Hallo Forum,
meine SATA Festplatte D: mit 1TB NTFS formatiert und mehreren tausend Fotos im RAW Format NEF von Nikon hat gestern aufgegeben. Der Windows Explorer zeigt die Platte D: zwar noch an, aber wenn ich darauf zugreifen will, fordert Windows mich freundlich auf, das Laufwerk D: doch bitteschön zu formatieren, bevor ich darauf zugreifen könne! Das hab ich natürlich bisher nicht gemacht. Auf der Platte liegen wichtige Daten, die ich nicht verlieren möchte.
Datenrettungsprogramme die ich bisher eingesetzt habe, brechen die Suche mit kryptischen Fehlermeldungen ab, eines hat gerade mal 4 jpg aufgespürt!
Kann es sein, dass die Festplatte erst formatiert werden muss, damit Datenrettungsprogramme sie fehlerfrei untersuchen können?
Die Platte scheint mechanisch in Ordnung, keinerlei besondere Geräusche.
Die Platte ist 2 Jahre alt und mit Bildbearbeitung hoch beansprucht. Es wurden auch immer wieder Blöcke von 200 GB Bildern auf externe Festplatten ausgelagert und nach und nach neue Bilder gespeichert, ein ständiges kommen und gehen.
Ursache für den Ausfall könnte sein, dass versehentlich der Rechner ohne die Systemplatte C: eingeschaltet, und danach sofort wieder ausgeschaltet wurde. Nach dem Wiedereinbau des Systemlaufwerks C: trat der Fehler mit Laufwerk D: das erste mal auf.
Aufgefallen ist mir, dass auf der nicht mehr lesbare Festplatte D: von einem Datenrettungsprogramm außer der ursprüngliche NTFS Formatierung mit über 900MB, eine FAT Partition mit nur 30MB angezeigt wird. Wo kommt diese Partition her? Die Platte wurde doch vor 2 Jahren NTFS formatiert?
Gibt es einen SATA ll Adapter der Schreibzugriffe auf die Platte unterbinden kann, während der Datenrettungsversuche?
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Auf jeden Fall solltest Du die Platte sofort vom PC trennen, bevor noch mehr kaputtgeht.
Gibt es einen SATA ll Adapter der Schreibzugriffe auf die Platte unterbinden kann, während der Datenrettungsversuche?
Ja, für professionelle (forensische) Anwendung, für den Privatbereich sind die Dinger zu teuer (ab 250€ aufwärts):
http://www.mh-service.de/index.php?id=14
Ich würde es mal mit einer Linux-Live-CD (z.B. Knoppix oder Mint) versuchen. Damit habe ich es schon oft geschafft, Daten zu retten die unter Windows nicht mehr lesbar waren. Dann sollte aber - um Verwechslungen vorzubeugen - nur die defekte Platte angeschlossen sein, keine andere. Kann Linux drauf zugreifen, schließt Du eine externe USB-Platte an, und kopierst Deine Daten dorthin.
@invisibleBot
O.K. der Adapter ist natürlich zu teuer.
Also es geht ja um das zweite physikalische Laufwerk, auf dieser Position sollte das Laufwerk eigentlich auch sicher vor Schreibzugriffen sein.
Ich werde mal eine neue Platte auf dieser Position anschließen um zu testen ob der Anschluss selbst normal funktioniert.
Mit Linux und Datenrettung hatte ich schon mal Probleme, ich komm damit einfach nicht klar.
Eine externe USB3.0 Platte mit 2TB steht für die Datenrettung bereit, nur an die 1TB Daten komme ich einfach nicht ran.
Hallo,
da hat es erst mal das Dateisystem geschrotte.
Wie schon angesprochen, die Platte am besten abklemmen.
Wenn Du noch einen ander PC/Laptop hast, die Platte da anschliessen mit diesen adapter und dann mit diesen Programm die betreffende Partition auslesen lassen. Die Suche abspeichern.
Du benötigst auf jeden Fall noch Speicherplatz wo die Sicherung der Daten erfolgen muss. Ggf. ist da eine weitere Festplatte fällig.
Koste alles zusammen keine 100€ die sich aber lohnen.
Windows haut so oft das Dateisystem weg wo man dan an die Daten nicht mehr so ran kommt.
Das Thema habe ich zur Zeit auch mal wieder.
Gruß
apollo4
Hallo!
