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Fedora 11 erschienen - mit Ext4 als Standarddateisystem!

Olaf19 / 13 Antworten / Baumansicht Nickles

Hallo zusammen!

Was sonst noch alles neu ist bei der ehemaligen "Red Hat"-Distribution, steht in diesem Artikel:
http://www.golem.de/0906/67428.html

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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Acader Olaf19 „Fedora 11 erschienen - mit Ext4 als Standarddateisystem!“
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Hallo !

Das Problem beim neuen Fedora 11 ist die Stabilität, was man ja auch aus dem Testbericht heraus lesen kann. Ob man dem neuen Dateisystem Ext4 schon jetzt trauen darf, ist jedoch die große Frage.
Von der Aufmachung her macht Fedora 11 jedoch einen guten Eindruck. Es bleibt aber abzuwarten wie der Zulauf sein wird. Ich persöhnlich denke eher sehr wenig. Viel wird dabei von den nächsten Testergebnissen abhängen. Vielleicht kann der Eine oder Andere seine Eindrücke hier schildern.

MfG Acader

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KarstenW Olaf19 „Fedora 11 erschienen - mit Ext4 als Standarddateisystem!“
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Das größte Problem bei Ext4 was ich sehe ist das extrem lange Zeitfenster von 120 Sekunden. Das heißt das die Daten im Puffer 120 Sekunden lang gehalten werden bevor sie auf die Festplatte geschrieben werden. Wenn in dieser Zeit der Strom ausfällt gehen Daten verloren. Im Gegensatz dazu beträgt das Zeitfenster bei EXT3 nur 5 Sekunden.

Deshalb sollten Programmierer immer den POSIX Systemaufruf fsync() aufrufen wenn irgendwelche wichtigen Daten in ihren Programmen auf Festplatte gesichert werden sollen.
Ein häufiger Aufruf von fsync() bedeudet aber bei Notebooks eine verkürzte AKKU-Laufzeit.




Debian GNU/Linux https://www.debian.org/index.de.html
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Xdata KarstenW „Das größte Problem bei Ext4 was ich sehe ist das extrem lange Zeitfenster von...“
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Da muß ich dir zustimmen 120 Sekunden sind wirklich ein Problem..
Wenn nicht sogar Rusisches Roullette.

Dann doch besser Ext3.

Und wer doch etwas Anderes will muß dann das proprietäre aber bewährte Jfs oder Xfs nehmen.

Und Reiser? - soll ja auch nicht soo sicher sein.


Linux kann ja auch sinnvoll mehrere einsetzen.

Ein bekannter Ubuntu Autor verwendet Ext3 und Xfs im selben System..

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Acader Xdata „Da muß ich dir zustimmen 120 Sekunden sind wirklich ein Problem.. Wenn nicht...“
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Ein bekannter Ubuntu Autor verwendet Ext3 und Xfs im selben System

Die Nachteile von Xfs welche man hier nachlesen kann würden mich aber eher davon abhalten.
So gebe ich weiterhin Ext3 den Vorzug.

MfG Acader
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KarstenW Acader „ Die Nachteile von Xfs welche man hier nachlesen kann würden mich aber eher...“
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EXT3 funktioniert und hat sich bewährt.

Debian GNU/Linux https://www.debian.org/index.de.html
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Xdata Acader „ Die Nachteile von Xfs welche man hier nachlesen kann würden mich aber eher...“
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Na ja, das Xfs wurde da speziell wegen lvm eingesetzt.
Mit jfs hat sich besonders Suse schwergetan.

Unter Ubuntu habe ich aus Neugier jfs ab und zu mal getestet.
Kein nennenswerter Unterschied zu Ex3. - im Desktop Einsatz
Mit dem Letzteren ist man aber auf der sicheren Seite.

KarstenW hat auch mal gesagt, die unterschiede von Dateisystemen würden eher beim professionellen Betrieb im Server Bereich bemerkt.

