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Datenspeicher extern doppelt ohne Raid ?

nettineu / 10 Antworten / Baumansicht Nickles

Mittlerweile stapeln sich kleinere und größere ungenutzte IDE und S-ATA Festplatten. Gebraucht bekommt man für 5 Euro zB. gute, externe USB2 Gehäuse. Ich möchte Daten doppelt/dreifach speichern. Ein Zugriff erfolgt nur nach Bedarf, Monatspausen sind schon dazwischen.

Möchte die Platten als "Datenzeitspeicher" nutzen. Kopien werden "händisch" erstellt. Z.B. 3 Platten je 160GB (oder auch 3x 500GB). Dreimal die gleichen Daten draufspielen, ab in den Schrank. Nur nach Bedarf rausholen. Fertig. Geschwindigkeit ist kein Thema. I.d.R. sind es Bilddaten, die älter als 10 Jahre sind und nur selten gebraucht werden. Geschrieben wird nicht mehr nur gelesen.

Frage, wielange halten die Daten bei ungenutzten/kaum genutzten Platten? 10 Jahre stell ich mir vor, eine CD hält auch nicht so lang. DVD's sind schon eher defekt. Gehen die Platten mechanisch bei Nichtbenutzung kaputt? Auf alle Fälle sicherlich nicht 3 gleichzeitig?

Alle HDD's stammen aus eigenen PC's, und waren selten 24Std. im Einsatz. Wär das eine Lösung? Neue Lösungen mit 2TB Speicher will ich nicht, da der Zugriff nur selten erfolgt. 2TB reichen eh nicht.

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rill nettineu „Datenspeicher extern doppelt ohne Raid ?“
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Warum sollen die Daten auf HDs nicht deutlich länger als 10 Jahre halten? Ich habe schon Daten von 10 Jahre alten HDs und älter problemlos lesen können! Auch uralte Disketten (einschließlich 5¼") - deutlich älter als 10 Jahre! - konnte ich noch lesen. Wenn Datenträger ordentlich gelagert werden, keiner Sonnenbestahlung, (bei Disketten) keinen Magnetfeldern usw. ausgesetzt werden, ist der Datenerhalt sehr lange gewährleistet.

Natürlich muß man Unterschiede machen! Ich würde HDs am meisten vertrauen, dann folgen gebrannte CDs, zuletzt DVDs. Wenn hochwertige Markenrohlinge verwendet werden und gut gelagert werden (kein Sonnenlicht), würde ich gebrannten CDs deutlich mehr als 10 Jahre geben. Es gibt spezielle Rohlinge ("Archivqualität"), wo Hersteller 100 und mehr Jahre für den Datenträger garantieren. Die besten CD-Rohlinge, die es je gab, waren/sind Kodak Gold Ultima - ich habe davon noch Bestände. Natürlich hängt die Datensicherheit auch von den verwendeten Brennern und von den Brennparametern ab. Ich habe noch nagelneue 8-fach und 16-fach SCSI-Brenner "rumliegen", richtig schwere "Klopper" - nie und nimmer werde ich die verkaufen, wahre Schätze. Heutigen Brennern (und Rohlingen "Made in India") traue ich nicht über den Weg ...

Auf keinen Fall kann man eine generelle Aussage machen, die und die Daten auf diesen und jenen Datenträgern halten so und so lange! Sicherlich ist man gut beraten, wichtige Daten mehrfach auf körperlich verschiedenen Datenträgern zu sichern!


rill

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Olaf19 rill „Ein allgemeine Aussage nicht möglich!“
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Ich würde HDs am meisten vertrauen, dann folgen gebrannte CDs, zuletzt DVDs.

100% Zustimmung. Genau das ist auch meine Erfahrung. Wobei ich heutzutage nur noch ganz wenig brenne - es lohnt sich einfach nicht mehr so. Festplattenkapazitäten explodieren förmlich, der tatsächliche praktische Bedarf wird auch mehr im Laufe der Zeit, während die Kapazitäten der optischen Medien auf dem Stand der 90er Jahre stehenbleiben.

Eine Audio-CD ist außerdem nach knapp 80 Minuten voll - archiviert man WAV-Dateien dagegen auf Festplatten, ist es egal ob in einem Ordner nur 30 oder 60 oder 100 Minuten Musik liegen. Dass ein Titel nicht mehr in einen Ordner reinpasst, kann nicht passieren - es sei denn, die ganze Festplatte ist voll ;-)

Die besten CD-Rohlinge, die es je gab, waren/sind Kodak Gold Ultima - ich habe davon noch Bestände.

