Hallo Nickles-Freunde!
Weil ich ein alter 'Linux-Fan' bin, habe ich mir einen PC 'von der Stange', also ein günstiges Gerät vom xy-markt zugelegt. Vorinstalliert ist MS-Vista-Home-Premium in der 64-Bit-Variante. Dieses Gerät, es kommt von Packard-Bell, verfügt über 2 1TB-Platten und ich habe die Platten als Raid 1 angelegt. Das ganze funkitoniert unter NVIDIA-Mirror, es werden die Platten also gespiegelt. Wenn eine Platte mal 'crasht', habe ich die 'gespiegelte'-Platte noch im Zugriff. Unter Vista funktioniert das einwandfrei, unter nativem Linux würde es wahrscheinlich auch problemlos funktionieren.
Um es vorweg zunehmen, ich habe die Backups durchgeführt.
Für mich wäre es interessant zu wissen, ob man (trotz RAID 1) und den verschiedenen Dateisystemen (Windows: NTFS, Linux: Reiser, EXT2, EXT3) ein Linux (mir schwebt ein OpenSuse oder Debian vor), ein Linux parallel per Grub einrichten kann, wie auf einer einzelnen Platte.
Anders gefragt:
Wenn ich ein Linux mit GRUB anlege, die NTFS-Partition von Windows verkleinere und dann Linux-Partitionen anlege etc., wird die Platte dennoch gespiegelt, bleibt mir RAID 1 erhalten? Wird die Platte immer noch gespiegelt?
(Hintergrund: NVIDIA-Mirror fragt bei der Ersteinrichtung von Vista nach der Art des RAID - und dann erst fängt es an zu 'rödeln')
Reichen die Einstellungen im BIOS?
Wer von Euch hat da Erfahrungen?
Über Eure Tipps freut sich
der Strohwittwer!
Linux 15.036 Themen, 107.107 Beiträge
Hallo,
ich weiss nicht, ob das ein Software RAID oder ein Hardware RAID ist. Prinzipiell bist du bei einem Hardware Raid die Sorgen die du oben geschildert hast los.
Hier das Handbuch zum NVIDIA RAID:
ftp://ftp.tyan.com/manuals/m_NVRAID_Users_Guide_v20.pdf
Konträr zu der Meinung vieler würde ich so gut wie immer ein Software Raid bevorzugen. Beim Hardare Raid brauchst du so gut wie immer den gleichen Controller. Insofern sollte man bei Hardware Raid immer gleich mindestens 2 Controller extra kaufen (oder eben die entsprechenden Mobos). Das Ausfallrisiko eines Controllers ist mir da einfach zu hoch.
Nachteil beim Software Raid ist, dass du kein Multiboot System nutzen kannst - aber mal ehrlich, wer braucht heute schon noch (gerade als alter Linux Fan) noch Windows. Zur Not tut es da auch ne VM 1a.
Also wir gesagt, hängt alles davon ab ob das ein richtiges, natives Hardware RAID ist oder nicht. Ich vermute du hast ein Hardware Raid (wegen der Einstellungsmöglichkeit im Bios)
HTH
uscos
PS: Im Handbuch ist explizit nur Windows aufgeführt und anscheinend muss man zwingend einen Teil der Konfiguration in Windows vornehmen. Ergo wohl doch kein HW-RAID.
Hallo uscos,
ich habe das System neu gebootet, es ist offenbar ein Hardware-Raid, ein Software-Raid a'la Windows-Stripe-Sets bringt zwar ein Geschwindigkeitsvorsprung beim Schreiben und Lesen der Daten, aber ein Festplattenverbund im RAID 0 bedeutet, bei dem Ausfall einer der beiden Platten ist das ganze System 'futsch'.
Konträr zu der Meinung vieler würde ich so gut wie immer ein Software Raid bevorzugen
Es geht beim RAID-System gerade darum, dass man mehrere Platten mit der gleichen Struktur (Geometrie) hat. Ausser Raid 0 (Stripeset - wird, wenn ich richtig informiert bin, nur noch von MS-Windows unterstützt - man kann es in den Linux Kernel einbauen, wenn man es so will - aber wer will das schon?). Das unsicherste RAID-System ist RAID 0 mit einem Software-Controller.
Zur Not tut es da auch ne VM
Am besten wäre ein 1-0 System mit 3 Platten und CRC, aber darum geht es mir ja nicht.
Die Frage war, kann man - relativ - gefahrlos ein Linux auf einem RAID-System einrichten?
(in einer VM - Virtual-Box läuft Ubuntu 8.10)
Noch bin ich leider nicht schlauer?
Ich danke dir für deine Antwort und werde deine Ratschläge ausprobieren,
viele Grüsse,
der Strohwittwer!
