Nach 27 Jahren treuer Dienste stellen sich nun doch mehr und mehr Zipperlein bei meinem guten alten Technics Plattenspieler ein. Und irgendwie hätte ich schon noch mal gerne einen neuen. Aber nach stundenlangem Info-Sammeln im Internet tun sich da vor mir Abgründe auf. Vor fast 30 Jahren war das doch einfacher. Es gab hier bei uns zwei/drei Geschäfte für Hifi-Geräte, die Auswahl war begrenzt, mein Budget auch, da fiel die Entscheidung nicht ganz so schwer. Jetzt ist das jedenfalls für mich viel schwieriger, vor allem, weil ich mich die letzten Jarhzehnte nie groß damit beschäftigt habe.
Lange Rede, kurzer Sinn, ich will nicht ein Vermögen ausgeben (also nichts Vierstelliges), aber auch nicht das billigste. Mir scheint die Mitte so um die 300-500 Euro aber recht dünn gesät. Tests hab ich auch nicht groß gefunden im Netz, bzw. weiß ich auch nicht so genau, wonach ich suchen soll, welche Zeitschriften da was taugen und dergleichen mehr. Ich hoffe jetzt mal, dass ihr mir einen Tip geben könnt, nicht unbedingt ein bestimmtes Gerät, sondern eher Quellen/Foren, wo man gute Infos bekommt, sodass ich mich wieder etwas in die Materie reinfuchsen kann. Wer natürlich einen konkreten Tip hätte, da wär ich auch dankbar.
Danke schon mal...
Off Topic 20.481 Themen, 227.553 Beiträge
Thorens hat sehr gute Qualität, gibt es auch gebraucht bei ebay.
Hier gibt es z. B. Thorens, aber auch Dual, war damals auch eine sehr gute Marke,
s. a. http://www.audiophile-devices.com/phono.html
Hallo Schnaffke,
ich hab mir vor ca. 2 Jahren einen gebrauchten Thorens 145 MKII bei ebay besorgt und bin mit dem Teil mehr als zufrieden. Was du heute an neuen Drehern bekommst ist entweder Schrott oder sprengt deinen Preisrahmen deutlich. Die alten Thorense sind praktisch unverwüstlich, lediglich der Antriebsriemen sollte von Zeit zu Zeit erneuert werden (ca. 20 Euro), klanglich sind sie, ein passendes Abtastsystem vorausgesetzt, auch heute noch Klasse. Für 300 - 500 Euro käme auch ein Thorens aus der 120er Baureihe in Frage, z.B. TD 125, oder TD 126. Schade, dass du so weit entfernt wohnst, sonst könntest du mal eben zum "Probehören" vorbeikommen...
Eine gute Adresse zum Informieren findest du hier: http://www.hifi-forum.de/viewforum-26.html
Gruß,
Klaus
P.S Die Preise bei ebay sind z.Zt. etwas hoch, besser bis nach Weihnachten warten.
Was für Musikrichtung hörst Du?
Wieviele Scheiben hast Du ca.?
Hast Du früher in Richtung bestimmer Aufnahmequalitäten/Pressungen gesammelt?
Wie ist der Rest der Signalkette?
THORENS ist sicher nicht der schlechteste Rat, doch gibt's hier auch Licht und doch bei den billigeren Modellen auch ganz gut Schatten. Man kann aber auch einiges durch einfache "Tuningmaßnahmen" herausholen.
ebay?
Hmmm...
zum einen ist der Kauf von gebrauchten HiFideldei-Geschichten mit mechanischen Baugruppen immer besonders riskant, weil stark verschleißabhängig. Dann ist der Versand von Drehorgeln immer so ein Problem. "Spitzensportler" schaffen es immer wieder, schwere Drehteller auf den Steckachsen sitzen zu lassen und dann kommt ein HaufenSchrott nach ein paar Tagen Paketreise an, Streit = vorprogrammiert.
Und schließlich tummeln sich da die "ausgefuchsten" Schnäppchenjäger rudelweise, da es mittlerweile genug Honks gibt, die auch Brot-und-Butter-Komponenten als "Oldies" sammeln (anstatt sie würdig zu begraben).
