Hallo an alle,
kurze Erklärung der Lage: Bei uns in der Firma kreist der Hammer... wir sind die deutsche Niederlassung eines taiwanesischen Mutterkonzerns und arbeiteten bisher sehr selbständig. Das ist dem Oberboss jetzt ein Dorn im Auge und er hat beschlossen, das zu ändern. Als erstes wurde also erstmal die Prokuristin "freigestellt". Die hat sich jetzt verkrochen und ist nicht zu erreichen. Dafür haben wir jetzt eine chinesische Operation-Managerin, die den Boss raushängen lässt, von der IT aber relaiv unbeleckt ist. Ich bin zwar nicht offizieller Admin, habe aber das Firmennetzwerk mit zwei Servern und 6 Clients aufgezogen und halte es am Laufen. Nun verlangt diese Dame im Auftrag des Bosses, dass ich den passwortgesicherten PC der Ex-Prokuristin quasi hacke, damit sie an die Mails (teilweise brisant), die Abrechnungsdaten und an das Bankingprogramm rankommt (dessen Passwörter natürlich nicht auf dem Rechner sind!). Ich bin jetzt ziemlich verunsichert, inwiefern sie das von mir verlangen kann. Ich kann als Admin auf den Rechner und gegebenenfalls das Passwort ändern. Vielleicht ist hier ja ein Admin unter uns, der sich da etwas auskennt. Es soll sich auch keiner weit aus dem Fenster lehnen, ein Tip, wie ich Tante Google füttern müsste, würde mir schon reichen, da ich bisher da nicht so viel gefunden habe. Falls das jetzt alles etwas wirr sein sollte, kann ich nur sagen, dass der Restbelegschaft unter Umständen die betriebsbedingte Kündigung ins Haus steht, was mich natürlich auch nicht unbeeindruckt lässt... bin also offen für weitere Fragen.
Frank
Heimnetzwerke - WIFI, LAN, Router und Co 16.535 Themen, 81.366 Beiträge
Hi,
das Thema ist brisant.
Ich hatte vor etliche Jahren das gleiche Problem als Niederlassungsleiter einer italienischen Firma die von Engländern übernommen wurde.
Die Firma hat natürlich uneingeschränktes Recht auf Zugriff, auf die Abrechnungsdaten, das Bankingprogramm ectr.
Nicht zugriffsberechtigt ist sie auf private Mails, geschäftliche Mails, die u.U. für den Ablauf der Geschäfte oder des Betriebs wichtig sind, müssen wiederum zugänglich gemacht werden.
Ich war damals schlauer und habe alles private oder belastende noch auf den letzten Drücker, unwiederbringlich, verschwinden lassen bevor ich meinen Hut nehmen musste. Danach hat man i.d.R. keine Zutrittsberechtigung mehr.
Was Du brauchst ist Rechtssicherheit, sei vorsichtig in dem was Du da tust.
Moin,
da kann ich hatterchen nur zustimmen, ist eine schwierige Angelegenheit, solche Anweisungen von Vorgesetzten.
Evtl. ist die Dame mit den deutschen Gesetzen, besonders Datenschutz nicht vertraut. Ihr klarzumachen, das Du Dich daran halten musst, dürfte nicht einfach sein, Chinesen (aus China) kenne sowas wie "privat", in geschäftlichen Dingen nicht.
Ob und inwiefern Du die private von der geschäftlichen Korrespondenz trennen kannst, kann man nur schwer beurteilen.
Wieder einmal bewahrheitet sich ein Satz aus der Ausbildung: "Als IT-Admin steht man immer mit einem Bein im Knast!"
Gruß
Maybe
Hmmm, ja, kribbeliges Thema... ist mir durchaus bewusst. Habe grade eine private Mail vom Kollegen bekommen, der heute länger vor Ort war, dass die Dame den betreffenden Rechner "abgenabelt" und unter Verschluss genommen hat.
Das mit dem Rechtsempfinden der "fernöstlichen" Vorgesetzten scheint tatsächlich ein besonderes Thema zu sein...habe da von den Kollegen schon einiges gehört. Werde morgen mal mit ihr parlieren, um zu sehen, wie weit ihre Ansichten da gehen...
Wenn sie allerdings den Rechner eingezogen hat und sie eventüll eine third party einbezieht, könnte ich da wohl einigermaßen unbeschadet rauskommen... mal sehen.
Gruß
Frank
Das beste was Dir passieren kann.
Die Ex-Prokuristin kannst Du nicht retten, aber Deinen Hintern.
