Aus dem Bericht beim Inquirer:
Die neue Open-Source-Lizenz könnte sich als trojanisches Pferd in der Borgosphäre erweisen. Davon will Microsoft aber nichts wissen.
Diese Zwickmühle ist durch das Patentabkommen zwischen Microsoft und Novell entstanden, in dessen Rahmen Microsoft Support-Zertifikate für Novells Linux-Distribution verkauft. Und immerhin schon rund 50.000 davon umgesetzt hat. Den Formulierungen der GPLv3 zufolge ist Microsoft daher an der Weitergabe von Freier Software beteiligt, gar ein richtiger Linux-Distributor, und geht entsprechende Verpflichtungen ein – und dazu gehört es auch, niemals Patentansprüche gegenüber Linux-Anwendern geltend zu machen.
Um den vollständigen Bericht zu lesen bitte den obigen Link anklicken. Dort ist auch ein weiterführender Link zum Originalkommentar (englisch) bei www.eweek.com verfügbar.
(Bin jetzt schon auf die Kommentare von Tom West und Holger47 gespannt)
Gruß
K.-H.
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Na ich weiß nicht - solange die eigentliche Distribution durch Suse resp. jetzt Novell erfolgt, finde ich es etwas an den Haaren herbeigezogen, Microsoft als "Distributor" zu bezeichnen. Außerdem hat Steve Ballmer ja auch klipp und klar gesagt, dass nicht alle Linux-User ein "unbeziffertes Minus" auf ihrem Konto haben, sondern nur diejenigen, die etwas anderes als SuSE benutzen. Also wid Microsoft niemals Patentansprüche gegenüber Suse-Usern geltend machen, möglicherweise aber gegenüber anderen (theoretisch).
Falls die Schlussfolgerungen des Inquirer (deine Lieblingslektüre? *g*) tatsächlich zutreffen sollten, gäbe es immer noch einen ganz einfachen Ausweg für Microsoft: Den Vertrag mit Novell so schnell wie möglich kündigen. Da der Vertrag zwischen Microsoft und Novell zustande gekommen ist, noch bevor(!!) die neue GPL erschienen ist, so kann diese nicht einfach rückwirkend auf bestehende Verträge angewendet werden, bzw. müsste Microsoft dann ein Sonderkündigungsrecht haben.
CU
Olaf
Moin Olaf!
"...Inquirer (deine Lieblingslektüre? *g*) .."
Die Seite vom Inquirer habe ich "nur" als RSS-Feed abonniert (neben etwa 20 anderen Seiten, wie Stern, Spiegel, Focus, Heise, BildBlog, Nickles etc.). Ist doch manchmal recht amüsant, die bissigen Kommentare von denen zu lesen. Und noch mehr amüsiere ich mich darüber, wie manche Leute auf diese bissigen Kommentare reagieren :-)
Gruß nach Hamburg, wo das Wetter hoffentlich besser ist, als hier in Ostfriesland.
K.-H.
Ehrlich gesagt, interessiert mich das Thema nicht.
Bezeichnend ist allerdings die Aussage im Original-Artikel: "Ich bin kein Anwalt, aber..."
Uninteressant ist aktuell die GPLv3 für Novell und Microsoft, da sie noch gar nicht eingesetzt wird und MS ohnehin der GPLv3 nicht beigetreten ist. Zudem hat MS die Zertifikate von einem Update auf GPLv3 ausgeschlossen.
Explizit ausgenommen ist das Abkommen zwischen Novell und MS in den GPLv3 (§ 11), da das Abkommen vor dem 28.3.07 geschlossen wurde.
Interessant die Aussagen der Betroffenen Linux-Distributionen.
Novell: Wir werden wohl zukünftig GPLv3-Software einsetzen, aber vorher die Auswirkungen mit MS besprechen.
Linspire: (zum letzten Entwurf) GPLv3 ist eine Einschränkung der eigentlichen Idee - nämlich freie Verbreitung von Linux. GPLv3 wird dazu führen, dass sich Linux nicht so flächendeckend verbreitet, wie an sich vorgesehen. Wir werden GPLv3 nicht einsetzen, wenn es dabei bleibt.
Xandros: Hat sich noch nicht explizit dazu geäußert
Nett auch MySQL: Bereits im Vorfeld wurde der Status von "GPLv2 or later" auf "GPLv2 only" geändert.
Und Linus Thorwald: Ich bin nicht grundsätzlich dagegen, zumal sich Einschränkungen für die Nutzung von Linux ergeben, aber ich sehe keinen Grund GPLv3 in den Kernel zu implementieren. Das kann sich ändern, wenn Sun OpenSolaris unter GPLv3 stellt. Das ist aber noch nicht soweit und ich glaube es auch nicht.
Sollten sich also tatsächlich zukünftig Auswirkungen durch Implementierung von GPLv3-Software in Suse ergeben, dürfte der Vertrag zwischen Novell und MS hinfällig und gekündigt werden.
Novell will und wird GPLv3 Software in Suse-Distris verwenden, das hat man jetzt deutlich gemacht. Was MS dann macht bleibt wohl abzuwarten. Aber vermutlich wird der Vertrag einfach ein wenig abgeändert und die Sache ist wieder i.O. Man will auf Seiten von Novell ja sicherlich auch keinen so großen Verbündeten leichtfertig verlieren.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/92371
Gruß CPUQuäler