Hallo Leute!
Tja, ich besitze seit ca. 5 Jahren eine NVIDIA GeForce 8800GTS (320MB). Sie ist meine einzige "große" Grafikkarte mit guter Leistung - habe noch zig Pentium II + III mit wesentlich schwächeren Teilen, aber eben für meinen Lieblings PC (DP35DP) diese oben beschriebene.
Vor einem halben Jahr (eines schönen Sommerabends) ist das Teil einfach verreckt. - Was war passiert? - Plötzlich - während dem Fernsehen via USB-Stick (TerraTec Cinergy Hybrid XE) war das Bild eingefroren und drei etwa 2cm dicke rotschattierte vertikale Streifen zierten meinen Bildschirm.
Danach ließ sich der PC nicht mehr hochfahren (WIN XP Prof, SP3), lediglich im Sicherheitsmodus konnte ich noch arbeiten, aber das auch nur mit den lästigen roten Längsbalken.
Da habe ich die Graka in Gedanken schon zu Grabe getragen. - Ich war aber knapp bei Kasse und sah mich im Netz nach Leidensgenossen um, und da bin auf dieses interessante Video aufmerksam geworden:
http://www.youtube.com/watch?v=0yWa4u93Rvg
Langer Rede kurzer Sinn: Ich habs gewagt und siehe da: - Bis gestern - 20.12.2010 - hat das Teil ohne Beschwerden funktioniert (Habe ihm später noch folgendes gegönnt: http://static.computeruniverse.net/media/images/400/90303385B1412800194542A5A2384BEB.jpg)
Mit der Kühlung von Scythe Musashi war die Temperaturhöchstgrenze von ursprünglich 70 Grad Celsius auf 50 Grad (FurMark) runter.
Jetzt habe ich das Teil erneut gebacken: Funktioniert !!!!!
Ich habe mir jetzt darüber Gedanken gemacht, ob die Theorie mit den Fissuren richtig ist (Lötstellen), oder ob es hier nicht um eine Löschung des 320MB Speichers infolge massiver Hitzeeinwirkung kommt?? (z.B.: Neuorientierung der Weiss´schen Bezirke)
Mich würde Eure Meinung zu diesem Thema interessieren - und -, ob jemand auch schon Erfahrungen mit gebackenen Grakas hat.
Weihnachtsmotto: Zuerst Graka backen, dann erst die Plätzchen... ;-).
Jetzt aber schnell zurück zu Fallout New Vegas !!
Schönen Abend noch und Grüße aus Wien,
Karl.
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Na, das ist ja der Hammer! - Werde ich mal meinem Sohn sagen; bei dem ist ne 8800 GTX2 abgekackt.....
das Prinzip dahinter ist das reflowen der Lötstellen, das hat nichts mit löschen des Speichers zu tun.
NVIDIA hat in der 8000er Serie massive Probleme mit verwendeten Materialien gehabt, die auf dauer (durch ausdehnung ebendieser Materialien unter Hitzeeinwirkung) die Chips vom pcb "hebeln"
Das ist übrigens das gleiche Problem, das auch die ersten Generationen der XBOX360 hatten (Stichwort: Red Ring of Death)
Das mit dem Backen geht oft gut, ist aber bei weitem nicht so dauerhaft wie ein Reflow mittels Reworkstation + Flussmittel oder gar ein Reballing.
Es kann sein, dass das ganze zwei Jahre hält, kann aber auch sein, dass der Defekt morgen wieder da ist.
Ich benutze zu Reflowen immer eine Aoyue 968 mit Preheater und entsprechenden Nozzles, da hat man auch dauerhaft Spaß an dem reparierten Board
Grß,
Yan
Immer? Was machst du denn?
Ich bezweifle das sich die Anschaffung für einen Normaluser lohnt. Hier gibt es einen ganzen Schrank voll Hardware welche sich in den letzten 12Jahren angesammelt hat, aber in dieser Zeit waren nur 2 Fälle für den Ofen.
mfg
chris
Ich bekomme oft defekte Computerteile auf den Tisch (Boards, Grafikkarten, jede Menge XBoxen,...) und repariere diese.
Die meisten Leute tauschen heute einfach Teile aus, wenn sie defekt sind, aber ich freue mich immer, wenn es zu reparieren ist.
Ein gewisser sportlicher Ehrgeiz ist auch dabei.
Yan
Ich habe bisher 2 Grafikkarte gebacken, eine Radeon AIW AGP und eine Readeon x1400 MXMII.
Bei der All in Wonder hat es leider nicht funktioniert, aber die x1400 läuft wieder zufriedenstellend im Notebook.
mfg
chris
hi,
wie im echten leben, alles eine kontaktfrage. Das mit dem reflowen von lötstellen ... theoretisch schon klar, aber in der praxis? Lötzinn lassen solche temperaturen doch noch nicht flüssig werden. Ich hab mal eine ati9800 heile gebacken, die karte machte aber ein paar tage später die gleichen fehler wieder. Nochmal ausgebaut, bei 20 grad mehr versucht und noch länger dringelassen ... die karte geht heute noch. Kann man dann hier sagen, daß die hersteller keine qualität liefern?
