Hi!
Denn wenn ich manchmal mit einem Firmenwagen unterwegs bin meint das NAVI mich ohne Grund von der Autobahn lotsen zu wollen. Absolut unverständlich besonders dann, wenn ich in der Gegend ortskundig bin.
Eigentlich kein Wunder, wenn man darüber nachdenkt, wie der Rechner in Navi arbeitet. Der Plant die Strecke einfach mit Hilfe von festen geschwindigkeiten pro Staßen abschnitt.
Dabei wird nicht die maximale Geschwindigkeit genommen, sondern irgendein statistisch berechneter Wert für diesen Straßentyp. Den Rest macht der Rechner udn zwar so wie ein Rechner nunmal arbeitet: er rechnet.
Wenn da nun die Straßenprofile für die Fahrt durch die Innenstadt mit 10 Ampeln im Berufsverkehr rein rechnerisch eine Geschwindigkeitsvorteil von 2 Sekunden ergeben, gegenüber dem Weg über die nächste Autobahnausfahrt und die Umgehungsstraße, dann wird er den 2 Sekunden schnelleren Weg durch den Innenstadt ausrechnen.
Daher fand ich damals das Verfahren, das TomTom erstmals vorgestellt hat, ganz praktisch: die Navis speichern die real gefahrene Geschwindigkeit auf den einzelnen Straßenabschnitten zusammen mit dem Wochentag und der Uhrzeit. Diese Daten werden beim nächsten Update zu TomTom übertragen und dann dort mit den so gewonnen Geschwindigkeitsprofilen anderer User gemittelt und verrechnet.
Damit erhält man ein wochentag- und tageszeitabhängiges Geschwindigkeitsprofil, dass man dann zur Routenberechnung nutzen kann.
Bei TomTom werden so auch noch Staus erfasst und so wahrscheinliche Verzögerungen berechnet. Das ganze nennt sich dort "IQ-Services". Natürlich nutzen andere Anbieter wie Navigon inzwischen vergleichbare Methoden, nennen die aber anders.
Meiner Meinung nach funktioniert das sogar ganz gut. Meine Stadtverwaltung kennt den schönen Begriff "Grüne Welle" nicht - scheint für die ein echtes Fremdwort zu sein. Die Ampelschaltungen in der Innenstadt lehren hier vor allem Demut: jeder wartet lange, egal ob Auto, Fahradfahrer oder Fußgänger. Man verschafft den Verkehrsteilnehmern so die Zeit in sich zugehen, zur Ruhe zu kommen und die Frisur zu richten.
Jedenfalls geht es flotter, wenn man nicht die Hauptstraße aus der Stadt zur nächsten Autobahnauffahrt nimmt, sondern eine der Seitenstraßen zur nächsten Auffahrt. Inzwischen hat sich das mein Navi gemerkt und blendet diese bessere Route vor. (Das sie ursprünglich nicht genommen wurde, ist klar, wenn man bedenkt, dass sie zur ursprünglichen Route die Fahrzeit scheinbar um eine Minute verlängert - in der Realität braucht man aber auf der "Hauptroute" durch die Ampelschaltung 4 bis 5 Minuten länger.)
Ganz klar: damit geht es besser, aber trotzdem rechnet da immer noch ein Computer und schlägt immer noch die Route mit der berechneten kürzesten Fahrzeit vor. Das muss nicht immer die beste sein.
Durch die neuen Funktionen kann man sich mit scheinbar besseren Ortskenntnissen auch selbst richtig rein reiten. Ist mir gerade erst Gestern wieder passiert: "Warum soll ich hier links abbiegen, dass ist doch Blödsinn!" - Naja, da hatte sich ein 15 Minuten Stau vor der Ampel gebildet, hätte ich auch gleich drauf kommen können, den das Navi gemeldet bekommen hatte und darum herum fahren wollte...
An anderen Stellen sind die vorgeschlagen Routen aber wieder Scheiße - passend für einen Computer - ABER sie führen ans Ziel - sofern das Kartenmaterial mitspielt - wirklich "witzig" wird das Spiel, wenn in einer Stadt Straßen durch Baustellen gesperrt sind und das Navi das nicht weiß und alle neuberechneten Wege wieder durch die gesperrte Straße führen..
Hab ich erwähnt, dass da ein Rechner arbeitet?
Bis dann
Andreas