Besser ist es, was gebrauchtes im örtlichen Markt zu suchen und das dann gründlich in Augenschein zu nehmen (Der Pflegeszutand ist immer ein gutes Indizi für den Umgang mit den Geräten). Hier bei uns gibt es z.B. einen HighEnd-Händler, bei dem man auch immer wieder gutes, gebrauchtes Equipment bekommen kann. So habe ich immer wieder mal teure Klamotten in guter Qualität bekommen können-habe das nie bereuen müssen.
Vermutlich findest Du immer noch Dual-Plattenspieler - wohlgemerkt Neugeräte - wenn Du bereit bist über 200 Euro auszugeben. Die haben dann scheinbar auch gute Daten (Rumpelgeräuschspannungsabstand). Weil's mich interessiert, habe ich mal 2 Minuten gegoogelt.
http://www.dual-plattenspieler.de/produkte.htm
http://www.dooyoo.de/archiv-elektronik/dual-cs-505-4-3/702808/
http://www.phonophono.de/YA13012_27.php3
(Aber ehrlich gesagt ich halte nix von eliptischen Nadeln, die sind zu teuer und nutzen zu schnell ab, lieber mal öfter die Nadel wechseln. Die Nadeln sind quer-elliptisch, um bei Höhen besser in die Rillen zu passen, bringt minimal mehr Höhen.)
Ich würde wirklich darauf achten, ob Ersatznadeln bei Karstadt oder Conrad erhältlich sind, also gängige Typen und natürlich nicht zu Apothekerpreisen. Dual-Plattenspieler (und früher auch Braun) hatten zumeist ne gute Trittschalldämpfung und waren daher auch gut rückkopplungsfest im Bassbereich.
Auch ältere Philips-Direktantriebsplattenspieler klangen recht gut, wenn man die teureren Modelle auswählte.
Conrad hat z.Z. einen Lenco für 200 Euro...aber über den erfährt man keine Details.
Schau doch mal auf diesen Seiten nach. Da gibt es reichlich Infos.
http://dedi262.your-server.de/analog1/
http://www.vinyl-lebt.de/html/die_links.html
MfG
Flaschflens
Ich habe einen alten TD 280 MKII und aus dem Grunde würde ich mir keinen Thorens mehr kaufen. Schon beim Zusammenbau ist mir die billigste Verarbeitung aufgefallen und mit dem Antriebsriemen gibt es nur Schwierigkeiten, egal ob neu, oder alt. Der rutscht ständig beim Anschalten runter, da auf dem Subteller nicht einmal eine Führung für den Riemen besteht. Klanglich kann ich mich nicht beschweren, wobei wahrscheinlich auch 5000€ Plattenspieler nicht mehr bringen würden, bei dem Krach den ich höre.
Auf der Seite, die Paulemax verlinkt hat war eine Werbung von dem hier, mit Test aus der Audio:
"Das ist genau die Art von Plattenspieler, die man einem guten und preisbewussten Freund empfehlen würde. Hier bekommt man einen realen Gegenwert für´s Geld: Praxisgerechte Bedienung, ordentliche Mechanik und ein toller, lebendiger Klang zeichnen den Pro-Ject 1.2 aus. Was mir besonders gefällt, ist die Endabschaltung mit automatischer Armanhebung."
Als Bewertung bekam er 3 Ohren.
Vor allem erscheint mir die Ausstattung deutlich aufwändiger als bei Thorens TD 190 und kostet mit 350€ nur 50€ mehr, allerdings kann der Pro-Ject 1.2 nur 33 und 45 U/min.
Hallo @Fetzen,
lästig, wenn Dir andaurend der Gummi abrutscht *g*
Aber da gibt's einfache Abhilfe:
Setze einfach einen entsprechend großen Gummiriemen unterhalb des Antriebsriemens auf den Subteller. Mit dieser "Führung" rustcht dir der Antiebsriemen nicht mehr ab. So große Gummibänder bekommst Du für wenig Geld im RC-Modellflugbedarf. Die werden dort zum "Feststrapsen" der Tragflächen verwendet.
