hallo leute,
falls ich im falschen forum bin, tschuldigung...mir is kein besseres eingefallen.
bin windows-verseucht...ja ich weiss :-))
wollte nur für mein verständnis eine frage geklärt haben:
linux und windows xp beherrschen ja multitasking(d.h. mehrere applikationen können "gleichzeitig" auf der maschine laufen.)
soweit ich weiss, beherrscht das linux am besten. warum?
hat glaub ich irgendwas mit multithreading (was auch immer das ist) zu tun.
und kann das windows xp nicht?
ist das der hauptgrund für die stabilität der linux systeme?
danke schon mal im voraus für eure bemühungen
gruss günter
Linux 15.036 Themen, 107.107 Beiträge
Noch vor einiger Zeit gab es in der Speicherverwaltung von Linux und Windows extreme Unterschiede, mittlerweile hat sich da so einiges getan und vieles relativiert. Die Unterschiede sind nicht mehr so deutlich spürbar.
Die Stabilität liegt daran, das Linux strikt getrennte Speicherbereiche für Anwendungen und für das Betriebssystem verwendet und diese Speicherbereiche sich nicht (ohne weiteres) gegenseitig beeinflussen dürfen.
Windows hingegen hat in früheren Versionen (alles vor Win2k) einen grossen Speicherbereich verwendet und jeder hatte darin Rechte und Adressen. Aber so konnte auch (fast) jedes Programm (fast) jedes andere Programm (ohne viel Aufwand) beeinflussen. Und deshalb kam es ab und zu vor, das ein Teil des Speichers, der gerade vom System verwendet wurde, durch ein anderes Programm "gestört" worden ist. -> Bluescreen oder Absturz
Mittlerweile sind aber auch in Windows getrennte Speicherbereiche in Benutzung.
Daraus folgt auch die Sache mit dem Multitasking, jeder Prozess bekommt seinen Speicher und wird getrennt vom Rest verwaltet. Über allem herrscht das Betriebssystem und kann Prozesse in den Vordergrund legen ...etc. Die Kontrolle bleibt beim Betriebssystem (und damit dem Benutzer).
Multithreading ist meines Wissens nach tiefer angesiedelt. Das hat etwas damit zu tun, wieviel CPU-Zeit die verschiedenen Threads eines Prozesses bekommen und wie die Verteilung stattfindet. Aber Genaueres kann ich dazu nicht sagen.
sagen wir besser statt ab w2k alle nt systeme (ich glaube sgoar ab 3.51)
Windows XP läuft genau so stabil wie echte Unixe oder eben Linux. Die Fähigkeit einen neuen Thread (Programmpfad) zu starten beherrscht Windows genau so gut wie Linux. Dabei kann zum Beispiel ein Mathematikprogramm im Hintergrund eine rechenintensive Aufgabe erfüllen und der Anwender kann gleich mit einer anderen Aufgabe im Programm weitermachen. Das liegt immer am Programmierer wenn ein Programm nicht threadsicher programmiert wurde und nicht am Betriebsystem ! Betriebsysteme oder Programme laufen immer so stabil , wie sie vom Programmierer programmiert wurden. Wenn man immer das neueste Programm oder das neueste Betriebsystem haben will, muß man mit Programmierfehler nunmnal rechnen. Ob da Microsoft oder SUSE oder Debian draufstaht ist völlig egal.
Wenn man ein stabiles System haben will, muß man nicht nur an das Betriebsystem denken sondern auch an die Hardware. Man kann also nicht die CPU übertakten, Billigkomponenten in den Rechner einbauen u.s.w.
Das Einzige was man an Windows aussetzten kann ist, das Microsoft nicht gleich ein 32 bit System programmiert hat. Bei Windows 95 und Windows 98 war noch alter 16 bit Programmcode von Windows 3.0/3.1 drinnen. Immer wenn dieser alte Programmcode ausgeführt wurde, konnte das System wegen eines Programmierfehlers im Anwendungsprogramm abstürtzen.
Moderne Betriebsystem wie Linux , Unixe, Windows 2000, Windows XP haben präemptives Multitasking, das solche Abstürtze verhindern soll. Das muß aber ein Informatiker erklären , weil ich keiner bin, sondern nur ein Hobbyprogrammierer :-).
Der Hauptgrund für die Stabilität von Linux ist ein guter Programmcode, der zigmal ausgetestet wird um die ganzen Laufzeitfehler wegzubekommen. Das kostet nun mal Zeit und Geld.
Windows kann man nicht mit Linux vergleichen, weil Windows ein reines Desktop-Betriebsystem ist. Linux ist eigentlich ein Serverbetriebsystem, man kann es aber auch auf einem Desktopsystem einsetzten.
Zitat: "weil Windows ein reines Desktop-Betriebsystem ist."
Das treibt dem Bill bestimmt das Wasser in die Augen....
Das hier ist interessant. Das hier auch.
Ohne einen OS-Flame anzetteln zu wollen, XP hängt sich bei uns am Arbeitsplatz oft genug weg. Als Server für Drucker (eigentlich eine technisch anspruchslose Aufgabe) ist es wohl weniger geeignet. Über Sicherheitslücken will ich mich gar nicht weiter auslassen (und mir ist bewusst, daß die Unixe schon angreifbar waren, als noch kein Windows selbständig booten konnte). Unmountable boot volumes bei völlig intakter Hardware, rgsrv32-Orgien, durch Installation/Deinstallation verwurstete Registry..... alles keine Empfehlungen für mich.
