Hallo Leute,
ich habe wieder mal ein mittelschweres Problem, das ich allein nicht lösen kann. Seit ich einen neuen Router verwende (Netgear WGR614v6) läuft mein Internet, wenn überhaupt, nur noch sehr, sehr langsam unter Suse Linux 9.3. Vorher hatte ich einen Netgear MR814v2, da lief alles recht flüssig, sowohl unter Linux als auch unter Windows. Doch den musste ich jetzt austauschen, weil er eine kleine Macke hatte (beim Datenaustausch innerhalb meines Heimnetzes stürzte der Router immer ab). Ich habe den neuen Router mit den gleichen Einstellungen eingerichtet wie den alten, am Rechner habe ich keine Einstellungen verändert. Sowohl für Linux als auch für Windows verwende ich die gleichen Einstellungen (feste IP 192.168.0.3, Gateway 192.168.0.1, Subnetz 255.255.255.0 und DNS 192.168.0.1). Im Windows läuft das Netzwerk, nachdem ich die WEP-Verschlüsselung deaktiviert habe recht flüssig, im Linux passiert nichts. KInternet zeigt zwar Datenfluss an, aber es tut sich lange nichts, bis entweder eine Fehlermeldung kommt oder die Seite langsam aufgebaut wird. Auf den Router habe ich aber auch unter Linux sofort zugriff, mehr aber auch nicht. Die Firewall habe ich schon an- und abgeschaltet, ohne Erfolg.
Welche Veränderung muss ich noch vornehmen.
Ach so, meine Netzwerkkarte ist eine Orinoco Silver PCMCIA, also WLAN.
Es wäre schön, wenn mir jemand helfen könnte.
Linux 15.036 Themen, 107.107 Beiträge
Manche Programme brauchen einen DNS-Forwarder. Du könntest entweder dnsmasq oder auch bind installieren. Ich hatte mal ein ähnliches Problem unter Debian. Da kam immer so eine Fehlermeldung wie "Keine Route zum Zielrechner..." oder "Konnte Host soundso nicht finden".
Ich erläre mir das so:
Es gibt eine Resolverbibliothek. In Ihr sind Funktionen enthalten wie gethostbyname() u.s.w welche ein Programmierer mit benutzen kann, um die Rechneradresen aufzulösen. Diese Funktionen schauen in die datei /etc/resolv.conf um den Nameserver zu finden, welcher diese Arbeit erledigt.
Vieleicht brauchen manche Programme so einen DNS-Forwarder extra .
Hast du auch einen passenden Treiber für diese Netzwerkkarte ?
Es gibt manchmal auch Probleme mit statisch gelinkten Programmen. Wenn diese Programm gegen unterschiedliche Versionen von der Resolverbibliothek gelinkt sind, kann es Probleme geben, wenn sich die unterschiedlichen versionen dieser Bibliothek in die Quere kommen.
Also möglichst nur Programme verwenden die bei deiner Distribution dabei sind.
Wenn du fremde Programme installierst , dann möglichst nur dynamisch gelinkte Programme.
An KarstenW,
vielen Dank für die Tips. Ich habe dnsmasq und auch bind installiert, hat leider nicht geholfen. Es muss aber tatsächlich etwas mit dem DNS zu tun haben. Ich habe Rechner und Router jetzt mal mit DHCP konfiguriert und eingestellt, dass der Nameserver automatisch über DHCP aktualisiert werden soll. Plötzlich läuft wieder alles. Ich muss jetzt nur noch den richtigen Nameserver herausbekommen, da ich gern weiter feste IP's verwenden möchte.
Nicht dnsmasq und bind. Nur eins von beiden Programmen installieren.
Ich würde erstmal dnsmasq installieren und im Hintergrund starten.
Es sind alles beides DNS-Forwarder, welche die Anfragen zum Auflösen der Adressen an die großen Nameserver deines Providers weiterleiten.
Meist läuft auf dem Router auch noch so ein DNS-Forwarder.
Vielleicht ist dein Netzwerk nicht richtig konfiguriert.
Welche Distribution verwendest du ?
Ich kenne mich nur mit Debian aus.
PS: Ich habe einen D-Link Router. Auf ihm läuft ein Linux für Mips-Prozessoren als Firmware.
