Microsoft hat ja nun in einigen Statements unmissverständlich durchblicken lassen, wohin in Zukunft die Reise bezüglich IT gehen soll. Das Zauberwort heißt „Cloud-Computing“. Die zig Millionen Euro, die Microsoft bisher in diese „Idee“ in Form von Entwicklungsarbeit und Marketing gesteckt hat und nach eigenen Angaben noch stecken wird, sprechen da schon eine sehr eindeutige Sprache. Mittlerweile sollte jedem eines klar sein: Cloud-Computing als neues IT-Konzept ist nicht irgend eine neue, andere oder zusätzliche IT-Sparte, sondern es betrifft quasi ganzheitlich alles, was irgendwie mit Informationstechnik (IT), also Hard- wie Software, zu tun hat. Wenn es nach Microsoft ginge, dann hätten wir in Zunkunft als Ersatz für unseren jetzigen Personal-Computer nur noch eine Art dämlichen und aus sich heraus zu nichts fähigem Terminal-Kasten zu Hause stehen, der zu nichts anderem mehr in der Lage ist, als sich mit dem Internet zu verbinden. Sämtliche Daten, privat wie geschäftlich und sämtliche Anwendungen aller Art, wären dann nur noch über Internet abrufbar, weil komplett alles auf irgendwelchen Servern bei irgendwelchen Providern gespeichert wäre.
Als Argument dafür, werden von Befürwortern des Cloud-Computing immer wieder angebliche immense Einsparungen angeführt, weil dann der Bedarf an Hardware auf ein Minimum reduziert werden würde und auch damit verbundene administrativen Dinge, wie Hard- und Softwarepflege dann nicht mehr den Firmen selbst, sondern in der Hauptsache von den Providern geleistet werden würde.
Auf den ersten Blick mag das ja alles einleuchtend erscheinen, nach dem zweiten Blick sollte man sich aber auch darüber klar werden, in welche Abhängigkeit man sich begibt, wenn man sämtliche Kontrolle an Hard- und Software, und damit natürlich auch seinen kompletten Datenbestand in die Hände irgendwelcher Provider gibt.
Damit würden sich Firmen selbst zu stupiden Terminals degradieren, die aus sich heraus, ohne eine funktionierende fette Internetleitung, zu gar nichts mehr produktivem in der Lage wären, als Däumchen zu drehen und Kaffee zu trinken. Bei uns Privat-Usern sähe das dann natürlich nicht sehr viel anders aus.
Die Zukunft sieht also so aus, dass sämtliche Anwendungen nur noch über Internet abrufbar wären und jeder kleinste Furz, also jedes Bildchen und jede MP3-Datei und überhaupt jedes kleinste Daten-File gibt’s dann nur noch über Internet.
Was jetzt noch in unserem Besitz und somit unter unserer eigenen Kontrolle ist, also PC-Hardware und Software, für die wir EINMAL bezahlt haben und die uns gehört und die wir nutzen können so oft und so lange wir wollen, ohne nochmal etwas extra dafür bezahlen zu müssen, wird irgendwann nur noch über REGELMÄßIGES BLECHEN, in Form von Abonnements erhältlich sein.
Ich denke man braucht nicht allzuviel Phantasie um sich vorzustellen, wie wir alle langsam aber sicher am Gängelband der IT-Konzerne gehalten werden sollen und wir wir langsam unsere informationstechnologische Selbständgigkeit, Freiheit und Unabhängigkeit einbüßen!
Achja, und was hat das neue Windows Phone 7 damit zu tun?
Windows Phone 7 ist bereits der erste vorvollendete Schritt auf dem Mobilen Sektor in Richtung Cloud-Computing!
Es kann nämlich aus sich heraus und ohne kostenpflichtige Internetverbindung eigentlich so gut wie gar nichts mehr. Auch Hardware-Technisch ist es bereits auf ein Minium an User-Kontrolle augelegt. Windwos Phone 7 kennt keinen auswechselbaren Datenspeicher mehr. Und die im Gerät verbaute Speicherkarte ist verschmolzen mit dem Telefonspeicher, so dass Manipulationen dazu führen, dass das ganze Gerät entweder gar nicht mehr oder nicht mehr richtig funktioniert.
