Bei einer WLAN-Kamera ist es völlig egal, woher das WLAN-Signal kommt; Hauptsache, es ist eins da. Wenn das Handy Deiner Freundin (hat das überhaupt Internetempfang? Wenn da nur eine Telefon-SIM drin steckt, dann geht natürlich gar nichts) sich als mobilen Hotspot einrichten lässt und die Kamera das WLAN-Signal des Hotspots empfängt, dann müsste es gehen. Das Problem ist jedoch oft die Herstellung der Verbindung. Alle beteiligten Geräte müssen bei der Erstinstallation unbedingt im gleichen WLAN sein. Das klappt meistens über einen QR-Code, den die App während der Installation auf dem Smartphone- bzw. Handydisplay generiert, den man dann einfach vor die Kamera hält, und schon steht die Verbindung. Bei den ganz billigen Kameras muss man WLAN-Namen und Passwort manuell eingeben, und weil ich euer Gerät nicht kenne, kann ich dazu nichts sagen.
Konkretes Beispiel: ich selbst habe zwei WLAN-Ü-Kameras an meinem Ferienhaus in Kroatien. Dort habe ich weder einen Festnetz- noch einen DSL-Anschluss oder Router, wohl aber ein zweites altes Handy (mit kroatischer 2-GB-Daten-SIM für rund 5 € monatlich, das reicht für die Kameras und für Ortsgespräche). Das habe ich als Hotspot eingerichtet, im Playstore die Kamera-Apps heruntergeladen und auf meinem "richtigen" Smartphone installiert, sowohl das Smartphone als auch die Kameras über die von der App generierten QR-Codes mit dem Handy-WLAN verbunden und fertig. Wenn die Verbindung zwischen Kamera und Empfänger erst mal steht, kann man von überall auf die Kamera zugreifen, ich kann also in Deutschland sehen, wer da in Kroatien gerade meine Apfelsinen klaut.
Als Echtzeit-Alarmanlage sind solche Billigkameras allerdings nicht geeignet. Bis der Bewegungsmelder die Kamera auslöst, diese das Video auf SD-Card speichert und es über den WLAN-Hotspot auf dem Umweg über irgendeinen (chinesischen?) Server und weiter über irgendeinen Sendemast in Deutschland auf mein Smartphone schickt, das dauert. Den Briefträger sehe ich nur von hinten, wenn er wieder geht und den Apfelsinendieb erst, wenn er den Korb voll hat. Das macht aber nichts. In meine armselige Hütte wird eh nicht eingebrochen und mir reicht es, wenn ich ab und zu mal nach dem Rechten sehen kann; jederzeit einschalten lassen sich die Kameras per App ja auch, ohne dass der Bewegungsmelder auslöst.
Weil ich einmal dabei bin: auch zuhause in D habe ich so eine Kamera am Gartenhaus hängen - und damit festgestellt, dass zwei Nachbarskatzen allnächtlich auf meinen Rasen kacken. Weil mir das nicht gefiel, ich den Tieren aber nichts Böses will, habe ich letzte Woche für knapp 40 € einen Katzen-Wasserschreck erstanden. Der hängt unter Druck am Gartenschlauch, hat einen Bewegungsmelder, und wenn der auslöst, dann spritzt er einen kurzen Wasserstrahl in die Runde - laut Betriebsanleitung so zirka zwei Tassen, dann schaltet er wieder ab - und: hurra, Erfolg !!! Vorgestern nacht kommt Nachbars Katze um 03.30 gemächlich in meinen Garten geschlichen, will ihren Kackplatz aufsuchen und - zack, kriegt sie die volle Dusche. Seitdem weiß ich, dass Katzen fliegen können. So schnell, wie die geflitzt und über ein mannshohes Tor gesprungen ist, war selbst Schumacher in seinen besten Zeiten nicht. Leider hat die Kamera das Video inzwischen überschrieben, sonst hätte ich es hier 'rein gestellt. Jedenfalls haben wir Tränen gelacht...