Ich hab hier in etwa jede mögliche Kombination von Linux und RAID laufen:
- Software-RAID-1 mit zwei Platten, drauf LVM und verschlüsselte Partitionen
- Software-RAID-1 mit normalen Partitionen
- Software-RAID-5 mit LVM und verschlüsselten Partitionen (booten ab RAID-1)
- Software-RAID-1 mit normalen Partitionen, darauf VMWare Server mit mehreren VMs
- Hardware-RAID-5 mit IPC-Vortex-Controller (Profigerät), 6 Platten (1 Hot-Spare) und darauf normal partitioniert
- Hardware-RAID-1 mit IPC-Vortex-Controller, darauf normal partitioniert.
Als Dateisysteme reiserfs, ext3 und neu auch ext4 in den wildesten Kombinationen, Datenverluste hab ich noch keinen einzigen erlebt. Die Profi-Server hängen aber auch an einem USV.
Also gemäss meiner Erfahrung ist RAID nicht nur gefahrlos sondern sogar optimal :-)
Hallo mic,
dass Linux mit den beiden Platten im Verbund läuft, ich denke, dass klappt schon. Linux unterstützt ja - den Kernel neu konfiguriert und übersetzt - alle RAID-Modi.
Aber, ich will ja ein duales System: /dev/sda1 Win FTPS
/dev/sda2 SWAP
/dev/sda 3 Erweiterte Partition
/ ROOOT ext3
/home ext3
/ u n d s o weiter
So in dieser Richtung. Klar, mit einer HDD kein Problem, die Frage ist eben, wenn ich das Hardwaremässig einstelle, werden beide Platten gespiegelt, mit den unterschiedlichen Dateisystemen?
dd würde es wahrscheinlich richten, aber mit welchen Parametern?
Wäre es sinnvoll, die (1.) HDD mit SecureRescueTool neu partitionieren?
Fragen über Fragen,
ratlos, der Strohwittwer ...
Diese Onboard-Controller sind alles billige, schrottige Software-RAID-Controller. Unter Windows wird dank dem Treiber ein "echtes" RAID vorgegaukelt, unter Linux werden aber in der Regel zwei einzelne Platten erkannt.
Grundsätzlich ist es gar kein Problem, auf sowas ein Dualboot-System einzurichten. Auch unter Linux kann man RAID benutzen, man muss es einfach manuell einrichten. Ein Problem besteht nur in der Verkleinerung der Windows-Partition (bzw der Partitionen, abhängig davon, ob man das nun aus der Perspektive von Windows oder Linux anschaut).
Wenn du noch nicht grossen Konfigurationsaufwand unter Windows betrieben hast, würde ich so vorgehen: Installiere Windows neu, lege die Partitionen so an, dass genügend freier Platz für Linux übrig bleibt. Dann kannst du Linux schmerzfrei in den freien Platz installieren.
Wenn du Windows nicht plätten willst, dann musst du die Partitionen verkleinern. Das ist immer etwas heikel, in diesem Fall wohl besonders. Ich empfehle das auf jeden Fall unter Windows zu machen. Wenn du das unter Linux machst und die zwei Platten bearbeitest, wird es mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit zu Inkonsistenzen im RAID-Verbund kommen.
Software-RAID-1 unter Linux ist übrigens eine feine Sache. Das hab ich auf allen wichtigen Rechnern so eingerichtet. Da mein Server mit zwei aktuellen Seagates läuft, hat mir das auch schon mal die Daten gerettet :-) Performancemässig merke ich da nichts negatives.
Diese billigen Onboard RAID Controller werden unter Linux nicht unterstützt. Wenn es billig sein muß, dann mußt du Software-RAID nutzen. Der Linuxkernel kann Software-RAID schon sehr lang.
Ich habe nur gehört das Adaptec und 3Ware Linuxtreiber für ihre SATA-Raid-Controller programmieren.
Aber wenn du die Preise siehst ....
Ich habe im Ubuntu Wiki eine sehr schöne Anleitung für Software-RAID gefunden. Die müßte auch für Debian anwendbar sein:
http://wiki.ubuntuusers.de/Software-RAID?highlight=softwar%20raid
Danke, KarstenW,
ich denke, dass dieser Billig-Computer hardwaremässig RAID beherrscht. (Kann man im BIOS auch so einstellen).
Mir geht es darum, ob man den GRUB so einrichten kann, dass man neben Linux-Filesystemn wie EXT3, Reiser etc. einrichten kann, und die anderen Filesysteme (NTFS - Windows) behält.
Mit einer einzelnen Platte ist das kein Problem, aber wie sieht es in einem Verbund von Platten (hier Raid 0) aus?
Grüsse,
Der Strohwittwer.
wenn du hardware RAID hast, dann geht das _wie gesagt_ ohne Probleme. Wie gesagt hast du vermutlich kein Hardware Raid.
