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Nirvana!

Soulmann63 / 7 Antworten / Baumansicht Nickles

Mir war grad danach Für die, welche es noch nicht gelesen haben!
*_Ihr seit nicht Vergessen G P - Knoeppken _*
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etaG Soulmann63 „Nirvana!“
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Sehr schade um Kurt. Scheiß Drogen!

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ich-kann-nichts etaG „Sehr schade um Kurt. Scheiß Drogen!“
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Wenn man keine Drogen verträgt, dann soll man auch keine nehmen...

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vanGoehs ich-kann-nichts „Wenn man keine Drogen verträgt, dann soll man auch keine nehmen...“
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Wenn ich mich recht erinnere, hat er eine Ladung Schrot nicht so gut vertragen...

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charlie62 vanGoehs „Wenn ich mich recht erinnere, hat er eine Ladung Schrot nicht so gut vertragen... “
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Ursache und Wirkung

Drogen - Pumpgun

Der erste, der ein Stück Land eingezäunt hatte und es sich einfallen ließ zu sagen: -Das ist mein!- und der Leute fand, die einfältig genug waren, ihm zu glauben, war der wahre Gründer der bürgerlichen Gesellschaft. Wie viele Verbrechen, Kriege, Morde, wie viel Not und Elend und wie viele Schrecken hätte derjenige dem Menschengeschlecht erspart, der die Pfähle herausgerissen oder den Graben zugeschüttet und seinen Mitmenschen zugerufen hätte: -Hütet euch, auf diesen Betrüger zu hören; ihr seid verloren, wenn ihr vergesst, dass die Früchte allen gehören und die Erde niemandem.- (Jean-Jacques Rousseau)
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vanGoehs Soulmann63 „Nirvana!“
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Kurt Cobain war ein genialer aber auch verzweifelter Künstler. Seine Lyrics, die nach seiner Aussage oft erst bei den Aufnahmen konkrete und sinnvolle Formen angenommen haben, ihm aber selbst oft recht sinnlos vorkamen, berühren mich bis heute zutiefst. Diese spontanen textlichen Eruptionen im kreativen Prozess haben stets in unglaublicher Form mit der Musik korrespondiert und zu einer magischen Fusion geführt, die heute in der Musikgeschichte einen ganz außergewöhnlichen Platz einnimmt.

Seltsamerweise war das niemandem bis zum Tod von Kurt Cobain wirklich bewußt ( mir damals auch nicht ).

Was für ein schreckliches Gefühl muß es gewesen sein, den Song "rape me" live zu spielen und in den ersten Reihen kreischende Teenies zu sehen , die, in den Augen der Band, wie Papageie Texte begeistert mitsingen die sie nicht verstehen ( obwohl Nirvana sich bemüht hatten mit der rauen Produktion "in utero" der Kommerzialität zu entfliehen ). Ich gehörte damals zu dieser Fangruppe, wenn ich auch aus dem Heavy Metal Lager kam.

Als ich "rape me" zum ersten Mal hörte, fiel mir nicht auf, dass das Eingangsriff nicht zufällig, sondern absichtlich an "smells like teen spririt" erinnerte. Bitter im Nachhinein.

Zu Lebzeiten hat man Kurt Cobain zum Idol erklärt, ohne ihm wirklich zu zuhören. Er hätte auf einem Konzert sagen können. " ich bringe mich morgen um " und alle hätten noch geklatscht. Kurt Cobain wollte nie für eine Generation sprechen auch wenn er das letztlich doch getan hat. Seine Lyrics sind dazu viel zu introvertiert, zu subjektiv. Daran ist er künstlerisch letztlich zerbrochen. Ob auch menschlich sei dahingestellt.

Ich bin davon überzeugt, dass er sich im Grunde immer mißverstanden fühlte. Hat er sich deswegen umgebracht ? Wir wissen es nicht. Wir wünschen es wohl, denn auf diese Weise werden Legenden geboren. Ab und an braucht die Welt solche Legenden.

Aber wahrscheinlich hatte er ganz andere Gründe. Die wir nicht kennen und auch nicht wissen wollen. Wir wollten eine Legende. Wir haben sie bekommen. Wir deuten uns die Ereignisse so, dass sie uns passen. Und haben ihm vielleicht durch diesen Habitus ein letztes Mal nicht zugehört.

Und dadurch haben wir einen Mythos erzeugt und erfunden- aber einen großen Künstler verloren.

Dass er ein Ausnahme-Künstler war und seine Texte schillernde, moderne lyrische Diamanten waren, haben wir bezeichenderweise erst realisiert, nachdem er sich mit einer Schrotflinte den Kopf weggeschossen hatte.

" rape me " hätte er wohl dazu gesagt.

