Laut einem Bericht bei Heise denkt man bei der Berliner Polizei darüber nach, das Betriebssystem "Windows" in die Tonne zu treten und an dessen Stelle in Zukunft Linux zu benutzen.
Ein schöner Nebeneffekt wäre, dass man den Polizeibeamten das gestrichene Weihnachtsgeld doch noch zahlen könnte....
Zitat aus dem Bericht bei Heise:
Er (der stellvertretende Berliner DPolG-Chef Helmut Sarwas) verwies darauf, dass es unzählige Alternativen zu Windows mit frei verfügbarem Quellcode auf dem Markt gebe. Viele davon seien von der Europäischen Kommission zertifiziert. Mit der Migration könnten Sarwas zufolge auch gleich mehrere Millionen Euro an Lizenzkosten eingespart werden. Mit diesem Betrag ließe sich etwa das Weihnachtsgeld der Beamten finanzieren, das gestrichen worden sei.
Den kompletten Bericht gibt es hier: Klick.
Gruß
K.-H.
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Die man dann gleich in Schulungen investieren muss. Zudem muss man zumindest anfangs mit einem Rückgang der Produktivität rechnen.
Jemandem, der schon Jahre mit Windows arbeitet, ist Linux nicht so leicht beizubringen. "Äh, Konsole?"
Wird wohl nichts mit dem Weihnachtsgeld.
Was sollen die Nutzer - also diejenigen, welche z.B. die Anzeigen bearbeiten oder schreiben - denn mit der Konsole? Programme startet man normalerweise auch unter Linux mit einem Klick. Konsolenarbeit wäre allerhöchstens bei den Administratoren nötig - und auch erwünscht.
Gruß
K.-H.
Das plus die Tatsache, dass die spezifische Software der diversen Ermittlungsbehörden
(da jibt et mehr als nur die Schutzpolizei) nicht in BeOS,Linux,CP/M or whatever-Versionen erhältlich ist, macht folgendes Resultat dieses
Wunschgedanken schon mehr als augenscheinlich : det wird nüscht !
Hast du den Bericht bei Heise gelesen? Da steht auch folgender Satz:
"Stein des Anstoßes ist mal wieder das Computersystem Poliks (Polizeiliches Informations- und Kommunikationssystem), das 2005 nach jahrelangen Verzögerungen und unter einer Vielzahl von technischen Schwierigkeiten in Betrieb ging. Laut Sarwas hängen sich damit arbeitende Rechner nach wie vor viel zu oft auf. Anzeigenaufnahmen mit dem System würden so zwischen 30 und 90 Minuten dauern."
Zu dem System "Poliks" heißt es in einem in dem Bericht verlinkten Artikel:
"Poliks war lange Zeit -- wie manches vergleichbare öffentliche IT-Projekt -- eine Leidensgeschichte. Die Vorüberlegungen reichen bis weit in die 1990er Jahre zurück. Hausgemachte technische und planerische Schwierigkeiten, Kostenhürden und Abspracheschwierigkeiten mit dem Nachbarland Brandenburg hatten die Realisierung immer wieder verzögert."
Ich glaube schon, dass man solch ein System auch unter Linux lauffähig bekommt - und zwar besser! Wenn man liest, dass die "Vorüberlegungen" schon in den 90er Jahren begonnen haben, und dass man es bis heute nicht geschafft hat, dieses System ordentlich zum Laufen zu bekommen (siehe oben: Rechner hängen sich viel zu oft auf!), dann kann man den Leuten dort nicht verdenken, dass sie anfangen, über eine Umrüstung nachzudenken. Es heißt nicht umsonst: Es ist nie zu früh - und selten zu spät......
Gruß
K.-H.
Im Umkehrschluß könnte man aber auch sagen: Nach x Jahren vergeblicher Versuche unter Windows wird es unter Linux wohl nicht wesentlich schneller gehen ;-)
Na ja, aber vielleicht wäre es schneller gegangen, wenn man von vornherein auf Linux gesetzt hätte (die "Grünen" wollten das ja anscheinend). Dann hätte man möglicherweise heute ein perfekt laufendes System und man müsste sich nicht mit den vielen Abstürzen herumärgern.
Außerdem könnte man die Anzeigen in wesentlich kürzerer Zeit aufnehmen, was bewirken würde, dass man mehr Anzeigen schreiben könnte, somit auch dadurch mehr Geld einnehmen könnte. Da kann man dann allerdings wiederum nur hoffen, dass die bei Windows bleiben, denn da bleiben ja dann wegen der fehlenden Zeit wahrscheinlich so einige Anzeigen unbearbeitet und werden dann später wegen Verjährung verworfen.... :-))
Gruß
K.-H.
Hätte,wäre,vielleicht mumpitz .-)
Es gab da mal ein Projekt LKW Mautsystem. Die dort reklamierten Schwierigkeiten waren auch nicht dem Betriebssystem anzulasten, sondern der zu entwickelnden Software und dem Unvermögen der Manager den Tatsachen in die Augen zu blicken.
