Hallo Forum,
gibt es sie wirklich, die Linux.-, Unix.-, IT.-, DB.- oder "wie auch immer sie heißen mögen"-Fachleute, die für 'nen Ei und Appel ihre ungezählten Stunden abreißen müssen? Glauben die Auftraggeber denn wirklich , daß gute Fachleute ihr Studium oder ähnlich qualifizierte Ausbildungen jahrelang nur so zum Spaß absolviert haben, um heute für einen Hungerlohn arbeiten zu dürfen? Man sollte es ja nicht verraten, aber jeder Schwarzarbeiter verdient heute wahrscheinlich mehr als hochqualifizierte steuerehrliche Fachleute.
Hoffentlich murksen die angeheuerten Billigkräfte kräftig in den IT-Infrastrukturen herum, dann können die wirklichen Fachmänner und .-frauen im nachhinein auch wieder angemessene Hornorare verlangen. Erinnert mich irgendwie an die Zeit nach der Wende, als jede Leistung nur noch halb so viel wert gewesen sein sollte. Aber nicht mit mir Freunde.
Hart bleiben Jungs und Mädels!
Mehr Informationen gibt es hier und unbedingt auch die Kommentare lesen:
http://www.gulp.de/kb/st/stdsaetze/sstext_f.html
MfG.
violetta
Linux 15.036 Themen, 107.107 Beiträge
Wenn du Kohle verdienen willst dann mußt du bei Microsoft anfangen.
Ich habe nur gehört das ein durchschnittliches Jahresgehalt bei 100.000 $ liegt.
Wenn du aber ein richtiges Betriebsystem haben willst, dann wirst du wohl oder übel umsonst bei Debian oder Ubuntu oder einer anderen Distribution in der Freizeit arbeiten müssen.
Aber wie heißt es so schön, Geld spielt überhaupt keine Rolle ;-).
PS: Frage mal Herrn Oberbürgermeister Ude in seinem München warum er Linux installiert.
Er will nur Kosten einsparen . Und wo denkst du spart man Kosten ein ? Man installiert ein System von einem Freiwilligen-Projekt, wo die Leute in der Freizeit umsonst arbeiten.
Hi,
na ja, die Lizenzkosten machen vielleicht 5% aus, ab einer gewissen Komplexität sind auch Wartungs- und Betriebsaufwand ähnlich, und heterogene Landschaften sind völlig normal geworden.
Was zum Beispiel das Auswärtige Amt dazu bewogen hat, auf Linux umzusteigen, sind der offene Quellcode und die Möglichkeit, eigene Distris zu packen.
LG
Sven
Eben! Und spätestens bei dieser Überlegung endet die Märchenwelt, in der mit Linux angeblich kein gutes Geld verdient werden kann.
Ich weiß nicht, wie es aktuell ist, aber noch vor einigen Jahren waren Linux-Admins sogar deutlich teurer als Windows-Admins. Grund: zu viel Nachfrage, zu wenig Angebot.
CU
Olaf
Hi,
wir unterscheiden meines Wissens preislich nicht zwischen Linux- und Windows-Admins. Die Netzwerker müssen eh beides drauf haben, und Cisco IOS dazu.
Bei den großen Kunden laufen, wie bei uns auch, meistens gemischte Landschaften.
Die Windows Admins benutzen privat übrigens überwiegend Linux oder Mac OS :-)
LG
slap
Also Linux hätte ich zur Not ja noch geglaubt - bei Mac OS fällt mir gerade die Kinnlade herunter.
Weil, wenn ich die Diskussionen der letzten ein, zwei Jahre so Revue passieren lassen, dann ist Mac OS X ja nur etwas für hirnlose, oberflächliche Lifestyle-Lackaffen, die ihr Auto nach der Farbe aussuchen und ihren Computer samt OS nach dem angebissenen Apfel bzw. darauf achten, dass er von derselben Firma kommt wie ihr iPod - mit einem Wort: die sich willig von vorn bis hinten verarschen lassen.
