Hallo zusammen!
Eigentlich eine Frage für das Brett Allgemeines, da hier auch andere Medien, optische oder Archivierungsbänder involviert sind. Die Festplatte ist aber nach wie vor mein Favorit, da mir bislang erst eine einzige abgeraucht ist - und die hatte eh von Anfang an einen "Hau" und wurde auf Garantie ersetzt.
CD und DVD können wir, außer für Office-Dokumente, wohl außen vor lassen - für heutige Begriffe einfach zu klein. Und mit gebrannten CDs habe ich sehr schlechte Erfahrungen - ein Großteil dessen, was ich Ende der 90er gebrannt habe, ist für die Tonne, besonders Audio-CDs. BluRay für DaSi ist wohl noch Zukunftsmusik, kaum ausgereift, vor allem fehlen logischerweise Langzeiterfahrungen.
Vor SCSI-Bandgeräten à la Tandberg schrecke ich noch zurück - ist ja auch nicht gerade billig und recht umständlich in der Handhabung. Vor allem mag ich bandmaschinenorientierte Lösungen nicht, da ist wieder eine Mechanik involviert, die irgendwann dejustiert ist.
Bleibt also die gute alte Festplatte - oder wie seht ihr das? Wenn man sich 3 Platten gönnt, 1 Original, 2 Backups, so dass man zwischendurch einmal eine Platte formatieren oder auch eine kaputt gehen kann, ohne dass man gleich ohne Backup dasteht, sollte man einigermaßen auf der sicheren Seite stehen.
Okay - bin gespannt auf eure Meinungen und Erfahrungen!
THX
Olaf
Datenträger - Festplatten, SSDs, Speichersticks und -Karten, CD/ 19.578 Themen, 110.118 Beiträge
Festplatten dürften von den von Dir genannten Speichermedien sowohl die günstigsten (wenn man den Preis für z.B. 1 GB Speicherkapazität vergleicht) als auch die zuverlässigsten sein. Man muss sich bei der Handhabung eben darüber im Klaren sein, dass Festplatten relativ empfindlich sind und auf Stöße bzw. Stürze u.U. ziemlich beleidigt reagieren.
Bandsicherungen sind übrigens auch Fehleranfällig; ich hab' schon öfter mal Bandsalat im Streamer gehabt. Wenn das beim Zurückspielen einer wichtigen Sicherung passiert, dann gute Nacht.
Hi Max,
Meine letzten - schlechten! - Erfahrungen mit Bandmaschinen rühren von meinem DAT Recorder her,einem Yamaha DTR-2. Der war anscheinend irgendwie falsch eingestellt und hat mehrere dieser sauteuren DAT-Bänder geshreddert, immerhin bis zu 20 DM pro Stück! Der Recorder wurde zwar auf Gewährleistung in Ordnung gebracht, die Kassetten hat mir aber niemand ersetzt. Das war schon sehr ärgerlich.
Bei den analogen Bandmaschinen wiederum hast du einen "schleichenden" Qualitätsverlust durch Verschmutzung der Köpfe und - wie erwähnt - Dejustierung. Ich bin mittlerweile sehr froh, keinerlei Bandgeräte mehr zu besitzen, deswegen wäre so ein Tandberg-Teil - auch wenn die wohl sehr professionell und gut sein sollen - eher keine Option für mich gewesen.
CU
Olaf
Heutzutage eine Festplate kaufen und dieselbe als Backup Festplatte sollte die Regel sein.
Hi
Ich habe festgestellt: Je langsamer die Platte läuft um so älter wird sie. Wenn die Platte nur für Backup genutzt wird, benötigt man keinen Highspeed.
Gruß Jogi
Hi Jokeman,
Das ist ein interessanter Hinweis... demnach müssten ausgerechnet die teuren SCSI Platten mit ihren 5-stelligen Drehzahlen am schnellsten kaputtgehen - oder sind die so robust ausgelegt, dass sie das aushalten? Ansonsten hatte ich bislang immer nur Platten mit 7200 U/min. Zu bedenken wäre auch, dass man die Performance auch durch einen großen Cache verbessern kann.
Für eine reine Systemplatte, wo Performance viel wichtiger ist als Sicherheit des Datenbestandes könnte man demnächst so gar über Solid State Disks nachdenken, am besten mit 80 GB.