Seit dem 21. Oktober sind Handys mit Windows Phone 7 auf dem Markt und immer mehr Käufer sind enttäuscht und erschrocken darüber, dass Windows Phone 7 vieles an Funktionalität vermissen lässt, was beim alten Windows Mobile noch Standard war.
Extra dafür abgestellte Microsoft-Blogger versuchen das mit viel inhaltsleeren Phrasen wegzuargumentieren und sagen/schreiben, dass Windows Phone 7 halt etwas gaaanz neues sei, mit dem alten Windows Mobile überhaupt nicht vergleichbar, und es wird sogar ganz offen gesagt, dass Windows Phone 7 überhaupt nur in Verbindung mit einer kostengünstigen Handy-Flat Sinn macht! Es wird also weit um den heißen Brei geredet und verschwiegen, dass der Mangel an Funktionaliät Teil des Cloud-Computing-Konzepts ist.
Windwos Phone 7 ist übrigens exakt NULL kompatibel zu Windows Mobile! Keine Spiele, keine Anwendung, also NICHTS, was auf Windows Mobile läuft, läuft auf Windows Phone 7!
Naja, hoffe inständigst, dass Microsoft mit Windows Phone 7 einen weiteren Flop landet!
Wer sich generell für das Thema Windows Phone 7 interessiert und villeicht mit dem Gedanken spielt, sich ein Handy mit ebensolchem Betriebssystem zu kaufen, empfehle ich das lesen folgender Links. Da wird dann glaube ich der Gesamtzusammenhang ziemlich gut deutlich.
Quellen:
Windows Phone 7
http://social.answers.microsoft.com/Forums/de-DE/windowsphone7de/thread/2f7c6e2e-8268-40b2-8f15-898319539154
http://www.mobilitynews.net/2010/10/nimmst-du-die-rote-oder-die-blaue-pille/
http://www.focus.de/digital/handy/handyvergleich/tid-20231/windows-phone-7-ueber-sieben-kruecken-musst-du-gehn_aid_564561.html
Cloud-Computing
http://www.faz.net/s/Rub4C34FD0B1A7E46B88B0653D6358499FF/Doc~E65C2AB7F87C848B4BB451F047AEBE42C~ATpl~Ecommon~Scontent.html
http://www.microsoft.com/germany/presseservice/news/pressemitteilung.mspx?id=533235
http://www.haz.de/Nachrichten/Medien/Uebersicht/Microsoft-investiert-100-Millionen-Euro-ins-Cloud-Computing
Sorry, wenn es stellenweise bisschen schulmeisterlich formuliert ist, aber das musste ich mir einfach mal von der Seele schreiben! :)
mfg
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Servus,
bei vielen deiner Argumente muss ich nicken - der Trend "Cloud Computing" wird aber nicht nur von Microsoft "angestoßen" / forciert - Google macht es mit Chrome OS (http://www.chip.de/news/Chrome-OS-Googles-Betriebssystem-ist-fast-fertig_45163044.html) und selbst Apple mit seinem App Store für den Mac (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Das-grosse-Warten-auf-den-Mac-App-Store-1123689.html) treibt die aktuelle Entwicklung in eine Richtung, die mir persönlich ein bisschen Angst macht (im Sinne von "ich sehe Freiheit schwinden und Möglichkeiten entstehen, aber was wird letzten Endes überwiegen?").
Der Ansatz ist aber bei allen klar - kontrolliere die "Kommandozentrale" (das Betriebssystem), dann kontrollierst du das System (du gibst ja die Regeln vor *g*).
BG,
Bergi2002
Interessant in diesem Zusamenhang ist die Frage: Wenn das BS nur noch eine Art Terminal ist, wieso sollte ich dann zu Windows (für Geld) greifen, wenn ich z.B. ChromeOS kostnelos bekommen kann?
