Nach Zeitungsinformationen plant Minister Struck, Arbeitslose bei Bundeswehrübungen als Statisten einzusetzen. Sie sollen bei Übungen Einheimische im Einsatzland darstellen.
So könnten Soldaten lernen, wie sie im Ausland Personen und Fahrzeuge überprüfen, wie sie eine "Postenkette" zum Abdrängen von Menschengruppen in verschiedenen Eskalationsstufen bilden, bis hin zum "Warnschuss".
Hmm, wenn man den Gedanken konsequent weiterverfolgt, könnte Kanzler Schröder sein Versprechen, die Zahl der Arbeitslosen zu halbieren, eventuell doch noch einlösen.
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Mist, wieder die <ironie>-Tags vergessen...
Ist auch überflüssig, da der verwendete Konjunktiv den Satz als irreale Konstuktion eindeutig kennzeichnet, die von einem außenstehenden Autor stammt, der sich durch Lautäußerung ("hmmm") zu Wort meldet.
Ich halte nichts von browserverständlicher Alltagssprache, die die erheblichen sprachlichen Defizite von Lesern ausgleichen soll.
Zum Thema: Wie hilflos und konzeptlos die Politik vor dem Arbeitslosenproblem steht, kann sie wohl kaum besser zeigen. Das ist schlicht und ergreifen die pure Inkompetenz...
Ich geb' Dir vollkommen Recht; musste aber immer wieder mal feststellen, dass Satire und Ironie hier nicht immer als solche erkannt werden. Und die dann nötigen "das-war-doch-gar-nicht-so-gemeint"-Metadiskussionen sind in der Regel nur mäßig spannend... :)
Stimmt. Manchmal hilft hier nur der kennzeichnende Holzhammer. Aber nicht nur hier, selbst die berühmtesten Autoren haben sich über mangeldes Leserverständnis beklagt und beklagen sich.
Jaja, die Sprache ist ein lustig Ding...
>>Zum Thema: Wie hilflos und konzeptlos die Politik vor dem Arbeitslosenproblem steht, kann sie wohl kaum besser zeigen. Das ist schlicht und ergreifen die pure Inkompetenz... Also ich kann irgendwie nicht erkennen, wo dieser Vorschlag Hilflosigkeit oder Imkompetenz zeigt...es geht hier um einen einmaligen "Statistenjob", nicht um eine dauerhafte Anstellung
andere länder praktizieren ähnliche praktiken schon erfolgreich:
klick
> ...bis hin zum "Warnschuss".
> [...]
> könnte Kanzler Schröder sein Versprechen, die Zahl der Arbeitslosen zu halbieren, eventuell doch noch einlösen.
<zynismus>
Man könnte für die Warnschüsse auch scharfe Munition nehmen, um die Arbeitslosen zu halbieren...
</zynismus>
CU
Olaf, schnell in Deckung flüchtend
Gar nicht so schlechte Idee. ;)
Dann verschwinden die Hälfte der Trolle bei Nickles. :D
MfG Pashka
Vielleicht war ja ar nicht gemeint, deren Zahl zu halbieren, sondern die Arbeitslosen selbst :o)
Die Zahl der Arbeitslosen IST halbiert.
Die Harz IV-Kundschaft ist schwer beschäftigt...mit den Widersprüchen und Unterlagen und Bewerbungen und Umzug in ne billigere Wohnung. Diesmal ist das Beschäftigungsprogramm auch kein Strohfeuer, aber es wird wieder mal viel teurer als "berechnet"(Mengenlehre?). Der pädagogische Effekt ist allerdings unvergleichlich, mal sehen, ob die SPD die nächste Wahl einstellig "gewinnt".