@Conqueror, von dem Kauf baugleicher Platten hat hier kürzlich jemand abgeraten, wegen der Überlegung, sollte man eine schlechte Charge erwischen, dann sterben beide Platten fast gleichzeitig und man steht schlimmstenfalls ganz ohne Daten da. Deswegen sei es besser, von verschiedenen Herstellern zu kaufen.
Ich bin aber nicht so ganz sicher, ob das wirklich stichhaltig ist. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn man die Uhr danach stellen kann, dass beide gleichzeitig ausfallen. Andererseits, was spricht gegen 2 verschiedene Hersteller?
CU
Olaf
Hallo Olaf19,
wenn es sich um reine Backup-Platten handelt, würde ich 2,5" Notebook-Platten nehmen.
Die sind von Hause aus robuster konstruiert und gebaut, laufen meist nur mit 5400 rpm und es gibt sie auch in einem Industrie-Standard (für ganz vorsichtige).
Gruß
hatterchen45
Hi!
Interessanterweise hatte ich mich mit einem guten Freund am Freitag, vor meiner Abreise, noch über Backups unterhalten. Er hat eine NAS-Lösung mit 4 Platten im Einsatz. Die Platten sind als Raid10 gebundelt ((also zwei zusmmengefasst und dann gespiegelt; über Sinn des Kombinierens haben wir uns jetzt nicht unterhalten...).
Mir kam dabei die schöne Lösung von Apple in den Sinn (Time maschine). Eigentlich die genialste Idee seit Langem, was Backups angeht: sobald man das Notebook anstöpselt oder der Rechner anläuft kann im Hintergrund die Datensicherung laufen.
Ich frage mich, ob das nicht auch für mioch etwas wäre. Ich wollte mal schauen, was die c't an Batch-Dateien zusammengestellt hat (die haben da mal was gemacht) und auch von MS gibt es "Robocopy" (meine, so nennt sich das). Ich wollte mal schauen, was man da an Automatiken einrichten kann (erstmal unter Windows, für meine beruflichen Rechner).
http://www.heise.de/software/download/microsoft_robocopy_gui/38906
http://en.wikipedia.org/wiki/Robocopy
http://www.heise.de/kiosk/archiv/ct/2009/5/114_kiosk
http://www.heise.de/kiosk/archiv/ct/2006/25/228_kiosk
Wie egsagt: ich muss selbst noch schauen, ob und wie das in der Praxis nutzbar ist.
Bis dann
Andreas
Die Time Machine von Apple, ab Mac OS X 10.5 "Leopard" im Lieferumfang des Systems enthalten, benutze ich auch! Sehr zuverlässig, einfach in der Handhabung und nebenbei noch ein Augenschmaus *g*.
Gut, das führt jetzt ein wenig vom eigentlichen Thema weg - als Quintessenz kann ich aber mitnehmen, dass Festplatten in allen Variationen momentan noch das Mittel der Wahl für längerfristige Datensicherungen sind.
Danke an alle für eure Anregungen!
CU
Olaf
nicht die selbe an besten eine von anderen Hersteller, den dadurch umgehst du systematische Fehler die sich ab und zu in die Produktion einschleichen.
Ich empfehle immer: Sicherung auf versch. Medien! Ich selbst verwende eine externe Festplatte und diverse DVD-RAM-Medien, letztere können heutzutage auch die meisten DVD-ROMs lesen (auch ohne DVD-RAM-Treiber).
Meine externe Festplatte ist eine 2,5", weil die deutlich länger halten und auch mehr Stöße etc. verkraften. Sie ist über FireWire angebunden, aber auch USB ist möglich - IcyBox eben ;). Und die Geschwindigkeit der kleinen Platten reicht für sowas mehr als aus.
Für DVD-RAM habe ich mich damals entschieden, weil das deutlich sicherer ist als andere optische Medien und eigtl. nur den Namen und die Form mit der DVD gemein hat. Das Beschreiben erfolgt aber mehr oder weniger wie bei einer Festplatte, weil der Brenner gleich die Fehlerkorrektur mit macht, inkl. Markieren von kaputten Sektoren usw.
Für die Langzeitarchivierung ist wichtig: regelmäßig kontrollieren und schon bei den ersten Anzeichen von Problemen: umkopieren auf ein neues Medium. Programme wie dvdisaster helfen z.B. bei der Prüfung optischer Medien; allerdings sollte man die Medien gleich damit bearbeiten, wenn man sie erstellt hat, also Fehlerkorrekturdaten erzeugen.