Kurzum mit Linux geht gar nichts besser. Im Serverbereich sieht die Sache anders aus, aber dort wo Menschen,mit all deren Unvermögen mit der Oberfläche arbeiten müssen nicht.
"Das plus die Tatsache, dass die spezifische Software der diversen Ermittlungsbehörden
(da jibt et mehr als nur die Schutzpolizei) nicht in BeOS,Linux,CP/M or whatever-Versionen erhältlich ist, macht folgendes Resultat dieses "
Dann muß man solche Programme schreiben , oder ?
Wenn Microsoft ein komplett neues Windows programmieren würde, gäbe es keine Programme die unter dem neunen Betriebsystem laufen würden.
Deshalb konnte Microsoft auch nie ein wirklich neues Windows programmieren (außer Windows NT), da sie es verkaufen wollen.
@MadHatter
"Äh, Konsole?"
Hast du schon mal in der Eingabeaufforderung (Konsole unter Linux) ein Programm gestartet ?
Hast du schon mal eine Batchdatei (Shellscript unter Linux) unter DOS oder Windows programmiert ?
Das gibt es unter Windows in abgespeckter Form genau so.
Meiner Erfahrung nach haben die meisten Windowsanwender überhaupt keine Ahnung von Windows, außer die Windowsprogrammierer.
Wenn ich mir die Eingabeaufforderung unter Windows anschaue , dann ziehe ich mir auf jeden Fall die Konsole mit der Shell bash vor.
Und Batchprogramme kannst du im Vergleich mit einem Shellscript für die Kornshell (Solaris) , die C-Shell (FreeBSD) oder die Bash (Linux) voll vergessen.
Die Bash kann man sehr gut programmieren, viel besser als so eine Batchdatei unter Windows.
Und hier gibt es einen Betriebsystemaufsatz , die SFU3.5 ,der die Kompatibilität mit Unix garantieren soll:
http://technet.microsoft.com/de-de/interopmigration/bb380242.aspx
Da wird eine Kornshell und die C-Shell mitgeliefert, die vom POSIX Standard festgelegt werden , wenn das Betriebsystem sich Unix nennen darf.
Mir gefällt aber trotzdem die BASH von Linux besser.
Außerdem fehlt ein XServer bei der SFU 3.5.
Jetzt müßte der Windowsbetriebsystemkern nur noch POSIX kompatibel sein damit sich Windows auch UNIX (von The Open Group) nennen darf !
Hä?
Keine Ahnung was du da redest :-)
Zitat MadHatter: "Linux? Was ist das?"
Ernsthaft:
Muss ich programmieren können um mich "in Windows auszukennen"? Glaube nicht.
Nee, das braucht man sicher nicht, wenn man nur zocken will! Dazu reicht es, wenn man eine "Exe" anklicken kann...
Wenn man aber auch mal andere Sachen mit dem Rechner anstellen will, dann sollte man zumindest in der Lage sein, mal eine Batch-Datei zu schreiben. Exe-Dateien kann auch eine 80-jährige Oma anklicken, ganz ohne Zweifel!
Wenn man sich damit zufrieden gibt........
Gruß
K.-H.
Na das sag aber mal den Millionen von PC-Anwendern, die täglich mit der Kiste arbeiten und auch noch nie eine Batch schreiben mussten.
Tippsen, Grafiker, Layouter, Designer, etc, etc...
Genau diese Leute bräuchten auch unter Linux keine Konsolenbefehle zu tippen, ebensowenig, wie sie unter Windows eine Batch schreiben müssen. Die von dir angeführten User haben in ihren Firmen ganz gewiss einen Systemadministrator für Windows - warum sollten die plötzlich unter Linux ihre Gewohnheiten ändern? Das ist absolut nicht notwendig für solche Anwender, denn auch für Linux gibt es solche Administratoren. Kannst mir ruhig glauben.... :-))
Ach ja: Aktuell geht es hier in diesem Thread um die Berliner Polizei, und da setze ich voraus, dass die entprechende Admins ausbilden, bevor die ihr System umstellen - falls es dazu überhaupt kommt...
Gruß ins "Kleine Down-Under"
K.-H.
Auf unseren Firmenrechnern läuft sowohl Linux, als auch Windows XP und NT.
Einige Automaten werden von OS/2 gesteuert.
Für uns Anwender ist das völlig egal, unter welchem Betriebssystem die jeweilige Eingabemaske läuft.
Mit dem BS selbst haben wir ja nichts zu tun.
Dafür gibt es schließlich die Systemadministratoren.
Das sollte bei der Polizei nicht anders sein.
Hauptsache, es läuft stabil.
Noch besser, wenn jede Dienststelle das gleiche BS benutzt.
Da stellt sich doch die Frage, woher dieser Nebeneffekt kommen soll, wenn man nicht die komplette Infrastruktur kennt.
Nimmt man das Beispiel der Stadt München, die bekanntlich auf Linux setzt, hat die dortige technisch/wirtschaftliche Betrachtung ergeben, dass eine Windows-Lösung gegenüber einer Linuxlösung dabei deutliche Vorteile besitzt.