Du musst, wenn überhaupt, das so darstellen, dass bei Deinem Versuch an die Daten zu kommen, auch evtl. etwas schief gehen kann. ;-)
zwei Seelen, ein Gedanke... genau die Idee ist mir auch schon gekommen... das Hemd ist einem doch näher als die Hose... ;)
Ich warte jetzt doch mal ab, was morgen auf mich zu kommt...da soll doch tatsächlich der Oberboss aus Taiwan einschweben. Die Sache scheint doch Ausmaße anzunehmen...
Zumindest an die pst vom Outlook der Prokuristin komme ich ran...liegt auf einem "Secret-Server"... und ewig leben diese Dinger ja auch nicht... ein "Brandherd" wäre damit schon mal unter Kontrolle.
Jetzt muss ich allerdings erstmal schlafen...damit ich morgen nichts unbedachtes mache... ;)
Wünsche eine geruhsame Nacht und Danke erstmal für die Gedanken...
Gruß
Frank
Gib mal 20 € aus und frage einen Anwalt online, ob Du Dich strafbar machst.
http://www.frag-einen-anwalt.de/
Zumindest würde ich mir solche Anweisungen NUR schriftlich geben lassen.
Hi Peterson,
guter Link... das werde ich auf jeden Fall mal überlegen...
Gruß
Frank
Du musst eine eventuelle Frage so formulieren, dass man nicht auf Deine Firma zurückschließen kann.
Die erste Antwort kann jeder lesen. Die zweite, die auch möglich, nur Du noch.
Schätze, mit "Einschweben vom BigBoss" werden auch kritikfreies IT-Personal und andere Hilfstruppen mit auftauchen, so dass Du ab morgen sowieso schon "freigestellt" bist. Nutze die Restzeit !
Viel Glück !
Alibaba
Guten Morgen...
auch das ist mir schon ins Gehirn gesickert... werde heute morgen mal sehen, was noch zu machen ist. Ansonsten: Kismet...
Bericht folgt...
Gruß
Frank
Rede dich darauf aus das dies der deutsche Admin manchen soll, oder verlange gegebenfalls einen "Freibrief" von der deutschen Zentrale. "Wichtig schriftlich!!"
So wäre deine Anstellung nicht gefährdet und die ganze Aktion von der Firma gedeckt.
Um Betriebsrat-Geschichtl wirst du dich in Taiwan warscheinlich nicht kümmern müssen, da es dort warscheinlich keinen gibt.
Auf die firmenbezogenen Daten hat die Firma auf jeden Fall ein Anrecht, bei privaten Mails,... sieht die Geschichte nach europäischen Recht schon etwas anders aus.
Tante Google wird dir vom Arbeitsrecht in Taiwan nur wenig erzählen.
Hallo an alle!
Das Problem hat sich gelöst... zwar nicht auf in Wohlgefallen, aber bei uns ist eine Epidemie ausgebrochen, an der jetzt bis auf meiner einer und unserer Operation Managerin alle leiden... alle haben ihre betriebsbedingte Kündigung erhalten, die der CEO vor seinem Ausscheiden noch unterschrieben hat (meine auch)... somit werde ich in absehbarer Zeit dem Arbeitsmarkt wieder zur Verfügung stehen. ;) Dass ich mich unter den Umständen um gar nichts mehr kümmere, ist ersichtlich und verständlich... und die Kennwörter müssen vor kurzem noch geändert worden sein... ich komme so gar nicht an irgendwas ran... übrigens hat der BigBoss die HDD aus dem Prokuristinnenrechner mit in den fernen Osten genommen.
Danke für die Anteilnahme....
Bis bald
Frank
Eine Frage, ist der Oberboss neu, so nach der abgewandelten Weisheit "Neu Besen kehren gut, jedoch nur alten Besen wussten auch wo".
Es ist immer das Selbe, was bisher funktionierte, muss erstmal kaputt gemacht werden, damit es dann schlechter weiter geht.Bis zur nächsten Aktionärsversammlung kann der Boss Eure eingesparten Gehälter als Verbesserung des Betriebsergebnisses vorweisen, wer Eure bisherige Arbeit macht ist ja Wurst, das fällt je frühstens zur übernächsten Aktionärsversammlung auf! :-((
Moin,
ich wünsche Dir dann viel Erfolg auf dem Arbeitsmarkt. Es ist immer das Gleiche, leider!
Ein Hoch auf Europa!
Ein Hoch auf die Globalisierung!
Ein Hoch auf die asiatischen Märkte, mit der zu uns so passenden Menthalität!
Ein Hoch auf das hochqualifizierte Management!
Ein Hoch auf die Aktienmärkte!
Ein Hoch aufs Krisenmagement und die Insolvenzverwalter!
etc.
etc.
etc.
Wie meine Oma immer sagte:" Wer weiß, wozu es gut ist, wo die eine Türe zugeht, geht eine andere auf!"
Gruß
Maybe