MfG Dalai
Hi dalai, danke auch für deinen ausführlichen und sachkundigen Beitrag... eine Frage noch:
Sie ist über FireWire angebunden, aber auch USB ist möglich - IcyBox eben ;)
Warum nimmst du nicht eSATA? Ich selbst habe damit keine Erfahrungen, soll aber eigentlich am besten sein.
CU
Olaf
Die IcyBox ist schon älter (3 bis 4 Jahre) und damals hatte ich noch kein SATA. Mein jetziges Board hat zwar SATA, aber kein echtes eSATA, auch wenn ich eine Slotblende SATA -> eSATA extra für externe Geräte eingebaut habe.
Ich will mir einfach kein neues externes Gehäuse kaufen, weil das den Kauf einer neuen SATA-Festplatte nach sich ziehen würde (die derzeitige ist noch eine IDE mit 20 GB). Und es gibt keine ext. Gehäuse mit eSATA, die eine IDE-Platte aufnehmen - jedenfalls nicht zum vernünftigen Preis.
Sicher sollte man heutzutage gleich ein Gehäuse mit eSATA kaufen, wobei man FireWire auch nicht außer Acht lassen sollte - es ist allemal besser als USB.
MfG Dalai
Das ist absolut sinnvoll und vernünftig. So alle 1-2 Jahre sollte vorsichtshalber aber auf eine andere HDD umkopiert werden, denn theoretisch könnte auf der HDD auch mal ein Bit "kippen".
Die hier nebenbei erwähnten DVD-RAMs sind für Archivierungszwecke "prinzipiell ungeeignet". Warum, hatte ich schon mal ausführlich erklärt.
Programme wie dvdisaster helfen z.B. bei der Prüfung optischer Medien
Genau das ist bei DVD-RAMs für Privatanwender doch unmöglich bzw. sinnlos und ginge gerade bei den ebenfalls nicht empfehlenswerten (aber prinzipiell testbaren) DVD-RWs und da käme dann Nero CD-DVD-Speed bzw. jetzt OptiDriveControl in Frage.
HDDs bleiben wohl die einzig sinnvolle Lösung, werden die regelmäßig umkopiert, können die Daten so auch ein paar Jahre überdauern.
"prinzipiell ungeeignet". Warum, hatte ich schon mal ausführlich erklärt.
Hi Nemesis, hast du einen Link dazu? Das würde mich schon interessieren, da ich über DVD-RAM sonst immer nur positive Erfahrungsberichte lese, abgesehen davon, dass die Dinger anscheinend sehr langsam sind.
CU
Olaf
Hi!
Ich bin inzwischen auch von DVD-RAM abgerückt, was an den Berichten der c't liegt. Gerade erst im letzten Brennertest haben die geschrieben, dass die Hersteller der brenner, keine Zeit und Geld mehr in die Entwicklung im RW/DVD-RAM-Bereich stecken. Die Standards werden nur eingefügt, um die entsprechenden Label aufdrucken zu können, Optimierungen und Qualitätstest/abstimmungen entfallen.
http://www.heise.de/kiosk/archiv/ct/2009/14/106_Guenstige-DVD-Brenner-fuer-den-PC-Einbau
Leider nicht frei lesbar.
Die c't berichtet: "'Die Disc muss nur irgendwie laufen damit das Logo auf der Verpackung kleben kann. Für eine feine Justage des Lasers bleibt uns bei den RW- und RAM-Medien keine Zeit', verriet uns ein Ingenieur eines namhaften Laufwerksherstellers und bestätigte unsere eigenen Beobachtungen."
Nur bei Laufwerken für Standalonegeräte würde man mehr Zeit in RW-Medien stecken, da die dort vom Kunden häufiger eingesetzt würden.
Die Industrie macht sich da IMHO einen guten (DVD-RAM) Standard bewusst kaputt. :-(
Bis dann
Andreas
Einerseits ist das bedauerlich - andererseits, warum macht die Industrie das? Doch wohl nur, weil die genau wissen, dass die Tage von DVD-RAM eh gezählt sind. Die Kapazitäten von Festplatten und optischen Medien wachsen munter weiter - irgendwann gibt es vielleicht BluRay-RAM! - und da bleibt DVD-RAM hoffnungslos zurück. Ich halte das für ein Auslaufmodell.
CU
Olaf
Hi!
Allein schon durch die beschränkte Kapazität ersetzt sich das Medium DVD-RAM schon selbst. Auch bei mir ist es so, dass ich grössere Datenmengen inzwischen zum Weitergeben nicht mehr brenne, sondern einfach auf einen USB-Stick kopiere.
