Ich habe mir überlegt, wenn man weiss, dass eine Aktie eine hohe Dividende auszahlt, könnte man ja kur vor der Dividende sehr viele Aktien dieser Firma kaufen, die Dividende kassieren und dann wieder verkaufen.
Frage: Gibt es einen bestimmten Zeitraum, über welchen man die Aktie mindestens haben muss, damit man in den Genuss der Dividende kommt?
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Das ist eine Milchmädchenrechnung,
Goggle einmal nach Dividendenabschlag.
Danke für den Hinweis. Ist wirklich logisch. Aber was bringen denn Dividenden, wenn man den Gewinn mit einem niedrigeren Kurs praktisch verliert?
Diese Betrachtung stimmt nur, wenn man eine Aktie unmittelbar vor der Hauptversammlung kauft und sofort danach wieder verkauft. Aktionär für ein paar Tage - dafür gibt es nicht den Ertrag eines Jahres.
Die Dividende ist ja eine Ertragsausschüttung und die während des Geschäftsjahres angefallenen Erträge erhöhen über das Jahr gesehen auch den Kurs einer Aktie.
Klammern wir einmal die Kursschwankungen einer Aktie aus. Ein Anleger erwirbt nach der HV eine Aktie zu 100 EUR. Bis zur nächsten HV macht das Unternehmen einen Gewinn je Aktie in Höhe von 5 EUR. Von diesen 5 EUR zahlt das Unternehmen eine Dividende in Höhe von 3 EUR. Theoretisch müsste der Kurs der Aktie vor der HV 105 EUR und danach 102 EUR betragen.
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Richtig, wenn ich nämlich heute mein Geld bei der Bank anlege und übermorgen abhole, kassiere ich auch keinen Jahreszins. Auch wenn der derzeit peinlich niedrig ist und selbst der Jahreszins kaum noch nennenswert ist ;-)
Du kassiert praktisch gar nichts, sondern das Finanzamt. Sowas läuft da unter dem Stichwort "Spekulationsgewinn". Erst, wenn man die Aktien ein volles halbes Jahr behält (oder schon mittlerweile ein ganzes??), gilt es fiskalisch nicht mehr als solcher und der inzwischen aktuelle Kurs weist für Dich einen Gewinn aus - oder eben nicht.
Und, um bei der Gelegenheit auch gleich mit einem anderen, durchaus verbreiteten Dummenmeinung aufzuräumen: VÖLLIG egal, wie hoch die Aktie mal geklettert ist zwischen dem Zeitpunkten des Kaufes und dem des Verkaufes (laß es das 30- 40- 100-fache sein, VÖLLIG EGAL!), enzig und allein entscheidend ist der Aktienkurs zum genauen Sekunden-Zeitpunkt des Verkaufes, Nur der direkte Vergleich Kaufpreis - Verkaufspreis weist den Gewinn aus oder den Verlust. Wie hoch oder niedrig der Kurs zwischendurch mal war: völlig egal.
1.) Spekulationsgewinne nennen sich schon seit 1999 private Veräußerungsgewinne.
2.) damit Veräußerungsgewinne steuerfrei bleiben, müssen Aktien mindestens ein Jahr und einen Tag gehalten werden
3.) werden steuerpflichtige Veräußerungsgewinne nur zur Hälfte besteuert (Halbeinkünfteverfahren)
4.) steht jedem Steuerpflichtigen eine Freigrenze von 512 EUR zu
5.) hat dies wenig mit dem Thema des Threads zu tun
denn wenn jemand am Tag vor der HV eine Aktie zu 105 EUR kauft, die Dividende von 3 EUR kassiert und die Aktie am Tag nach der HV für 102 EUR verkäuft, hat er nämlich einen Veräußerungsverlust.
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Wenn das so einfach wäre, hätte diese Idee sicher schon ein anderer gehabt.
Grundsätzlich berät die Hauptversammlung (die Aktionäre, die eine Stammaktie besitzen) über Jahresüberschuss und was damit geschehen soll.
Da AGs sehr hohe Rücklagen bilden müssen, wird da nur wenig ausgeschüttet. Erstmal kommt der Vorstand ran, dann der Aufsichtsrat, vorher noch die Gläubiger, die Aktionäre erst zum Schluss.
Bevor eine AG ihren Gewinn ausschüttet, thesauriert sie ihn lieber. Warum? Weil Kapitalertragssteuer (20% + 5,5 SoliZuschlag) nur fällig werden bei Ausschüttung. Somit geht ein Teil an den Fiskus.
Das ist einer der Tausend Gründe, wieso nicht gern ausgeschüttet wird. DIe wenigsten gehen heute noch auf Hauptversammlungen, nur die Großaktionäre triffst du da mit ihrer Bratwurst an. Deshalb sind die Beschwerden vieler kleiner natürlich nicht gerechtfertigt, wer nicht wählt, darf nicht meckern. Aber das nur am Rande.