Die Qualität der Microsoftschen Applikationen ist auch sehr unterschiedlich und reicht von ziemlich geil (Excel) bis zu relativ grausam (Word). Qualitätsschwankungen gibt es bei Open Source - Kram genauso, aber die Sachen sind -freundlich ausgedrückt- wesentlich preisgünstiger und quelloffen.
Wenn sich ein Rechner "aufhängt" kann man gar nicht immer so genau wissen , worin die Ursache besteht. Es kann auch an einer instabilen Hardware liegen. Wie soll denn ein Betriebsystem reagieren wenn die Hardware nicht stabil funktioniert ? Windows bootet ständig neu ohne eine Fehlermeldung von sich zu geben und der Linuxkern sendet ein Signal (Signal 11 beispielsweise) und beendet alle Prozesse , so das es zu keinem Datenverlust kommt.
Firmen wie Sun Microsystems haben es da besser, weil sie die Rechner, Prozesssoren (Sparc) und das Betriebsystem selber herstellen und programmieren. Da braucht niemand Rücksicht zu nehmen auf eine Kompatibilität zu einem 8086 Intel-Prozessor der über 20 Jahre alt ist.
Bei PC`s herrscht teilweise totales Caos bei der Hardware. beispielsweise können sich die Prozessorhersteller AMD und Intel nicht einmal über den Befehlssatz der Prozessoren einig werden.
Zumindest unsere Server sind handverlesen, an der HW liegt es nicht. Ich behaupte übrigens nicht, daß XP laufend abstürzt, das wäre gelogen. Es hat sich zumindest etwas getan in Redmond. Damit billige ich XP aber sicher nicht die Rolle eines leuchtenden Beispiels in Sachen Stabilität zu; ein einigermaßen verlässlicher Lauf ist für mich eine Selbstverständlichkeit.
Daß defekte HW oder schlecht geschriebene Anwendungen ein System töten können ist eine Binsenweisheit. Wäre beides perfekt, gäbe es keine Probleme mit der EDV.
Davon abgesehen erledigt ein Bekannter von mir seine Soundbearbeitung auf einem W98SE-Rechner. Der kann seine Systemabstürze der letzten 5 Jahre an einer Hand abzählen.
Hallo ghartl1,
wie schon geschrieben wurde, hat sich das ganze etwas relativiert, zumindest bei der NT-Schiene.
Der Grund warum Linux Multitasking früher sehr viel besser konnte ist zum größten Teil historischer Natur. Linux ist aus Unix entstanden, und Unix war von vorherein für Multitasking ausgelegt, da es zur Anfang nur auf Großen Maschinen lief, an denen Terminals angeschlossen waren. Das erste Unix ist Anfang der 70er programmiert worden.
Windows - 9x/Me hingegen ist aus MS-DOS und Windows 3.11 (und Vorgänger) entstanden. MS-DOS selbst könnte soweit ich weiss im Prinzip gar kein Multitasking, mit Windows 3.11 als grafischer Oberfläche (nichts anderes ist Win 3.11 (und Vorgänger) gewesen) in beschränktem Maß. Windows 9x/Me basieren auf diesem alten Code, daher wird Windows 95 manchmal auch DOS 7.0 genannt.
Windows NT/2000/XP ist eine komplette Neuentwicklung, die aus einem gescheiterten Projekt von IBM und MS hervorging. IBM und MS haben ursprünglich zusammen OS/2 entwickelt, sich dann aber wieder getrennt. NT war - wie Unix - eher für den professionellen Einsatz gedacht und kann Multitasking einigermaßen.
MfG
Stareagle
Hi Stareagle...
ganz nett, was Du da geschrieben hast, nur leider nicht den Tatsachen entsprechend.
Die Linux-Entwicklung wurde von Programmierern angestossen, die es leid waren, Betriebssysteme ohne Source-Codes zu nutzen und kaufen zu müssen. Sicherlich wurde Unix als Vorlage genommen, dennoch kann man nicht sagen, dass Linux aus Unix entstanden sei.
Windows 9x/ME ist nichts anderes, als eine neue DOS-Version und eine neue Windows-Version miteinander gekoppelt.
NT/2000 und auch XP sind Betriebssysteme, die einen Kernel einsetzen. Der Begriff ist jedem einigermassen versierten Linux-User ein Begriff und ja, man hat den Linux-Kernel als Vorlage genommen um die NT-Technik zu entwickeln.
Das Gescheiterte Projekt von IBM und M$ ist OS / DOS. IBM hat OS/2 selbständig auf OS/1 aufgebaut und M$ hat MS DOS mit Windows daraus gemacht, nur dass M$ früher released hat und bessere Pressearbeit geleistet hat. Seither haben wir das "M$-Monopol".
Multitasking ist ohne Multithreading nicht tatsächlich möglich. Es wurde daher "kooperatives Multitasking" genannt und sagt eigentlich nur aus, dass das Betriebssystem einzelne Befehle von laufenden Programmen in Reihe ausführt und die Zahl der Befehle je nach Priorität steuert.
Auch WindowsXP kann meiner Information nach noch kein reales Multitasking.
Aber unterhaltet Euch ruhig weiter über dieses Thema, ich finde es witzig, was mancheiner aus Windows macht ;o)
puh...ich danke euch allen für die umfassenden infos und sehr guten erklärungen..
bleibt mir gewogen
hab in zukunft sicher noch mehr fragen
danke nochmals für eure bemühungen
gruss günter