Ich besitze ein ASUS P55T2P4 und einen P233 MMX.
Ich moechte mein System uebertakten auf 75MHz Systemtakt, moechte
aber ohne immer den Rechner zu oeffnen auch wieder auf normale Ver-
haeltnisse zurueckschalten koennen.
Wenn ich nicht so performacefressende Dinge erledigen muss, soll der
Prozessor nur normal strapaziert werden.
Die Idee ist also ein Schalter am Gehaeuse z.B. der sowieso ungenutzte
Turboknopf, der dann sogar wieder die richtige Bedeutung haette.
Die Frage ist nun, ob eine versehentliche Umschaltung waehrend des Betriebes
Folgen haette, oder ob die Jumper vielleicht nur einmal am Anfang aus-
gelesen werden. Sonst muesste ich noch eine kleine Schaltung bauen, die sicher-
stellen wuerde, das die Umschaltung nur ohne Mainboardspannung also bei
"Rechner aus" erfolgen wuerde.
Weiss jemand Rat?
Danke
Christian
(Christian)
Antwort:
Die Idee ist prima. Hoffentlich postet mal einer was.
(TFHenss)
Antwort:
Hi Christian,
Ich glaube die Jumper auf einem Mainboard werden nie richtig
"ausgelesen". Vielmehr stelle ich mir vor, daß durch die Jumper der
Strom durch verschiedene Widerstände geleitet wird und dadurch der
Takt eingestellt wird. Wenn das der Fall ist, dann hat das zwei Dinge
zur Folge:
1. Eine Änderung würde sich, egal zu welchem Zeitpunkt, sofort auf
den PC auswirken und der Rechner arbeitet direkt mit der neuen
Einstellung. Das hört sich zunächst gut an, aber wenn dies der Fall
ist, dann wird wohl keine Soft- oder Hardware diese Wechsel im
laufenden Betrieb überleben, da ja zunächst die eine Jumper-Verbindung
gelöst wird und anschließend die neue geschaltet wird. Egal wie schnell
dies passiert, dazwischen liegt immer eine Lücke in der kein Strom
zwischen den Widerständen fließt. Außerdem befürchte ich, das sowas
zu Kurzschlüssen führt, bzw. zu extremer Kurzlebigkeit der Hardware.
2. Es kann nur eine mechanische Lösung im Gehäuse für das umschalten
zuständig sein, da die Jumper ja "umgesteckt" werden müssen. Zu diesem
Punkt habe ich mir folgende Gedanken gemacht.
Wir nehmen einfach zwei direkt nebeneinander liegende Jumper die beide
nicht gesteckt werden. Davon fährt der linke das Board mit 66Mhz und
der andere mit 75Mhz. Statt des Jumpers wird nun ein Kupferstäbchen
genommen das von der Seite gegen die beiden Pinne für 66Mhz drückt.
Nun wird am Gehäuse der Knopf gedrückt und dann muß folgendes passieren:
Das Board wird zunächst durch eine kurze Unterbrechung stromlos gemacht.
In dieser kurzen stromlosen Phase schlägt dann der Arm, der das
Kupferstäbchen hält rüber auf die andere Seite und betreibt so das Board
mit 75Mhz. Da allerdings das Board ja stromlos ist, muß hier ein
mechanischer Weg durch eine Art Federschalter gefunden werden.
Ich selber besitze leider nicht das nötige handwerkliche Geschick oder
das nötige Geld um solche Versuche durchzuführen. Aber vielleicht findet
sich ja jemand der hiermit eine Abwechslung zum herkömmlichen Übertakten
gefunden hat und das ganze mal ausprobiert!!
Bis dann,
Olli
(Olli )
Antwort:
Hi Olli,
Toll, dass Du etwas geschrieben hast. Ich habe waehrenddessen auch schon
weiter an meiner Idee geknobelt.
Wenn sich noch ein paar Leute in ein paar Minuten Gedanken machen, dann
werden wir bestimmt gemeinsam eine Lösung finden.
Ja, das hoert sich sehr wahrscheinlich an. Ich denke auch, dass es so ist.
Ich hatte jedoch in Erinnerung das beim guten altem 64er z.B. an der Floppy, oder wo
auch immer, so winzige DIP Schalter einmal am Anfang waehrend einer
Art Initialisierung ausgelesen wurden und dann entsprechende Einstellungen
uebernommen wurden.
Dies halte ich allerdings fuer eine nicht so gute Idee. Nichts gegen Deine
schoene Mechanik, aber es sprechen ein paar Dinge dagegen.
Zum ersten muessen leider gleich drei Jumper umgesteckt werden, da die
Jumperstellungen fuer 75MHz beim Asusboard genau komplementaer zur
66er-Eistellung sind.