Ich denke, es wird sich noch einiges in der Sache tun... Aber letztlich geht es immer steiler hinauf in die Wolken... die Cloud.
Hewa
Das wird sicher zum einen davon abhängen, was man damit machen will zum anderen aber auch von der Verfügbarkeit von breitbandigem Internet in akzeptabler Geschwindigkeit (aktuell auf dem Land in Deutschland noch ein echtes Problem - LTE ist da ein Silberstreif am Horizont) - was ich mir alles vorerst vorstellen kann:
Software jeglicher Art als Dienst aus / in der Cloud bzw. als App mit Cloudanbindung - Software wird nicht mehr auf der heimischen Platte / Rechner abgelegt, sondern als Dienst quasi über der Browser / Appstore genutzt.
Kosten der Software unterschiedlich je nach Nutzung (als Abo, Einmalzahlung, als Freemium mit Basis-features für Umme - mit weitergehenden Möglichkeiten gegen Pay, etc.) - kein Software-Kauf (im Pappkarton bzw. als Systembuilder zum Download) mehr im eigentlichen Sinne, sondern a la Carte (mit zig Milliarden Kombinationsmöglichkeiten)
Wegfall von Backups (aus Usersicht), da die Daten eh in der Cloud liegen - Desaster-Recovery beschränkt sich beim User auf Hardwarereparatur anstelle Software-Forensic
Erwachsen von komplexen rechtlichen Abhängigkeiten (stell dir mal vor, es handelt sich um deine Daten, die liegen aber an einem Ort der Cloud heisst und an den du nur über deinen PC ran kommst - die Daten "gehören" dir zwar, aber du hast nur mittelbaren Zugriff - was machst du rechtlich, wenn der Zugriff nicht mehr möglich ist? Wer haftet bei Firmendaten? Etc.)
Meine Herren, je mehr ich darüber nachdenke, desto größer werden die Möglichkeiten - im positiven wie im negativen Sinne.
BG,
Bergi2002
Na, einnmal darfst du raten auf wessen Verantwortungskonto ein Datenverlust verbucht wird. Bestimmt nicht auf das Konto des Providers. Aber wer weiss, vielleicht ergeben sich ja dadurch für Versicherungen neue Geschäftsfelder ;)
Die Provider werden sich in den klein- und langedruckten EULAs schon entsprechend absichern ;)
Zu dem von dir verwendeten Sprichtwort: "Silberstreif am Horzont", fiel mir gleich, wenn auch in einem etwas anderem Zusammenhang, ein Artikel ein, den ich vor ein paar Tagen gelesen habe:
Eine großangelegte Umfrage unter 100 führenden IT-Fachleuten auf der diesjährigen DEF CON 2010 Hacker Konferenz in Las Vegas (USA) brachte zu Tage, dass die Hacker den Trend in Richtung der "Cloud" für sich selbst als willkommenen Silberstreifen am Horizont sehen.
Quelle:
https://www.info-point-security.com/security-themen/managed-services/5302-def-con-umfrage-deckt-grosse-gefahren-durch-cloud-hacking-auf-die-it-sicherheit-qin-the-cloudq-muss-deutlich-erhoeht-werden.html
mfg :)
Falsch. DSL über Mobilfunk war niemals und wird niemals für den DSL Heimgebrauch taugen. Die Bandbreiten sind einfach zu gering, die jeder Sektor bringt. Das Mobilfunknetz ist eine feine Sache für Mobile Geräte wie Smartphones z.B.
Wir selbst bauen in ländlichen Regionen DSL sowohl als Funk (5 Ghz) als auch Galsfaser aus. Nur so kann die Bandbreite für die Zukunft gesichert werden für die Haushalte.
Grüße
Hewal
Wir? Bei welchem Provider arbeitest du denn? Ich persönlich würde ja auch immer einer leitungsgebundene Anbindung bevorzugen, aber wenn du Funk so ins Feld führst, dann täte mich schon interessieren, wie da die technische Roadmap ist - Zeithorizont heute plus 3 Jahre.