Merkels Vorbilder:
"Eine freie Gesellschaft benötigt eine bestimmte Moral, die sich
letztlich auf die Erhaltung des Lebens beschränkt: nicht auf die
Erhaltung allen Lebens, denn es könnte notwendig werden, das eine
oder andere individuelle Leben zu opfern zugunsten der Rettung einer
größeren Anzahl anderen Lebens. Die einzig gültigen moralischen
Maßstäbe für die 'Kalkulation des Lebens' können daher nur sein: das
Privateigentum und der Vertrag." - (Friedrich August von Hayek in
einem Interview mit El Mercurio, Santiago de Chile, 19.April.1981)
www.heise.de/foren/go.shtml?read=1&msg_id=8287954&forum_id=69086
Wir verdanken es der katholischen Kirche, dass sich Nazis nach Südamerika retten konnten, dort in führende Positionen kamen und neoliberale Wirtschaftpolitik durchsetzten. Jetzt ist der Kontinent runiniert.
Ich stelle also fest, nicht nur Wulf ist Hajek-Fan, auch das Merkel hat sich Pseudowissen geborgt, statt zu versuchen etwas (von Wirtschaft) aus eigener Kraft kritisch zu durchdenken. Sie bedient sich eines gescheiterten Glaubenssystem. Ihr Wirtschaftsprogramm hat eine 100 Milliardenlücke, in Wirtschaftskreisen hat man sie schon auf das "100 Milliarden-Risiko" umgetauft.
"ich stelle also fest, nicht nur Wulf ist Hajek-Fan, auch das Merkel hat sich Pseudowissen geborgt, statt zu versuchen etwas (von Wirtschaft) aus eigener Kraft kritisch zu durchdenken."
"pseudowissen" ? na ja, lassen wir das mal dahingestellt. Viel interessanter für mich wäre zu erfahren, was denn Du für richtig hälst und kritisch durchdacht hast? Wir alle wissen, glaube ich, was du für grundsätzlich falsch hälst. Aber was genau und konkret würdest du denn machen wollen ? Was ist dein Lösungsvorschlag? Zu welchem Schluß sollte man denn eigentlich kommen, wenn man (die Wirtschaft) aus deinem Blickwinkel "kritisch durchdacht" hat ?
P.S.: der mann schreibt sich Hayek....
Gruß
Hi van Goehs,
mir geht es unbeschreiblich auf die Nerven, dass Typen wie dieser Hayek mit ihrem ideologischen Sondermüll gefeiert werden wie die Heilsbringer in einem von verfehlter Wirtschaftspolitik gebeutelten und abgewirtschafteten Land.
Im Grunde sind neoliberale Ideen alte Hüte. "Angebotsorientierte", d.h. den (großen) Unternehmen sonstwohin kriechende Wirtschaftspolitik gab es schon unter Kohl. Schröder hat mit Rot-Grün letztlich nichts anderes gemacht - das Ergebnis zeigt der Armutsbericht der Bundesregierung von 2004, in dem sie ihrer eigenen Politik ein schlechtes Zeugnis ausstellt:
Reiche werden reicher - Arme werden ärmer (Quelle 1)
Reiche werden reicher - Arme werden ärmer (Quelle 2)
Reiche werden reicher - Arme werden ärmer (Quelle 3)
Daraus geht hervor, dass sich die sozialen Unterschiede seit dem Antritt von Rot-Grün vor 7 Jahren weiter verschärft haben.
Man kann dieser Regierung zugute halten, dass sie diese Art Politik mit einigen Skrupeln und Magenschmerzen betreibt und nicht mit 150% Überzeugung so wie Merkel und Westerwelle. Das hilft den Hartz-IV-Betroffenen aber auch nicht weiter, das Ergebnis ist das selbe.
Angesichts der Tatsache, dass die Privatvermögen in Deutschland ca. 4x so hoch sind wie die Staatsverschuldung und vor allem nur 4% davon in den Händen der "ärmeren Hälfte" der Bevölkerung liegen, tönt dieses ewige Gefasel von "tief greifenden, schmerzhaften Einschnitten ins Sozialsystem" zu Lasten der sozial Schwachen und Schwächsten wie Hohn in meinen Ohren.
Im Klartext: Schöpft das Geld bei denen ab, die mehr davon haben, als sie jemals sinnvoll ausgeben können. Anhebung der Einkommenssteuer für Großverdiener und Einführung der Vermögenssteuer für Reiche sind die Mittel der Wahl.