Sind die eigentlich unbegrenzt lagerfähig, oder finden nicht doch im Laufe der Zeit chemische Zersetzungsprozesse o.ä. statt? Anders gefragt, macht es einen Unterschied, ob du die CD-Rs 1997 kaufst und sofort brennst oder erst im Jahr 2011? Das Medium als solches hätte ja in beiden Fällen 14 Jahre auf dem Buckel.

CU
Olaf
Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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rill Olaf19 „ 100 Zustimmung. Genau das ist auch meine Erfahrung. Wobei ich heutzutage nur...“
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Sind die eigentlich unbegrenzt lagerfähig, oder finden nicht doch im Laufe der Zeit chemische Zersetzungsprozesse o.ä. statt? Anders gefragt, macht es einen Unterschied, ob du die CD-Rs 1997 kaufst und sofort brennst oder erst im Jahr 2011? Das Medium als solches hätte ja in beiden Fällen 14 Jahre auf dem Buckel.

Ich muß sagen, ich brenne auch noch kaum und diese "besonderen" Rohlinge habe ich immer für "besondere" Zwecke aufgehoben. Früher hatte ich einige Kollegen (auch ein Klassik-Freak), wo man Original-CDs ausgetauscht und kopiert hat (ich weiß, das sollte man nicht machen ...), da hatte ich z. B. die Gold-Kodaks verwendet. Jetzt bin in in meinem aktuellen Umfeld quasi der Einzige, der noch und immer noch Original CDs kauft. Ich wollte auch im großen Stil LPs auf CD überspielen - dann hätte ich die Gold-Rohlinge auch verwendet. ... mangels Zeit (und Faulheit) ist es aber nur bei der Absicht geblieben. Auch habe ich mehr und mehr alles auf CD nachgekauft und bin Vinyl untreu geworden. Wahrscheinlich wird das in Zukunft darauf hinauslaufen, daß ich alles auf Festplatte haben werde (auf meinem HP-Server) und werde es streamen ... Marantz hat da so ein interessantesTeil, das genau zu meiner bestehenden Anlage passt ... kann sein, daß ich für diese Konstellation dann noch einmal LPs in größerem Umfang auf HD überspiele.

Große Versuche einschließlich Fehlerverhalten (mit speziellen Programmen untersucht - sind ja im Lieferumfang bei Nero) mit "alten" Rohlingen habe ich nicht gemacht. Ich kann also zu dieser gesamten Problematik leider keine Aussage machen.


rill
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Olaf19 rill „Gute Frage!“
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Sehr schade:

Jetzt bin in in meinem aktuellen Umfeld quasi der Einzige, der noch und immer noch Original CDs kauft.

Ich habe Amazon 2009 für mich entdeckt und in den letzten beiden Jahren wieder verstärkt CDs gekauft. Ich dachte immer, ich kenne schon alles, was an Musik für mich relevant ist - das Empfehlungssystem von Amazon hat mich da aber eines besseren belehrt. Eine echte Winwin-Situation: Ich habe meine Sammlung sinnvoll ergänzt und ausgebaut, meine musikalischen Horizonte erneut erweitert, und Amazon spült es die Kohle in die Kasse. Das war mir die Sache aber wert, ich bereue keinen Cent!

LPs im großen Stil auf CDs überspielt habe ich 1999 für meine Eltern gemacht - da mussten wir alle miteinander bitteres Leergeld zahlen. Rund die Hälfte der Selbstgebrannten sind inzwischen im Eimer, viele schon nach wenigen Monaten. Die erste halbe Stunde geht noch, danach ein fürchterliches rhythmisches Geratsche und Geprassel, das den gesamten Musikgenuss vernichtet. Fängt leise an und steigert sich gegen Ende. Natürlich alles Markenrohlinge, z.B. von BASF...

Wahrscheinlich wird das in Zukunft darauf hinauslaufen, daß ich alles auf Festplatte haben werde (auf meinem HP-Server) und werde es steamen ...

Du meinst wahrscheinlich "streamen"?

Irgendwie beruhigt mich das kolossal, dass gerade du das schreibst. Ich verlagere nämlich auch mehr und mehr musikalische Aktivitäten auf meinen Rechner und kam mir schon fast wie ein Banause vor...

