Hallo!
Ich versuche gerade, auf einem etwas älteren "Gericom-Webboy" openSuSE 10.2 zu installieren. Ich hab das noch nie gemacht, bin also absoluter Roockie...
Jetzt stoße ich auf folgendes Problem: Nachdem ich die 1. CD eingelegt habe und die Installation gestartet habe, erscheint nach kurzer Zeit die Meldung:
"Ihr Rechner hat nicht genügend Speicherplatz, um YaST zu starten. Aktivieren sie Swap-Speicher, um fortzufahren."
Soweit so gut, ich wähle "Fortfahren" und es erscheint:
"Geben sie die Swap-Partition an (z.B. /dev/sda2)"
Und hier ist mein Problem: Ich weiß zwischenzeitlich Dank Google, was "YaST" und "Swap" sind und was sie in etwa tun, aber ich komm einfach nicht drauf, wie meine Platten bzw. Partitionen unter Linux bezeichnet sind und was ich in das Feld unter der Aufforderung eintragen soll...
Selbstverständlich habe ich schon diverse Kürzel wie "hda" und "sda" in allen denklichen Variationen getestet, leider ohne Erfolg. Auch Google will nichts zu meinem Problem ausspucken. Und natürlich habe ich auch bei openSuSE nix dazu auf der Homepage gefunden.
Ach ja, die Daten des Webboy: P III, 800MHz, 128 MB RAM, 20 GB Festplatte mit folgenden Partitionen: C: 4 GB(WinXP Pro/NTFS); D: 4 GB(leer/FAT32) und E: 12 GB(leer/FAT32). "chkdsk" habe ich ausgeführt und defragmentiert ist das Ganze auch.
Kann mir jemand von euch einen Tipp geben? Oder eine vernünftige Anleitung für Einsteiger empfehlen?
Vielen Dank im Voraus!
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SUSE braucht 256 MByte RAM für die Installation im Grafikmodus, glaube ich.
Man konnte früher SUSE noch im Textmodus installieren, keine Ahnung.
Mein Debian braucht 48 MByte RAM für die Installation im Textmodus.
20 GByte Festplatte brauchst du für Linux allein.
Linux ist kein DOS oder so was ähnliches.
Man partitioniert für Linux die Festplatte in mehrere logische Partitionen und legt verschiedene Unterverzeichnisse wie /home , /var auf eine eigene Partition. Laufwerksbuchstaben gibt es unter Linux nicht.
Anstelle von einer Auslagerungsdatei wird eine Auslagerungspartition (swap Partition) angelegt.
Die Größe beträgt 2 X RAM Größe (256 MByte in diesem Fall).
/var etwa 3 GByte
/ - Wuzelverzeichnis etwa 10 GByte
Rest der Festplatte für /home.
Nur so als Vorschlag.
Linux ist ein Kunstwort aus Unix und Linus Torwalds Vornamen.
Debian ist aber eine Distribution für fortgeschrittene Anwender.
Überflieg mal das Handbuch von Frank Ronneburg:
http://debiananwenderhandbuch.de/
Wenn du schon mal ein Unix gehabt hättest, würde es dir leichter fallen dich in Linux einzuarbeiten.
Aber du kennst nur Windows ....
PS: Auf meinem K6 500 MHz und 256 MByte RAM läuft der KDE Desktop recht flüssig, wenn ich alle unnötigen Spielerein und Animationen abstelle.
Du kannst bei Debian auch einen einfachen Windowmanager wie Blackbox installieren wenn KDE oder Gnome nicht mit 128 MByte RAM laufen sollten. Wenn die Auslagerungspartition häufig benutzt werden muß , macht das den Rechner auch sehr langsam.
Debian wird wegen der Flexibilität mit Komandozeilentools konfiguriert. Deswegen bekommt man auch nur eine Konsole (virtuelles Textterminal VT102 oder so) nach der Installation angezeigt.
Das ist für Windowsanwender ungewohnt aber für Unix und Unix-Ähnliche Betriebsystem typisch.
Ich weiß nicht ob dir Debian als Distribution gefällt. Debian ist mein Favorit unter den Distributionen . Ich hatte schon SUSE , Ubuntu, KUbuntu und Gentoo getestet.
FreeBSD hat mir auch recht gut gefallen, aber es gibt zu wenige FreeBSD Programme.
Laut http://de.opensuse.org/Installation_X86 braucht es 256 MByte Hauptspeicher für die Installation.