Zum anderen ist es glaube sehr schwer, eine solche Mechanik zuverlaessig
zu bauen. Wie Du schon selber sagtest, koennte ein Kurzschluss den Tod
der CPU bedeutet.
Archiv Hardware perfekt konfigurieren 12.949 Themen, 54.079 Beiträge
Die Idee ist prima. Hoffentlich postet mal einer was.
(TFHenss)
Ich habe diesen Umbau an meinem Haupt-PC durchgeführt.
Originalzustand: 66 MHz x 3,0 = 198 MHz
Overclocking-Zustand: 83 MHz x 3.0 = 249 MHz
Für diese Umschaltung muß lediglich ein Jumper beim Bustakt-Jumperblock des P55T2P4 umgesetzt werden. Ich habe an dieser Stelle der dreipoligen Stecker des Turbo-Tasters angebracht und kann jettzt per Turbo-Taster zwischen beiden Zuständen umschalten.
Ein paar Fakten dazu:
1. Die Jumper werden beim Einschalten des PCs abgefragt.
2. Wenn der Turbo-Taster im Betrieb gedrückt wird, dann passiert absolut nichts - das System läuft mit dem Zustand weiter, mit dem es eingeschaltet wurde. Es stürzt nicht ab.
3. Zum Umschalten der Modi ist also jedes mal Ein-/Ausschalten des PC nötig - es ist nicht so wie früher beim C64 oder bei alten 486er mit Turbo-Modus.
Erfahrungen mit anderen Mainboards habe ich noch nicht gesammelt - wer hat sonst noch sowas ausprobiert?
(Michael Nickles)
Der Ansatz von M.Nicklers ist der Richtige.Wenn die Jumper nur beim Einschalten abgefragt werden,kannst Du nachher mit Schaltern schalten,mit Kupferstäben klingeln oder mit Relais rasseln,am Systemtackt ändert sich nix mehr.Der Betriebsmodus muß beim einschalten feststehen.Also Turbotaste ja,bringt aber beim Umschalten während des Betriebes nix.Ciau Micha
(MichaS )
Hi Christian,
Ich glaube die Jumper auf einem Mainboard werden nie richtig
"ausgelesen". Vielmehr stelle ich mir vor, daß durch die Jumper der
Strom durch verschiedene Widerstände geleitet wird und dadurch der
Takt eingestellt wird. Wenn das der Fall ist, dann hat das zwei Dinge
zur Folge:
1. Eine Änderung würde sich, egal zu welchem Zeitpunkt, sofort auf
den PC auswirken und der Rechner arbeitet direkt mit der neuen
Einstellung. Das hört sich zunächst gut an, aber wenn dies der Fall
ist, dann wird wohl keine Soft- oder Hardware diese Wechsel im
laufenden Betrieb überleben, da ja zunächst die eine Jumper-Verbindung
gelöst wird und anschließend die neue geschaltet wird. Egal wie schnell
dies passiert, dazwischen liegt immer eine Lücke in der kein Strom
zwischen den Widerständen fließt. Außerdem befürchte ich, das sowas
zu Kurzschlüssen führt, bzw. zu extremer Kurzlebigkeit der Hardware.
2. Es kann nur eine mechanische Lösung im Gehäuse für das umschalten
zuständig sein, da die Jumper ja "umgesteckt" werden müssen. Zu diesem
Punkt habe ich mir folgende Gedanken gemacht.
Wir nehmen einfach zwei direkt nebeneinander liegende Jumper die beide
nicht gesteckt werden. Davon fährt der linke das Board mit 66Mhz und
der andere mit 75Mhz. Statt des Jumpers wird nun ein Kupferstäbchen
genommen das von der Seite gegen die beiden Pinne für 66Mhz drückt.
Nun wird am Gehäuse der Knopf gedrückt und dann muß folgendes passieren:
Das Board wird zunächst durch eine kurze Unterbrechung stromlos gemacht.
In dieser kurzen stromlosen Phase schlägt dann der Arm, der das
Kupferstäbchen hält rüber auf die andere Seite und betreibt so das Board
mit 75Mhz. Da allerdings das Board ja stromlos ist, muß hier ein
mechanischer Weg durch eine Art Federschalter gefunden werden.
Ich selber besitze leider nicht das nötige handwerkliche Geschick oder
das nötige Geld um solche Versuche durchzuführen. Aber vielleicht findet
sich ja jemand der hiermit eine Abwechslung zum herkömmlichen Übertakten
gefunden hat und das ganze mal ausprobiert!!
Bis dann,
Olli
(Olli )
Hi Olli,
Toll, dass Du etwas geschrieben hast. Ich habe waehrenddessen auch schon
weiter an meiner Idee geknobelt.
