ich hab schreikrämpfe:
"Der Rat der Minister der Europäischen Union, momentan unter der Präsidentschaft von Irland, verteilt ein Arbeitspapier mit Gegenvorschlägen zu den Änderungen des Europäischen Parlaments am Softwarepatent-Richtlinienentwurf. Im Gegensatz zur Version des Europäischen Parlaments erlaubt die Version des Rates unbegrenzte Patentierbarkeit und Patentdurchsetzbarkeit. Nach der Version des Rates sind "computer-implementierte" Algorithmen und Geschäftsmethoden, wie sie bereits in großer Zahl vom Europäischen Patentamt gegen den Buchstaben und Geist des Gesetzes erteilt wurden, allesamt patentierbare Erfindungen. Die Veröffentlichung einer Beschreibung einer patentierten Idee auf einem Webserver in einer formalen Sprache stellt eine Patentverletzung dar und die Verwendung von patentierten Protokollen oder Dateiformaten zum Zweck der Interoperabilität ist nicht erlaubt. Dieser Vorschlag wurde hinter verschlossenen Türen von der Patentarbeitsgruppe des Rates vorbereitet, einer Gruppe von Patentrechtlern die das Europäische Patentamt betreiben. Die Patentarbeitsgruppe wurde in ihrem Streben nach unbegrenzter Patentierbarkeit durch eine Briefkampagne an hochgestellte Politiker ermutigt, im Rahmen derer die Geschäftsführer einiger der meistpatentierenden Unternehmen Europas die herabwürdigende Falschaussagen ihrer Patentanwälte über das Parlamentsvotum unterstützen."
quelle: http://www.symlink.ch/articles/04/02/23/2350258.shtml
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Entschuldigung, daß ich es noch einmal poste, aber irgendwie paßt es dazu.
Peter war gerade aus der Firma nachhause gekommen. Mürrisch und abgespannt warf er seine Jacke über den Sessel, schlurfte zum Kühlschrank um sich eine Flasche Bier aufzumachen, auch wenn er genau wußte, daß er sich nach der letzten Erhöhung des Gesundheitsbeitrages auf gesunheitsgefährdente Stoffe auf 12 Euro erst wieder nächsten Monat eine Flasche leisten konnte, heute Abend brauchte er dringend ein Bier.
Es war ein mieser Tag gewesen. Sein Chef kam kurz nach der 10 minütigen Mittagspause zu ihm und meinte er hätte eine schlechte Nachricht. Die Firma werde schließen müssen, da sie sich die Kosten für die Informationbeschaffung nicht mehr leisten könne. Man konnte heute einfach keine Normen mehr erhalten ohne sich auf Jahre hinaus zu verschulden. Da die Firma schon wegen der Lizenzzahlungen an den Patentinhaber tief in den roten Zahlen steckte war dies das Aus. Wer hätte auch geahnt, daß Wäscheklammern patentrechtlich geschützt sind und jedes Jahr eine neue Norm herauskommen würde, die pro Einsicht 100.000 Euro kostet.
Niedergeschlagen lies sich Peter in den Sessel fallen. Fernsehen wäre jetzt eine gute Idee. Er kramte seine Kreditkarte heraus, schob sie in die Settopbox und lies sich das Programmangebot auf den Bildschirm ausgeben. Sein Kontostand erlaubte ihm leider nur 20 Minuten HomeDiscount Eurasia 2013, doch es war ihm egal, hauptsache Ablenkung und er sah sich gerne Dinge an, die er sich ohnehin nicht leisten konnte, wie z.B. die Enzyklopaedia Britannica auf 10 xDVD.
Seit der ausnahme Eurasiens als 67. Staat der USA und der darauf folgenden vierten Novellierung des Urheberrechts war es traurig geworden. Informationen und Wissen wurden einfach unbezahlbar, da die wenigen verbliebenen Rechteinhaber horrende Preise für das Wissen der Mnschheit verlangten. Selbst Schulen durften nur noch auf das Wissen vor dem Jahr 1984 zurückgreifen für einen Pauschalbetrag, der zu hohen Schulkosten für die Eltern geführt hatte. Wer sich das nicht leisten konnte mußte sein Kind auf eine der vielen Bastelschulen schicken, was die Kinder dazu verdammte später als Leiharbeiter nach Armenien zu gehen.
Peter sah sich gerade die letzten 3 Minuten der Verkaufssendung an, als er plötzlich durch lautes Donnern und einen grellen Blitz hochgeschreckt wurde. Die Tür seines 1-Zimmer Appartments flog aus den Angeln und blieb rauchend in der Mitte des aus Küche, Wohnzimmer, Duschecke und Kloschüssel bestehenden Raumes liegen.