CU
Olaf
Je nun, leider ist es mit dickerer Brieftasche aber auch immer leichter, den Wohnsitz mal eben ins Ausland zu verlegen und zukünftig dort Steuern zu zahlen. So könnte eine Erhöhung der Steuer auch dazu führen, dass die Steuereinnahmen des Bundes weiter sinken. Schließlich zahlen Großverdiener, die ja nur ein paar Prozent der Bevölkerung ausmachen, auch heute schon über die Hälfte des gesamten Steueraufkommens.
Eine Vermögenssteuer gab's übrigens schon mal. Die wurde dann auf Betreiben des Bundesverfassungsgerichtes gekippt und das noch nicht mal ungern, da die Einnahmen gerade mal den dafür nötigen Verwaltungsaufwand gedeckt haben.
Es wäre imo viel effektiver, mal nachzusehen, wo denn die ganzen Steuergelder versickern. Es muss doch einen Grund geben, warum andere Länder mit weitaus geringerer Staatsquote finanziell besser über die Runden kommen als Deutschland.
Ob da die Scheckheft-Diplomatie, die inzwischen ja unter den deutschen Kanzlern und Außenministern eine lange Tradition hat, nicht auch ein bisschen dran Schuld ist?
Die Sozialsysteme in der heutigen Form wurden in wirtschaftlich guten Zeiten (späte 50er und 60er Jahre) zur heutigen Form aufgebläht. Nachdem schon seit einigen Jahren und Jahrzehnten abzusehen ist, dass diese Systeme in dieser Form auch aufgrund des demographischen Wandels zukünftig überfordert sein werden, müssen diese in irgendeiner Weise reformiert werden. Natürlich lässt sich eine Rentenerhöhung um 2/3 (wie 1957 geschehen) von heute auf morgen politisch leichter durchsetzen als eine vergleichbare Kürzung. Zumal diejenigen, die davon betroffen wären, ja auch die entsprechenden Beiträge bezahlt haben. Letztendlich wird durch diesen Reformstau aber jede neue Generation betrogen. Den letzten beißen die Hunde...
Außerdem ist die deutsche Definition von "Armut" (weniger als die Hälfte des durchschnittlichen Monatseinkommens) zumindest fragwürdig. Würde Bill Gates nach Deutschland ziehen und sein Einkommen hier versteuern, gäbe es statistisch auf einen Schlag 500.000 "Arme" mehr.
Würden dagegen die Einkommensteuern auf 100% erhöht - der Staat kassierte das gesamte Arbeitseinkommen und gewährte statt dessen ein monatliches Bürgergeld von 150 EUR/Person - gäbe es statistisch keinen einzigen Armen mehr in Deutschland, obwohl die gefühlte Armut wohl deutlich vorhanden wäre.
BTW: Mit derzeit ca. 1000 EUR Bruttoeinkommen monatlich gehöre ich statistisch gesehen auch zu den Armen dieses Landes, auch wenn ich mich nicht so fühle. :)
Moin Stefan,
in puncto Scheckbuchdiplomatie: FULL ACK, leider! Dafür habe ich auch kein Verständnis. Glauben unsere Regierungen, sie könnten sich in der Völkergemeinschaft Sympathie erkaufen, indem sie bei jeder Gelegenheit mit der Gießkanne Geld auf der Welt verteilen? Das erinnert mich immer an den kleinen Außenseiter, der Bonbons auf dem Schulhof verschenkt und meint, sich damit Freunde erkaufen zu können... ganz ehrlich, ich glaube, das Ausland lacht über uns. Oder schüttelt verständnislos den Kopf. Oder fragt sich, was die komischen Deutschen eigentlich Gefährliches im Schilde führen :-O
> Eine Vermögenssteuer gab's übrigens schon mal. Die wurde dann auf Betreiben des Bundesverfassungsgerichtes gekippt
> und das noch nicht mal ungern, da die Einnahmen gerade mal den dafür nötigen Verwaltungsaufwand gedeckt haben.