Wenn sich noch ein paar Leute in ein paar Minuten Gedanken machen, dann
werden wir bestimmt gemeinsam eine Lösung finden.
Ja, das hoert sich sehr wahrscheinlich an. Ich denke auch, dass es so ist.
Ich hatte jedoch in Erinnerung das beim guten altem 64er z.B. an der Floppy, oder wo
auch immer, so winzige DIP Schalter einmal am Anfang waehrend einer
Art Initialisierung ausgelesen wurden und dann entsprechende Einstellungen
uebernommen wurden.
Dies halte ich allerdings fuer eine nicht so gute Idee. Nichts gegen Deine
schoene Mechanik, aber es sprechen ein paar Dinge dagegen.
Zum ersten muessen leider gleich drei Jumper umgesteckt werden, da die
Jumperstellungen fuer 75MHz beim Asusboard genau komplementaer zur
66er-Eistellung sind.
Zum anderen ist es glaube sehr schwer, eine solche Mechanik zuverlaessig
zu bauen. Wie Du schon selber sagtest, koennte ein Kurzschluss den Tod
der CPU bedeutet. Die Entwicklung einer solchen Konstruktion koennte
dann sehr schnell sehr teuer werden.
Ich traue mir eine solche Mechanikloesung auch nicht zu.
Ich habe mir allerdings schon ein grobes Konzept fuer eine
elektrische / elektronische Loesung ueberlegt.
Das eigentliche Umschalten der Jumper koennten Relais uebernehmen.
Anstatt der Jumper kaemen dann so Stiftstecker auf die Jumperstifte, die
dann mit den Relais verbunden wuerden.
Problem hierbei koennte die Zuverlaessigkeit der Relais sein, aber ich denke
ein gutes Relais duerfte ja wohl mal mehrere Studen sicher schalten, oder?
Mit dem Problem des richtigen Schaltzeitpunktes bin ich mir noch nicht so ganz
einig. Erster Ansatz von mir ist eine Art Toggle Flip Flop. Irgendein
Speicher muesste sich halt die Position der Jumper (hier vielmehr den Relaiszustand)
merken.
Dieser Speicher duerfte nur bei ausgeschaltetem Rechner verändert werden.
Der Speicher selber (also mein Toggle Flip Flop) soll die Relais bedienen.
Problem hierbei waere die Stromversorgung der Schaltung, da gerade dann, wenn sie
bedient werden soll, dem Rechner kein Strom abgezapft werden kann.
Vielleicht kaeme ein kleiner Akku in Frage oder vielleicht sogar ein
Gold Cap (so'n Minikondensator).
Ich glaube, die Relais brauchen dafuer aber zuviel Strom. Machmal soll
der Rechner ja auch mal laenger stehen. Man hat ja auch noch besseres zu tun ;-)
Vielleicht ist ja ein kleiner Elektronikbastler unter euch (ein grosser waere auch
hilfreich) und macht sich darueber Gedanken.
Ja dann bis bald
Lasst die Koepfe qualmen
Christian
P.S.: Ich freue mich ueber jede Anregung!
(Christian)
Hallo erstmal,
recht abenteuerliche Dinge, die Ihr Euch so ausdenkt; ich hoffe, keiner kommt auf die Idee und baut sich einen Jumperumschalter mit Kupferstäbchen oder herkömmlichen Relais (Kontaktprellen).
Aber vom Ansatz her, den Systemtakt von außen zu ändern, ist es gar nicht schlecht.
Eine Verwirklichung wäre problemlos mit CMOS-Schaltern (z.B.4016, 4066 oder 4028) durchführbar. Ein Akku ist dann nicht erforderlich, da der Schaltungszustand in dem Moment feststeht, wenn die Betriebsspannung anliegt. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, daß ein Prozessor durch Taktumschalten im Betrieb Schaden nimmt, aber für Vorsichtige kann man über ein Monoflop verhindern, daß während des Betriebs umgeschaltet werden kann. Ich werde demnächst mal das Basteln anfangen, und dann bei (Miß-)-Erfolg hier wieder Bescheid geben.
Tschüß
Mandy
(Mandy)
Ich hab´s enfach mal versucht: Bei meinem P II -266 (nicht Celeron)
muß nur ein Jumper abgezogen werden, dann läuft er mit 300 MHZ.
Ich habe mir in eine Frontblende ein Loch gebohrt, und schalte mit
einem Schalter gleichzeitig den Jumper aus und einen Papst-Gehäuselüfter genau neben dem Prozessor ein.
Der Jumper wird beim Systemstart nach dem Einschalten ausgelesen,
danach ist es egal, ob er benutzt wird ---> bringt dann nix mehr, schadet aber auch nichts. Immerhin kann ich jetzt auch mal ohne
Steckerei 300 fahren...
Gruß, TFHenss
(TFHenss)