Hallo zusammen!
Wer ein WLAN nicht ordentlich verschlüsselt oder ganz offenstehen lässt, wird in Regress genommen, wenn Dritte diesen Umstand ausnutzen und Straftaten via Internet verüben - so in etwa lässt sich die derzeitige Rechtslage bündig zusammenfassen. Aber gibt es zur Störerhaftung wirklich keine Alternative? http://www.golem.de/1101/80711.html
Die Argumentation dafür (Energie sparen, schlecht erschlossene ländliche Gegenden mit Internet versorgen) finde ich durchaus nachdenkenswert.
CU
Olaf
Heimnetzwerke - WIFI, LAN, Router und Co 16.535 Themen, 81.366 Beiträge
Halte ich nicht viel von. Hatte hier vor Monaten einen Fall, wo in einer Wohnsiedlung 6 offene Wlan-Netze öfters untereinander (unfreiwillig) die Nutzer gewechselt haben (haben die noch nicht mal gemerkt - mal vergessen, den Router anzuschalten, im Garten keinen Empfang des eigenen Routers etc). Ergebnis: Virenepidemie mit 16 infizierten Rechnern...bei der Untersuchung der Ursachen (16 Rechner mit identischen Viren im Umkreis von 200m) wurde dann unter anderem festgestellt, das von diesen 16 Rechnern 13 praktisch alle auf dem System vorhandenen privaten Daten im Wlan-Netzwerk bereitgestellt haben. Dazu waren auch noch 8 Drucker im Netzwerk freigegeben und ein NAS. Eine absolute Katastrophe.
Ungesicherte Netzwerke nur, wenn der Betreiber sich wirklich auskennt - und das tun einfach zu wenige. Und wenn kein Damoklesschwert wie Störerhaftung mehr über den Leuten schwebt wird man rein aus Bequemlichkeit diese ganzen lästigen Verschlüsselungen wieder deaktivieren (ich zumindest kenne einige DAUs, die ständig über den 'Verschlüsselungszwang' bei Wlans meckern...).
Hi ABatC, da sehe ich gerade keinen Zusammenhang.
Ob man sich Viren, Würmer, Adware oder was auch immer einfängt, ist doch nicht davon abhängig, ob ich über mein eigenes WLAN surfe oder über das vom Nachbarn? Wenn er mein WLAN benutzt oder ich seins, haben wir dadurch doch keine wechselseitigen Zugriffsrechte auf unsere Systeme?
CU
Olaf
In der Regel sind die Wlan-Router/Accesspoints vom Hersteller so eingestellt, das alle angeschlossenen Geräte miteinander verbunden sind - wie bei einem normalen, kabelgebundenen Netzwerk auch. Wenn ich also mit dem Wlan-Accesspoint verbunden bin existiert ein lokales Netz mit allen Geräten, die mit diesem Accesspoint verbunden sind. Damit gibt es die gleichen Probleme, als wenn alle Rechner an einem Switch hängen - inklusive Viren, die sich übers lokale Netzwerk ausbreiten. Ein infizierter Rechner steckt alle anderen im Netzwerk an. Und naturgemäss waren praktisch keine Schutzmassnahmen vorhanden...
Wenn dann jemand zu Hause mehrere Rechner im Netzwerk hat (z.B. Laptop und PC) und für sich seine eigenen Daten freigibt können alle Rechner im Netz auf diese Daten zugreifen (sofern keine Freigabepasswörter gesetzt sind, aber z.B. bei XP Home gibt es nur die einfache Datenfreigabe, und ansonsten macht das in einem privaten Netzwerk so gut wie niemand). Womit ich dann ohne Probleme die Steuererklärung aller Nachbarn ausdrucken konnte - auf jeweils dem eigenen Drucker (nur mal zur Demonstration...).
Vielen Dank für die Aufklärung - dieser Punkt war mir nicht bekannt:
das alle angeschlossenen Geräte miteinander verbunden sind - wie bei einem normalen, kabelgebundenen Netzwerk auch. Wenn ich also mit dem Wlan-Accesspoint verbunden bin existiert ein lokales Netz mit allen Geräten, die mit diesem Accesspoint verbunden sind.
Zu deutsch: Ich bilde mit wildfremden Leuten ein anonymes(!) lokales Netzwerk - anonym deswegen, weil ich meine Partner ja gar nicht kenne? Ich weiß dann ja nicht einmal, wie viele es sind... Das allerdings ist abenteuerlich.