Komisch - immer wenn es den Reichen an den Kragen gehen soll, heißt es, lass stecken, das lohnt sich doch gar nicht. Das war schon in den 80er Jahren so, als es darum ging, die Steuerbefreiung für Flugbenzin wieder aufzuheben. Sehr merkwürdig :-/
Aber halten wir uns nicht mit Fragen auf, wo genau Armut anfängt oder aufhört, was "tatsächliche" oder nur "gefühlte" Armut bedeutet. Mir geht es eher um das Prinzip, das ausgerechnet die die das meiste haben, am meisten vom Staat verschont werden. Unsere Steuerprogression scheint mir eher die Form einer Gaußschen Glockenkurve zu haben: Wer nichts hat, zahlt nichts; wer viel hat, zahlt auch fast nichts (weil er alles absetzen/abschreiben kann - z.B. Arbeitsplatzverlagerungen ins Ausland); der Durchschnittsbürger darf die Zeche allein zahlen.
Selbst Arbeitnehmer, die weit unterdurchschnittlich verdienen, zahlen schon locker 1/3 ihres Bruttogehaltes an Steuern und Sozialabgaben. Absetzungsmöglichkeiten haben sie kaum. Diesen Leuten, die zwar nicht arm, aber finanziell auch nicht auf Rosen gebettet sind, wird immer mehr an Belastungen zugemutet - bestes Beispiel: das Gesundheitswesen.
Die Krankenkassenbeiträge sind so hoch wie eh und je, dafür darfst du heute aber jeden Dreck selber bezahlen, allein dass du überhaupt zum Doktor vorgelassen wirst, kostet schon 10 € Eintritt. Mit dem so erzielten Überschuss wird erstmal das "kärgliche Salär" der Vorstände aufbessert. Ja, das ist natürlich ganz dringend nötig, und jeder Bürger wird für die Notwendigkeit tiefgreifender Einschnitte ins Sozialsystem Verständnis haben :-))
Zum Thema Reformstau:
Ich werde mir mal das Buch von Albrecht Müller holen - "Die Reformlüge" (Droemer-Knaur). Da wird mit all diesen Klischees aufgeräumt... bin schon sehr gespannt darauf.
CU
Olaf
Ich denke da sind wir uns einig. Was mich sogar ganz gewaltig stört: Es wird so getan, als gäbe es in einer globaliserten Welt gar keine Alternative mehr, als die von neoliberalen Reformen. Besonders merkwürdig dabei ist, wie sehr es Rot /grün versäumt hat ihre Reformen tatsächlich gegenüber dem Wähler zu kommunizieren. Nur so ist es zu erklären, dass die Öffentlichkeit Wulf Beifall klatscht ( @tilo : ich bin zwar angriffslustig, teile aber im Prinzip deine Ansichten), als hätte er etwas neues erfunden. Rot/grün hat diesen Versuch bereits lange hinter sich.
Die alte Formel: Die Gewinne von heute sind die Investitionen von Morgen und die Arbeitsplätze von übermorgen hat sich im praktischen Versuch als falsch erwiesen. Grundfalsch. Die Rechnung ging nicht auf. Das dürfte Schröder gewaltig überrascht haben. Unter Rot/grün kam es bereits zur Umsetzung neoliberaler Heilsversprechen, mit dem Ergebnis, dass die Unternehmen tatsächlich Rekordgewinne eingefahren haben und trotzdem arbeitsplätze vernichten (opel).
wie gesagt: hier hat Rot/grün versagt. Versagt im Sinne der fehlenden Kommunikation. Nur so ist es zu erklären, dass Menschen Lösungsvorschläge bejubeln, die die jetzige Regierung ja bereits ohne Erfolg in der Praxis umgesetzt hat.
Völlig kurios: Hartz4. Aufgrund des voraussgegangen Fehlversuchs haben das alle komplett in den falschen Hals bekommen. Tatsächlich ist hartz4 und die Agenda 2010 eine Lehre aus den missglückten Reformversuchen neoliberaler Bauart. Verstanden wird diese Reform aber in der Tradition derselben. Tatsächlich ist das Prinzip "fordern und fördern" empirisch ein Erfolgsmodell. Es gibt da ein paar Länder, die, wie wir, einen enorm aufgeblähten Sozialstaat hatten / haben und viel früher als die BRD in die Krise gerieten. Sie haben Reformen eingeleitet - und haben heute einen ausgezeichneten Sozialstaat und Wachstum OBWOHL die Steuersätze entsprechend heftig sind. Trotzdem wird investiert. Nebenbei können sie auch noch ein Bildungssystem unterhalten, das dem unseren deutlich überlegen ist.