Zitat: "..technische und wirtschaftliche Betrachtung lassen keinen anderen Schluss zu, als dass die Aktualisierung ..auf aktuelle XP-Versionen die technisch einfachste und wirtschaftlich sinnvollste Handlungsalternative für die Landeshauptstadt München darstellt."
"Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ergibt sich ein eindeutiges Bild. Die Variante WXP/OXP weist mit 34,2 Mio EUR nicht nur die niedrigsten Gesamtkosten, sondern mit 31,3 Mio EUR den niedrigsten Kapitalwert aller Handlungsalternativen auf." (Fettschrift von mir)
Zum Vergleich: Die Gesamtkosten der verglichenen Linux-Varianten mit Open-Source betrugen zwischen 36 und 50 Mio Euro. (Jeweils für 5-Jahreszeiträume)
Quelle: Client Studie der Stadt München
Dass man trotzdem zu dem Schluss gelangt ist, auf eine Linux-Variante zu setzen, hat mit der qualitativ/strategischen Betrachtung zu tun, nichts aber mit den monetären Kosten.
Dass also eine Einsparung für das Weihnachtsgeld überbleiben sollte, dürfte also bei realistischer Betrachtung ins Reich der Fabel gehören.
Ein Betriebsystem nach dem Anschaffungspreis zu beurteilen ist für mich nicht kompetent.
Ich würde auch 1000 € für Linux zahlen , wenn es nur besser funktioniert als Windows.
"Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ergibt sich ein eindeutiges Bild. Die Variante WXP/OXP weist mit 34,2 Mio EUR nicht nur die niedrigsten Gesamtkosten, sondern mit 31,3 Mio EUR den niedrigsten Kapitalwert aller Handlungsalternativen auf." (Fettschrift von mir)
Betriebswirte haben in der Regel keine Ahnung von Informatik oder Programmierung und können Linux gar nicht beurteilen.
Das hat ja da nun auch niemand gemacht - es ist von Gesamtkosten, nicht von Anschaffungskosten die Rede.
Betriebswirte haben in der Regel keine Ahnung von Informatik oder Programmierung und können Linux gar nicht beurteilen.
Genau, die können ebenfalls Windows, BeOS, Unix etc. nicht beurteilen, deswegen macht in (jeder halbwegs vernünftigen) Firma ja auch kein Betriebswirtschaftler eine Kosten-/Nutzen-Analyse ohne Fachdaten, geschweige denn eine Migrations(vor)studie - wie auch in München nicht.
Wenn es nach den Anschaffungskosten bzw. auch Betriebskosten gegangen wäre, wären die Linuxvarianten u.a. wegen der geringeren Lizenzkosten kostengünstiger gewesen.
Nichts desto trotz hat sich München ja für eine Linux-Variante entschieden. Es ist nur blauäugig zu glauben, um auf das Eingangsposting zurückzukommen, dass eine Linux-Variante kostenmäßig jeweils Vorteile zu verbuchen hätte.
...trotzdem muss ich ins gleiche Horn stoßen wie du, Tom:
> Wenn es nach den Anschaffungskosten bzw. auch Betriebskosten gegangen wäre,
> wären die Linuxvarianten u.a. wegen der geringeren Lizenzkosten kostengünstiger gewesen.
Bis hierhin auf jeden Fall. Nach meinen Informationen sind aber Linux-Admins teurer als Windows-Admins, weil es weniger davon gibt. Da etwa 99% der Anwender (na, vielleicht sind es nur 95...) in der Stadtverwaltung zuhause einen Windows-PC stehen haben, dürfte die Mitarbeiterschulung ebenfalls günstiger kommen. Durch diese beiden Aspekte allein könnte der günstigere Anschaffungspreis überkompensiert werden.
CU
Olaf
Bei Gulli wird nun auch berichtet: Klick, ebenso wie bei Winfuture: Klick.
Bei Winfuture sind sind die Kommentare immer sehr "interessant"! Wie im Kindergarten... :-)
(Übrigens haben die beiden Seiten ganz eindeutig meinen Titel geklaut...! Kann ich die jetzt verklagen? :-))
Gruß
K.-H.
Das Geld muss mehrfach durch Schulungen der Mitarbeiter ausgegeben werden. Polizei hat spezifische Software die nicht mal eben unter Linux läuft.
Dann muss man die Software eben schreiben. Musste man doch für Windows genau so machen! Oder meinst du, die haben jemanden zu irgendeinem Polenmarkt oder in den Blöd-Markt geschickt und der hat sich da eine Software ausgesucht, die evtl. passen könnte?
Und was die Schulung der Mitarbeiter angeht: Dieser Posten fällt unter Windows ebenso an. Es handelt sich hier um eine speziell erstellte Software, und da müssen die Mitarbeiter auf jeden Fall drauf geschult werden, egal, unter welchem Betriebssystem diese Soft zum Einsatz kommt.
Gruß
K.-H.