Vielen Dank für Deine Antwort!
Vermutlich habe ich doch ein Hardware-Raid, denn das BIOS sagt folgendes:
Array 1: NVIDEA MIRROR 931.5 G
RAID Mode Mirrored
Stripe Width 1 Stripe Block 64k
So, wie soll ich weiterverfahren?
Ich glaube nicht, dass da wirklich ein Hardware-RAID drinsteckt. Das ist bestenfalls ein hardwarebasiertes Software-RAID. Das gaukelt unter Windows ein Hardware-RAID vor, die Berechnungen übernimmt aber die CPU.
Richtige RAID-Controller sind extrem teuer, das verbaut kein Boardhersteller. Schon gar nicht auf einem OEM-Board für einen Stangen-PC. Die müssen billig sein.
Also, ich habe in meinem Homeserver einen recht billigen (50 Euro) SATA-Raidcontroller. Den würde ich sicherlich nicht im profesionellem Umfeld einsetzten, aber dennoch bietet der echtes Hardware RAID und tut zuminest bis jetzt seinen Dienst ganz vorzüglich.
Mal so ein Beispiel für eine Karte:
http://cgi.ebay.de/Wintech-3x-S-ATA-IDE-PCI-Controller-SATA-RAID_W0QQitemZ220355717709QQcmdZViewItemQQptZController?hash=item220355717709&_trksid=p3286.c0.m14&_trkparms=72%3A1700%7C66%3A2%7C65%3A12%7C39%3A1%7C240%3A1318
Sicher, die Übertragungsgeschwindigkeit ist mit 150 MBit/s pro SATA Anschluss nicht berauschend, der VIA Chipsatz nicht das Gelbe vom Ei, aber Linux als auch Windows, eben alls BS werden unterstützt, eine Installation von spezifischer Treibersoftware ist nicht erforderlich.
Das zeigt, dass es auch günstig geht, der 50 Euro Bereich hat da schon mehr zu bieten. Bei der von mir oben genannten Bauart muss man auch achtgeben, denn es gibt eine Variante die Software RAID macht, und eine die Hardware RAID macht, wenn in der Artikelbeschreibung allerdings Windows, Linux und ... aufgeführt sind muss es sich um die HW Raid Variante handeln :-)
Wie gesagt, nicht professionell, aber für den Heimbereich häufig ausreichend.
Naja, den Link zum Handbuch habe ich dir ja gegeben. Dort wird angegeben, dass man
a) Eine Software für den Raidbetrieb unter Windows installieren muss
b) Dass man das RAID via einer Windowssoftware verändern kann
c) ist Linux nicht als unterstützes Betriebssystem aufgeführt.
Ergo ist es wohl ein Software RAID. Lies doch einfach mal das Handbuch. Leicht genug gemacht haben wir es dir denke ich.
Ließ erstmal in Ruhe die Anleitung durch zu Softwareraid unter Ubuntu, müßte auch unter Debian so funktionieren.
Der grub kann Windows nur indirekt starten, mit Hilfe des chainloaders.
Windowspartitionen und Linuxpartitionen sind voneinander getrennt. Du mußt erstmal deine Windowspartitionen verkleinern um Platz für die Linuxpartitionen zu schaffen.
Um ganz sicher zugehen, würde ich an deiner Stelle den grub in die /boot - oder / Partition von Linux installieren und den grub von einem anderen Bootmanager starten lassen.
Ich nutze den Acronis Disc Director 10 und auf dieser CD ist auch ein Bootloader dabei der verschiedene Betriebsysteme starten kann. Wenn du grub NICHT in den MBR installierst , sondern in die / Partition von Linux, dann kann der Bootmanager von Acronis den grub und damit auch Linux starten.
Mit Softwareraid kenne ich mich unter Windows nicht aus und die Konfiguration unter Linux ist nicht schwierig. Das BIOS wird vom Linuxkernel kaum oder gar nicht genutzt. Software-RAID kann man unter Linux schon seit Kernel 2.4.x mit zwei IDE Festplatten machen. Da diese Onboard Controller unter Linux nicht unterstützt werden, werden unter Linux zwei Festplatten erkannt und da mußt du nur noch die richtige Festplatte herausfinden, auf dem der Windowskernel ist. Lesender Zugriff auf NTFS ist mit dem kernelbasierten Treiber kein Problem. Schreibender Zugriff auf NTFS wird mit dem Kerneltreiber nicht empfohlen.
Im Handbuch zu grub habe ich nichts über Software Raid unter Windows gefunden:
http://www.gnu.org/software/grub/manual/
PS: Ich nutze auch in der Regel NForce Chipsätz von NVidia. Ich bin mir ganz sicher das da kein Hardware-RAID Controller auf dem Board ist.
