieren und kann somit auf PartitionMagic8 verzichten.
16) Fürs Backup von Betriebssystempartitionen braucht man spezielle Software, ebenso fürs besonders sichere und schnelle partitionsweise Backup, hardwarenahe-sektorenweise. Echte Backupprogramme dagegen, sind sehr fehlerträchtig.

Linux:
17) Linux installierst Du am besten an den Anfang der zweiten Festplatte. Wenn Du gefragt wirst wo GRUB (oder LiLo) installiert werden soll, so lasse nur eine Diskette zu. Der Windows-MBR bleibt auf diese Weise unangetastet. Im Notfall sollte sich Linux auch ohne Diskette per Linux-CD starten lassen. Mit Diskette kannst Du die Eingriffszeit minimieren, dann verlierst Du beim Booten max. 2 Sekunden. Du startest dann Windows ohne diese Diskette und für den Linux-Boot schiebst Du die Diskette ein.

Bios:
18) Im Bios muss die gewünschte Festplatte als Bootplatte eingetragen sein.

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KarstenW Tilo Nachdenklich „Du wagst Dich da an große Dinge heran... Erklärungen: Partitionen neuer...“
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"Linux:
17) Linux installierst Du am besten an den Anfang der zweiten Festplatte. Wenn Du gefragt wirst wo GRUB (oder LiLo) installiert werden soll, so lasse nur eine Diskette zu. Der Windows-MBR bleibt auf diese Weise unangetastet. Im Notfall sollte sich Linux auch ohne Diskette per Linux-CD starten lassen. Mit Diskette kannst Du die Eingriffszeit minimieren, dann verlierst Du beim Booten max. 2 Sekunden. Du startest dann Windows ohne diese Diskette und für den Linux-Boot schiebst Du die Diskette ein."

grub läuft fehlerfrei. Wenn grub Windows NICHT booten soll, dann kann man grub in die root Partition von Linux installieren und grub von einem anderen Bootmanager starten lassen. Windows bringt einen eigenen Bootmanager mit.
Man kann aber auch den Bootmanager von Acronis Disc Director nutzen.
Manche Rechner haben gar kein Diskettenlaufwerk .

Linux kann man von primären oder von logischen Partitionen starten.

PS: Eventuell ist in diesem Windows Handbuch erklärt wie man ein anderes Betriebsystem unter Windows starten kann:

http://www.microsoft.com/germany/technet/prodtechnol/winxppro/reskit/default.mspx





Debian GNU/Linux https://www.debian.org/index.de.html
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Tilo Nachdenklich KarstenW „ Linux: 17 Linux installierst Du am besten an den Anfang der zweiten Festplatte....“
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Ich sage nicht das es nicht anders geht, sondern ich sage es ist die einfachste und sicherste Methode einen typischen Windows-MBR unangetastet zu lassen. Natürlich wird mit dieser Methode auch der größte Teil von GRUB auf Festplatte installiert...aber nicht im MBR.

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KarstenW wagas1 „festplatte partitionieren“
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Windows kann man nur von primären Partitionen starten. Man kann wie Tilo erklärt nur maximal 4 primäre Partitionen anlegen.
Oder man legt 3 primäre und 1 erweiterte Partition an.
In diese erweiterte Partition kann man logische Partitionen anlegen.
Bei Linux werden verschiedene Verzeichnisse auf eine eigene Partition gelegt.
Zumindest muß man eine root Partittion (Wurzelverzeichnis /) und eine swap Partition anlegen.

Dann kann man verschiedene Unterverzeichnisse wie /var , /home eventuell /usr auf eine eigene logische Partition legen.
Der Sinn dahinter ist zum Einen mehr Stabilität. Es kann manchmal vorkommen das der Betriebsystemkern sehr große Logdaten schreibt.
Dabei besteht immer die Gefahr das die Festplatte volläuft und das System danach abstürtzt.
Und dann soll verhindert werden das die Fragmentierung bis in die root-Partition (Wurzelverzeichnis /) geht.
Für einen Desktoprechner reicht es wenn man /var, /home und /usr auf eine eigene Partition legt.
/var würde ich etwa 3 -4 GigaByte groß machen.
/ Partition vielleicht 10 GigaByte
/usr Partition 20 Gigabyte (für Programme und Bibliotheken und Dokumentationen)
/home Partition , Rest der Festplatte, für Benutzerdaten und Downloads aus dem Internet

Legt man /usr nicht auf eine eigene Partition , dann muß / entsprechend größer gemacht werden
Wenn du ext3 als Dateisystem verwendest kann du mit dem Acronis Disc Director die Partitionsgrößen auch noch nachträglich verändern.
Man soll die Partitionen lieber etwas größer machen als zu klein.

