Dr. Web Newsletter vom 15.6., Überschrift: ANGST VOR LINKS.
"Klingt ja ein bisschen komisch der Titel, ist aber Absicht. Immer
wieder und immer haeufiger begegnen einem Web-Seiten oder Homepages auf
denen sich die Betreiber ausdruecklich von eigenhaendig gesetzten
Hyperlinks distanzieren.
Dr. Web unterhaelt mehr als 2500 aktive Links in das WWW hinein, 2500
Verweise von denen wir uns ausdruecklich nicht distanzieren, die wir mit
wuchtiger Absicht und hinterlistiger Berechnung gesetzt haben. Das
sind so viele, dass sich alle 30 Minuten irgendwo ein dahinterliegender
Inhalt aendern koennte. Kontrollieren kann das keiner. Wir nehmen das
in Kauf und wir tun das gern.
Dem gewoehnlichen Gestalter muss es Angst und Bange sein, ob so manch
gewundener Gerichtsentscheidung. Und die Verunsicherung ist verstaendlich,
schliesslich kann ein gut gemeinter Link Existenzen vernichten. Wer
moechte derlei Ungemach fuer sein schnoedes Hobby riskieren?
Oder besitzen Deutsche Webmaster kein Rueckgrat. "Ich empfehle
diese Seite zwar, weise jedoch ausdruecklich darauf hin, dass ich nichts
damit zu tun haben will." Muss man sich rechtfertigen, bevor man etwas
getan hat? Wer Angst vor seiner eigenen Meinung hat, moege diese doch
bitte fuer sich selbst behalten. Die vorauseilende Entschuldigung
ist feige. Sie traegt zur Verunsicherung Anderer bei und irritiert
Besucher.
Selbst der Spiegel sieht sich genoetigt der unsicheren Rechtslage
durch einen Hinweis vorzubeugen. Externe Links finden sich, von den
Verweisen in das eigene Angebot getrennt, in einem Kasten:
"... ist nicht verantwortlich fuer die Inhalte externer Internetseiten.
Laestig, aber akzeptabel."