Die Rede ist von unseren nördlichen Nachbarn, die skandinavischen Länder. Die Reformen, die diese Länder durchgeführt haben, sind Hartz 4 sehr nahe - und waren ein Erfolg.
Es gibt also eine Alternatve zum Neoliberalismus, eine sehr erfolgreiche sogar.
Nachdem Rot/Grün in der ersten Legistaturperiode mit den Rezepten, die die CDU gerade vertritt, grandios an die Wand gefahren ist, wäre es eigentlich Zeit, sich eben an diesen nördlichen Vorbildern zu orientieren- was die jetzige Regierung seit einem Jahr teilweise tut, aber kurioserweise niemandem so richtig erkären will.
Wulf& Co vertreten keine modernen Ansichten und präsentieren keine neuen innovativen Ideen - eigentlich sind diese bereits als "Heilsbringer" widerlegt.
Mitgekriegt hats keiner; die Bundesregierung hat es schlicht versäumt, ihre Politik klar zu transportieren. An ihrem Scheitern würde das nichts ändern - Aber an den Lehren die man aus diesem ziehen könnte.
eine davon wäre eigentlich: die neoliberalen ideen funktionieren gar nicht so gut...
Tatsächlich gilt heute meiner Meinung nach: Die Investition von heute, ist der Arbeitsplatz von morgen und der Profit von übermorgen.
Alle Reformen sollten sich daran ausrichten. So haben es die Skandinavier gemacht- und haben ihre krise überwunden ohne den Sozialstaat abzuschaffen. Sie fahren ausgesprochen gut damit.
Liebe Grüße
Harz IV ist ein organisatorisches Desaster, überhaupt in vielerlei Hinsicht eine bürokratische Geldvernichtungsmaschine, vermutich im 2-3-stelligen Milliardenmaßstab (wir haben ja reichlich...Schulden), es kommt blos nix bei den "Kunden" an, aber das ist so gewollt. Es wird nicht viel nutzen Harz IV besser zu kommunizieren. Die Verantwortlichen werden sich viel lieber ducken und statt dessen reichlich Phrasen absondern.
Harz IV ist Clements Meisterstück (und durchaus auch das der CDU), nun drückt sich derjenige, der Oskar Lafontaine als Drückeberger bezeichnet hat. Lafontaine hat sich vor keiner Aufgabe gedrückt, er ist nur gegangen, als man ihn nicht mehr machen ließ.
"Harz IV ist ein organisatorisches Desaster,.."
Da geb ich dir recht. Organisatorisch absolut keine Meisterleistung.
"vermutich im 2-3-stelligen Milliardenmaßstab (wir haben ja reichlich...Schulden), es kommt blos nix bei den "Kunden" an, aber das ist so gewollt"
Das ist nicht gewollt. Das ist verschwörungstheorethischer Unsinn, sorry. Die Reform greift in dieser (reichlich verwässerten) Form nicht. Da hast Du recht.
"Harz IV ist Clements Meisterstück (und durchaus auch das der CDU), nun drückt sich derjenige, der Oskar Lafontaine als Drückeberger bezeichnet hat."
Wovor drückt er sich denn, wenn ich fragen darf ? Ach auch auf die Gefahr hin, dass ich stresse: das heißt Hartz IV...
"Lafontaine hat sich vor keiner Aufgabe gedrückt, er ist nur gegangen, als man ihn nicht mehr machen ließ."
