Auf den ersten Blick klingt es wie Science-Fiction oder ein billiger Trick: Eine Kamera, deren Bilder man nachträglich scharfstellen kann.
Die ganze News:
http://www.arcor.de/content/pc_technik/news/86061111,1,artikel,Lichtfeld-Kamera+soll+Fotografie+ver%C3%A4ndern.html
Fotografieren und Filmen 2.964 Themen, 18.474 Beiträge
Moin Hatterchen, beim ersten Lesen musste ich schmunzeln: nachträglich scharf machen, dass konnte eine Bildbearbeitungssoftware doch schon immer...
Wenn man aber den Artikel liest, wird schnell klar, dass sehr viel mehr dahinter steckt - klingt alles wahnsinnig aufwändig, aber auch effektiv, Stichwort "wie mehrere Kameras in einer".
Die eigentliche Sensation ist für mich der Preis: das einfachste Modell schon ab 399 USD, das ist für eine technische Innovation mehr als bemerkenswert.
CU
Olaf
Hallo Olaf,
ich fand den Artikel so interessant, das ich ihn hier einstellte.
Wer kennt das Problem nicht, das Foto ist fertig aber man hätte gerne eine andere Betonung des Inhaltes gehabt. Leider ist die Situation aber nicht reproduzierbar und so bleibt nur der PhotoShop. ;-)
Der Preis ist natürlich sehr Verbraucher freundlich, in Anbetracht der Innovativität.
Bleibt die Markteinführung abzuwarten.
Das heißt, man kann die in der Kamera in der Schärfe korrigierten Bilder nicht als JPG "freezen" und später - siehe Einwand von Obelix - in der korrigierten Version ausdrucken? Das wäre natürlich sehr schade... hoffentlich kommt das noch.
Andreas: THX für deine Zusatzinfos!
Greetz
Olaf
Das bezog sich doch auf die heutigen, normalen Fotografien und da kommt jetzt dieses neue System.
Ich brauche mir vorher keine Gedanken über Tiefenschärfe machen, nur knipsen.
Und welches Foto, oder welche Tiefenschärfe ich aus der neuen Aufnahmetechnik entwickele, also zu Papier bringe liegt doch an mir, ich habe doch damit die freie Auswahl.
Hi!
Zufälligerweise habe ich im Urlaub in der ersten deutschen Wired-Ausgabe einen Bericht über solch eine Technik gelesen. (Als Erfindung deutscher Geeks eigentlich...)
Dabei geht es nicht um einfache Schärfemaskierung: die Technik hinter dieser Kamera nimmt das Bild quasi so auf, dass man die Schärfeebene nachträglich festlegen kann.
Das ist ein Unterschied zur heutigen Methode: man fokusiert und regelt die Tiefenschärfe über die Blende.
Mit der neuen "Optik" kann (sofern ich das richtig verstanden habe), sowohl die Fokusierung, als auch die Tiefenschärfe nachträglich beliebig geändert werden.
Für Hobbyfotografen ist das kein großes Ding (IMHO), die brauchen das nicht. Bei Filmaufnahmen ist das aber ein echter Fortschritt, da der Regisseur so nach der Aufnahme einfach den Fokus z.B. vom Vordergrund in den Hintergrund verschieben kann. Mit heutigen Aufnahmetechniken müsste man die Szene neu drehen.
OK, nachgeschaut: berichtet wurde über C. Perwaß und L. Wietzke, die zusammen die Firma Raytrix gegründet haben (www.raytrix.de)
Die im hier ursprünglich verlinkten News genannte Firma Lytro wird als US-Konkurrenz bezeichnet.
Bis dann
Andreas
Hi,
das sieht ja auf dem PC ganz nett aus, aber was mach ich dann bei Papierbildern ?
Gute Frage. Was kommt zu erst, Ei oder Henne, digital oder Papier?
Hi Obelix, so ganz verstehe ich deinen Einwand nicht.
Du kannst dich doch für die Version entscheiden, die dir am besten gefällt, also wo genau die Ebene am schärfsten gestellt ist, die du unbedingt scharf haben möchtest. Das Ganze dann als JPG speichern und ausdrucken - oder ich denke ich gerade zu simpel?
CU
Olaf
hi,
ist mir schon klar, dasss dies so geht, aber der "Vorteil" dieses Systems geht eben bei Papierbildern verloren, interessant wäre es doch, so einen Effekt auch auf Papier zu bringen. Da gabs doch früher mal diese Kippbildchen, die je nach Betrachtunswinkel die Farbe geändert oder sich bewegt haben.