Und nun erfahre ich von dir, dass es auch Leute *mit Ahnung* gibt, die Mac OS X bevorzugen... schön zu lesen.
THX
Olaf
P.S. Auch (semi-)professionelle Tonstudios und Musikprojekte machen viel mit Macs.
Hm,
meine drei Söhne sind alle Profis und benutzen alle drei einen Mac. Mein IT/Cisco Wunderwuzi, der mir grad bei einem Millionenprojekt die IT samt 3000 client Cisco Unified Messaging designt, der auch...
Seltsame Leute das :-)
LG
Sven, der übrigens privat ausschließlich Linux für Faule nutzt (Ubuntu)
Hallo Forum,
entsetzt und erzürnt ob dieser Preisentwicklung bin ich trotzdem. Ein Blick auf den
Gulp-Stundensatzkalkulator macht alles nur noch schlimmer. Jeder Fachmann sollte sich seines Könnens und Preises bewußt sein und diesen auch durchsetzen. Manche Auftraggeber müssen noch kräftig dazu lernen.
Ich will das Thema Bonuszahlungen, Abfindungen von Managern gar nicht erst ins Gespräch bringen, aber für Negativleistungen auch noch ein Honorar beziehen, daß
bringt selbst den ruhigsten Gesellen auf die Palme.
MfG.
violetta
ne... Auch ich arbeite für 8€ die Stunde. Wohlgemerkt als Studentenjob, was das ganze relativiert... Aber wenn ich ehrlich bin... Wäre mein Name Ackermann, dann würde ich die paar milliönchen selbstverständlich auch einstreichen, egal wieviel mist ich gebaut hätte. Und wer ehrlich zu sich selbst ist, nuja, es gibt eigentlich keine Menschen, die nicht für sich selbst arbeiten. Das ist eben unsere Natur: Gerne anderen dienen, aber nur wenn sichs für einen selbst lohnt.
Was man hier sieht, ist das Gewinnergebnis der Firma RedHat in den Jahren(von links nach rechts) 2004,2005,2006,2007,2008,2009 in Millionen US$.
Für ein unternehmen mit derzeit nu 2.800 Mitarbeitern ist dieser Wert Exorbitant. Anders gesagt hat Jeder Mitarbeiter einen Durchschnittlichen Gewinn von 30.000 $ erwirtschaftet. Da kann man wohl davon ausgehen, dass die ordentlich bezahlt werden!
Wozu die ganzen zahlen? Naja, es gibt immernoch ungläubige die Linuxer für "freaks" aus dem Linkssozialistischen umfeld halten. Aber auch bei linux gehts um ne verdammt riesige menge an Geldern.
Übrigens: Das Weltweite Umsatzvolumen von Linux/Linuxprodukten, embedded-sparten eingerechnet wird für 2008 auf 35 Milliarden US-Dollar geschätzt. DAs liegt mitunter daran, dass selbst hardcore-Windows-Fanboys linux einsetzen, ohne es zu wissen. Die Heimische FritzBox, der Heimische Speedport, der Fernseher, Receiver, DVB-Recorder, Telefone, Handys, MP3-Player, Druckerfirmware, digitale radios etc... Die liste lässt sich schier endlos erweitern...
Quellen: www.finanzen.net, forbes.com
Selbst Software ist davon nicht ausgeschlossen. Man denke nur an die bei Windows-Nutzern so beliebten "Acronis"-Produkte. Die setzen doch ebenfalls alle auf Linux auf...
Installier mal z.B. auf einem Windows-Rechner, bei welchem du die "Secure-Zone" (eine "versteckte" Partition, welche man zur Sicherung anlegen kann) von Acronis-True-Image erstellen lassen hast, das Tool "ext2fs" - also ein Tool, mit welchem du unter Windows auch ext2 oder ext3-Partitionen auslesen kannst. Plötzlich kannst du nämlich dann die sog. "versteckte Partition" auslesen.
Gruß
K.-H.
richtig aber soweit wollte ich gar nicht gehen. Immerhin merken einige nutzer bei sowas sogar, dass die Software auf Linux aufbaut.