Ich kann seine entscheidung zwar menschlich absolut verstehen. Man muß aber auch klar feststellen, dass nicht wenige SPD-Wähler '98 auch seine pol. Linie gewählt haben. Sie haben seine Auffassungen geteilt und von ihm erwartet, dass er diese im Kabinett auch für sie vertritt - auch oder erst recht wenn es schwierig wird. Das hat er nicht getan. Stattdessen hat er nach kürzester Zeit nicht nur hingeschmissen, sondern mal so ganz nebenbei die traditionelle Linke seiner Partei maßgeblich geschwächt, indem er auch noch den Parteivorsitz abgegeben hat. Er hat sich der Verantwortung als regierender nicht gestellt - oder war ihr nicht gewachsen ich weiß es nicht. Dazu gehört auch, die Ansichten, die man für richtig hält, gegen Widerstände zu verteidigen für diese einzustehen und für sie zu kämpfen.
Lafontaine hat nichtmal einen ernsthaften Versuch gestartet. Das kann man nach so kurzer Zeit im Amt durchaus als Drückebergerei auslegen. Auf jeden Fall war es eine Ohrfeige für seine Wähler und Anhänger seiner pol. Linie. die Begründung: "man ließ mich nicht mehr machen..." lasse ich ihm nicht durchgehen. Er war ja nicht ein paar Jahre Minister, sondern nur ein paar Monate. Keine Zeitspanne die genügen würde, um sagen zu können, ich habe alles versucht, ich kann so nicht arbeiten.
"eine bürokratische Geldvernichtungsmaschine, vermutich im 2-3-stelligen Milliardenmaßstab (wir haben ja reichlich...Schulden),"
Ja, ein guter Hinweis. Wir haben reichlich Schulden. Auf dieser Basis können wir uns den Sozialstaat auf Dauer nicht mehr leisten. Wenn die Lösung nicht neoliberaler Natur sein kann ( da sind wir uns glaub ich mal einig), wie sollte eine notwendige Reform dann aussehen, wenn der Ansatz von Hartz IV auch nix ist ? Du hast doch bestimmt ein paar Ideen diesbzüglich oder ? Wie siehst Du die Sache ?
Gruß
Ja, ja der Hartz mit tz. Das setzt sich fest, wenn eine Reform Käse ist.
Wie kommst Du darauf, dass es eine Lösung gibt, das Desaster ist da, das Geld ist weg? Das ist wie mit der New-Economy-Seifenblase. Geld verbrannt.
Von Verschwörungstheorien kann keine Rede sein, die Spitzenpolitiker aller Parteien rechtfertigen den Mehraufwand bei Harz IV vor allem mit der Pädagogischen Wirkung der Kürzungen. Explodierende Bürokratiekosten werden absichtlich und lautstark ignoriert.
Eine Lösung gibt es also nicht, die Frage ist nur wer das Desaster bezahlt; ob wohl noch viel zu holen ist, bei den Leuten, die nichts haben? => Eat the rich!
Lafontaine konnte natürlich gar nichts machen, in dem Augenblick indem sich der Kanzler die wirtschaftspolitischen Entscheidungen unter den Nagel reißt, nicht mehr mit ihm redet und das exakte Gegenteil von dem macht, was Lafontaine für sinnvoll hält. Mit der Linken in der SPD hätte er nichts anfangen können. Die linken Positionen wirft man beim Karrierekrabbeln im günstigsten Moment in die Waagschale, also wenn sie mal mehr Wert sind. Man verrät die alten Kumpanen, schwenkt auf den rechten Flügel über und macht Karriere. Da werden wir bei Nahles noch einiges zu sehen bekommen, während Ute Vogt schon am Ziel ist. Auch Lafontaine ist ja ansonsten recht weit rechts (europäische Verteidigung usw.).
Soweit ich gehört habe steht Clement höchstens weiter für die SPD zur Verfügung, wenn es zu einer großen Koalition kommt und er den Blödsinn fortsetzen darf; meine Trauer ist sehr begrenzt. Übrigens versprach sich Merkel gerade im Bundestag: CDU-SPD-FDP-Koalition! Trifft die Sachlage im Kern, Verfassungsputsch, alle Parteien verbünden sich auf neoliberaler Wirtschafts-Voodoo-Linie gegen den Bürger und hebeln so das demokratische Wahlrecht per Betrug aus.
