Hallo Gemeinde, nachdem es mir gelungen ist, mit dem Canoskan 3200F mit einer selbst angefertigten Schablone ( diskutiert im Forum vorige Wochen) DIAS einzuscannen habe ich nun ein weiteres Problem: die Bilder haben nicht die Schärfe, welche ich mit der Lupe auf dem DIA beobachte.
Ich arbeite mit dem Bildverarbeitungsprogramm Photostudio 5.5 rufe von dort aus den Scanner auf (Scangear CS ) und habe verschiedene Einstellungen durchprobiert, bis zu 48 bit und 2400 dpi , ohne Bildglättung und mit Scharfzeichnen.
Kann es sein, dass der Scanner seine höchste Auflösung nur in einem bestimmten Abstand von der Scheibe entwickelt? Einige Tests mit verändertem Abstand habe ich gemacht, jedoch ohne sichtliche Veränderung. Wenn man bedenkt dass beim Scannen einer Vorlage das Blatt direkte Berührung mit der Scheibe hat, wäre das ja mit einem DIA nie möglich, zumal ja die Justierschablone auch noch einen zusätzlichen Abstand zur Scheibe liefert. Dazu kommt, dass es unterschiedlich dicke DIA-Rahmen gibt, sodaß es schon Zufall wäre, den richtigen Abstand einzustellen.
Ich schätze mal, dass bei 600 dpi der endgültige bisher von mir erreichte Auflösung erreicht ist, besser wird es auch bei 2400 dpi nicht, obwohl mir die Lupe im DIA eine höhere Schärfe zeigt.
Ich versuche mal eine mal quantitative Aussage: Bei 600 dpi ist ein einzelnes Haar auf dem DIA etwa 1 pixel breit, bei dem Scannen mit 2400 dpi wird es 4 pixel breit . Wie betont unter der Lupe ist es schärfer!
Vielleicht hat schon jemand bessere Erfahrungen gemacht? Mit freundlichen Grüßen Jonny
Drucker, Scanner, Kombis 11.491 Themen, 46.735 Beiträge
Ein Flachbettscanner kann immer nur ein Notbehelf beim Scannen von Kleinbild-Dias oder -Negativen sein. Jeder, der bisher mit hochwertigem Equipment hochwertige Dias fotografiert hat, wird vom Scanergebnis eines Flachbettscanners enttäuscht sein.
Hochwertige Scanergebnisse erzielt man nur mit expliziten Filmscannern, die aber heute kaum noch angeboten werden. Im Prinzip gibt es nur noch zwei Extreme: Extrem billige Filmscanner, die dementsprechend schwache Leistungen bieten oder extrem teure (wie z.B. Hasselblad), die selbstverständlich auch perfekte Ergebnisse liefern. (Aber wer will schon 10.000 EUR und mehr dafür ausgeben?)
Wichtige Informationen zum Thema findest Du unter http://www.filmscanner.info.
Neben der Hardware ist auch die verwendete Scansoftware extrem wichtig. Viele Leute verschenken vorhandenes Potential ihres Scanners, weil sie die falsche Software benutzen. Ich habe beim Filmscannen gute Erfahrungen mit SilverFast gemacht.
Wichtig ist auch eine hardwarebasierte Staub- und Kratzerkorrektur. Die fehlt bei einem Flachbettscanner.
Ich schätze mal, dass bei 600 dpi der endgültige bisher von mir erreichte Auflösung erreicht ist
Ein guter Filmscanner hat ca. 4000 dpi und holt dementsprechend ungefähr 50 mal mehr viele Informationen aus dem gleichen Dia heraus!
Gruß, mawe2
Kann es sein das Du einfach zu viel erwartest?
der Scanner seine höchste Auflösung nur in einem bestimmten Abstand von der Scheibe entwickelt?
Der spielt keine so große Rolle, es ist doch eine Projektion (Dia-Durchlicht).
obwohl mir die Lupe im DIA eine höhere Schärfe zeigt.
Wenn Du mit der Lupe auf die gleiche Bidgröße, wie beim Scan, gehst sicher auch nicht mehr.
Vielleicht hat schon jemand bessere Erfahrungen gemacht?
Ich habe mit meinem 8000F nun schon einige alte Dias, 35-50 Jahre alt, eingescannt.
Sowohl mit 300 als auch mit 600 DPI, die Qualität ändert sich im Gegensatz zur Dateigröße nur unbedeutend. Und die Darstellung auf meinem 24" Monitor kann sich durchaus sehen lassen.