Ich hab auch keine Probleme mit MP3s. Bei 320 kbps kann ich mit dem besten Willen keinen Unterschied mehr hören zur CD. Auch nicht bei Klavier-/Kammermusik/Lied.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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nettineu rill „Ein allgemeine Aussage nicht möglich!“
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Wielange CDs und DVDs halten ist ja bekannt. Viele CDs sind nach Jahren aus meinem Archiv, Stahlschranklagerung im trockenen Keller, nicht mehr lesbar. Auch die Kodak Gold Ultima ist teilweise nicht mehr lesbar. Die goldene Schicht ist nicht zerbröselt wie bei BilligCDs, sondern die Plastikscheibe hat haarfeine Risse bekommen. Schafft das CD-Rom einfach nicht mehr lesen zu können. Selbst mit einem wohlgehütetem alten, langsamen 4fach CDRom.

Das ist nicht mein Thema. wielenge halten HDD bei sehr seltener Benutzung? Hab schon defekte HDDs (1995), Syquest, Jaz, ZIP aus Neugierde geöffent. Nicht gerade vertrauenserweckend, schwere Oxidation, Rostfras usw. war zu entdecken. Wie ist das bei den heutigen HDD's?

Möchte nochmal nachfragen, sind das 10 Jahre kein Problem? Vorallem, warum sollte ich bei turnusmäßigen Wechsel der Rechner-HDD's diese problemlos funktionierenden HDDs nicht als Langzeitdatenspeicher verwenden? Bei dreifacher Sicherung dürfte es doch umwarscheinlich sein, das alle 3 gleichzeitig nach einer Zeit verrecken.

Meine Speicherlösung ist vorallem sehr preiswert. Auch ein Ziel die sinnvolle Wiederverwertung von ausgedienten HDD's. Wie gesagt, Geschwindigkeit spielt keine Rolle.

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rill nettineu „Wielange CDs und DVDs halten ist ja bekannt. Viele CDs sind nach Jahren aus...“
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Daß die Gold-Kodaks Risse bekamen, könnte auf Spannungsrisse im Kunststoff hinweisen. Spannungsrisse führen bei Kunststoffteilen die Liste der möglichen Fehler an. Dieser Fehler wird schon bei der Herstellung eingebracht und kann durch Alterung oder durch Einwirkung bestimmter Substanzen (z. B. Tenside => u. a. Waschmittel) später zum Tragen kommen. Möglicherweise hattest Du eine schlechte Charge und/oder in Deinem Schrank hat irgendetwas "ausgedünstet", was spannungsrißauslösend und für die Datenschicht selbst schädlich war/ist. CD/DVD als Langzeitspeicher ist ohnehin kein Thema - braucht man nicht weiter diskutieren.

Wie schon gesagt, HDs als Datensicherung wären für den "Normal-User" sicherlich erste Wahl. Andere Datenträger (DVD-RAM, MO-Disc usw.) kann man außen vor lassen.

Wenn ich persönlich HDs für Landzeitspeicherung verwenden wollte, würde ich nicht ausgemusterte HDs verwenden! Bei den heutigen Festplattenpreisen würde ich eher neue HDs verwenden (trotz Badewannenkurve).

Ich habe bestimmt schon 20 oder 30 alte Festplatten komplett zerlegt (aus Neugier und zwecks Teilegewinnung) und kann mich nur an einen einzigen Fall erinnern, wo im Innern etwas "korrodiert" war ... und zwar waren das die Neodym-Magnete des Antriebs für den Schreib-/Lesekopfschwenkarm - dort war die Vernickelung der Magnete allseitig aufgebrochen und das Magnetmaterial regelrecht "ausgeblüht", Schwenkarm sogar blockiert. Andere Langlebensschäden habe ich zumindest optisch nicht festgestellt.

Ich habe keine Erfahrungen in der Breite bezüglich Langzeitdatensicherheit auf HDs, habe nur sporadisch festgestellt, daß sich Daten auf uralten HDs immer noch problemlos lesen ließen - das waren keine "Datensicherungs-HDs"!.

Vielleicht können andere Leute noch etwas dazu sagen ...


rill

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Olaf19 rill „Der ''Festplattenzerleger'' sagt:“
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Spannungsrisse führen bei Kunststoffteilen die Liste der möglichen Fehler an. Dieser Fehler wird schon bei der Herstellung eingebracht und kann durch Alterung oder durch Einwirkung bestimmter Substanzen (z. B. Tenside => u. a. Waschmittel) später zum Tragen kommen. Möglicherweise hattest Du eine schlechte Charge und/oder in Deinem Schrank hat irgendetwas "ausgedünstet", was spannungsrißauslösend und für die Datenschicht selbst schädlich war/ist.

