Was heißt hier "...dass kommt noch". Das gibt es in anderen Ländern schon seit langem. Die gehen dort von der - berechtigten - Annahme aus, daß mit dem Abnehmen des Hörers und dem Ertönen des Freizeichens beim anrufen Wollenden bzw. wenn es am anderen Apparat klingelt, die Telefongesellschaft bereits eine Leitung erbracht hat, für die sie zu entlohnen ist. Egal, ob der Angerufene abnimmt oder nicht. Es ist ja nicht die Schuld des Telefonanbieters, daß bzw. wenn der Angerufene nicht abnimmt. Das ist in meinem Augen eine vollkommen berechtigte Ausgangsposition. Zwar nicht die "kundenfreundlich" zu nennende Ansicht, aber es ist eine vertretbare Ansicht.
Vor langer Zeit gab es mal eine Broschüre der damals-noch-Post, ab wann beim telefonieren ins Ausland die Gebühren berechnet werden, sobald das andere Telefonnetz "betreten" wird oder erst wenn abgenommen wird. Ist aber leider irgendwie verschütt gegangen, jedenfalls da, wo sie sein sollte, ist sie nicht mehr.
Hier in Deutschland jedenfalls sieht man die "Leistung" erst dann für erbracht an und ist damit erst dann zu bezahlen, wenn der andere abnimmt. Das ist erst mal nichts weiter als die andere Möglichkeit. Die hiesige Post stellt die Verbindung quasi umsonst her und zur Verfügung, der Peso rollt erst, wenn abgenommen wird. Bzw., man betrachtet alle Verbindungsherstellungen als pauschal mit der Telefon-Bereitstellungs-Monats-Gebühr für abgegolten. Egal, wie häufig man wählt und keiner abnimmt.
Beide Versionen haben ihre berechtigten Argumente, warum es so gemacht wird. Kundenfreundlich ist jedoch nur die Zahlen-nur-bei-Abnehmen-Version, gar keine Frage.
Ganz bestimmt haben die Vodafoniker eine ganz erstklasssige Schutzlüge, fälschlich "Erklärung" oder "Begründung" genannt, warum das so und nicht anders gemacht werden muß. Wahr ist aber nur diese Aussage: "So können wir mehr Schotter abgreifen. Je mehr wir den Leuten erzählen, desto mehr wissen die und desto eher ergreifen die Gegenmaßnahmen, was uns dann nicht mehr in die Lage versetzt, vermehrt Schotter abzugreifen, also lassen wir es lieber. Und sollte uns einer draufkommen, ist es eben ein bedauerlicher Einzelfall [einer von den 10 Millionen, die vorgekommen sind]."