So was in der Richtung wäre doch cool.
Das waren aber keine Papierbilder, sondern geriffelte Plastikfolie.
Hallo Hatterchen,
auf der Seite von Lytro http://www.lytro.com/living-pictures/282 kann man den Effekt prima sehen.
Gruß neukl
Hi,
ich habe aber dort einiges vermisst.
Keine Angabe zu Wechselspeicher, keine Angaben zum Accu und zu den Anschlüssen.
Das ist schon seltsam, nur Hinweise zum "Sharing whit Friends", die dann die Fotos auch in allen Variationen betrachten können. Also einmaliger, fester Speicher? Keine Formatangaben?
399 US$ für 350 (einmalige) Bilder, die man nicht individuell weiter verwerten kann, ist eine Totgeburt.
hi,
da hast aber die Seite ned richtig angeschaut, steht doch alles da:
https://www.lytro.com/camera
und dort unter Details
Ja, habe ich wohl übersehen.
Nichts desto trotz, die Bilder sind nicht zum ausdrucken gedacht, der Speicher und Akku sind fest eingebaut, es gibt einen USB-Anschluss.
Die Bilder "living Pictures" sind also nur an Monitoren mit der entsprechenden Software zu betrachten, das engt den Kreis der Kaufwilligen doch sicher etwas ein.
Hi!
Die deutsche Firma Raytrix scheint mit ihren Produkten schon am Markt zu sein, während die US Firma ja erst einmal ein Produkt ankündigt.
http://www.raytrix.de
Die abgebildeten Kameras sehen eindeutig nach Industrieeinsatz aus, also vorerst nichts für Hobby-Fotografen. Auf der Raytrix-Homepage kann man Anwendungsbeispiele sehen, auch solche die einigen nicht gefallen dürften (Biometrie).
Bis dann
Andreas
Hallo hatterchen45,
wozu gibt es eigentlich Wikipedia?
http://de.wikipedia.org/wiki/Plenoptische_Kamera
Hi hddiesel,
wozu gibt es eigentlich Wikipedia? gute Frage, obwohl man muss schon Wissen wonach man sucht und da lande ich, über Google, auch oft bei Wiki....
Der Artikel sagt ja natürlich auch wenig zu den Fragen, die hier schon zu dieser Kamera aufgetaucht sind.
Aber die Technik ist schon klasse, wenn auch zu "Missbrauch" (@Andreas42) neigend. :-)
Hallo hatterchen45,
unter Quellen findet man auch die Links zu den Nötigen Informationen, mit diesen Informationen kann man schon mal Sciencefiction, oder auch nicht eingrenzen.
Eine Lichtfeld-Kamera ist schon eine feine Sache, z.B. um Fehler zu erkennen.
Jeder Gegenstand kann Hilfe oder Fluch sein, da gibt es keinen Zweifel.
Wenn man den Begriff "Plenoptische Kamera" bereits kennt, ist die WIkipedia sicherlich sehr hilftreich :-)
Das eigentlich interessante an dem Artikel ist aber, dass die Technik inzwischen so weit ist, dass erschwingliche Digitalkameras mit LIchtfeld-Technik bald für jedermann erschwinglich sein werden.
CU
Olaf
Hallo Olaf,
mit Googles Hilfe und dem Sucheintrag "Lichtfeld-Kamera", wurde der Link zur Wikipedia- Seite "Plenoptische Kamera" angezeigt.
Danke an hatterchen45 für den Hinweis zur "Lichtfeld-Kamera".
Dachte auch zuerst, der 1. April ist doch noch in weiter Ferne, aber falsch gedacht, die "Lichtfeld-Kamera" war kein April- Scherz und ist sicher bald auch für ein Bruchteil der heutigen Preise zu haben, verwackelte Bilder ob Nah oder Fern gehören dann der Vergangenheit an.
Moin hddiesel,
Tatsache - wiki lichtfeldkamera gibt als ersten Treffer den von dir verlinkten Artikel zur plenoptischen Kamera. Punkt für dich :-)
Trotzdem ein sehr starker und lesenswerter Artikel auf der Arcor-Homepage, deswegen auch von mir ein Dankeschön an Hatterchen fürs "Aufspüren".
