Hallo, ich habe seit einigen Wochen Suse 9.1 auf einem meiner Rechner installiert und nach anfänglichen Fluchorgien über Linux (bitte nicht schlagen!) und Hilfe durch Euch, freunde ich mich langsam mit dem System an. Rechner, DVD, Brenner, Drucker und Internet laufen inzwischen einwandfrei wenn .... ja wenn ich den Rechner nach dem ersten Start noch einmal neu starte. Nach dem ersten Start läuft alles unendlich langsam an. Selbst für´s Runterfahren zum Neustart brauche ich mehrere Minuten. Nach dem zweiten Start geht dann alles schnell wie unter Windows. Kann mir jemand sagen warum das beim ersten Versuch nicht so läuft?
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Vielleicht laufen irgendwelche Dienst im Hintergrund die du nicht unbedingt brauchst. Oder ein Konfigurationsproblem liegt vor. Die Dienste kannst du mit dem Runlevel-Editor (yast) konfigurieren. Ich benutze Debian und verwende hierfür das Programm "ksysv".
Mit dem Befehl "ps ax |less" kannst du alle Prozesse anschauen die auf dem rechner gestartet sind. Du kanst ja mal die Ausgabe von "ps ax" posten. Vielleicht sind ein paar Dienst mit dabei die du nicht brauchst oder die nicht richtig konfiguriert sind.
Du kannst aber auch mal in die jeweiligen Shellscripte (/etc/init.d bei Debian) der Runlevels hineinschauen, um herauszufinden wofür sie programmiert wurden. Da sind am Anfang ein paar Kommentare drin.
Sorry, dass ich mich erst jetzt wieder melde. Hatte zuviel zu tun. Aber zurück zu meinem Problem. Danke für den Tipp Karsten. Ich glaube ich habe dadurch den Fehler behoben. Eigentlich habe ich gedacht, ich hätte alle Win-Dateien auf diesem Computer gelöscht. Bei der Kontrolle nach deiner Anleitung habe ich aber festgestellt, dass da noch welche über sind und auch ein System mit gestartet wird. Laut Runlevel-Editor wird eine Datei smbfs gestartet. Nach dem Deaktivieren startet mein Computer jetzt erheblich schneller.
Das finde ich von SUSE aber blöd gemacht. Man soll nur diejenigen Dienste starten , welche man auch wirklich braucht. smbfs könnte ein Kernelmodul sein um Windowspartitionen über Netzwerk unter Linux zu mounten, ohne Samba zu konfigurieren.
Du kannst auch den inetd - Daemon deaktivieren , wenn du keinen FTP-Server oder einen anderen Internetserver betreibst.
Ich habe einen xinet-Daemon in der Liste, der aber schon deaktiviert ist und wieder Startprobleme! Bin leider kein Profi und taste mich nur langsam in die Programmtiefen.
Beim Formatieren der Festplatte (vor der Suse-Installation) hatte ich eigentlich die Platte komplett formatiert und neu partioniert, dachte ich. Nun habe ich aber festgestellt, das da noch eine 6 GB große Win-Partition existiert, auf die ich gar nicht zugreifen kann. Kann das die "Bremse" sein? Wollte sie schon löschen, weiß aber nicht wie ich sie aushänge und so macht´s der Computer nicht.
Man kann momentan nur lesend auf NTFS-Partitionen unter linux mit dem Treiber im Kern zugreifen. Auf Fat-Partitionen kann man lesend und schreibend mit einem Treiber im Linuxkernel zugreifen.
Du mußt mal in die /etc/fstab-Datei hineinschauen. In dieser datei sind alle Partitionen aufgelistet die man unter Linux einhängen kann. Die /etc/fstab ist eine Textdatei , die man mit einem gewöhnlichen texteditor bearbeiten kann.
Beispiel:
/dev/hda1____ /windows/c____ auto____ ro,user,noauto___ 0____ 0
/dev/hda5____ /windows/fat32____ vfat____ rw,user,auto,umask=000___ 0___ 0
Bei den mount-Optionen muß noauto stehen, damit die Partition nicht automatisch eingehangen wird.
Ich glaube aber eher nicht das die Windowspartition eine Bremse ist, es sei denn, irgend ein Prozess will auf diese Partition zugreifen.
Ich benutze Debian und kann dir daher nicht sagen wofür die einzelnen Shellscripte der einzelnen Runlevels unter Suse dienen. Meistens stehen irgendwelche Kommentare am Anfang der Shellscripte, die beschreiben wofür das Script programmiert wurde. In der /etc/inittab ist der default-Runlevel eingetragen:
# The default runlevel.
id:2:initdefault:
Es kann aber auch sein das durch das Laden der vielen Treiber des Standardkerns das Booten so langsam ist. Da du den Programmcode des Kerns bei der Suse-Profi Version hast , kannst du dir einen eigenen Kern kompilieren. Dadurch wird der Betriebsystemkern meistens schneller und kompakter. Man kann zum Beispiel einen Kern speziell für die eingebaute CPU kompilieren lassen. Dadurch nutzt der Kern den erweiterten Befehlssatz der eingebauten CPU.
Sowas geht unter Windows überhaupt nicht ! Windows 2000 nutzt den Befehlssatz einer Pentium 1 CPU. Die erweiterten Befehle meiner K7 Athlon CPU werden gar nicht genutzt, leider.
Deshalb ist auch der Vergleich zwischen Intel- und AMD-Prozessoren im Grunde nicht richtig. Mein Windows 2000 ist von Microsoft für eine Pentium 1 CPU kompiliert worden. Wenn ein Pentium 4 Prozessor oder ein K7 Athlon Prozessor nicht die Befehle einer Pentium 1 CPU hätten, dann würde Windows 2000 auf meinem K7 nicht laufen.
Idealerweise muß man auch noch jeweils einen Betriebsystemkern für einen Intel- und für AMD-Prozessoren kompilieren, da beide Prozessoren nicht übder den gleichen Befehlssatz verfügen.
Ein Betriebsystemkern der für einen K7 Athlon Prozessor kompiliert wurde , läuft wahrscheinlich nicht mit einer Pentium 3 CPU, und umgekehrt geht das auch nicht.
Wie soll das dann bei den neuen 64 bit CPUs von Intel oder von AMD werden ?
Soll ich dann ein 32 bit Betriebsystem auf einem 64 bit -Rechner laufen lassen, welches für eine Pentium 1 CPU kompiliert wurde ?
Solche Probleme lassen sich nur mit Open Source Betriebsystemen lösen wie Linux !
Danke für die Erklärung. Nun wird mir langsam klarer warum immer von Windoof gesprochen wird. Als "oberflächlicher" Nutzer bemerkt man solche Feinheiten gar nicht. Ich werde mich mal auf die Suche machen und sehen ob ich den Fehler beim Suse-Start noch finde. Ansonsten mach ich einfach wieder Kleinholz und starte alles neu. Ist ja nicht mein einziger Rechner, nur der erste unter Linux. Sollte ich fündig werden melde ich mich wieder.