1. Versuch glaub ich waren 20 minuten bei 180 grad - nur kurzfristige Besserung
2. Versuch dann 30 minuten lang bei gut 200 grad ... - dann wars gut ;-)
mfG
horzt
Die meisten in herkömmlichen Computerbauteilen verwendeten Lote haben Arbeitstemperaturen um die 180 - 190°C
Da die Temperatureinstellung bei normalen Küchengeräten nur "Pi mal Daumen" funktioniert, kann muss man die Temperatur etwas höher stellen, um sicher zu gehen, dass die Arbeitstemperatur erreicht wird.
200°C sind sicher ein guter ansatz, kann aber (ke nach Lot und Herd" auch noch zu wenig sein. Zuviel ist natürlich auch nicht gut, also nicht einfach 250°C einstellen!
Mit einer Rework-Station hat man da einfach bessere Kontrolle über die Temperaturen. Allerdings muss man auch hier auffpassen, die angegebene Temperatur auf dem Display ist die Temperatur des Heaters, nicht die unter dem Chip! Besonders bei größeren bga-Chips sollte man daher immer einen oder zwei zusätzliche Temperaturfühler benutzen!
Aber auch wenn das Lot weich wird, wird ein guter und dauerhafter Kontakt oft durch die Oberflächenkorrosion vom Lot verhindert, weshalb ich den Einsatz von Flussmittel wärmstens empfehlen kann.
Unter BGA-Chips natürlich nur "no-clean" Flussmittel verwenden (hierzulande schwer zu finden), denn das normale würde euch auf dauer unter dem Chip alles anfressen.
Gruß,
Yan
Hallo werte Nickles-Gemeinde!
Hallo winnigorny1!
Was hast Du schon zu verlieren? - Gleich das Backrohr für 10 Minuten in Beschlag nehmen und los gehts! - Danach berichten (plz!!).
Hallo Yan B!
Ich habe da was auf YouTube: http://www.youtube.com/watch?v=VySTIRoPtt4
Sieht unheimlich easy aber sehr teuer aus. Ich bin nur ein kleiner Hobby-Bastler und sehe es genauso, wie Du, daß die Leute alles einfach zu schnell wegschmeißen, obwohl es ja durchaus noch zu retten wäre.
Meine Karte ist gleichzeitig auch die erste in dieser Kategorie überhaupt und es ist so, daß sie meinen "bescheidenen" Ansprüchen durchaus entspricht.
Bei mir zu Hause steht ein Gasherd in der Küche ohne irgendwelche Extras. Ich habe da zwar so ein 08/15 Teil von einem Bimetall-Temperaturanzeiger, aber die exakte Temperatur kann ich auch nur abschätzen. Die Skala geht von 1 - 5; ich habe auf 3 (ca. 200 Grad Celsius) für 10 Minuten gebacken.
Danke für Eure Antworten und ich wünsche Euch allen
gesegnete Weihnachten und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!
lg,
Karl.
Also wenn so viel Wärme der Hardware gut tut, dann nix wie raus mit den scheiss Gehäuselüftern Die machen ja alles nur noch kälter;-)
Hallo,
ich hab das heute mal mit ner Geforce 9800 GTX ausprobiert, 15 Minuten bei 220 Grad Celsius gebacken. Und was soll ich sagen - es hat funktioniert. Wenn man eh nichts mehr zu verlieren hat ist es einen Versuch wert.
Hallo Kollege ;-) !
Freue mich sehr, daß ich was bewegen konnte. - Wäre ja zu schade die Dinger einfach wegzuschmeissen...
Viel Spass damit und Prosit Neujahr !
lg,
Karl
Ist eine spannende Sache!
Das selbe Problem führt bei der PS3 zu einem sogenannten "YLOD" - habe selbst eine PS3 mit einem Fön repariert - ist das selbe Prinzip. Die Haltbarkeit ist jedoch eine andere Sache =)
Das geht garnicht!?
Mein Kollege hat sich damit seine Grafikkarte zuverlässig zerstört.
Da war hinterher nicht ein Bauelement mehr heil
und
mein Backofen hat nach elektronischen Resten gestunken wie die Pest..
.. hab Tage gebraucht um meinen Backofen von diesen extremen elektronischen Gestank zu befreien!
Braten würde ich darin selbst jetzt erstmal nichts, vor einer gründlichen Extremreinigung jedenfalls nicht.
Die genannten Temperaturen hält keine Elektronik der Welt auch nur teilweise aus, nichtmal 7 Minuten!
Ich weiß ja nicht, was du gemacht hast,
-- aber mit Sicherheit die Grafikkarte nicht 10 Minuten oder länger mehr als 150 Grad ausgesetzt.
Dann gäbe es die nicht mehr.
Höchstens als graues abschreckendes defektes Beispiel.
Glaubt sowas nicht, macht es zumindest nicht mit einer noch funktionierenden Karte oder einem Backofen den ihr nachher nicht entgiften wollt.
Elkos, machen übrigens schon bei viel kleineren Temperaturen als die genannten, dicke Backen.
ps
Mein physikalisches und elektrinisches Grundwissen hätte mich den Unsinn einer solchen Aktion erkennen lassen müssen!
Nun, man lernt nie aus.
Dieses Erlebnis hätte man sich aber sparen können.