Ein Jahresgehalt von 100'000$ sind vielleicht 40€ pro Stunde, also immer noch deutlich unter dem Ansatz des Freiberuflers. Wobei du ja schon sagst "im Durchschnitt". Wieviel denn nun der kleine Programmierer bekommt, wissen wir dadurch nun nicht. Ein Top-Manager, der über eine Million verdient, zieht diesen Schnitt natürlich kräftig nach oben.
Dass mit der Linux-Entwicklung per se nichts zu verdienen sei, ist Bullshit. Alle wichtigen Entwickler von Kernkomponenten, sei das nun der Kernel, die glibc, xorg, Firefox, OpenOffice, CUPS etc pp sind bei irgendwelchen Firmen angestellt, wie der Linux Foundation, RedHat, Novell, Intel, Sun/Oracle, IBM, HP, Apple (ja richtig, denen gehört nämlich CUPS). Enterprise Distributionen wie RHEL, SLES/SLED, Mandriva und zum Teil auch Ubuntu werden von bezahlten, bei ihrem Distributor angestellten Entwicklern erstellt.
Übrigens, ich verdiene mein Geld mit Dienstleistungen rund um OpenSource. Das ist auch das Geschäftsmodell dahinter. Die pure Existenz, also die Entwicklung von OpenSource Software schafft einen Markt für Dienstleistungen mit und für OpenSource Software.
Ja, du verdienst mit Linux Geld.
Aber was ist mit den vielen Entwicklern bei Ubuntu oder Debian die ehrenamtlich tätig sind ?
Es geht nicht darum das ein Student Geld zahlen soll , aber eine Stadtverwaltung wie München kann es sich doch leisten Debian etwas zu unterstützten.
Also erstens redet ihr hier über Freiberufler. Dass deren Stundenansätze in einer Wirtschaftskrise sinken ist ja wohl klar. Jetzt schieben die Firmen jegliche Ausgaben auf die lange Bank, da werden auch keine Freiberufler hinzugezogen sondern alle Aufgaben an die internen Admins abgeschoben (die dürfen dann halt Überstunden schieben).
Zweitens sind die Ansätze bei 70€/h ja immer noch ganz akzeptabel. Denkt mal den Lügenfaktor aus diesem Diagramm weg und dann schaut die Statistik gar nicht mehr so wild aus. Der Rückgang beträgt grad mal 1.5%.
Und drittens steht da gar nichts dazu, ob das nun Linux oder Windows Admins, Software-Ingenieure oder sonstwas sind.
Hallo,
naja stimmt schon.
"gute Fachleute ihr Studium oder ähnlich qualifizierte Ausbildungen jahrelang.."
Ach es gibt schon diverse MS-Scheine, oder das alberne LPI I+II, was ich auch habe, was aber völlig sinnbefreit ist..
Teilweise oder sehr oft sind IT-Fachleute überbewertet, ist halt nur die Frage wie man sich verkauft. Ich kenne einen Personalchef der fragt immer nach die Fritzdinger und schmeist die Bewerber hochkantig raus weil die sich als Netzwerkprofis bewerben.
Ok. Jeder soll schon sein Geld verdienen, besonders wenn er sich selber weiter gebildet hat, aber Datenbanken und ERP ist doch wohl das mindeste..
Gruss
Ich finde man sollte diese ganzen Stadistiken nicht überbewerten.
Im Prinzip geben diese ohnehin nicht die Realität wieder.
Schon der Unterschied zwischen Ost und West besagt eigentlich alles.
Und Durchschnittswerte kann man allemal vergessen.
