Hi @all,
in unserer Firma (zur Zeit 17 PCs, Tendenz steigend) steht evtl. die Anschaffung eines Routers an. Da der Router wohl auch gleichzeitig eine Firewall-Funktionalität bieten soll, suchen wir nun ein Modell, welches unseren Sicherheitsbedenken gerecht wird.
Nun gibt es ja Router bereits für 30 Euro, aber auch durchaus für mehrere 1000 Euro. Unser Preisrahmen bewegt sich zwischen 300-500 Euro.
Die Frage ist nun: welche Features soll er haben, welche Features MUSS er haben?
Da fallen je nach Router ja allerlei Schlagwörter, wie z.B. DMZ. Liegen die preislichen Unterschiede nur in der Funktionalität, oder auch in der Qualität der Umsetzung der Features?
Die Datensicherheit wäre als wichtig einzustufen, sofern das überhaupt eine Rolle spielen sollte bei der Modellwahl.
Was ist zu empfehlen? Gibt es Vorzugshersteller, bzw. andere Dinge die man unbedingt braucht?
Heimnetzwerke - WIFI, LAN, Router und Co 16.535 Themen, 81.366 Beiträge
Für ein Firmennetzwerk diesser größe würde ich so spontan mal nen Cisco 836er oder ne PIX 501 / 506 empfehlen... Aber nur wen diese fachgerecht eingerichtet werden
Danke für den Tip!
Datensicherheit kann ein Router nicht bieten, auch eine Firewall nicht. Der Preisunterschied liegt eher weniger in den Features, mehr in der Qualität, was sich oftmals gerade im Datendurchsatz und der Zahl der möglichen Verbindungen zeigt. Was jedoch für eure Firma nötig ist kann man nicht so aus dem Stehgreif sagen, da man dazu einiges wissen muß z.B. über die Anbindung (Bandbreite, Standleitung / Wahlleitung), über die Nutzung (VPN-Tunnel, Serverbetrieb innerhalb des Netzes etc) und über die Auslastung.
Wobei sich die Spreu vom Weizen meist schnell trennt ist die VPN-Unterstützung, billige Geräte sind nur Pass-Throu tauglich, für ein edpointfähiges Gerät muß man viel hinlegen. Wenn sich also Außendienstmitarbeiter in das Netz verbinden sollen (und das in sinnvollem Rahmen) wird es teurer. Dann unterscheiden sie sich auch über die Filterebene: Gibt es nur Stateful-Packet-Filter, oder wird Application-Level-Filterung benötigt? Dann geht es auch um Redundanz, wie wichtig ist bei euch die Leitung?
Holt eure Firma nur ab und an die Mails ab und wird gelegentlich mal gesurft, dann tut es auch ein Gerät für 50 Euro, habt ihr Server dahinter stehen, Außendienstmitarbeiter über VPN, braucht ihr Content-Filter, Redundante Anbindung, dann kann es schnell in die 1000 Euro und mehr gehen.
PS: Genrell immer empfehlenswert sind Geräte von Cisco, da hier zumindest die Qualität des Gerätes stimmt.
Dein Tip also auch Cisco. Werde ich mal bei uns anstimmen;
zum Nutzungsverhalten:
wir gehen zur Zeit über eine DSL1000 Leitung ins Netz, VPN Unterstützung wäre wohl "nice to have" aber zur Zeit noch kein muß, da wir im Aussendienst im Grunde genommen keinen Zugriff auf das Firmennetzwerk benötigen (denkbar: Homeworking im Krankheitsfall, aber das sind eher Ausnahmen).
Im Netzwerk läuft bei uns hauptsächlich ein Fileserver, auf welchem alle Mitarbeiter täglich ihre aktuellen Arbeitsstände sichern, bzw. Zugriff auf alte Projekte bekommen. Realisiert werden die Shares mittles Samba, laufend auf einem Debian Woody System. Darüberhinaus läuft intern noch ein Intranet auf PHP und Apache Basis sowie die zentrale Zeiterfassung auf Access Basis.