Du kannst versuchen, im Textmodus zu installieren: Beim Startbildschirm (Installation, ...) die Taste F3 drücken und auf "Text mode" stellen.
Wenn du den Weg über die Swap-Partition gehen willst (musst), dann musst Du die Platte vor der Installation passend partitionieren und die Swap-Partition formatieren.
Da das mit Windows nicht funktioniert, benötigst Du ein Partitionsprogramm wie Gparted (http://gparted.sourceforge.net/), das solche Partitionen anlegen und formatieren kann.
So und nun noch zur Aufteilung der Platte:
Der erste Buchstabe ist die Schnittstelle: h steht für IDE (PATA), s für SATA oder SCSI.
Der zweite steht in der Regel für "disk".
Der dritte steht für den Anschluss am Controller: a ist die erste Platte (Master am ersten Controller), b die zweite Platte (Slave am ersten Controller), c und d sind entsprechend die Laufwerke am zweiten Controller.
Die Zahlen bezeichnen die Partitionen: Bei PCs lassen sich maximal 4 primäre Partitionen auf einer Platte anlegen, die durchnummeriert werden. 1 ist die erste primäre Partition, 2 die zweite, ..., 4 die vierte. Wenn man mehr Partitionen braucht, dann legt man statt der vierten primären Partition eine erweiterte Partition (extended) an, die 1) den restlichen Platz auf der Platte belegt und 2) logische Laufwerke (Partitionen) aufnimmt. Darin bekommen nur die logischen Laufwerke eine Nummer, die dann bei 5 weitergeht.
Bei dir ist das im Moment so:
Du hast wahrscheinlich eine IDE-Festplatte, also ist der erste Buchstabe ein "h".
"d" bleibt immer, also "hd".
Es ist die erste Platte im System, also bist du jetzt bei "hda".
Du hast 3 Partitionen drauf: die erste Partition ist C, d.h. /dev/hda1, weil sich Windows ausschließlich auf einer primären Partition installieren lässt.
Nun das Problem: Sind D und E primäre Partitionen oder logische Laufwerke in einer erweiterten Partition?
=> in "Start | Systemsteuerung | Verwaltung | Computerverwaltung | Festplattenmanager" nachsehen.
Sind es primäre Partitionen, ist D /dev/hda2 und E /dev/hda3, ansonsten hda5 und hda6. (Das kann dir aber auch Gparted sagen).
Sobald du das rausgefunden hast, melde dich wieder. Alles weitere wäre jetzt nur noch "Wenn ..., dann ..." und bringt nix.
Grüße,
usernull
Hm... Danke erstmal!
Mal sehen, was ich übers Wochenende so hin bekomme...
Das sind alles nur Distributionen die die GNU Programme verteilen. Die eine Distribution wie Debian macht die Konfiguration sehr flexibel und andere Distributionen wie SUSE versuchen die Konfiguration mehr intuitiv zu gestalten.
Der Lernaufwand ist bei allen Distribution in etwa gleich.
Bei weiniger Speicher als 192 MB ist es sinnvoller eine Distribution zu nehmen die noch Kernel 2.4.x unterstützt.
Es gibt einige moderne die den noch unterstützen zB easys oder Pocketlinux . Ältere Knoppix gehen auch sehr gut.
Bei einem meiner Rechner funktioniert sogar mpeg und co. -- Trotz 64MB wohlgemerkt .
Aber nur mit Kernel 2.4.x.
Kernel 2.6.x funktioniert erst ab 256 MB akzeptabel.
Der Speicherverbrauch hängt davon ab welche Programme und welcher Desktop im Speicher laufen.
Ich habe einen Pentium 1 166 Mhz mit 64 MByte RAM , als Windowmanager Blackbox installiert und mit Linux-Kernel 2.6.8.
Kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass der typische Windowsnutzer immer Probleme kriegt, wenn er nach dem Schema vorgeht :
1. Linux CD/DVD besorgt
2. Kiste damit gebootet
3. Linux installiert (das klappt meistens noch)
4. Linux gestartet bzw. konfiguriert (hier hört es meist schon auf)
5. Linux diverse Anwendungen starten bzw. konfigurieren (kriegt er nicht hin)
6. Linux und Windows parallel betreiben
wenn man vorher sich nicht mit Linux als System beschäftigt hat, Grundlagen erlesen hat und sich mit dem Spezialfall eines Dualboots Window/Linux beschäftigt hat.
