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"HARTZer Käse"

Snoopy / 8 Antworten / Baumansicht Nickles

Hallo,

ich stelle unter diesem Text mal einen, mir heute in einer Mail zugegangenen Link unkommentiert hier ins Off-Topic.

Wer sich aus allgemeinen oder (da vielleicht selbst betroffen) persönlichen Gründen für die ab 2005 aktuelle HARTZ IV - Gesetzgebung im Rahmen der sog. "AGENDA 2010" interessiert, sollte den Artikel mal lesen.

Ich sag nur soviel:
Good Night, Germany. Umgestaltung der "rrrrradikaaaal"en Sorte hatten wir schonmal.


Hier ist der Link:

HARTZ IV - was steckt dahinter?

Es ist ein *.pdf-Dokument, Ihr braucht zum Lesen den allseits bekannten Acrobat Reader©



cu, Snoopy


p.s.:
Bitte keine Schlammschlacht zwischen "Kritikern" und "Befürwortern" im Forum. Einfach nur lesen und wirken lassen. Und vielleicht irgendwann die Hintergründe sehen und verstehen, die heute in den Medien unter den Teppich gefegt werden.

Hab' Sonne im Herzen und Zwiebeln im Bauch - dann kannst Du gut scherzen und furzen auch.
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Sirene Snoopy „"HARTZer Käse"“
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polemisch - die Angabe, daß sogar Freunde des potentiellen Leistungsempfängers ihre "Hosen runterlassen" müssen ist Käse. Sowas zu schreiben macht den Artikel nicht gerade glaubwürdiger. Und wie oft lebt man mit seinem Schwager im gleichen Haushalt?

Warum werden die Leistungsempfänger UNTER der bisherigen Sozialhilfeleistung liegen? Angeblich betragen doch die Sätze 345/331 Euro West/Ost (im MONAT, nicht in der Woche, liebe Sozialhilfeempfängerkritiker!) Das ist doch ein ganzer Happen mehr als bisher, wo der Betrag bei knapp unter 300 Euro (West, Ost weiß ich nicht) liegt. Das gibt doch keinen Sinn. Anscheinend hat der Autor keine Ahnung von den derzeitigen Beträgen.

Und seit wann gab es Möglichkeiten für Sozialhilfeempfänger, "nebenbei" dazuzuverdienen? Das wurde bisher alles zu 100% abgezogen!

Daß nicht das Individuum, sondern die gesamte Haushaltsgemeinschaft ihr Einkommen offenlegen muß, und daß dieses Gesamteinkommen zusammengerechnet wird, um den Bedarf zu errechnen, ist kalter Kaffee, das war schon bisher so. Und wenn ich mein Studium nicht aufgeben will, um zu arbeiten, weil meine Mutter Arbeitslosengeld II beantragt, dann zieh ich doch einfach aus, also was soll das?

"Arbeiten für Stütze das Ziel", klar, es gibt kein Recht auf Sozialleistungen per se, man muß natürlich immer für sich selbst verantwortlich sein. Diesen Spruch: "Dafür arbeite ich doch nicht, Sozialhilfe ist höher und das krieg ich umsonst" ist doch echt das letzte. Es sollte selbstverständlich sein, soviel selbst zu verdienen, wies eben geht! Schließlich gibt es auch kein Recht auf einen "guten Job", den muß man sich durch eine entsprechend gute Bildung und Ausbildung erarbeiten. Wer nicht mal eine Ausbildung hat, kann doch nicht erwarten, in einem sauberen Büro am Schreibtisch sitzen zu dürfen und dafür noch 7 Euro die Stunde zu bekommen. Statt dessen gehts jetzt auf den Strich, denn Prostitution ist nicht verboten und stellt also eine zumutbare Tätigkeit dar (!).

Was spricht denn dagegen, für einen Lohn von 2 Euro bei der Stadt zu arbeiten (der Rest wäre dann ALG II)? Gibt es etwa ein Recht auf Wohlstand? Aber "Zwangsarbeit" würde ich das nicht nennen, denn man wird ja nicht gezwungen zu arbeiten. Man kann es auch lassen, bekommt dann aber kein Geld vom Staat. Wer sich so schlecht behandelt fühlt, kann immer noch selbst auf Jobsuche gehen - auch im Ausland. Also was soll das Geschrei?

Seltsam, daß kein Autor angegeben ist. ich würde meinen Namen auch nicht unter ein solches Gewäsch setzen.