Greetz
Olaf
Jungs ich danke Euch, tut mir auch mal ganz gut. :-)
Aus rein technischer Sicht sicher sehr interessant. Jedes Ding hat 2 Seiten, richtig und ich glaube nicht daran, dass es nur um Biometrie gehen wird. Sobald ich mit der Technik eine größere Fläche überwache, kann jedes Gesicht einwandfrei im Erfassungsbereich identifiziert werden.
Wenn ich an Fotografie denke, dann wird mir ein wenig übel. Ich habe hier vor einigen Jahren einmal sinngemäß geschrieben, dass man die SLR-Träger in 20-30 Jahren nur noch müde belächeln wird, weil man mit seiner 100MP-Kompaktkamera (Handykameras gab es da noch nicht) nur noch irgendwo in die Gegend knipsen und sich danach das entsprechende Motiv suchen und heraus vergrößern wird. Dieses Teil ist für mich ein großer Schritt in diese Richtung. Das hat dann mit Fotografieren noch so viel zu tun, wie malen nach Zahlen mit Malerei. Die Motivklingel ist überholt, bevor es sie gab, denn damit braucht man sie nicht mehr.
Zumindest draußen ist es kaum noch nötig sich Gedanken um ein gutes Bild zu machen, was bei dem größten Teil der Freizeitfotografen sowieso noch nie der Fall war. Einfach nachträglich scharf stellen und ausschneiden, fertig. Instant-Fotografie, nichts weiter.
Am Ende wird wohl noch die Frage bleiben, wem die Rechte zu wie viel Prozent gehören, dem Hersteller, oder dem Auslöser. Fotografen kann man die Leute kaum noch nennen, denn mehr als einen Knopf drücken machen sie ja nicht mehr. Wie gesagt, rein von den technischen Möglichkeiten interessant, von den Auswirkungen her eher grässlich.
Was mir noch auffällt, ist dass die die Fototeile, die man zoomt, nicht richtig scharf werden. Möglich, dass das nur an der Internetauflösung liegt.
Das war mir auch aufgefallen und ich hatte mich schon gefragt ob sich da sonst noch jemand dran stören würde. Scheint ja fast so als wärst es den anderen egal. Da das ganze ja sogar eine Demo ist die explizit die Vorteile der Technik bewerben soll und sowieso schon ein paar Sekunden lang lädt befürchte ich eher das die Technik nicht mehr Schärfte hergibt...
Gruß
bor
Ich habe das unter "Vorführeffekt" und "falschem" System (Windows) abgehakt.
Aber viel mehr stört mich, wenn ich es denn richtig gelesen habe, dass die Bilder eben nicht entwickelt werden können, sondern nur an Monitoren zu betrachten sind (hatte ich weiter oben aber auch schon geschrieben).
Um das ganze am Bildschirm darstellen zu können muss man aus den Bilddaten eine Pixelgrafik erstellen. Und eine solche könnte man genau so gut auch entwickeln. Wobei man für einen größeren Papierauszug u.U. eine deutlich höhere Bildqualität braucht als für einen Monitor. Wobei die gezeigte Qualität scheinbar nicht mal für eine Vollbilddarstellung in FullHD ausreichen würde :-|
Ich denke man muss hier die Entwicklung noch etwas abwarten.
Insbesondere die ersten richtigen Praxis-Tests der Fachleute, diese dürften dann auch ausschlaggebend für die anfängliche Verbreitung und Weiterentwicklung der Kameras sein.
Auch mich hat das Ergebnis (an meinem PC) nicht vom Hocker gehauen, aber ich bin ja auch nur Knippser. :-(
Das habe ich mir daraufhin noch einmal genau angeschaut - bei mir stellen sich leichte vertikalen Streifen ein, wenn ich in der Lytra-Galerie zoome, und ganz scharf in der Tat nicht.
Das würde ich genau wie hatterchen aber auch eher als Vorführeffekt betrachten. Evtl. arbeitet diese Galerie mit ganz starker Komprimierung, damit die Bildinformationen nicht ins Uferlose gehen. Das müsste man sich also noch einmal im Original anschauen, nicht in dieser "Browser-Version".
CU
Olaf
Es treten noch ein paar andere unschöne Effekte auf: In den unscharfen Bereichen sieht man teilweise ein Raster...
Yepp - das meinte ich mit den vertikalen Streifen. Ist wohl alles noch nicht so ganz perfekt ;-)
CU
Olaf
hi,
ich seh das noch nicht so, dass sich die herkömliche Fotografie da verdrägen lässt. Auch wenn man mit der Lichfeldkamera einfach nur abdrückt und sich erst später um dem Fokus und Bildauswahl kümmert, so gehört doch zu einem guten Bild auch eine gute optische Auflösung, ich glaube nicht, dass die hier vorgstellete Kamera da was ordentliches zu bieten hat.