Könnte auch das Anbringen von Aufklebern auf selbstgebrannten optischen Medien derartige Effekte auslösen? In den ersten Jahren habe ich gern selbstbedruckte CD-Aufkleber benutzt, sah ja auch todchic aus, nur fürchte ich, dass der dort aufgebrachte Klebstoff Gift für den CDR-Kunststoff gewesen sein könnte.

Direkt nach dem Brennen waren alle CDs noch in Ordnung, auch mit Aufkleber, nur die Lebensdauer ließ doch arg zu wünschen übrig.

CU
Olaf
Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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rill Olaf19 „ Könnte auch das Anbringen von Aufklebern auf selbstgebrannten optischen Medien...“
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Wir wissen nicht, was der Thread-Starter mit den CD-Rs gemacht hat und in welchem Umfeld er sie gelagert hat. Negativer Einfluß von möglicherweise verwendeten Etiketten wäre denkbar. Ich habe nie Aufkleber bei gebrannten Datenträgern verwendet.

Es wurde ja auch schon über "explodierende" optische Datenträger in Laufwerken berichtet, die also in "1000 Stücke" im Laufwerk zersprungen waren. Diese Fälle sind eindeutig herstellungsbedingt eingebrachter Spannungsrissanfälligkeit zuzuordnen. Bei Belastung werden die Spannungen abgebaut mit eben diesem Ergebnis.

Wenn man DVDs in Videotheken ausleiht, kann man feststellen, daß es oft Einrisse (=Spannungsrisse) rund ums Mittelloch gibt. Ich vermute, daß dies durch Schweiß ausgelöst wird, weil die Leute mit dem Finger ins Mittelloch greifen (geht bei mir nicht, meine Finger sind zu dick).

Ich hatte mal berufsbedingt mit der Thematik Spannungsrisse bei Kunststoffen zu tun ...

Es gab/gibt ja auch das Problem "CD-Fraß" bei Audio-CDs - da treten Fehler beim Abspielen auf bis hin zur totalen Unbrauchbarkeit ... verursacht durch ungeeignete Papiersorten bei Einlegern/Booklets (säurehaltige Ausdünstungen waren wohl das Problem).

Es kann also ein ganzes Bündel von möglichen Ursachen für Rissbildungen/Datenfehler bei optischen Datenträgern in Frage kommen ...


rill

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Olaf19 rill „Zuverlässigkeit von optischen Datenträgern“
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Es wurde ja auch schon über "explodierende" optische Datenträger in Laufwerken berichtet, die also in "1000 Stücke" im Laufwerk zersprungen waren.

Das ist mir zum Glück erspart geblieben. Optisch war keiner CD irgendetwas anzusehen, auch den kaputten nicht.

Einrisse (=Spannungsrisse) rund ums Mittelloch gibt. Ich vermute, daß dies durch Schweiß ausgelöst wird, weil die Leute mit dem Finger ins Mittelloch greifen

Das mache ich auch immer so. Die Alternative wäre, die Finger breit zu spreizen und an den Ränden anzufassen, nur fürchte ich, dass die evtl. schweißbedingte Risse dort genau so unerwünschte Folgen haben würde.

Es gab/gibt ja auch das Problem "CD-Fraß" bei Audio-CDs - da treten Fehler beim Abspielen auf bis hin zur totalen Unbrauchbarkeit ... verursacht durch ungeeignete Papiersorten bei Einlegern/Booklet (säurehaltige Ausdünstungen waren wohl das Problem).

Genau das meinte ich mit meinen "kaputten" CDs im Absatz weiter oben sowie in meinem anderen Beitrag.

Ich habe immer 90-Gramm-Papier mit dem Tintenstrahler selbst bedruckt. Ob da irgendetwas ausgedünstet hat, kann ich nicht sagen.

CU
Olaf
Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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nettineu rill „Zuverlässigkeit von optischen Datenträgern“
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CD's wurden früher als Bild-Datensicherung erstellt und dann unter ca. 60% Luftfeuchtigkeit in Lichtdichten Stahlschränken archiviert. Aufgrund der Datenmenge heute undenkbar. Deshalb die frage nach HDD-Datensicherung und Lagerung.

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