Ich kann dir die nameserever von Arcor geben. Die stehen in der /etc/resolv.conf Datei des Routers drinnen:
# cat resolv.conf
nameserver 213.20.188.231
nameserver 193.189.244.205
Netgear und Syslink verwenden auch Linux als Firmware. Du kannst dich ja mal über Telnet auf deinem Router einloggen:
telnet Routeradresse
da gibt es auch wieder eine resolv.conf Datei im Router und in dieser datei stehen dann die richtigen Nameserver deines Providers drinnen.
cd /etc
cat resolv.conf
Ich danke Dir noch einmal für Deine Hilfe. Ich habe mir den Routerstatus angesehen. Dort stand eine Adresse für den Nameserver. Die habe ich in Yast als Nameserveradresse eingetragen.
Es scheint zu funktionieren, denn jetzt läuft alles wieder normal. Ich verwende übrigens hauptsächlich Suse Linux 9.3.
Es ist schon erstaunlich, das Suse mit dem neuen Router nicht klarkommt, obwohl ich als Nameserver wie bei dem alten Router auch, und da hat es schließlich funktioniert, die Routeradresse angegeben hatte (vielleicht hatte ich auch beim alten Router auch nur Glück). Ich möchte hier nicht wieder die alte Diskussion losbrechen, aber solange solche unerwarteten Probleme auftauchen, wird es wohl immer wieder Leute geben, die Linux als unausgegorenes, alltagsuntaugliches System bezeichnen werden.
Das Problem bei Linux ist wahrscheinlich, das der Anwender maximale Kontrolle über seinen Rechner bekommt. Auf der anderen Seite braucht ein normaler Anwender mehr Bedienungskomfort. Debian stable ist für den Desktopbereich und für den Serverbereich entwicklet worden. Im Serverbereich (Internet- und Intranetserver) wird normalerweise kein Grafiktreiber oder Xserver installiert. Das wird aus Sicherheitsgründen nicht gemacht. Deshalb gibt es bei Debian auch so viele Kommadozeilentools für die Konfiguration.
Ich hatte Anfangs auch sehr viele Probleme mit den Hintergrundzusammenhänegn und wußte nicht mal was ein Kompiler wie der gcc macht. Das liegt aber schon viele Jahre zurück.
Der Lernaufwand ist schon enorm bei Linux und lohnt sich eigentlich nur, wenn man mehr als Spielen mit dem Computer machen will.
Bei Solaris (oder irgend einem anderen Unix) hat man das gleiche Problem.
Unix war immer für den Serverbereich entwickelt worden und im Desktopbereich konnten sich die Firmen nie auf Standards einigen. Ein Programm welches auf dem einem Unix programmiert wurde, lief nicht auf einem anderen Unix. Das soll eigentlich bei Linux besser sein, aber in der Praxis sieht es leider anders aus.
Ein anders Problem ist der Preis von Linux. Niemand will und kann für Linux zahlen. Daher können leider die Programierer nur in Ihrer Freizeit programmieren.
Viele Aufgaben bleiben daher auf der Strecke und können nur nebenher erledigt werden.
Ich weiß selbst wie schwierig es ist manche Programierfehler zu finden und auszumerzen. Das ist richtige Arbeit ;-).
Wenn man die Programmierer zusammmen bringen könnte, ein einheitliches Linux zu entwickeln, wäre es eventuell auch nicht zu teuer.
Bei Debian testing gibt es momentan auch einen Haufen Programmierfehler zu beseitigen .
Hast du mal geschaut, wie der MTU-Wert ist? Sollte eigentlich beim Router einzustellen sein (sollte 1454 sein, zumindest bei der telekom). Hatte ein ähnliches Problem bei mir, mit seitenaufbau usw. Da lag's einfach nur an diesem Wert. Falls du das nicht beim Router einstellen kannst (oder möglicherweise liegt es auch nich am router), dann rufe unter linux die folgende Zeile auf (als root):
iptables -A FORWARD -i ! ppp0 -o ppp0 -p tcp --tcp-flags SYN,RST SYN -j TCPMSS --clamp-mss-to-pmtu
Viel Glück, FrogPR
ps.: statt "ppp0" müsstest du den namen deiner netzwerkkarte reinschreiben, die an dem router hängt. Falls das nur eine ist, isses normalerweise eth0 oder falls wlan, isses manchmal "wlan0'" oder so (muss aber nicht). Findest du ganz einfach raus mit dem Aufruf des Befehls "ifconfig", bzw für wlan-karten auch mit "iwconfig"