Guten Tag zusammen,
mal so ne Frage aus Neugier:
Wenn ich ein Raid 1 oder Raid 5 Verbund habe, und z.B. der Raid Controler geht kaputt oder sonst irgendwie wird das Raid beschädigt.
Kann ich dann die Platten einzelnen in einen anderen Rechner einbauen oder per USB Gehäuse extern anschliessen, und die Daten noch auslesen, die auf den Platten liegen?
Würd mich ja mal interessieren. Wer hat Erfahrung damit?
Datenträger - Festplatten, SSDs, Speichersticks und -Karten, CD/ 19.576 Themen, 110.115 Beiträge
Das geht nicht. Der Raid wird wie ein einzige Platte behandelt und somit werden die Daten gleichmäßig auf die Platten verteilt.
Du müsstest also also von jeder Platte die einzelnen Fragmente zusammenführen. Wer will da wissen, was wo hin gehört?
Das ist ja gerade bei einem Raid 0 das Problem. Ist eine Platte hin, ist der Raid total zerstört mit den Daten....
Gruß
Gut, bei Raid 0 klar. Raid 5 kann ich mir dann auch noch vorstellen, aber bei einem
Raid 1...?
Okay, mach ichs mal konkreter:
Wenn jetzt bei unserer NAS zu Hause (4 Platten aufgeteilt auf 2 Volumes, wo jedes durch Raid 1 gesichert ist) das Gerät an sich kaputt (jetzt nicht direkt durch Blitzschlag) geht z.B. müsste ich dann doch noch an die Daten der Platten kommen oder nicht?
Ich überlege halt nur, ob es unbedingt nötig ist, die Daten nochmal separat zu sichern, falls das gesamte Raid ausfällt.
Der Arbeitsaufwand ist mir egal. Wenn ich im Schadensfall die Platten an einem anderen Rechner auslesen kann, kann ich damit leben. Nur eben eine zweite NAS mit 4 Platten als Backup ist ja ziemlich teuer.
Hmm,
schau mal hier...
http://de.wikipedia.org/wiki/RAID#RAID_1:_Mirroring_.E2.80.93_Spiegelung
Ein Raid-Array ersetzt nie ein Backup, luttyy hats ja schön verlinkt.
Einzig die Ausfallsicherheit bzw. Verfügbarkeit wird erhöht. Dazu kommt möglicherweise noch ein gewisser Geschwindigkeitsvorteil, der aber bei einem NAS durch die Netzwerkgeschwindigkeit sowieso gedrosselt wird.
Stell Dir vor, durch Schadsoftware oder ein Versehen werden ganze Verzeichnisse auf dem NAS gelöscht. Hier hilft nur eine Sicherung / Kopie an anderer Stelle weiter.
Zum auslesen der Daten: Wenn, dann ginge das sowieso nur bei einem Raid 1. Bei meinen NAS mit Raid 1 geht es ohne weiteres, das Dateisystem ist EXT2, also für Linux kein Problem.
Gruß Alois
Hab ich schon gesehen, aber da steht keine Info, was man tatsächlich von einer einzelnen Platte auslesen kann...
Wär ja mal interessant zu wissen. Wenn hier keiner Erfahrung hat, werde ich solang warten, bis wir 2 Platten ersetzen, was nicht mehr all zu lange dauern kann.
Dann seh ich ja, was passiert.
AFAIK hängt das sehr stark vom verwendeten Controller ab - ich habe schon Raid 1 Systeme gesehen, da konnte man einzelne Platten ohne Probleme auslesen. Bei anderen ging es hingegen nicht...
Kann ich bestätigen. Wir hatten schon einige Defekte mit "onboard-RAIDs" - sprich ChipsAtzraid von asus (raid 1). War nie ein Problem die Platten danach irgendwo dranzuhängen und auszulesen.
Am Server haben wir ne Rocketraid. Da war noch nie was dran, deshalb kann ich da nicht wirklich was zu sagen . Laut hersteller sind die Platten natürlich von einem anderen Rocketraid lesbar- ob sie aber AUB zB an einem Intel oder Nvidia Controller laufen würden weiß ich nicht. Keine Ahnung wie Rocketraid intern werkelt. Bei den Arbeitsstationen hätte ich für dich den Test gemacht und einfach mal eine abgezogen und woanders getestet , Aber Nicht bei unserem Server. Wenn dann während der Akion zufällig ne zweite Platte abschmiert... Gute Nacht
Gruß
Yan
Hallo,
falls die Platten dann nicht mehr erkannt werden aber vom BIOS schon besteht immer eine Möglichkeit die Daten auszulesen.
Ich habe das mal selber so erlebt und konnte die Daten von den Platten wieder herstellen mit den Programm von Stellar Phönix.
Du kannst das auch versuchen mit den Programm Data LifeSaver. Das hat mehere Lesemöglichkeiten von einer Festplatte. Das liest entweder von ganz unten oder eben wie man das einstellt nach einer Formatierung.
Gruß
apollo4
Ein Raid kann immer total ausfallen. Ein externes Backup ist unabdingbar.