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Anonym Snoopy „"HARTZer Käse"“
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Nur mal so am Rande, wenn man so wie ich bis jetzt z. B. 27 Jahre treu und brav seine Beiträge entrichtet hat, steht einem im Falle eines Falles die Sozialhilfe ganz einfach zu. Da würde ich bestimmt nicht als Bittsteller beim Sozialamt auftreten. Denen würde ich was erzählen! Mein erster Griff wäre der nach dem Sozialhilfekatalog - Ich würde nur das haben wollen, was mich auch zustünde, nicht mehr, aber auch nicht weniger - schließlich habe ich viele Jahre lang meine Gesundheit zu Markte getragen und meine Leistungen erbracht. Wenn man ohne zu mucken Menschen die noch nie etwas für unser Land und die Allgemeinheit was getan haben, Kohle gibt, dann erst recht für jemanden, der diesen Luschen das Gehalt mit bezahlt hat.

Und ich denke mal, dass man in Abhänggkeit der eingezahlten Jahre die Vergütungen staffeln könnte. Wer nix eingezahlt hat, kann auch nix großes in Anspruch nehmen - basta.

Aber zum Glück war ich bisher noch nie in der Lage Sozialhilfe in Anspruch nehmen zu müssen und habe dieses auch beileibe nicht vor!

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ChrE Anonym „Nur mal so am Rande, wenn man so wie ich bis jetzt z. B. 27 Jahre treu und brav...“
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Deine Signatur passt sehr schön zu diesem Thread!

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Sirene Snoopy „"HARTZer Käse"“
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naja, aber wer hat denn nichts erbracht? Die alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern hat vllt auch niemals eingezahlt, aber sie hat diesem Staat zwei neue Beitragszahler geschenkt. Oder wen meinst Du dann? Der typische Sozialhilfeempfänger ist nun mal weiblich, Mutter und alleinerziehend. "Schmarotzer" gibt es nur wenige, und denen wird die Sozialhilfe auch ganz fix gekürzt. Übrigens steht niemandem Sozialhilfe einfach so zu, es ist eine freiwillige Leistung, die auch natürlich in Naturalien geleistet werden könnte und kann. "Mir steht das zu", das ist ein Fehlschluß und zeugt davon, daß man das Prinzip "Sozialstaat" mißverstanden hat. In erster Linie ist jeder für sich selbst verantwortlich und sollte dann, wenn er schon Sozialhilfe bekommt, wenigstens nach seiner Kraft und Fähigkeit dafür arbeiten. So seh ich das, und ich bin in einem Sozialhilfeempfängerhaushalt aufgewachsen, meine Informationen stammen aus erster Hand.

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Anonym Snoopy „"HARTZer Käse"“
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Wenn Sozialhilfe eine freiwilige Leistung ist (was ich keineswegs bezweifeln möchte), dann sollten auch die Abgaben hierfür freiwillig sein. Es kann doch nicht sein, dass jemand etwas in eine Sozialkasse einzahlt und im Bedarfsfalle keinerlei Rechte darauf hat - da liegt doch wohl was schief.

Natürlich soll die alleinerziehende Mutter ihre Leistungen bekommen, das steht doch ausser Frage. Aber es gibt nicht wenige Fälle, wo die Mutter im sozialen Abseits ist und die Kinder dementsprechend den gleichen "Werdegang" durchlaufen. Soll heißen, es ist doch gar nicht sicher, ob die Kinder unbedingt Beitragszahler werden oder nicht. So ganz nebenbei bemerkt, es gibt genügend "Mütter" die über die Schiene Kindergeld ihr Auskommen sichern, das ist mit Sicherheit der falsche Weg.

Nix gegen die echten Sozialfälle, man kann heuter schneller ins soziale Abseits geraten als man denkt, aber ich habe was gegen die Laumeier, die sich auf Kosten der Allgemeinheit durchschnorren.

Sozialstaat bedeutet für mich, das man sehr wohl für die Allgemeinheit da ist, aber diese im Bedarfsfall auch für den Einzelnen. Sozialstaat kann doch keine Einbahnstraße sein, Sirene. Es kann nur miteinander gehen - im vernünftigem Maße.

Wenn Du also den Sozialstaat als eine solche Institution verstehst, in dem der langjährige Einzahler darum betteln muss, im Bedarfsfalle VIELLEICHT etwas zu bekommen, währenddessen man den Nichteinzahlern den Bauch pinselt, dann muss ich Dir leider sagen, dass ich auf so einen "Sozialstaat" liebend gern verzichten kann. Das ist weit entfernt von dem was man gerecht nennen kann.

Warum soll ich für etwas eine Leistung erbringen, von der ich im Falle einer Inanspruchnahme so gut wie nix habe? Ach ja, Sozialstaat, hätte ich fast vergessen. Klingt ähnlich wie "Generationsvertrag", prima Ausflucht vom Kasus Knacktus.