Momentan sind die Rechner allesamt über 100Mbit Switches angebunden, wobei wir da wohl langsam auf 1Gbit wechseln werden, zumindest was die Switches angeht.
Rendundanz wäre evtl. wichtig, das Internet sollte nicht länger als etwa 3 Stunden offline sein. Wobei man da wohl auch mit einem (Not-)Ausstauschgerät hinkommen könnte. Wenn wir im Kundenauftrag auf Daten warten, hängt W.C. (je nach Projekt und Mitarbeiter) der Betrieb, falls die Daten nicht eintreffen sollten...
Das Netz wird also primär zur E-Mail Korrespondenz genutzt, welche jedoch recht wichtig ist. Surfen ist natürlich auch notwendig, wenn auch im eher begrenztem Maße.
Eine Content-Filterung ist AFAIK nicht notwendig. Dient diese zum blockieren gewisser Seiten? Dann ist diese absolut nicht wichtig ;-)
Zur Stateful-Packet-Filterung bzw. Application-Level-Filterung; wir haben zur Zeit einen BenHur bei uns laufen, falls dir das was sagt. Kann die Frage leider nicht eindeutig beantworten. Application Level bedeutet wohl blocken gewisser Anwendungen nach Aussen, oder? Dürfte nicht ganz so wichtig sein; die Packet-Filterung dagegen IMHO schon eher.
[Diese Nachricht wurde nachträglich bearbeitet.]
Hallo cuk, mit den Angaben lässt sich schon mehr anfangen, also versuche ich mal der Reihe nach zu antworten.
wir gehen zur Zeit über eine DSL1000 Leitung ins Netz
Das schaffen (bei normaler Nutzung von HTTP, POP, SMTP, FTP) so ziemlich alle Geräte.
VPN Unterstützung wäre wohl "nice to have" aber zur Zeit noch kein muß
Das ist praktisch. Btw. Mit VPN als Passthrou geht das auch wenn man´s denn wirklich mal braucht, nur eben umständlicher und mit weit weniger Tunneln. Ist auch im Niedrigpreissegment mittlerweile Standard.
Im Netzwerk läuft bei uns hauptsächlich ein Fileserver, auf welchem alle Mitarbeiter täglich ihre aktuellen Arbeitsstände sichern, bzw. Zugriff auf alte Projekte bekommen....
Als Server(-Dienste) is aus Router-/Firewallsicht eigentlich nur nteressant, was von Außen erreichbar sein muß, z.B. ein eigener Webserver, Mailserver, FTP etc. Insofern auch keine Einschränkung bei euch.
Momentan sind die Rechner allesamt über 100Mbit Switches angebunden, wobei wir da wohl langsam auf 1Gbit wechseln werden, zumindest was die Switches angeht.
Die Interne Anbinung ist nicht maßgebend, der Flaschenhals ist dann hierohehin die WAN-Leitung (DSL1000).
Rendundanz wäre evtl. wichtig, laut Geschäftsführung soll das Internet nicht länger als 3 Stunden offline sein
Hier ist ein wichtiger Punkt. Ihr solltet also entweder ein gerät mit ISDN-Fallbackleitung nutzen, oder 2 Geräte, je eines an DSL, eines als Notfallösung an ISDN (man weiß ja nie, wie lange ein DSL-Ausfal dauern kann).
Aus Redundanzsicht wären 2 getrennte geräte sinnvoller, diese müssen dann aber sauber konfiguriert werden, daß im Normalfall nur DSL genutzt wird, ISDN nur, wenn DSL nciht verfügbar (eventuell manuell freischalten, eleganter ist natürlich sauberes Routing).
Eine Content-Filterung ist AFAIK nicht notwendig. Dient diese zum blockieren gewisser Seiten?