Bis dann
Andreas
Quelle: c't 16/08, S, 116-131 (mehrere Artikel zu dem Thema Langzeitarchivierung).
Die Sache mit den DVD-RAMs steht auch im freien Teil:
http://www.heise.de/ct/DVDs-im-Langzeittest--/artikel/126452
Hi!
Danke für den Link!
An das Zitat kann ich mich auch erinnern, der Artikel ist allerdings schon vom letzten Jahr (Ausgabe 16/2008), was aber hier egal ist.
Bis dann
Andreas
Hallo in die Runde.
Wollte noch eine Bemerkung zu Speichermedien einwerfen. aufpassen, bei alten CDs. Ist mir vor einiger Zeit passiert. Eine alte Cd aus den 90er Jahre hat sich in meinem DVD Rom Laufwerk in tausend Teile zerlegt. Habe dann alle uralt CDs nachgesehen und da waren bei zwei, vom Zentrierloch aus ein Bruch. Wird wohl bei der zerlegten CD auch so gewesen sein, den Rest hat die Zentrifugalkraft erledigt. Habe dann ein altes achtfaches CDRom angeschlossen und die Daten gesichert. Die neuen Laufwerke sind zu schnell für die alten Silberlinge. Also, vor einlegen, Sichtkontrolle.
Gruß Jogi
Das kannst Du auch mit einer Laufwerksbremse machen, falls Du Dein altes LW mal nicht mehr hast.
Ich kann von einer Sicherung auf CD/DVD allerdings nur abraten. Je nach Qualität der Rohlinge und des Brenners (beides kann man i.d.R. schlecht bzw. gar nicht beurteilen) sind die Daten quasi ab Sicherung verloren. Das habe ich schon selbst erfahren müssen, als der Brenner defekt war, mit dem ich die Sicherung erstellt hatte. Der neu angeschaffte Brenner eines anderen Herstellers konnte die 2 Wochen zuvor vom alten Brenner erstellten DVDs nicht lesen. Das war zwar kein Beinbruch, weil ich alle Daten noch auf Festplatte hatte, aber eine deutliche Warnung.
Auch Bandlaufwerke sind in meinen Augen eher eine Krankheit. Mal ganz abgesehen davon, dass die meist ziemlich lahm und irrsinnig teuer sind, nimmt die Datensicherheit mit der Anzahl der notwendigen Medien ab. Wenn eine Sicherung z.B. 5 Bänder umfasst und nur eines dieser Bänder eine Macke hat ist die ganze Sicherung unbrauchbar.
Wie schon angesprochen sind Schlepptopplatten in externen eSATA-Gehäusen so ziemlich das Beste, das können ruhig auch die schnellen mit 7200 U/min sein. Über eSATA macht sich das bemerkbar...
Abend Olaf,
ich sichere seit paar Jahren über Wechselrahmen.
Dafür habe ich drei Schubs, die nach Zuordnung verschiedene Kategorie speichern. Ganz wichtige Sachen werden zusätzlich auf DVD-RAM geschrieben. In den Schubs sitzen ältere IDE-Festplatten und kleine Papst-Lüfter, die ich gegen alte Brumis ausgetauscht habe.
Wobei die Schubs laufen nicht konstant im Betrieb.
http://www.250kb.de/u/090801/j/c9a19529.jpg
Für meine Videos wird langsam der Platz trotzdem zu knapp.:))
M.
N'Abend Marwoj - das glaube ich dir gern!
"Ältere IDE-Festplatten" und Videosammlung mit wachsender Tendenz, das verträgt sich einfach nicht :-)
Gut, ob intern, extern oder "Mittelding" - nämlich Wechselrahmen, was ich als Zwitterwesen zwischen intern und extern betrachte - es läuft alles auf eines hinaus: dass letztlich doch die gute alte Festplatte das beste Medium zur Langzeitarcivierung darstellt.
Diesen Eindruck hatte ich schon vor dem Start dieses Threads, trotzdem haben eure differenzierten und sachkundigen Beiträge viel gegeben. Um nur ein Beispiel herauszugreifen: 2,5"-Notebook-Festplatten im externen Gehäuse - diesen Ansatz finde ich ebenso originell wie plausibel, wenn man bedenkt, was eine Platte im Book so alles aushalten können muss. Wie gemalt für ein Backup!
THX an alle
Olaf