Den größten Zigarettenkonsum pro Kopf, der je gemessen wurde, gab es in einem völlig werbefreien Staat: in der Sowjetunion. Da gab es allerdings auch keine Arbeitsplätze in der Werbeindustrie - und trotz ihres Untergangs keine EU-Bürokratie.
Warum kümmert die sich so ausgiebig und ausdauernd um die Tabakwerbung? Wäre es nicht angemessener und seriöser, wenn sie denn Rauchen zu Recht für schädlich hält, mit dem Wahnsinn aufzuhören, den Tabakanbau in Griechenland und Deutschland zu subventionieren? Aber dabei wären Länderinteressen betroffen; das könnte auf einmal ganz heikel werden, weil in diesem Subventionspaket womöglich auch die Förderung enthalten ist, dass jeder Spanier pro gepflanztem Olivenbaum das Zweifache des Baumwertes enthält. Das schnürt man lieber nicht auf.
Ein Tabakwerbeverbot dient vor allem einem Staat, der über ein staatliches, allerdings wankendes Tabakmonopol verfügt, also Frankreich. Wer "Gitanes" raucht, soll damit nicht etwa aufhören, sondern soll nur davor "geschützt" werden, zu einem weniger nikotinhaltigen, aber von Privatkonzernen verkauften Stängel zu wechseln.
Die Bundesregierung sollte zum wiederholten Mal vor dem Europäischen Gerichtshof gegen dieses EU-Verbot vorgehen. Denn eines lernt der Brüsseler Moloch nur ganz schlecht: dass er für etwas gar nicht zuständig ist.