Genauso wäre eine 100 MP Kompaktkamera absolut sinnfrei, da die kleinen Objektive niemals eine so gute optische Auflösung bringen können, um so einen Sensor auch nur annähernd auszunutzen.
Interessant wäre die Sache doch erst, wenn es gelingt, auf der Basis von Lichtfeldkameras entsprechende Objektive zu entwickeln, die dann an einer DSLR verwendet werden können, die Integration der Sottware dürfte ja kein großes Problem sein.
Reizvoll an der Lichtfeldkamera finde ich, dass hier nicht mehr Fotograf entscheiden muss, wie das Bild aussehen soll, sondern es kann ja dem Betrachter überlassen werden, wie er das Bild sehen will. Gewissermaßen ensteht ja dabei ein "interaktives" Foto. Dies wird eben nur am PC funktionieren, deswegen auch oben mein Einwand in Bezug auf Papierbilder.
Die derzeit verbauten sicher nicht, da sie dafür nicht gerechnet wurden. Wer sagt aber, dass die Entwicklung dafür stehen bleibt? Ich habe keine Ahnung, was noch in irgendwelchen Schubladen schlummert, geschweige denn, was in 20 Jahren darin auftauchen mag.
Ansonsten steht man ja erst am Anfang der Entwicklung und bei den ersten Digitalkameras konnte man die Fotos auch nur am PC betrachten. Das jeder das Bild betrachten kann wie er will, mag zunächst reizvoll sein, letztlich ist das genau so banal, wie alles andere von mir kritisierte. Niemand braucht sich mehr mit einem Foto auseinanderzusetzen, oder mit dem Gedanken dahinter. Ich konsumiere wie es mir gefällt, Hauptsache nichts mehr verdauen müssen.
Was an einem, oder 3 Klicks großartig interaktiv sein soll, darüber kann man diskutieren, ausdrucken können wird man 'seine' Variante sicher mal genau so, wie jetzige Bilder. Die anderen Versionen interessieren den Einzelnen jeweils kaum. Vor allem, wer macht das? Vielleicht ist es noch bei einem außergewöhnlichen Foto spannend, bei einem Album mit 50 Bildern dürfte es eher nervig werden.
Alles was man geschenkt bekommt, weiß man nicht so zu schätzen, wie etwas, was man sich erarbeiten musste. Sei es wie es sei, man wird sich mit dem Ergebnis abfinden müssen, außer jemand kann die Zeit zurück drehen.
Keine Technik der Welt kann dem Fotografierenden - ich sage hier bewusst nicht "Fotografen" - die Aufgabe abnehmen, für eine ordentliche Bildkomposition zu sorgen. Das wird auch in 100 Jahren nicht möglich sein, denn das ist keine Frage von Fortschritt und Technologie, sondern von Stil und Geschmack.
Dass die technischen Aspekte wie korrekte Belichtung und zukünftig auch Schärfe sich von selbst erledigen, finde ich so schlecht nicht. Schlimm fände ich allenfalls, wenn Kameras komplett vom Markt verschwänden, die ermöglichen, diese Dinge manuell einzustellen, etwa um damit einen bestimmten Effekt zu erzielen.
CU
Olaf
Ich würde sagen, "das Bild" vorausgesetzt, kann man heute wirklich alle Effekte am PC erzeugen.
Aber "das Bild" (die Komposition) bestimmt nur der Fotografierende, das kann keine Technik übernehmen, denn jeder sieht (die Welt) anders.
Das ist aber auch teil der Bildkomposition. Was meinst Du nicht alle mit Automatik knipsen...
Na gut, das ist dann schon Definitionssache. Ich meinte damit eher, wie jemand Motive auswählt und ins Bild setzt, ob weiter in den Vorder- oder Hintergrund, mehr nach links oder rechts, je nachdem mit welchen "Nebenmotiven" das eigentliche Motiv kombiniert werden soll.
Schärfe und Belichtung sind dann eher Aspekte der technischen Umsetzung.
Was meinst Du [warum ;-)] nicht alle mit Automatik knipsen...
Weil eine Automatik nie weiß, ob der Fotograf nicht von der lehrbuchmäßigen "richtigen" Belichtung abweichen will, oder welche Ebene des Bildes er am schärfsten haben will. Das meinte ich weiter oben mit den "Effekten".
CU
Olaf