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Zensur zwischen öffentlich und privat_Lizenzwillkür und DRM

Tilo Nachdenklich / 0 Antworten / Baumansicht Nickles

Heiß auf den Punkt gebracht, ein Telepolis-Artikel:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24985/1.html
(Mit einem lesenswerten Auszug aus Microsoft Lizenzvereinbarung zum Net-Messenger.)

Zitate aus dem Artikel:
"In den 1990er Jahren wurde gegenüber der Tatsache, dass nicht nur Regierungen sondern auch Unternehmen die Redefreiheit einschränken können, eine bemerkenswerte Blindheit an den Tag gelegt."

"Die "entscheidende Schlacht" über Zensur im Internet, das "Armageddon of digital control" wird nach Barlow nicht um Pornographie, Neonazis, Bombenbau, Blasphemie oder traditionelle politische Fragen ausgetragen, sondern um das "Geistige Eigentum"."
(Es folgt dann das bekannte Scientologie-Beispiel.)

Es wird dann am Beispiel Dschungelbuch der Nachweis geführt, wie der Regionalcode im Zusammenhang mit dem Jugendschutz missbraucht wird, um die Preise hochzuhalten. Es gibt keine Freigabe, wenn die Industrie einen Film gar nicht zur Freigabe vorlegt! So einfach ist das, so einfach wird der Verkauf der billigeren Version in Deutschland unmöglich gemacht.

Weiter mit Zitaten:
"Richtete sich die staatliche Zensur im 18. und 19. Jahrhundert vorwiegend gegen politische Kritik, so dient die Privatzensur immer öfter dazu, kritische Verbraucher mundtot zu machen. Ein Beispiel ist die Lizenz der Microsoft SQL-Server, welche die Verpflichtung erhielt, dass diese nicht für Performancetests verwendet werden dürfen. Auch Benutzern von Microsoft Frontpage wurde in den "Lizenzbedingungen" verboten, auf den damit hergestellten Seiten Negatives über Microsoft-Produkte zu schreiben."

Mein Kommentar: Ach gäbe es solche Lizenzvereinbarund doch auch für Windows und den IE!! Niemand bräuchte sich hier zu echauffieren, ich auch nicht.

"Nun wären solche "Lizenzvereinbarungen" ohne technische Hilfe nur schwer durchsetzbar, weil sie als sittenwidrig eingestuft werden könnten. Abhilfe soll eine Kombination aus "Trusted Computing" und "Digital Rights Management" (DRM) schaffen..."

Wirklich interessant wird es wenn man ein wenig den Links folgt und bei Artikeln aus den Jahren 2001 oder 2002 landet. Etwa bei der Lex Bertelsmann:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/9/9934/1.html
Zitat:
"Einen erheblichen Machtzuwachs von Rechtsinhabern gegenüber anderen Gruppen bietet allein die Regelung, dass bei On-Demand-Lieferung keine "Erschöpfung" eintritt... ."
D.h. der Anbieter kann plötzlich Gebühren erheben oder erhöhen. Es gibt dann auch wiederum einen Link auf einen denkwürdigen Vorfall bei Parsimony.
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/7/7579/1.html


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