Das Mirror-Raid soll die Verfügbarkeit erhöhen. Volume 2 springt ein, wenn Volume 1 versagt. Das hat nichts mit der Datensicherheit oder dem Risiko eines Totalausfalls zu tun. Es gibt Datenretter, die beschädigte Raids wieder herstellen. Ich würde das aber nicht als Notlösung einkalkulieren, denn eine Wiederherstellungs-Garantie gibt es nicht. Wenn nur der Controller beschädigt ist, sollte sich die Platte an einem anderen Controller des selben Typs problemlos anmelden und auslesen lassen. Das ist aber nur eine von vielen Möglichkeiten.
Gegen äußere Gewalt (Blitzschlag, Überspannung, Brand, Diebstahl, Wandalismus) helfen nur besondere Sicherungsmaßnahmen (z.B. die sichere Lagerung außer Haus).
Ein sicheres Backup verursacht zusätzliche Kosten in teils nicht unerheblicher Höhe. Daran kann man nichts ändern.
Guckst du hier: http://www.runtime.org/raid.htm - der RAID Reconstructor soll die Platten wieder zusammen puzzeln können.
Ich bin darauf gestoßen, als ich mir von den Typen Get Data Back for NTFS gekauft habe (vor 3 Jahren gab es dafür noch keine gescheite Freeware) und Win2000 SP2 hatte mir bei einer Neuinstallation von C Die Datenpartition D auf einer 200GB Platte "kaputtrepariert", denn erst mit SP4 und Registrypatch kann 2000 große Platten korrekt adressieren.
Es ist jedenfalls ein gutes Gefühl zu wissen, das es Software, wie den RAID Reconstructor gibt, da ich einen Fileserver mit 2 TB RAID5 Arry aus 5x 500 GB Platten am laufen habe. Wenn mir z.B. mein Raidcore Controller verrecken sollte, könnte das u.U. mein Rettungsanker sein ;-)
Gruß Gerald
hallo,
bei einem Raid 1 sollte das auslesen der noch funktionierenden platte kein problem darstellen. (datei system lassen wir jetzt mal weg)
Da es sich dabei nur um eine 1:1 Kopie der beiden Platten zu einander handelt.
Raid 0 - wird es schwierig, da 50 % der Nutzdaten auf jeweils einer Platte liegen.
D.h. fällt eine Platte aus, sind 50% der Daten weg.
Raid 5 ist dagegen nicht so einfach, da jede Platte wiederherstellungsinformationen der jeweils anderen enthält (als Bsp. kleinste Raid 5 Konfig mit 3 Platten)
http://de.wikipedia.org/wiki/RAID#RAID_5:_Leistung_.2B_Parit.C3.A4t
persönlich halte ich ein Raid 1 für am leichtesten zu nutzen und zu warten im Fehlerfall.
Guten Morgen zusammen,
danke soweit für die Infos.
Als NAS werkelt bei uns zu Hause eine Synology DS409+.
Die arbeitet afaik auch mit EXT3.
Wir haben das Ding jetzt erst seit ein paar Wochen und im Moment steht halt das Thema "BackUp" an. Raid 1 ist ja schön und gut, aber eben: was mach ich, wenn die NAS an sich den Geist aufgibt.
Es würde mir schon ein gutes Gefühl geben zu wissen, dass im Falle eines Hardwareausfalls an der NAS selber, ich trotzdem noch irgendwie an die Daten komme.
Aber das scheint mir hier keiner so 100%ig sagen zu können. Also werde ich es einfach in den nächsten Tagen mal testen.
Das wir um ein zusätzliches BackUp nicht drum rum kommen, ist mir klar. Nur bis dahin können noch ein paar Wochen vergehen. Darum jetzt die Zwischenfrage für den Fall der Fälle...
Aber gut. Ich denke meine Urpsrungsfrage wurde beantwortet mit: "Eindeutig Vielleicht".
Wenn ich das ausprobiert habe, meld ich mich nochmal hier mit dem Ergebnis.
Bei einem RAID1 ist das kein Problem, da hier keine proprietären Methoden zur Datenspeicherung zum Einsatz kommen, es werden einfach alle Daten gedoppelt auf die Platten geschrieben und ein Umhängen ist kein Problem.
Bei RAID5 sieht das jedoch anders aus, da jeder Hersteller die Daten unterschiedlich organisert. Man kann also nicht einmal ein RAID5 von einem Adaptec-Controller an einen Controller von 3ware umhängen.
Was man jedoch machen kann ist die Rohdaten von den Platten auslesen lassen und diese mit den Kenntnissen der Datenorganisation rekonstruieren lassen, da eigentlich nur notwednig ist zu wissen wie groß die Stripes sind, wo die Nutzdaten liegen und welche Stripes die Parity-Informationen enthalten.
Wenn ich mich recht erinnere gibt es sogar schon eine freie Software die bei sowas unterstützt. Habe ich aber spontan leider nicht wiederfinden können.
ICP hatte vor Jahren einmal so ein Tool auf Nachfrage zur Verfügung gestellt (lange bevor sie von LSI aufgekauft wurden) um die Daten der Platten aus einem defekten Raid wieder herstellen zu können. Aber es würde mich auch wundern wenn es keine entsprechenden freien Tools geben würde, dann die Datenorganisation eines RAID per reverse engineering zu knacken dürfte kein allzu großes Problem sein, da die Grundprinzipien aller RAID-Level bekannt sind und außer einiger Verwaltungsinformationen nur die Nutzdaten und die XOR-Parity darauf liegt.