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Olaf19 Xdata „Da muß ich dir zustimmen 120 Sekunden sind wirklich ein Problem.. Wenn nicht...“
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Zwei Überlegungen, oder eher Fragen von mir im Zusammenhang mit diesen ominösen 120 Sekunden:

- Wofür ist diese Pufferung überhaupt gut? Warum nicht gleich auf die Platte?
- Was soll daran so viel gefährlicher sein? ("Russisches Roulette")

Damit will ich sagen: Die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwann der Strom ausfällt, ist derart gering, dass es auf 5 Sekunden oder das 24-fache davon auch nicht mehr ankommt. Wenn, dann gehen eben ein, zwei Dateien kaputt - so what? Dann muss man eben auf die letzte gesicherte Version von denen zurückgreifen.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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gibi Olaf19 „2 Minuten - 2 Fragen ;-)“
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Irgend jemand wird es sicher in 3 Worten erklären aber interessante Lektüre dazu ist dies hier (Englisch-Grundkenntnisse vorausgesetzt):

http://www.reddit.com/r/programming/comments/84zku/delayed_allocation_ext4_and_other_fs_why_fsync_is/

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Xdata gibi „Irgend jemand wird es sicher in 3 Worten erklären aber interessante Lektüre...“
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Stimmt schon was du sagst, Russisches Roulette ist etwas übertrieben.
zumal mir auch unklar ist, wo und welche daten Verzögert geschreben werden.

Bei Unix Dateisystemen geht man da wohl auuf nummer Sicher.
Das mit russischem Roulette wurde mal vom Unix Experten Dignatz im Zusammenhang mit Reiser geäußert, weil da auch vieles in der Schwebe gehalten wird. Alle - außer Ext3 und Unix Dateisysteme wurden für unsicher gehalten in Bezug auf Datenverlust.

Das Dateisystem von Freebsd wurde auch als sicher eingestuft, da es ebenfalls ein Unix Dateisystem ist.

Garnicht gut kam damals Reiser weg..

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Olaf19 gibi „Irgend jemand wird es sicher in 3 Worten erklären aber interessante Lektüre...“
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Hi Gibi,

Sehr schöner Link, vielen Dank. Jetzt versuche ich es einmal selbst in wenigen Worten: Sofortiges Schreiben auf Platte würde auf selbiger zu heilloser Unordnung führen - die zeitliche Verzögerung gibt dem Dateisystem die Möglichkeit, die Daten vorher sinnvoll zu ordnen. Dennoch wird die "Fsync-Methode" als nicht zielführend, weil übertrieben kritisiert...

...und da verließen sie ihn. Der Artikel war für mich schwer zu lesen, da ich mich mit dem Thema Dateisysteme noch nie beschäftigt habe und auch allgemein nicht der große Programmierexperte bin. Um das richtig zu verstehen, müsste man sich mehr in die ganze Thematik hineinvertiefen.

War aber gut, mal reinzuschnuppern! ;-)

THX
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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gibi Olaf19 „Reddit-Programming“
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Hallo Olaf,
fsync() hast du eigenwillig verortet (http://opengroup.org/onlinepubs/007908799/xsh/fsync.html), aber die Richtung stimmt.
Denk mal an eine Diskette mit einem zur Bearbeitung geöffneten Textdokument, die man vor Beendigung des Schreibvorganges (ohne umount) aus dem Laufwerk nimmt. Kruder Vergleich, ich weiß.

Ein Rechner mit USV kann z.B. von ext4 profitieren bei gleichzeitig minimiertem Risiko, wegen Stromausfall Kuddelmuddel zu erleben.

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KarstenW gibi „fsync()“
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@Olaf19

I/O Operationen machen den Rechner langsamer. Wenn man will kann man ein Dateisystem oder einen Datenträger auch mit der sync Option mounten.
Ließ mal die manpage von mount

man mount

Das kannst du auch ausprobieren. Das kostet dann ein wenig Performance.
Den fsync() Systemaufruf stellt der Linuxkernel bereit und fsync ist auch im POSIX Standard von Unix definiert.
Wenn man POSIX komforme Programme schreiben will, dann gehört auch der sinnvolle Einsatz von fsync() dazu.
Der Programmierer ist dafür verantwortlich das wichtige Dateien auf Platte zurückgeschrieben werden.
Wenn Programmierer von Windows kommen, dann kennen diese Programmierer wahrscheinlich Unix gar nicht und wissen nichts vom POSIX Standard.


Debian GNU/Linux https://www.debian.org/index.de.html
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Olaf19 KarstenW „@Olaf19 I/O Operationen machen den Rechner langsamer. Wenn man will kann man ein...“
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...die Funktionsweise von fsync() hatte ich aufgrund des fachlich recht anspruchsvollen = für mich nicht unmittelbar verständlichen Artikels weiter oben wohl etwas fehlinterpretiert. Zumindest ist jetzt klarer geworden, warum nicht immer jeder Fliegenschiss sofort und gleich auf die Festplatte geschrieben wird - bzw. wenn doch, dass es dann Performance kostet. Eigentlich sogar logisch :-)

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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