MfG Acader
Auch wenn ich mich unbeliebt mache: Auf welchem hohen Ross sitzen IT-Freiberufler, wenn solche Stundensätze verlangt werden? Insbesondere im Software-Bereich. Wenn ein gute Ingenieur sagen wir mal im Jahr 50.000 Brutto verdient darf ein Freiberufler durchaus auch mal 20 oder 30.000 mehr verdienen, wenn er voll ausgelastet ist. Bisserl Risikozuschlag ist legitim. Auch priv. Vorsorge darf man nicht außer acht lassen. Aber was hier aufgerufen wird ist schon heftig. Vor allem wenn ich dass mit meinem Leben als Informationstechniker-Meister vergleiche. Ich habe doch mehr als mein Thinkpad als Betriebsausgabe. Wenn ich mir anschaue, was unsereinem an Know-How abverlangt wird und wie das geschätzt wird kommt mir die Galle hoch. Und dabei habe ich noch Mitleid mit den IT-Systemelektronikern, die für 1600 Euro brutto in Systemhäusern arbeiten und oftmals genauso als Admin ihren Mann stehen.
Ein Freiberufler muss seine Sozialleistungen komplett selber tragen, da ist nichts mit Arbeitgeberanteil! Schon deswegen ist jeglicher Vergleich sinnlos - es sei denn, man rechnet im Verhältnis 1:2, oder eher 1:2,5.
Für einen Angestellten ist es egal, was er an Lohnnebenkosten verursacht - ein Freiberufler muss diese komplett selber tragen.
CU
Olaf
Hallo Forum,
leider wird häufig übersehen, daß die Stunden.- oder Tagessätze von freelancern immer Bruttoeinkünfte sind! Von einem Tagessatz sind neben den Sozialausgaben für Kranken.-, Renten.- und Berufsunfähigkeitsversicherung, insbes. auch die Kosten für Hotel, Fahrzeug und alle anderen anfallenden Kosten zu bestreiten und in eine ordentliche (Angebots.-)Kalkulation einzubeziehen. Nach Versteuerung bleibt auch von dem tollsten Tagessatz nicht mehr viel übrig.
Auch gehen die Vergleiche von Vollbeschäftigung aus, was bei einem Einzelunternehmen und erst recht bei einem Einmannunternehmen über Jahre hinweg betrachtet natürlich selten der Fall ist.
Der alte Unternehmergrundsatz: 3 % Gewinn sind okay, gilt auch heute noch. Von 100€ bleiben also lediglich 3 € im Topf, auch für schlechte Zeiten und anstehende Investitionen.
Nach Basler II haben Einzelunternehmen bei den Banken das schlechteste ranking. Vielleicht sollten freelancer einmal ein ranking für die Banken erarbeiten. Dort sitzen ja bekanntermaßen die besten Kaufleute. Stellvertretend möchte ich nur IKB, HR-Bank, Lehmann etc. nennen.
Na dann, horrido und an die Gewehre, pardon Aufträge.
MfG.
violetta
Das stimmt nur bedingt. Der Freiberufler zahlt nur einen Bruchteil an Altersvorsorge, weil er sein Geld besser anlegen kann, Krankenversicherung oft extrem günstiger und Arbeitslosenversicherung geht garnicht. Außerdem reden wir vom Arbeitgeberanteil, der Angestelltenlohn war ja Brutto! Und nennenswerte Kosten für den Arbeitsplatz fallen kaum an, im Gegensatz zu den Kosten meines kleinen Handwerksbetriebes. Die aber im Vergleich zu anderen Gewerken auch eher niedrig sind...
Als Faktor kannste so 1,3 bis 1,4 rechnen, der Arbeitnehmer fällt ja auch 6 Wochen Urlaub und 1-2 Wochen krank im Jahr aus...
das kauft man als freier ITler auch nicht um damit zu arbeiten, sondern um beim Kundenbesuch Eindruck zu machen und den ahnungslosen Kunden zu zeigen, dass man stylisch ist, ahnung hat und vorallem: erfolgreich ist.
Hallo Forum,
und hier noch ein kleiner Nachschlag:
http://www.heise.de/newsticker/IT-Arbeitslosigkeit-steigt-weiter-an--/meldung/144698
Eine gute IT-Ausbildung ist auf Dauer auch keine Gewähr für einen sicheren Arbeitsplatz. Ich mach's jetzt
wie meine Kinder auf die Frage nach einem späteren Berufswunsch: "Ich werde Millionär".
MfG.
violetta