>>lästig, wenn Dir andaurend der Gummi abrutscht *g*
Naja, mit zunehmenden Alter schrumpft halt alles ein wenig. ;)
Danke für den Tipp! Auf die einfachsten Lösungen kommt man nie, oder erst wenn man es nicht mehr komplizierter machen kann. Dabei halte ich es allgemein mit meinem alten Physiklehrer:
Wenn ein elektr. Gerät nicht funktioniert, erst nachsehen, ob Strom anliegt.
Ist zwar keine wirklich grosse Weisheit, aber im übertragenen Sinne kann man sich das Leben damit durchaus vereinfachen.
So nebenbei..
Eine engültige Digitalisierung kommt zufällig nicht ins Spiel?
Ich habe die Frage auf einem "befreundeten" Plattenspieler erledigt. Genauso alte Kassetten und Tonbänder haben neuen Datenträger jetzt gefunden.
Da hockst Du aber ein "paar Minuten" drüber, oder??
Meine Arbeit ist beendet, ich hatte noch alles auf meinem Pioneer Turm erledigt, nur der Plattenspieller wurde ausgeborgt.
Über WaveLab Editor ging alles perfekt, alte knack Stellen, alte Stimmung, alles ist geblieben.
Nur die Handware hat sich geändert, und "Vinyl" klingt sogar besser:)
Tja, wie fang ich mal an, um eure Rückfragen zu beantworten...
1. Eine endgültige Digitalisierung kommt definitiv nicht in Frage, eher die Rückkehr zum Venyl (kein Kopierschutz, super Qualität und hält praktisch ewig... :-) ) Bei Cassetten und Tonbändern ist das noch was anderes, weil die doch deutlich nachlassen im Laufe der Jahre, im Gegensatz zum Venyl.
2. Ich hab zwar nicht soo viele Platten, aber die, die ich habe, sind mir lieb und teuer.
3. Stilrichtung überwiegend Rock, als Kind der 70er, evtl. käme aber auch Klassik dazu, ich überlege eben, dann auch wieder Venyl zu kaufen.
4. Der Rest der Anlage ist im Laufe der Jahre praktisch komplett erneuert worden, sodass der alte Plattendreher jetzt das älteste Stück in der Hi-Fi Kette ist. Verstärker ist ein Denon AV-Receiver 3802 (7-Kanal), HauptBoxen (Front) sind von Canton, zwar auch schon 20 Jahre alt, aber sehr gut, Surround-System ebenfalls von Canton (5 Satelliten+Subwoofer).
5. Thorens hatte ich auch schon ins Auge gefasst, tja, und da schreibt Fetzen, dass Thorens doch nicht so dolle ist, jetzt bin ich verunsichert... :-( Den Pro-Ject hatte ich mir auch schon angeschaut, aber davon hab ich nun wirklich noch nie was gehört ( OK, OK wenn man sich fast 30 Jahre nicht damit auseinandergesetzt hat, kann das natürlich vorkommen :-) )
6. Ein gebrauchtes Gerät kommt nicht in Frage, da ich ja nicht weiss, wie das gute Stück behandelt wurde, und bei so feinen Mechaniken kann doch schnell was im Argen sein, da können die Ebay-Verkäufer mit Engelszungen reden, der Sache trau ich nicht.
7. Ach ja, und wie ist das mit dem System, die Thorense haben meist was von Ortophon oder Audio Technica drauf, gibts da vielleicht noch was, von dem man dringend abraten oder zuraten würde?
8. Automatik muß nicht sein, hab ich bei dem alten auch nie benutzt, 78 muß auch nicht sein.
9. Sorry, wenn ich jetzt doch etwas ausgeholt habe, aber wenn ich mir nun doch noch mal einen Plattenspieler kaufe, dann soll es auch was ordentliches sein, denn wenn er wieder so lange hält wie der jetzige, wird es vielleicht auch mein letzter Plattenspieler... :-)
Gut, jetzt werde ich erst mal eure Links durchstöbern, kann etwas dauern....