PPS: Ich nutze immer den Acronis Disc Director 10:
http://www.acronis.de/homecomputing/products/diskdirector/
Damit habe ich die besten Erfahrungen gemacht.
Auf der CD ist der Bootmanager dabei ,welcher auch Linux starten kann , wenn du grub in die / Partition installierst. Debian fragt bei der Installation wohin der grub installiert werden soll.
Hallo *,
ich bin auf der Suche nach einer Antwort zu meiner Frage, Raid mit Windows UND Linux Ubuntu, aber auf diesem thread gestossen, kapiere aber noch nicht alles. Meine Frage wäre gewesen: im Buch von Michael Kofler, Ubuntu 8.10, S.37 heisst es sinngemäß "Ubuntu scheitert leider an den meisten Raid Konfigurationen. Raid Verbund und windows? Dann kann Ubuntu nicht zusätzlich in diesem Raid Verbund installiert werden. Optionen: Einbau einer 3. Festplatte und Installation von Ubuntu auf dieser oder den Raidverbund lösen und zuerst windows und dann Ubuntu installieren."
Wenn ich die obigen Beiträge durchlese, scheint Raid mit windows UND linux im Betrieb aber problemlos zu gehen?
Also alles in Butter? Sowieso, wenn ich einen Rechner neu aufsetze? Und nur viel Arbeit wenn ich einen bestehenden auf Raid umwandeln möchte?
Danke und Gruß
Werner
Nochmals vielen Dank für Eure Zuschriften!
Wenn es sich um ein Software-Raid handeln würde, dann dürfte mir das BIOS beim Starten des Systems keine Meldung bringen, so weit ich weiss, wird das BIOS vor dem Laden des OS gestartet.
Ich glaube, ich muss meine Frage konkretisieren:
Kann ich ein Linux parallel zu Windows auf einem Raid1 System installieren, und funktioniert das Raid dann noch?
Gruß, der Strohwittwer.
Nochmal:
Bei einem Hardware RAID: ja
Bei einem Software RAID: nein
Das hatte ich aber auch schon in meinem ersten Posting geschrieben ;-)
Hardware-RAID ist was ganz anderes. Da mußt du einen speziellen Controller einbauen, welcher die Daten entsprechenden verteilt oder kopiert. Bei einem Software-RAID macht das alles ein Programm, oder ein Treiber vom Betriebsystem.
Ich habe auch ein Board mit NForce Chipsatz und einem Onboard "Raid"-Controller. Das ist trotzdem eine Art von Software-RAID , weil die RAID - Logik von der CPU mit Hilfe von einem Treiber erledigt wird und NICHT vom Controller selbst.
"Kann ich ein Linux parallel zu Windows auf einem Raid1 System installieren, und funktioniert das Raid dann noch?"
Probiers einfach aus ;-).
Ich würde sagen ja, weil der Linuxkernel vom BIOS unabhäbgig ist .
Du kannst diesen Onboard-Raid Controller aktivieren und trotzdem hast du unter Linux nur zwei unabhängige Festplatten eingebaut. Unter Linux nennt man solche Onboard- RAID Controller auch Fake-RAID , weil die RAID Logic die CPU mit Hilfe eines Programmes macht (und nicht der RAID Controller selbst, wie bei richtigem Hardware-RAID)
Software-RAID kannst du unter Linux mit zwei IDE Festplatten machen , die du als Master und als Slave konfigurierst. Da brauchst du auch keine Funktionen im BIOS aktivieren. Das macht alles der Linuxkernel selbst.
Das größere Problem ist der NTFS Treiber im Linuxkernel, welcher immer noch nicht richtig funktioniert. Man soll mit dem NTFS Treiber im Linuxkernel nicht auf NTFS Partitionen schreiben , sondern nur lesend zugreifen.
PS: Richtige Raid-Controller bekommt man von Adaptec und 3Ware . Die kosten aber schnell mal mehrere 100 €.
Bei so einem richtigen RAID Controller wird alles von der Hardware erledigt, also das Verteilen und kopieren der Daten.
PPS: Ließ mal in der Wikipedia diesen Artikel über RAID:
http://de.wikipedia.org/wiki/RAID#Hardware-RAID
Selbst wenn es einen Linux-Treiber für diesen Onboard "RAID" Controller geben würde, würde ich ihn nicht nutzen. Die Gefahr für einen Datenverlust (durch Programmierfehler im Treiberprogramm) bei diesem Fake-RAID wäre mir zu groß.
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich werde dann wohl doch erstmal davon absehen, Linux zusätzlich zu installieren. Es muss dann eben in einer virtuellen Maschine laufen, da kann ja eigentlich nicht passen.
Viele Grüsse, der Strohwittwer.