Nirvana waren revolutionär. Es scheint als ob Revolutionen nicht nur auf politischen Gebiet ihre Kinder fressen.

Ich wünschte, er wäre noch unter uns. Wie er wohl die Welt als jetzt 37-jähriger gesehen hätte ? Wir werden es nie erfahren.

Das ist unendlich schade.

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Soulmann63 vanGoehs „Kurt Cobain war ein genialer aber auch verzweifelter Künstler. Seine Lyrics,...“
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Hallo VanGoehs,

Willkommen in der Oberflächlichkeit heutiger Zeitrechnung! Es gibt sehr viele Merkmale der Subjektiven Mitteilung/Ausstrahlung . Welche jedoch von außen betrachtet nur schwer zu Filtern sind. Steht die Person in der Öffentlichkeit, kommen noch weitere Nuancen hinzu. Es ist etwas gewagt von außen, einen Song-Text auf die Person zu Interpretieren, welche ihn gerade Singt- oder ihn geschrieben hat. In einem Live Konzert achten zudem die wenigsten auf den sinnlichen Inhalt.
Zuhause wenn man Ruhe hat, sieht das jedoch anders aus, da kann man sich nicht auf Live- bzw. mangelnde Sprachkenntnisse Entschuldigen. Jedoch bleibt auch hier festzustellen, das immer eine Persönliche Unterredung stattfinden muß, um gewisse Äußerungen besser zu verstehen.
Subsekutiv sei erwähnt das Kurt Cobain an der Stelle seines Lebens aufgegeben hat, an der es interessant wurde.
Dieser Impuls wurde ihm vom Leben leider vergönnt....
Ich denke- Du verstehst.


Gruß Soulmann

*_Ihr seit nicht Vergessen G P - Knoeppken _*
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vanGoehs Soulmann63 „Nirvana!“
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Hallo Soulman !

"Es ist etwas gewagt von außen, einen Song-Text auf die Person zu Interpretieren, welche ihn gerade Singt- oder ihn geschrieben hat. "

Da hast Du allerdings recht. Natürlich lehne ich mich da ganz schön aus dem Fenster. Es spricht jedoch einiges dafür, dass die Texte auf "in Utero" persönlicher ausgefallen waren, als man damals annahm. Manche vielleicht wirklich als bewußter oder unbewußter Hilfeschrei interpretierbar sind. Dass der Titel des Album ursprünglich " I hate me and want to kill myself ( o.ä. ) " lauten sollte, rechtfertigt einen gewagten Interpretationversuch, wie ich finde.

"In einem Live Konzert achten zudem die wenigsten auf den sinnlichen Inhalt."

Das kommt auf das Publikum an. Eins ist aber sicher: Hat eine Band, die ambitionierte Texte schreibt, gerade durchschlagenden Erfolg in den Charts, bestehen die ersten Reihen der Konzerte fast immer aus Fans, die nicht zuhören, einer Mode nachrennen und die Band, wenn sie wieder out sind sofort wieder fallen lassen. Solche Bands fühlen sich dann nicht selten musikalisch und textlich mißverstanden. Für manchen Künstler wird das zum ernsthaften Problem. Jim Morrisson war so ein Fall. Evtl. ist auch Kurt Cobain in die Reihe dieser ( im Grunde gescheiterten) Künstler zu stellen.

"Subjektiv sei erwähnt das Kurt Cobain an der Stelle seines Lebens aufgegeben hat, an der es interessant wurde. "

Gute Frage. Da sind wir im alsseits beliebten Bereich der " was wäre wenn " Fragestellungen angelangt. Solche Fragen sind zwar im Prinzip sinnlos, dafür aber umso interessanter. Die Frage wäre folgende: Waren Nirvana mit "in utero" und "Nevermind" auf dem kreativen Höhepunkt ihres Schaffens oder wäre ihr wirkliches Meisterwerk erst noch erschienen ?

Ich tendiere zu ersterem. Als "in Utero" erschien, wurde die stilistische Limitierung der Band offensichtlich. Schon mit ihrem dritten Album schien das Potential ihres Stils voll ausgeschöpft, während Bands wie Pearl Jam, Alice in Chains oder Soundgarden, sich von Platte zu Platte zu steigern schienen und sich weiterentwickelten.

Ich vermute, Nirvana wären heute als wichtigste Grunge-Band der frühen 90er Jahre bekannt, hätte es eine Nachfolger zu "in utero" gegeben und hätte sich Cobain nicht erschossen. Als eine der wichtigsten und besten Rockbands aller Zeiten würde man sie heute aber sicher nicht wahrnehmen.

Will ich jetzt einfach mal so in den Raum stellen.


Gruß



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