Wenn Du mehr willst, bringe die Dias zum Profi und bezahle den Profi. ;-)
Na ja, sowas ist nur für den Hausgebrauch!
So richtig los geht es hier und die beste Software zu Dia- und Filmscannern nennt sich SilverFast!
Noch oben sind keine Grenzen gesetzt...
http://www.filmscanner.info/NikonCoolscanIVED.html
http://www.scandig.de/filmscanner/nikon/nikon-coolscan-v-ed-silverfast-ai-6-it-8.html
Gruß
luttyy
@Jonathan
Wenn Du heute ein Dia oder Negativ richtig scannen willst, dann brauchst Du ein Auflösung im Scanner von mindestens 3000*3000 dpi, so ein Bild hat dann aber auch locker eine Dateigröße bis zu 20 MB. Was Du aber sofort am Bildschirm siehst. Dias haben einen sehr großen Farbraum, und das muss die Scanneroptik erst einmal verarbeiten können. Wichtig ist bei rinrm Scanner die mechanische Verarbeitung, das heißt je geringer die Toleranzen bei der Abtastung des Dias desto besser wird hinterher die Bildausgabe. Da waren Nikon und Minolta führend.
Schade dass die heute keine Filmscanner im Portfolio haben, meinen Uralt-Nikonscanner würde ich nie mehr hergeben. Ich habe schon Dias damit gescannt die waren aus dem Jahre 1959 - meine Bekannten für die ich das gemacht habe bekamen die Türe nicht mehr zu - die Bilder haben ausgesehen als wenn das erst gestern fotografiert worden wäre. Das Nachfolgemodell von Nikon Coolscan V LED kostet schlappe 2500! Euro (gebraucht). Ist nur etwas für die absoluten Enthusiasten - die Ergebnisse sind schon überzeugend.
Gruß Hibbing
Von Jonny, vielen Dank an alle
Ich habe noch mal im Vorlagenmodus gespielt und fand auch, daß die Auflösung des 3200F etwa 40 Mikrometer beträgt wie ich auch schon im DIA-Modus gefunden hatte. Da sind gute DIAS eben doch schärfer. Ich wollte eigentlich meine alten DIAS scannen und dann wegwerfen. Jetzt warte ich lieber noch.
Kann mir trotzdem jemand von Euch etwas über die Tiefenschärfe eines Flachbettscanners sagen?
Für die Verarbeitung der Gedanken brauche ich einige Zeit, besten Dank Jonny
@Jonatan: ...Kann mir trotzdem jemand von Euch etwas über die Tiefenschärfe eines Flachbettscanners sagen?...
Die ist sehr gering. Wie gering, weiss wahrscheinlich niemand genau, denn das dürfte je nach Modell unterschiedlich sein. Entweder steht das im Manual oder dann halt dem Hersteller mailen. Die müssten das ja am besten wissen.
Wirklich gute Scans wirst Du mit Deinem Gerät nie erreichen, denn alles, was ein Internetbildchen oder eine ausgedruckte Geburtstagskarte übersteigt, wird auf Dauer nicht zufriedenstellen. Wie die Vorposter bereits erwähnten, wird aus einem VW trotz Pflege und etwas Tuning niemals ein Ferrari ;-) Wenn Du also ernsthaft Deine Diasammlung einscannen möchtest, kommst Du um einen hochwertigen (und teuren!!) Scanner nicht herum. Der Zeitaufwand ist allerdings hoch: Pro Dia benötigt mein Nikon 50 ED infolge Mehrfachabtastung ca. 3 Minuten, was mit der Zeit ziemlich an der Geduld zehrt. Das sehr gute Bild entschädigt allerdings für Zeit und Mühen.
Es geht aber noch perfekter als die bereits recht guten Automatismen eines hochwertigen Scanners. Nämlich mit einem Grafikprogramm selbst Hand anlegen, um Details nachzubessern. Da inverstiert man nochmals locker 30 Min. pro Bild. Je nach Qualitätsansprüchen und Umfang der Diasammlung hat man da eine halbe Lebensaufgabe vor sich ;-)
Ob Du Dir das alles "antun" möchtest oder die besten/schönsten Dias einer Scananstalt übergibst, bleibt Dir überlassen.
Beste Grüsse aus der Schweiz
sea
Das mit diesen Scananstalten ist so eine Sache. Es ist ja nicht damit getan das Dia 1:1 einzuscannen. So manches Dia hat viel zu viel Hintergrund, da ist eine Ausschnittbegrenzung des endgültigen Scans dringend angebracht. Oder die Dias sind über,- oder unterbelichtet. Ob der Mitarbeiter dieser Scananstalt sich mit Dir hinsetzt und die Dias nach Deinen Vorgaben einscannt - Zweifel sind angebracht. Da habe ich mit so einem Diascanner mehr Möglichkeiten und mehr Freiheit....