Für die Nichteinzahler absolute Minimalstversorgung und der Rest durch gemeinnützige Tätigkeiten aufstocken, genau so bekommt man die Laumeier in Bewegung. Nur wer sich für die Allgemeinheit einbringt, kann deren Sicherheit in Anspruch nehmen.

In meiner direkten Nachbarschaft gibt es satt "Schmarotzer" wie Du sie nennst. DA wäre es wirklich mal angebracht, die Jungs und Mädels mal in den Allerwertesten zu treten, damit sie mal in die Gänge kommen. Wenn ich sehe was die so alles von der "Diakonie" bekommen, fällt mir echt nix mehr ein.

Saufen den ganzen Tag nur und machen Fete, aber was Produktives kommt da definitiv nicht bei raus. Ganz im Gegenteil, die arbeitende Bevölkerung wird durch die nächtliche Randale um den wohlverdienten Schlaf gebracht. Wenn ich gegen 16:15h total erledigt nach Hause komme, werde ich von diesem Klientel süffisant belächelt. Glaub´ ja nicht, dass diese Leute jemals vorhaben zu arbeiten.

DAS habe ich bereits mehrfach so erlebt. Erzähl´ mir bitte nix über Sozialhilfeempfänger. Die redlichen Ausnahmen, von denen ich auch ein paar kenne, klammere ich natürlich ganz deutlich davon aus!

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Anonym Snoopy „"HARTZer Käse"“
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@Sirene: in meinem Freundeskreis gibt es ein paar Sozialhilfeempfänger, mache davon haben von sich aus den Weg zurück in die Berufstätigkeit geschafft, manche leider nicht. Ich sage bewusst leider, weil diese sehr gerne arbeiten würden, alleine schon um aus der Isolation herauszukommen. Ich möchte ganz bestimmt nicht alle Sozialhilfeempfänger in einen Topf werfen - da gibt sehr wohl Unterschiede, dessen bin ich mir bewusst.

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Sirene Snoopy „"HARTZer Käse"“
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ich kenne Sozialhilfeempfänger aus beiden Lagern. Stimmt - viele deren Kinder landen dann auch bei der Stütze (schreibt sich leichter). Da muß man schon wirklich kämpfen um da raus zu kommen. Wie zum Beispiel Abi machen? Wird nicht bezahlt, das Kind kann ja arbeiten gehen. Studium? Wenn das Bafög Amt nicht zahlt, weil der Supertolle Vater (ein reiches Arschloch in meinem Fall) seine Auskünfte nicht erteilt, dann gibts keine Sozialhilfe, es sei denn, man bricht das Studium ab und nimmt sich so die letzte Chance auf ein Leben außerhalb dieses Milieus. Leider ist es fast immer so: einmal Sozialhilfe, immer Sozialhilfe. Meine Mutter würd auch gern arbeiten, kriegt aber als Schwerbehinderte nur Absagen. Und sie hätte wirkich viele erlernte Berufe anzubieten - hat ja auch ne Menge Umschulungen hinter sich.

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Spießer Snoopy „"HARTZer Käse"“
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Also erstmal folgendes: Sozialhilfe ist keine Versicherungsleistung, für die man Beiträge einzahlt. Einen Anspruch darauf wie er beim Arbeitslosengeld besteht, gibt es nicht, das ist reine 'Nettigkeit' vom Staat, um seine Schäfchen nicht unter ein bestimmtes Mindestmaß abrutschen zu lassen.

Zu dem Artikel: Es stimmt, wenn Leute wie Sirene sich hinstellen und sagen: Anteilig dazuverdienen aus eigener Kraft sollte ja wohl selbstverständlich sein, Stütze ist jedenfalls so selbstverständlich nicht und wir sollten uns ihr alle jeden Tag wieder als würdig zu erweisen versuchen, wenn es uns denn mal trifft. Moralisch ist das absolut zu vertreten.
Aber es ist auch sehr blauäugig, die arbeitsmarktlichen Konsequenzen zu verdrängen. Denn ermöglicht man es dem bösen Kapitalisten, Profit zu machen auf Kosten der sozialen Sicherungssysteme, dann wird er das auch tun. Das Hartz-Konzept ist sicherlich in der Lage, die Beschäftigungssitation zu verbessern - wenn man nur die Arbeitslosenzahlen betrachten will. Aber ob das auch den allgemeinen Wohlstand heben wird? Und wieviel wohl die Krankenkassen draufzahlen, wenn wegen die Hilfskräfte immer mehr verschleißen?

Das Hartz-Konzept hat gute wie schlechte Seiten, und die Meinung, die man darüber so haben mag hängt ganz gewaltig davon ab, wie gut es einem gerade geht.

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