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E7505/7205 mit AGP Problem(ch)en

rocknwolf / 0 Antworten / Baumansicht Nickles

 
Serverchipset mit Bugs.


In einem von Intel nachträglich zu den Spezifikationen veröffentlichtem White Paper ist die Rede von einem AGP Problem, das unter bestimmten Voraussetzungen auftreten kann. In den von Intel geführten Testläufen wurde festgestellt, dass die AGP Signale das Timing "tVAL" von 1ns nicht erreichten, welche die AGP 3.0 (AGP 8x) Spezifikationen als Minimum vorsehen, die Folgen können korrumpierende Daten sein. Zur Lösung des Problems wurden Änderungen am AGP Timing vorgenommen, welche den Bug jedoch nur umgehen. Ein weiterer Bug betrifft den "Prefetch Cache", der für das Vorauslesen von Daten zuständig ist. Ist dieser eingestellt, kann das System unter bestimmten Voraussetzungen zum Absturz kommen, weshalb dieses Feature abgestellt werden muss, wie durch ein Biosupdate.


In jedem Fall ist beim Kauf eines neuen Motherboards mit den Chipsätzen E7205 und E7505 das aktuellste Bios aufzuspielen, eventuell schon beim Händler darauf bestehen (wenn das "Flashen" dort schief geht, ist das wenigstens nicht Ihr Problem). Inwieweit die umgangenen Bugs tatsächlich eine Rolle in der Gesamtperformance spielen bzw. sie sich auf die Performance negativ niederschlagen, lässt sich vielleicht auf dem Taschenrechner noch nachrechnen. Die AGP 3.0 Spezifikationen sehen einen tVAL Wert zwischen 1.0ns und 5.5ns vor. Nach unserer Einschätzung spielen sich die Unterschiede im Minimalbereich ab, sollte beispielsweise ein tVAL Wert von 1.5ns eingestellt sein, kann deshalb von einem Performanceeinbruch noch lange nicht die Rede sein.


Was den Prefetch Bug angeht, haben bestimmte AGP Master Devices ein gewisses Mass an Speicherressourcen, die irgendwo in die Systemspeicheradressen Map mit Hilfe eines PCI-Basisadressregisters gestellt werden müssen. Diese Speicherressourcen fallen in zwei Kategorien, den "prefetchable" und Nicht-"prefetchable" Adressregionen. Der "Prefetchable" Speicherbereich dient zur Leistungsverbesserung im Allgemeinen, inwieweit hier ein Performancebremse zu erwarten ist, dürfte angesichts der zahlreichen ausschlaggebenden anderen Hardwarekomponenten kaum nachprüfbar sein. Möglicherweise werden in späteren Revisionen doch noch die Bugs eliminiert, auch wenn bei Intel momentan noch von "No fix planned for this erratum" in den White Papers die Rede ist. Da Intel selber keine Fixes für die genannten Bugs in Aussicht stellt, sind die Probleme als eher nicht schwerwiegend einzustufen.


Eventuelle Inkompatibilitäten mit AGP 3.0 fähigen Grafikkarten werden wir auf jeden Fall auf den Zahn fühlen, wenn das System mit dem E7505 Chipsatz eingetroffen ist, voraussichtlicher Liefertermin aller Komponenten an 3DChips ist ca. Mitte Dezember.
 

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