http://www.gulli.com/news/drm-verbot-in-frankreich-auch-2006-01-30/
Wenn es denn doch nur Schule machte. ^^
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Eigentlich bin ich gar nicht so ein frankophiler Mensch... aber eines muss man den Franzosen wirklich lassen: Von ihrer Freiheitsliebe könnte sich so manches Volk - etwa das unsere - die eine oder andere Scheibe abschneiden. Respekt!
CU
Olaf
Wollten die nicht neulich alles, was kopieren kann verbieten?
Z.b.: http://www.golem.de/0512/42068.html
Zitat: "Ein Nachtrag zum Gesetzentwurf, der Anfang der Woche von EUCD.info veröffentlicht wurde, geht noch darüber hinaus: Es soll zusätzlich alle Software verboten werden, mit der geschützte Werke verbreitet werden können, es sei denn, es werden Kontrollmechanismen integriert, die von den Rechteinhabern autorisiert wurden. Dies würde nicht nur Filesharing-Software betreffen, sondern auch alltägliche Programme wie Webbrowser und Chat-Software."
Ja, eigenartig... das ist ja erst wenige Tage her, und treibt noch abenteuerlichere Blüten als alles was bei uns so angedacht ist. "Dies würde nicht nur Filesharing-Software betreffen, sondern auch alltägliche Programme wie Webbrowser und Chat-Software." - na großartig, da kann man ja gleich Textverarbeitungen verbieten... es sei denn sie hätten einen "intelligenten Mechanismus" gegen Copy & Paste :-/
CU
Olaf
Wichtig ist doch, dass auch die Nachfrageseite irgendwie verfassungsmäßige Rechte hat. Es kann doch nicht angehen, dass der Verbraucher auf einem Markt der knapp und teuer gehaltenen Angebote quasi als Bittsteller auftritt, der jeden Preis zu zahlen hat, den die Kartelle, die Lobbyisten ausbrüten.
Bei Information, Bildung und Unterhaltung (Regeneration von Arbeitskraft) ist ein Staat für sein Funktionieren und seine Leistungsfähigkeit auf ein breites günstiges Angebot angewiesen. Für die Firmen ist dagegen ein knappes teures Angebot voll ausreichend. Gewinne bei sinkenden Preisen über größere Umsätze zu generieren ist für die Konzerne voll uncool.
Der Schallplattenindustrie ist in der Vergangenheit leider zuviel Gutes widerfahren. Als die CD rauskam, haben sie ihre alten Titel nochmals - und zwar für den doppelten Preis - verkaufen können. Von der digitalen Revolution (Internet, vielfältige Abspielgeräte...Handy usw.) erwarten sie eine weitere Multiplikation ihrer Gewinne und sehen das nur als eine Frage des Einsatzes bei der Lobby-Arbeit.
Wobei es zwischen der Entwicklung der Compact Disc und der des Internets einen feinen Unterschied gibt: Die Compact Disc ist ein Eigengewächs der Musikindustrie, sie war ursprünglich nur als Nachfolgerin der Vinylschallplatte konzipiert (übrigens, schöner Thread auf "Sound und Video digital") - das Internet hingegen hat mit Musik und der gleichnamigen Industrie zunächst(!) einmal überhaupt nichts zu tun. Und prompt hat die MI die großen Möglichkeiten dieses neuen Mediums erfolgreich verschlafen...
Eine Verständnisfrage: Was meinst du mit dem "knappen" Angebot? Nach meiner Wahrnehmung werden wir förmlich überschwemmt mit einem Überangebot an Musik. Vor allem mit Masse statt Klasse :-/
CU
Olaf
1) Verknappung über den Preis.
2) Verknappung, weil auf der CD höchstens 3 brauchbare Titel sind.
3) Verknappung, weil alte Qualitätstitel nicht in den Läden auftauchen, sondern nur, was aktuell in den Markt gedrückt werden soll (Trends/Moden).
Zu 1)... ich will jetzt nicht zu theoretisch werden, aber in der Wirtschaftslehre hat der Preis in der Marktwirtschaft diverse Funktionen. Eine davon ist die "Signalfunktion": Der Preis signalisiert die "Knappheit" eines Wirtschaftsgutes. Ist dieses in Hülle und Fülle vorhanden, sind die Preise niedrig, wenn es knapp wird gehen sie hoch. Hohe Preise sind demnach eine Folgeerscheinung von Güterknappheit - aber nicht umgekehrt.
Zu 2): Das ist natürlich sehr subjektiv... auch wenn ich nicht verhehlen will, dass ich in diesem Punkt mit dir einer Meinung bin :-)
Zu 3): Das Problem ist, dass der Begriff der "Qualität" im Zusammenhang mit Musik schwer greifbar ist, auch wenn ich der festen Überzeugung bin, dass der Begriff durchaus Sinn macht. Musik mit künstlerischem Anspruch - eben "Qualität" - ist in der Tat knapp. Die Frage ist nur, ob das wirklich eine Entwicklung der letzten Jahre ist oder nicht immer schon so war. Auch in den Siebzigern ist schon jede Menge Schrott produziert worden.
Allerdings hat die stilistische Vielfalt stark abgenommen. In der Beziehung waren die 90er Jahre IMHO die stärkste Dekade überhaupt. Wenn man so viel ist das schon eine Form von Qualitätsverlust.
CU
Olaf
Warner will über Bertelsmann Spielfilm-DVDs zum Download anbieten. Selbstverständlich zum vollen Preis.
www.n-tv.de/628525.html
> Der Preis für den Endverbraucher soll im Bereich einer Kauf-DVD liegen,
> Kunden können den heruntergeladenen Film uneingeschränkt behalten.
Na das wär's ja noch gewesen: erst den vollen Preis bezahlen, und am 31.12.2006 zerstört die Film-Datei sich selber :-)
Ich bin sonst nicht so ein Freund von Preis-Diskussionen, weil ich es etwas problematisch finde, wenn Verbraucher meinen den Unternehmen ihre Preisgestaltung diktieren zu müssen - hier aber fehlt mir jegliches Verständnis. Durch den Download entfallen sämtliche Vertriebskosten (Gewinnmargen für Groß- und Einzelhandel, Provisionen für Vertreter / Promoter) sowie die Kosten für die Herstellung von Medium und Verpackung.
Ohne jetzt großartig nachzukalkulieren, aber nach meinem bescheidenen kaufmännischen Verständnis müsste es doch möglich sein, die Filme ca. für die Hälfte dessen anzubieten, was eine DVD kostet. Ehrlich, ich weiß nicht, wer sich das antun soll, einen Film herunterzuladen, wenn er ihn für das selbe Geld als physisch greifbares Produkt im Laden bekommt.
CU
Olaf