Wäre dann nicht auch die Nutzung von Hotspots in Cafés, Kneipen und Hotels sehr riskant?
THX
Olaf
Grundsätzlich ist die Nutzung von Hotspots riskant. Man sollte also nicht unbedingt ungesicherte Freigaben aktiv haben, und eine Software-Firewall wäre sicher auch sinnvoll (die Router-Firewall bringt logischerweise nichts).
Andererseits gibt es natürlich auch Möglichkeiten, so einen Hotspot sicherer zu machen. So kann man z.B. die Kommunikation der verbundenen Wlan-Geräte über den Accespoint unterbinden, so das diese nur eine Verbindung ins Internet bekommen. Nur - von aussen als Nutzer ist die Konfiguration des Hotspots in der Regel nicht zu erkennen.
Dazu sollte man auch noch berücksichtigen, das in einem ungesicherten Wlan jeder in Reichweite die Datenpakete mitschneiden kann, also quasi alles mitlesen kann. Sicherheitsrelevante Daten über ungesicherte Verbindungen können da schnell problematisch werden. Der Einsatz eines verschlüsselten VPN wäre da z.B. eine Möglichkeit, ein Proxy mit SSL-Verschlüsselung eine andere. Macht das Surfen aber nicht unbedingt angenehmer...
Interessant in dem Zusammenhang ist da die neue Firmware von AVM für neuere FritzBox-Modelle. Ein WLan-Gastzugang. Man kann ein 2.Wlan zum normalen WLan einrichten mit eigener SSID und eigener Verschlüsselung (falls gewünscht), und dieser Gastzugang läuft isoliert vom Rest des Netzwerkes und kann nur ins Internet. Würde zumindest das Problem des kompromittierten Netzwerkes lösen.
PS: der Wiki-Artikel zu HotSpots ist recht interessant:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hot_Spot_%28WLAN%29
Herzlichen Dank für deine ebenso ausführlichen wie sachkundigen Darlegungen.
Ich denke nun doch eher, dass die Gegenargumente bei weitem überwiegen. Man muss eben immer alle Teilaspekte berücksichtigen, insbesondere erwünschte und unerwünschte Folgen gegeneinander abwägen.
Sonst könnte einer auch kommen und bei seinem Auto die Bremsen ausbauen, um der Spritverschwendung beim täglichen "Stop & Go" Einhalt zu gebieten...
CU
Olaf
Da halt ich auch nix von.
Damit wird der Internet-Kriminalität Tür und Tor geöffnet.
Kinderpornos werden dann übers WLAN-Netz des Nachbarn gezogen, und keiner wars gewesen.
Wer eine Drahtlosverbindung aktiviert sollte wissen wie und was er tut,
und sich seiner Verantwortung bewußt sein.
Außerdem: Ich hab z.Zt. nur 400 kbit Downstream, da kann ich eh nix teilen :-)
Die sollen lieber mal die Breitbandversorgung vorantreiben.
cu swiftgoon
Naja, KPs sind immer so ein "Totschlagargument"... damit kann man so ziemlich alles an netzfeindlichen Maßnahmen begründen, was unsere Politiker sich so ausdenken, von Zensursulas Netzsperren bis zur Vorratsdatenspeicherung.
Aber du hast nicht ganz unrecht, ein Problem wäre das in der Tat. Ich hab dafür auch keine Patentlösung.
Die sollen lieber mal die Breitbandversorgung vorantreiben.
Wünschenswert wäre das schon - aber sehr langwierig und entsprechend teuer.
CU
Olaf
Schlimmer finde ich das selbst so manche Arztpraxen usw. mit offenen Netzen hantieren.... Dort wo sensible Daten lagern oO
Absolut unverantwortlich...
Statt einer Petition wäre es sinnvoll Geräte mit offenen Netzen zu verbieten und nur noch Geräte zuzulassen wo eine sichere Verschlüsselung zulassen.
Die vorhandenen Geräte mit einem Update umrüsten und schon ist Ruhe
Dann braucht es kein schwammiges Gesetz!!
http://unkreativ.net/wordpress/?p=10771
Da kann man sich das Geschreibsel komplett reinziehen. Bei dem Gedanken "tausende offene WLANs" kriegen die
Hobby-Hacker dieses Landes sicher schon feuchte Schlüpfer. Das Jahr Elf nach Zweitausend fängt ja gut an. Andy
upps, tragen Hacker ( männlich) nicht Unterhosen oder evtl. Slips???
Also :kriegen die Hobby-Hackerinnen dieses Landes sicher schon feuchte Schlüpfer