Wenn du eine sehr große Festplatte hast, kannst du auch noch eine logische Partition als Reserve ungenutzt lassen.
Vielleicht brauchst du irgendwann noch eine FAT32 Partition.

PS: Das ist eine typische Verzeichnisstruktur eines Linuxrechners (eventuell auch Unixrechners):

ls -l /

insgesamt 121
drwxr-xr-x 2 root root 4096 2007-05-17 19:53 bin
drwxr-xr-x 3 root root 4096 2007-05-17 19:08 boot
drwxr-xr-x 13 root root 14460 2007-07-01 09:24 dev
drwxr-xr-x 108 root root 8192 2007-07-01 09:24 etc
drwxrwsr-x 3 root staff 4096 2005-10-15 10:37 home
drwxr-xr-x 2 root root 4096 2005-10-15 12:24 initrd
drwxr-xr-x 2 root root 4096 2006-02-21 11:39 iso-test
drwxr-xr-x 13 root root 8192 2007-04-16 10:13 lib
drwxr-xr-x 2 root root 49152 2006-11-06 15:03 lost+found
drwxr-xr-x 5 root root 4096 2007-04-08 20:57 media
drwxr-xr-x 2 root root 4096 2004-12-15 23:55 mnt
drwxr-xr-x 4 root root 4096 2006-07-31 17:38 opt
dr-xr-xr-x 95 root root 0 2007-07-01 11:20 proc
drwxr-xr-x 29 root root 4096 2007-05-19 10:12 root
drwxr-xr-x 2 root root 4096 2007-04-07 09:35 sbin
drwxr-xr-x 2 root root 4096 2005-10-15 12:24 srv
drwxr-xr-x 10 root root 0 2007-07-01 11:20 sys
drwxrwxrwt 10 root root 4096 2007-07-01 09:29 tmp
drwxr-xr-x 14 root root 4096 2006-04-17 20:26 usr
drwxr-xr-x 14 root root 1024 2005-10-15 12:24 var

Man kan immer entscheiden ob das jeweilige Verzeichnis auf eine eigene Partition kommt oder ein normales Unterverzeichnis in / ist.
Der Pfad zu den Dateien bleibt immer erhalten.








Debian GNU/Linux https://www.debian.org/index.de.html
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ChrE wagas1 „festplatte partitionieren“
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Hallo wagas1! Alles klar, oder brauchst Du noch Hilfe ???

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shrek3 ChrE „@wagas1“
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Und: ist das normal, dass XP meine IDE-Festplatte nicht erkennt? Möchte diese als Datenspeicher nutzen.

Wenn Spezialisten sich sich erst mal in den Dschungel eines Thema vertiefen, verlieren sie schon mal den Blick für die Ausgangsfrage.

Falls deine IDE-Platte unformatiert ist, ist sie im Explorer nicht zu sehen. Du musst sie erst über die XP-Datenträgerverwaltung (Rechtsklick auf Arbeitsplatz -> Verwalten -> Datenträgerverwaltung) initialisieren und anschließend partionieren und formatieren.

Sie hat in der Datenträgerverwaltung die Bezeichnung "Datenträger 2" (evtl. auch "Datenträger 1"). Du initialisierst sie, indem du auf das Feld, in dem "Datenträger 2" steht, per Rechtsklick den Befehl "Initialisieren" auswählst.

Formatiere sie entweder ganz oder doch wenigstens eine Partition im Dateisystem FAT 32, damit auch unter Ubuntu auf ihr Daten geschrieben werden können. Zum Schreiben von Daten spielt es keine Rolle, ob die Partition eine primäre Partition oder ein logisches Laufwerk ist.

Gruß
Shrek3
Fatal ist mir um das Lumpenpack, das, um Herzen zu rühren, den Patriotismus trägt zur Schau, mit all seinen Geschwüren. Heinrich Heine
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