Nach dem CDU-SPD-FDP-Ausrutscher zeigte Schröder, in dieser für ihn bedrückenden Debatte, doch eine Zeit lang ein fröhliches Gesicht. Nun weiß der Bürger was auf ihn zu kommt, wenn er eine dieser Parteien wählt...und die Grünen stimmen eh allem zu, wenn sie mitregieren dürfen, jede Wette irgendwann auch der Atomkraft. Für den Export (China) gilt das ja schon.
Ach noch was:
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt's sich völlig ungeniert.
Argentinien ist das Vorbild.
Das j bei Hayek werde ich wohl nicht mehr los. Ich glaube bei dem denke ich immer an HJ, so schnoddrig-hochgestochen (schöner Widerspruch) redet der.
:-) ja, mit dem schnoddrig-hochgestochen, hast du wirklich recht. das geht in Ordnung. :-)
"Wir verdanken es der katholischen Kirche, dass sich Nazis nach Südamerika retten konnten, dort in führende Positionen kamen und neoliberale Wirtschaftpolitik durchsetzten. Jetzt ist der Kontinent runiniert. "
Na, Na, Na... einen unbedingten Kausalzusammenhang zwischen Alt-Nazis auf der Flucht und den spezifischen kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Strukturproblemen Südamerikas herzustellen ist Unfug.
In diesem Satz gehst du aber noch weiter. Im Prinzip führst du den Neoliberalismus auf den Nationalsozialismus zurück. Das ist nicht nur dumm, sondern absolut falsch. Da Du nicht dumm bist, bleibt für mich nur ein Schluß: Du betreibst hier Propaganda. Du verdrehst Tatsachen mit der Zielsetzung deine pol. und wirtschaftlichen Feindbilder zu diffamieren. Wofür du selbst eintrittst, bleibt dabei im Ungefähren. Wie praktisch, entziehst du dich doch auf diese Weise einer Diskussion mit Andersdenkenden. Und kannst weiterhin den weisen Beobachter geben.
Wäre aber mal schön, auch mal ne klare Ansage zu lesen, wofür du eigentlich stehst.
Gruß
Wieso denn nur als Statisten ?
Diese Leute könnten doch bei den Schiessübungen gut die Pappkameraden und sonstigen Ziele für Panzer und MG-Schiessen ersetzen.
So eine Pappzielscheibe ist ziemlich teuer und die dauernden Reparaturen recht zeitaufwendig ;-)
Nein Emily, so geht das nicht!
Das wäre ja noch schöner, wenn sich jeder Freiheiten herausnimmt, die staatlich nicht abgesegnet sind.
Ein für alle Mal: Es heißt nicht aufwendig, sondern aufwÄndig.
Du darfts und KANNST nicht mit "ä" schreiben, was glaubst du denn, was diese Erkenntnis gekostet hat! 250 Mio? Langt nicht.
Vor allem beachte man die konsequente Logik: Diese genannten 250 Mio sind nämlich immer noch "Aufwendungen", keine "Aufwändungen".
Da blicken doch selbst die Macher der Rechtschreibreform nicht mehr durch, oder?
Ich habe mit voller Absicht "aufwendig" geschrieben *g*
Denn mir ist die Rechtschreibreform sowas von egal das kann jemand so machen, der Kinder hat die das lernen müssen, und ich schreibe immer noch nach den alten Regeln, denn bei Wörtern wie Delfin, Stängel und aufwändig kommt einem ja das kalte Grausen, mir jedenfalls.
Das einzig sinnvolle das ich gut finde, ist ss statt dem ß denn dieses doofe Zeichen sieht ja nun echt doof aus zwischen Grossbuchstaben z.B.
Na, was ich von der Reform halte, sollte ja aus meinem Posting herauszulesen sein!
Nein, die Macher blicken selbst nicht mehr durch. Sie sind mittlerweile in Erklärungsnotstand geraten und auf dem Rückzug (bis auf die Hartgesottenen, die einen Fehler nicht zugeben können).
Hat man jemals erlebt, daß eine Kommission eingesetzt wird, um Fehler zu finden, und diese sagt: "Unsere Vorgänger waren gut, allen Respekt, wir können nichts finden"? Sie müßten ja das Gefühl haben, sie seien ihr Geld nicht wert.