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Das Volk gegen Microsoft: Der Widerstand gegen den faulen Kompromiss wächst.
18.03.2002 - Mehr als die Hälfte der US-Bundesstaaten ist inzwischen gegen den faulen Handel des US-Justizministeriums mit dem überführten Monopolisten Microsoft. Neben den neun klageführenden Staaten protestierten nun weitere 25 Bundesstaaten gegen den Kuhhandel. Experten hatten bemängelt, dass der außergerichtliche Vergleich dem Softwarekonzern mehr wettbewerbsverzerrende Freiräume schaffen würde als jede andere Regulierung zuvor. Eine Schadensbegrenzung, so die Kritiker, sei nicht zu erkennen.
Mit dem Eintreten der Mehrheit von Bundesstaaten gegen den Kompromiss wird dieser immer unwahrscheinlicher. Die Gegenklage der engagierten neun Staaten sieht drastische Maßnahmen zur Bekämpfung von Microsofts Monopol-Missbrauch vor. Die finale Strafe bei einem weiteren kartellrechtlichen Verstoß wäre die zwangsweise Veröffentlichung des Windows-Quellcodes - ein Alptraum-Szenario für Gates und Ballmer. Im Zuge dieser Entwicklungen bemühen sich die Anwälte des beklagten Software-Giganten um eine Neudefinition der US-Verfassung, besonders jener Teile, die über die rechtlichen Möglichkeiten der einzelnen Staaten bestimmen. Da es sich beim föderalen System um eine traditionell heilige Kuh der USA handelt, könnte daraus eine halsbrecherische Rodeo-Nummer werden.