Ich würde es einmal drauf ankommen lassen und es mit GParted versuchen
-> http://www.chip.de/downloads/GParted-Live-ISO-Image_26460627.html
Hatte das selbe Problem schon mehrfah mit Laptopplatten und Externen Laufwerken, meistens waren die Daten da noch alle vorhanden, Windows hat es aber jedesmal geschafft die Platte als "nicht aktiv" zu schalten. Das lässt sich mit GParted recht leicht beheben. Auch kannst du versuchen, die "defekte" partiotion auf eine 2. Platte (z.B. an USB angeschlossen) 1:1 zu kopieren und diese dann unter Windows wieder auszulesen. Hat wie gesagt mei bir schon paar mal geklappt, kommerzielle Tools hab ich nie gebraucht. Viel Glück!
Das ist eine absolut dämliche Idee! Wenn man wichtige Daten retten will, dann lässt man es nicht mal einfach drauf ankommen!
Wenn überhaupt dann probiert man nur an einer Kopie herum...
@bor, die partition beibelassen und nur auf aktiv setzen...
So habe ich schon dutzende daten gerettet. bzw. platten wieder stinknormal lesbar gemacht.
Ohne Blödsinn, das funzt !
ich rede hier wirklich mit dutzendweiser erfahrung.
Es wird ja nichts anderes gemacht als die platte auf aktiv gesetzt.
An den daten wird ja nicht herumgefuddelt.
(ich wiederspreche ja nicht deinem satz: Wenn überhaupt dann probiert man nur an einer Kopie herum... aber ich habe sehr positive erfahrungen damit gemacht.
früher nahm ich die acronis boot cd fürs aktiv setzen.
heute nehme ich GParted...
gruß
triker
@triker
das hört sich sehr gut an!
aber,
also in der Datenträgerverwaltung erscheint das Laufwerk D: nur mit "32MB RAW Fehlerfrei (Primäre Partition)" Die 1TB NTFS erscheinen hier überhaupt nicht. Wie kann ich die 1TB auf aktiv setzen, wenn sie in der Datenträgerverwaltung überhaupt nicht erscheinen?
Im Explorer erscheint zwar noch der Laufwerkbuchstabe D: aber wenn man den anklickt gibt es von Windows Vista nur die Ansage: "Sie müssen den Datenträger in Laufwer D: formatieren, bevor Sie ihn verwenden können."
Wie kommt es zu dieser 32MB Partition im RAW Format, wo ich doch vor 2 Jahren die ganze Platte im NTFS Format formatiert habe?
Ein Datenrettungsprogramm zeigt auch für das "zweite physikalisch Laufwerk" um das es geht, zwei Partitionen an, 32MB FAT und über 900MB NTFS.
Ich bin noch ratlos. Wie genau kann ich die ganze 1TB Platte im NTFS Format aktiv setzen?
Lass dich von dem was Windows momentan anzeigt und auch von Datenrettungstools nicht verwirren. Die Partition ist beschädigt, und Windows kann daher nichts sinnvolles mehr damit anfangen.
Mach es einfach wie inzwischen schon viele geschrieben haben, brenn Dir eine Linux-CD, boote damit den PC und schau damit auf die Platte. Du brauchst dazu keine Linux-Kenntnisse, einfach starten lassen. Dann findest Du auf dem Desktop eine Verknüpfung mit einem Festplattensymbol und dem Namen "sda1" oder so. Einfach anklicken, es öffnet sich ein Explorerfenster (der heisst unter Linux Konqueror) und zeigt den Inhalt der Platte an. Zu 95% wird Dir Linux alle Inhalte noch anzeigen können. Und alles markieren und auf eine externe Platte kopieren funktioniert genauso wie unter Windows.
wie schon von anderen beschrieben:
Linux cd. damit die kiste booten und erst mal sehen was linux an der vermurksten platte an daten findet.
wenn linux netterweise die daten findet--> kopiere sie auf eine andere platte.
findet linux nix an daten, dann starte GParted und setze die NTFS Partition einfach mal auf aktiv.
Gparted ist auf vielen Linux Distributionen direkt schon bei der LiveCD dabei....
gruß
triker
An einer inaktiven Partition würden wohl kaum vier Datenrettungstools so erbärmlich scheitern? ;-)
Gruß
bor
Bin ja mal gespannt ob sich der Threadstarter mal wieder meldet...
Interessiert mich jetzt doch ob mit der Festplatte noch irgendwas geht...
gruß
triker
Vielen Dank an Alle!
Alle Daten erfolgreich auf externes 2TB Laufwerk übertragen!
Nachdem alle Versuche mit aktuellen Datenrettungsprogrammen aus dem Netz erfolglos geblieben waren, Programm Namen nenne ich nicht, es kann ja auch an mir gelegen haben, jedenfalls hatte ich den Eindruck, das es den Anbietern nur darum geht Ihre Programme zu verkaufen.
Schwach, wenn z.B. ein Anbieter nach endlosem Gerödel auf der 1TB Festplatte, mit tausenden Aufnahmen im RAW Format von Nikon, nur ganze 4 kleine jpg Bilder gefunden hat und dann sein Programm zum Kauf anpreist.