Peter hatte in seinem Schock komplett das Gefühl für Zeit verloren. Es kam ihm vor, als säße er minutenlang stocksteif in seinem Sessel und starre die qualmenden Trümmer seines privaten Reiches an, es waren aber nur Sekundenbruchteile bis ein Trupp vermummter Agenten durch die Wandöffnung, die einmal seine Eingangstür war, stürmten. Er erwachte erst aus seiner Trance, als er wie ein verunglückter Käfer auf dem Boden lag und seine Hände mit Kabelbindern hinter dem Rücken gefesselt waren.
Während dieser grotesken Aktion fiel kein einziges Wort. Auch während der 20 Minuten Fahrt im fensterlosen Gefangenenbus sprach keiner der Agenten mit ihm oder zeigte die geringste Reaktion auf seine flehentlichen Bitten ihm zu erklären was dies alles bedeuten solle.
Nach 5 Tagen in einer dunklen Einzelzelle war es so weit, er wurde dem Haftrichter vorgeführt. Man las ihm seine Personendaten vor, nachdem seine Identität anhand des Biometriechips ungefähr zum 10. Mal überprüft war und man klärte ihn auf, daß er aufgrund des neuen PIPA in Gewahrsam genommen wurde.
Ja, vom Preventive Intelectual Property Act hatte er schon gehört, natürlich nicht aus offiziellen Quellen, diese konnte er sich ja nicht leisten, aber auf der Straße wurde gemunkelt. Die Gerüchte besagten, daß die Rechteinhaber neue Handhabe gegen die ausufernde illegale Verbreitung von Wissen brauchten, man mußte einschreiten, bevor Urheberrechtsverstöße begangen wurden um das wertvolle geistige Eigentum zu schützen.
Nun erfuhr er erstmals die Details des PIPA. Mittels Großrechnern wurde statistisch ermittelt, welche Personengruppen für Rechteverstöße infrage kamen. Männer aus der unteren Einkommensschicht, alleinstehend und mit technischem Wissen schienen laut Computer dafür prädestiniert. Ihm wurde erläutert, daß seine Lebensdaten leider genau in das Raster passen würden, was einer Tat und einem Schuldbekenntnis gleichkäme.
Die Verhandlung dauerte exakt 15 Minuten. Sämtliche statistischen Schlüsse wurden verlesen, ebenso sämtliche potenziellen Übertretungen, deren er schuldig werden könnte, sofern man ihn nicht davor schütze, ihm wurden 30 Sekunden zu seiner Verteidigung eingeräumt, die er aber leider perplex mit offen stehendem Mund und dümmlichem Blick verstreichen lies, während er sich überlegte wann er nun endlich aufwachen würde.
Danach ging alles schnell, der Richter verkündete sein Urteil:
15 Jahre Selbstschutzverwahrung auf eigene Kosten, zahlbar für jeweils ein Jahr im Voraus und 2 Jahresbeiträgen als Kaution, machte 150.000 Euro, zahlbar innerhalb 4 Wochen. Freundlicherweise wurde er auch darüber aufgeklärt, daß er, sollte er sich die Schutzverwahrung nicht leisten können, alternativ die Wahl eines kleinen Gehirneingriffs hatte, welcher nur 25.000 Euro kosten würde und ihm jegliche Rechteübertretungen unmöglich machen würde. Kein Wunder ohne Seh- und Gehörnerven.
Als er in seine Zelle zurück geführt wurde fragte er sich im Stillen, ob seine Mutter ihm vielleicht doch noch einmal etwas Geld leihen könne.
So oder ähnlich wird es vielleicht kommen, hoffentlich erlebe ich das nicht mehr, aber wiederrum sagt mir mein gesunder Menschenverstand, wohl doch nicht, weil vorher eh die gesamte Wirtschaft zusammengebrochen ist und es wohl dann auch keine Richter, keine Polizei und keinen Staat mehr geben dürfte, es herrscht dann das Faustrecht und mit Geld kann man auch nichts mehr anfangen, da dies ja bekanntlich nicht essbar ist !
es lebe die Endzeitstimmung
repi
Denke ich auch, dass dieses Szenario gar nicht mehr so fern ist ... Die britische Zeitung Observer hat eine geheime Studie des Pentagons veröffentlicht:
http://observer.guardian.co.uk/international/story/0,6903,1153514,00.html
Demnach werden schon in drei Jahren die Niederlande überflutet und Nord-Europa sibirisch.
Aktion gegen Signaturen
Naja, so schnell schiessen die Preußen nun doch nicht !!