Ich kann daher nur empfehlen, lesen, lesen und nochmals lesen.
Wem das zu viel ist und er nur mal schauen will, sollte die diversen Live-CD's zum "installationlosen" Booten eines Linux-Systems benutzen.
DSL-LInux kann ich hier besonders empfehlen , denn es läuft wahrscheinlich fast auf jeder Kiste ! ( http://www.damnsmalllinux.org/index_de.html )
Anbei, um bei Thema zu bleiben, die Device-Namen von Festplattenpartionen unter Linux
/dev/hda die gesamte erste IDE-Festplatte
/dev/hda1 die erste primäre Partition der ersten IDE-Platte
/dev/hda2 die zweite primäre Partition der ersten IDE-Platte
/dev/hda5 die erste logische Partition der ersten IDE-Platte
/dev/hda8 die vierte logische Partition der ersten IDE-Platte
/dev/hdb die gesamte zweite IDE-Platte
/dev/hdb1 die erste primäre Partition der zweiten IDE-Platte
/dev/sda die gesamte erste SCSI-Platte
/dev/sda1 die erste primäre Partition der ersten SCSI-Platte
/dev/sdd3 die dritte primäre Partition der vierten SCSI-Platte
Um jetzt Linux als Dualboot bei einem vorhandenen Windows-System installieren zu können, ist zwingend freier unpartitionierter Festplattenplatz notwendig!
was bei Dir nicht der Fall zu sein scheint !
Anbei noch einige Links mit leichter Lektüre zum Dateisystem
http://de.wikipedia.org/wiki/Filesystem_Hierarchy_Standard
http://de.wikipedia.org/wiki/Mounten
http://de.wikipedia.org/wiki/Fstab
Ähem, die Zeiten sind schon lange vorbei.
usernull
Und wohin willst Du es dann bitteschön installieren ? Ins Windows Dateisystem ?, ist wohl nicht Dein Ernst ! oder Du musst vorher Platz frei räumen !
Er meint wohl, dass die meisten Linux-Distris inzwischen Partitionierungstools mitbringen, mit denen man Partitionen verkleinern bzw. löschen kann, um Platz für Linux zu schaffen.
Eine interessante Alternative für PCs (auch Notebooks) mit wenig Hauptspeicher und Plattenplatz ist auch Damn Small Linux (DSL) http://www.damnsmalllinux.org/index_de.html, das passt sogar auf einen USB-Stick (von dem kann man dann leider bei älteren PCs nicht booten).
Gruß, der Strohwittwer.
Eine interessante Alternative für PCd (auch Notebooks) mit wenig Hauptspeicher und Plattenplatz ist auch Damn Small Linux (DSL)
Kann ich bestätigen. Habe ich in meinem ersten Posting in diesem Thread auch verlinkt. Habe es schon mal auf einem PI 100 Mhz, 32 MB RAM und 400 MB HD eingesetzt.
rdesktop lief dort hauptsächlichst als Terminalserver-Client. Konnte damit wunderbar in userer Firmen-Domäne am Terminalserver arbeiten.
Die Installation verläuft meist Problemlos und die Hardwareerkennung und Einbindung ist "erste Sahne"
Ja ermeint wohl die Partitionierungstools, welche aber dann auch nur die notwendige Partition freischaufeln.
DSL-Linux kann man auch unter Windows installieren. Habe es jedoch noch nie praktiziert.
Hi repi,
ja genau die Partitionierungstools meine ich. Bei seiner Aufteilung könnte er das Laufwerk E problemlos löschen und dann die beiden Partitionen für swap und / anlegen.
Und der Tipp zu DSL ist natürlich Gold wert bei so einer alten Maschine.
Puppy Linux ist übrigens auch nicht schlecht ...
Grüße,
usernull
Hallo zusammen!
Ich wollte euch ein kurzes Feedback geben:
Zwischenzeitlich läuft auf dem "Webboy" Debian 3.1, funktioniert soweit einwandfrei.
Das "debiananwenderhandbuch" hat natürlich seinen Teil beigetragen...
Insofern bedanke ich mich für eure Hilfe bei meinen "Ersten Schritten".
Ich werde früher oder später sicherlich noch Fragen haben, aber zunächst komme ich wohl klar - ich weiß ja jetzt, wen ich fragen kann.
Nochmals, Danke!