Am schwächsten, wenn ,Windows Vista nur die unheimlich hilfreiche Ansage: "Sie müssen den Datenträger in Laufwerk D: formatieren, bevor Sie ihn verwenden können." anzeigt.
Deshalb habe ich meine alten Computerhefte durchsucht und eine Notfall DVD vom Januar 2011mit den Trinity Rescue Kits 3.4 gefunden!
Mit dieser selbst startenden DVD wurden nach kurzem intuitivem Gehangel durch einige Menüs, keine Ahnung, was ich genau gemacht habe, alle Inhalte der 1TB die angeblich nur noch 4 Bilder enthielt in Form einer interpretierbaren Liste sichtbar! Alles wohl Vertraute war wieder da! Nach einigen Versuche Verzeichnisse auf die externe 2TB Festplatte zu kopieren wollte ich mal nachschauen ob diese Verzeichnisse auch wirklich dort angekommen sind.
Deshalb Wechsel zurück zu Windows. Die Verzeichnisse waren nicht angekommen, aber das Laufwerk D: war unter Windows endlich wieder lesbar!
So konnte ich mit dem Explorer alle Verzeichnisse von D: auf die externe Festplatte übertragen.
Bevor ich ganz fertig war musste ich leider unterbrechen. Als ich den PC gestern Abend wieder eingeschaltet habe, um die restlichen Verzeichnisse auf die externe Festplatte zu übertragen, kam was kommen musste: "Sie müssen den Datenträger in Laufwerk D: formatieren, bevor Sie ihn verwenden können."!
Naja ich hatte ja meine Notfall DVD. Diesmal ging das ganze aber nicht, wie beim ersten Mal in 5 Minuten, sondern erforderte einen deep search, der dann die ganze Nacht lief.
Um es kurz zu machen, der deep search hatte morgens alle noch fehlenden Verzeichnisse gefunden und nach dem Wechsel zurück zu Windows konnte ich auch auch restlichen Verzeichnisse auf die externe Festplatte übertragen.
Merke: Wenn Du Deine verlorenen Verzeichnisse zu sehen bekommst, rette sie alle und sofort, keine Unterbrechungen!
Jetzt werde ich das Laufwerk D: formatieren und testen, ob ich es wirklich wieder verwende weiß ich noch nicht.
Nochmal, vielen Dank an Alle!
@meischder, deinen tip befolge ich seit jahren!!!!!!
Danke das du diesen Tip gepostet hast!
Dann habe ich mir die tipperei gespart.
ich hoffe der Threadstarter probiert ihn aus!
gruß
triker
Danke für die Zustimmung :) Ich sprech nur aus Erfahrung ;-)
@ Borlander:
Ich meinte doch, dass man die partiotion erst kopiert und dann dran rumspielt. Nix für ungut :)
Das stimmt, die Linuxtools kommen an die Daten noch ran, während Windows sagt nein.
Nein. Auf keinen Fall! Damit kannst Du die Situation nur verschlimmern.
Gibt es einen SATA ll Adapter der Schreibzugriffe auf die Platte unterbinden kann, während der Datenrettungsversuche?
Brauchst Du nicht. Datenrettungsprogramme (zumindest sofern sie ihren Namen ansatzweise verdienen) schreiben niemals auf den betroffenen Datenträger.
Daher brauchst Du wie schon von apollo aufgeführt mindestens noch eine weitere Platte mit Platz für die geretteten Daten.
Noch besser ist es ggf. wenn auch noch eine weitere Platte hast die mindestens exakt genau so groß wie die betroffene. Dann kannst Du eine 1:1 Kopie erstellen. Vorsicht beim Klonen: Bei der falschen Richtung ist nachher sonst alles definitiv weg! An einer solchen Kopie könnte man dann ggf. auch Maßnahmen testen die ein Schreiben auf Platte umfassen, wie z.B. der Versuch das Dateisystem mit chkdsk oder einem anderen Tool reparieren zu lassen.
Auf jeden Fall solltest Du auch noch andere Datenrettungsprogramme ausprobieren. Die liefern sehr unterschiedliche Ergebnisse und mal hat man mit dem einen, mal mit dem anderen mehr Glück...
Ich würde es hier insbesondere mal mit PhotoRec versuchen. Das ignoriert das Dateisystem oder die Reste davon und findet die Dateien anhand des Datei-Headers. Das NEF RAW-Format wird auch unterstützt:
http://www.cgsecurity.org/wiki/Wiederherstellbare_Dateiformate_unter_PhotoRec
Gruß
Borlander
@Borlander
PhotoRec werde ich mal versuchen, das Programm kann ja viel mehr Formate retten als nur Fotos!