Ja und nein. Content-Filterung beshränkt sich nicht nur auf HTTP (dort ist sie aber am billigsten zu haben. Das ganze zielt eher auf das später noch erwähnte Application-Level-Fitern ab. Das bedeutet, daß ein Gerät höhere Protokolle kennt und auswertet, also z.B. HTTP, FTP, POP, SMTP und innerhalb der Nutzdaten dieser Protokolle Inhalte (sinnvollerweise schädliche) ausfiltern kann. Ist meist recht teuer, wenn man es in einem Gerät haben will, man kann es aber auch durch Proxies erreichen, so man es denn braucht (was oftmals in Punkto Sicherheit ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist).
Alles in Allem solltet ihr aber mit einem soliden Router im niedrigeren Preissegment auskommen. Ich würde ja jetzt gerne ein Produkt vorschlagen, aber meine Internetverbindung spinnt grad etwas.
Danke für die Antwort. Ich denke dein Beitrag hat bei uns Klarheit in die Sache gebracht. Wie niedrig ist denn das niedrige Preissegment? Gibt es auch schon um 100 Euro brauchbare Geräte für unsere Anforderungen, oder doch eher im Bereich 200-300 Euro?
Was mir zuletzt entfallen ist; der BenHur läuft bei uns als Mailserver. Falls es da brauchbare Router gibt, die solche Funktionalitäten böten, wäre es natürlich auch nicht schlecht. Allerdings kamen wir bereits mit dem BenHur in arge Platznöte, weil wir irgendwann einfach zu viele Mails hatten und BenHur zu lange für die "Verwaltung" (oder was auch immer) brauchte. Das äusserte sich dann darin, dass Outlook Ewigkeiten brauchte, die Postfächer darzustellen. Von daher ist die Funktion "Mailserver" evtl. besser gesondert zu betrachten, denke ich mal...
Hmm...ihr legt euch ne BenHur zu, die afaik bei 1.300 anfängt und grübelt, ob es 100 oder bis 300 Euro sein dürfen? ;o)...
Nein im Ernst, ihr seid dann auf dem bereich des Application-Level-Filtering schon gut gesichert, ihr solltet vom Netzwerkaufbau nur darauf achten, daß niemand (weder von Außen, nich von Innen) die BenHur umgehen kann um direkt ins Netz zu kommen, also physikalisch die benHur zwischen Lan und Router hängen, eventuell sollte man nachdenken eine DMZ-Lösung aufzubauen (damit meine ich nciht die Billigversion einer DMZ mit exposed Host), also Router VOR und Router HINTER die BenHur. Das würde auch ungefähr der Vorgabe des BSI für dreistufige Lösungen entsprechen.
Für die WAN-Seite würde wohl eine kleine PIX (Preis um die 550 Euro) in Frage kommen, auf der Innenseite wäre eigentlich jeder keline Router mit integrierter Firewall (Satefull Packet Filter) ausreichend.Allerdings müsstet ihr euch da noch eine Lösung einfallen lassen für die Redundanz über IDSN (also vor die PIX noch einmal ein kleiner DSL-Router und ein IDSN-Router).
Wenn ihr eine Billiglösung wollt, dann könntet ihr auch vor die BenHur einfach nur einen D-Link (würg) oder anderen kleinen Kombirouter (IDSN-DSL) hängen.
PS: Hab mich verhaspelt, ein DSL-Router vor die PIX ist natürlich Stuß, PPPOE kann die PIX selbstverständlich selbst, aber ein ISDN-Modul gibt es für die keine afaik nicht.
Den BenHur haben wir schon. ;-)
Ist aber mittlerweile schon ein paar Jaare alt. Das Problem ist zur Zeit einfach; steht der BenHur, steht nicht nur unser Netzzugang, sondern auch unser Mailserver.
Und daher suchen wir zur Zeit nach Lösungen, welche den BenHur aus der Kette etwas ausgliedern (wir wollen im Prinzip nur Netzzugang und Mailserver trennen). Da kam dann die Idee mit dem Router auf.