BG,
Bergi2002
PS interessiert mich wirklich - Schwiegervater wohnt auffem Land 8-)
Falsch. DSL über Mobilfunk war niemals und wird niemals für den DSL Heimgebrauch taugen. Die Bandbreiten sind einfach zu gering, die jeder Sektor bringt. Das Mobilfunknetz ist eine feine Sache für Mobile Geräte wie Smartphones z.B.
"Moderne Smartphones sind dank der Datenfunk-Technik LTE ultraschnell im Internet unterwegs. So werden Download-Geschwindigkeiten bis 100 Megabit pro Sekunde möglich, das ist 66 Mal schneller als bei der einfachsten DSL-Leitung im Festnetz. LTE ist zwar ein Mobilfunkstandard, wird aber von der Deutschen Telekom und den anderen Providern auch zur Versorgung von Regionen ohne DSL-Anschluss eingesetzt."
http://www.t-online.de/computer/hardware/wlan-dsl/id_47093092/lte-sorgt-fuer-pfeilschnelles-surfen-im-netz.html
Was ist Vodafone LTE? Breitband Internet per Funk für ländliche Regionen
http://www.youtube.com/watch?v=bFcjBsnDsqA
:)
Hallo Voenix,
So schön liest sich die Werbung der Anbieter. Die Realität schaut leider ganz anders aus: Die Paketlaufzeiten sind teilweise extrem hoch und - das große Problem - die Bandbreite bricht bei vielen Benutzern extrem ein. Und nicht überall, wo 100Mbit/s drauft steht, ist auch 100 Mbit/s drin. Vodafone z.B. wirbt mit LTE 50Mbit/s, der Sektor bringt INSGESAMT derzeit aber nur 30Mbit/s....
Grüße
Hewal
Moin,
soweit die Theorie und die leeren Versprechen der Provider. LTE ist auch langfristig kaum ein Ersatz für kabelgebundenes DSL. Das fängt schon bei der Aufteilung der Geschwindigkeit an, je mehr User es nutzen, desto weniger Bandbreite. Klar, in ländlichen Gebieten mögen weniger Menschen wohnen, aber in Zeiten von Smartphones sind auch da viele in Benutzung. Und auch auf dem Lande sind Facebook, Youtube und evtl. Music-Streaming-Dienste.
Gruß
Maybe
Hi Mybe, LTE an Smartphones gehen über eine andere Frequenz als LTE für "Hausanschlüsse".
Aber du hast natürlich recht. Auch in ländlichen Gebieten wird es schnell zum Problem. Hier bestehen die "Sektoren" aus Omnis, d.h. 360° Abdeckung im Umkreis von 10km. Und selbst in ländlichen Gebieten gibt es genügend Potenzial um einen Sektor schnell zu überlasten.
Ich persönlich komme aus einer ländlichen Region, dort bietet Vodafone LTE Anschlüsse an. Kundschaft von mir aus der Nachbar Gemeinde hat gegen meinen Rat sich LTE geholt. Transferraten zwischen 200 - 6000kbit/s... Besonders zu Stoßzeiten (abends, Wochenende) liegt die durchschnittliche Transferrate bei etwa 1000kbit/s bei Latenzen um die 200ms....
Mal ganz davon abgesehen, dass die inklusiv GBs ein echter Witz sind...
Grüße
Hewal
Hallo Bergi,
Wir sind ein kleiner Lokaler DSL Provider, der sowohl den Ausbau über Funk als auch über Glasfaser macht. Den Glasfaserausbau haben wir erst "neu im Programm".
Wir sind vor allem im bayrischem Raum vertreten und expandieren stetig. Allerdings geht auch bei uns der Trend immer mehr in Richtung Kabel-Funk Kombiausbau. (Letzte Meile i.d.R. über Kuper der Telekom, teilweise aber auch über eigene Glasfaserleitungen; Großstrecken über Lizenzierten Funk).
Eine Roadmap kann ich dir leider nicht geben. Aber 2013/2014 wird es keine weißen Flecken mehr geben. Versprochen!
Grüße
Hewal