Gruß Hibbing
Natürlich macht er das NICHT - warum auch?
Trotzdem ist der Vorschlag, die Bilder einscannen zu lassen, statt es selbst zu tun, natürlich sehr sinnvoll. Der Zeitaufwand allein für einen hochwertigen Scan ist schon beachtlich.
Dass man nach dem Einscannen die Fotos auch noch mit Bildbearbeitungssoftware optimieren sollte, ist auch klar. Das kann man dann ja auch trotzdem tun, ohne selbst Scannen zu müssen.
Gruß, mawe2
Der Zeitaufwand ist allerdings hoch - für einen Diafilm brauche ich etwa 3 - 4 Stunden. Negative brauchen einen Zeitaufwand von mindestens 4 Stunden - ohne Bearbeitung durch das Scannerprogramm (Digital-ICE) sieht man auf dem Bild jeden Kratzer. Und so dauert ein einziger Scan 5 Minuten.
Das mit den Scananstalten lohnt sich auch dann wenn man nur wenige Dias hat - bei 1000 Dias und wenn jedes Bild 60 Cent kostet ist das nicht wirklich prickelnd. Dazu kommt bei den meisten Anbietern noch eine Grundgebühr von 5 Euro.
Gruß HB
Das Scannen von 1000 Dias a 60 Cent kostet also 600 EUR.
1000 Dias entsprechen ca. 30 Filmen.
Wenn Du pro Film ca. 4 Stunden Zeit benötigst, dauert das bei 1000 Dias ca. 120 Stunden.
Ich weiß ja nicht, was Du als Stundenlohn verdienst. Aber selbst, wenn man einen niedrigen Lohn von 10 EUR/Stunde ansetzen würde, kostet die investierte Zeit dann schon 1200 EUR. Dazu kommen noch die nicht unerheblichen Kosten für einen guten Filmscanner (1200 - 2400 EUR)!
Man kann also bei 1000 Dias einschätzen, dass das Selber-Scannen mindestens doppelt so teuer ist wie das Fremd-Scannen. Rechnet man den Scanner mit ein, ist es mindestens 4 bis 6 mal so teuer!
Es gibt aus meiner Sicht nur einen einzigen (durchaus wichtigen) Grund, dafür, die Scans selber anzufertigen: Wenn man die Originale nicht einer Fremdfirma anvertrauen will. Bei wichtigen, unwiederbringlichen Aufnahmen bereitet es mir immer Unbehagen, diese in einen Umschlag zu stecken und an einen Scanservice zu schicken. Die Gefahr des Verlustes auf dem Postweg oder bei der Fremdfirma ist auf jeden Fall gegeben. In diesem Fall macht Selber-Scannen durchaus Sinn.
Aus finanzieller Sicht ist es jedenfalls völlig unsinnig!
Gruß, mawe2
Danke an alle, aber das war wirklich nicht gewollt. Ich will nur meinen Scanner ordentlich ausreizen und werde die erhaltenen Anregungen gedanklich verarbeiten. An fremde Dienste denke ich nicht, auch nicht an irgendwelche Kosten. Freundliche Grüße von Jonny.
Abschließend an die Diskussionsrunde.
Für mich hat sich das Problem zufriedenstellend gelöst. Ich habe vor meine Digicam (7 Mio Pixel) einen Diaaufsatz gebaut ( mit Hilfe der Sonnenblende) . Das Dia befindet sich etwa 3 cm vor der Linse. Makromodus mit 2fach Zoom.Damit ist das DIA voll abgebildet. Waagerecht hat das Bild etwa 3000 Pixel. Als Hintergrundbeleuchtung verwende ich einen weißen Tisch mit Weißabgleich. Weißes Papier erzeugt Blaustich. Der steady shot muß natürlich ausgeschaltet sein, um Verwacklungen zu vermeiden.
Gegenüber einem Auflösungsvermögen des Flachbildscanners von ca 40 MüMeter erreiche ich nahezu 10 MüMeter. Das geben etliche meiner alten und sehr alten Dias her. Damit bin ich zufrieden. Ich kann die DIAS nun archivieren. Eine Bildbearbeitung kann sich noch anschließen.
Mit besten Grüßen Jonny
Das ist sicher eine brauchbare Lösung des Problems. Vor allem ist der "Scan"-Prozeß viel schneller erledigt.
Viel Spaß!
Gruß, mawe2