Es hat einfach etwas besonderes, wenn man die schwarzen Scheiben auflegt, vor allen Dingen alte Rockplatten aus den 70er Jahren, bei denen jeder Kratzer so seine eigene Geschichte hat...
Allein die Anfassqualität, das Prozedere beim Auflegen, das Zuschauen, wenn sich die Platte unter dem Arm dreht, ist doch etwas ganz anderes, als ein Stück rundes Plastik in einer Schublade verschwinden zu lassen, man kann förmlich noch "sehen", wie die Musik entsteht. O.K, ich oute mich gerade als hoffnungsloser Analogfreak, allerdings gibt es auch einige sehr gute, v.a. Klassik-Aufnahmen, die sich über eine gute Analogkette einfach fantastisch anhören.
Zu den hier genannten Dual Kann ich nur sagen: Finger weg, für Märchenplatten im Kinderzimmer vielleicht noch geeignet, aber sonst: Müll! Die Firma gibt es seit Jahren nicht mehr, die Marke mag ja noch existieren, aber was da unter dem Namen einer einstmals renommierten deutschen Feinmechanikschmiede angeboten wird, spottet jeder Beschreibung. Ältere Dual sind je nach Modell ganz brauchbar, ich selber besitze auch noch einen Dual 1219, ein ehemaliges Top-Modell von 1971, die Kiste läuft heute noch wie am ersten Tag.
Auch bei den Thorens gibt es einige weniger empfehlenswerte Modelle, der TD 280 gehört leider dazu. Wie ich in meinem ersten Posting schon schrieb: Wenn Thorens, dann die Modelle aus der 140/150/160 oder besser 120er Reihe. Natürlich sollte man bei ebay gerade bei solchen Geräten vorher mit dem Anbieter den absolut sicheren Versand klären und auf die Bewertungen schauen, ich denke, das ist selbstverständlich. Den Project habe ich noch nicht gehört, er soll aber nicht zu den schlechtesten gehören. Zu den Nadeln: Bei Karstadt würde ich höchstens Nähnadeln kaufen, zum renommierten HIFI Fachgeschäft Conrad fällt mir gerade kein Artikel ein. Es gibt sehr wohl (wieder) einige gute Händler, die Systeme und Ersatznadeln für jeden nur erdenklichen Einsatzzweck anbieten z.B www.phonophono.de.
Gruß,
Klaus
ich bin erstmal fast erschlagen. Das ist ja fast noch schlimmer als bei PCs. Eine richtige Wissenschaft für sich.... :-)
Ich denke, da bin ich erstmal noch beschäftigt. Ich melde mich dann nochmal.
Hi Schnaffke,
es ist nicht fast, sondern definitiv schlimmer als mit PCs...vor allem, wenn einen der "Virus" erst einmal gepackt hat (so wie mich). Aber mal abgesehen davon, ich repariere/restauriere schon seit über 20 Jahren Hifi-Geräte und denke bei deinem alten Technics ist vielleicht noch etwas zu machen, je nach Modell.
Gerade bei den älteren Technics gibt es einige Perlen, schreib doch mal, welches Modell du besitzt. Eventuell können wir dem Dreher für kleines Geld wieder so auf die Sprünge helfen, dass du ihn danach nicht wiedererkennst.
Gruß und gute Nacht,
Klaus
ist ein Technics SL231, Baujahr 1979. Von den technischen Daten her nicht verkehrt, denke ich, damals war das für mich schon fast High-End, vor allem vom Preis her. Ich hatte wirklich wenig Kohle, und da waren 300 oder 400 Mark soviel, wie ich im ganzen Monat zum Leben brauchte. Nun ja, die Automatik funktioniert schon lange nicht mehr, was mich aber nie gestört hat, da ich die eh nicht benutze, die Feinjustierung der Geschwindigkeiten war auch mal defekt so vor drei Jahren, da lief der Plattenteller mal schneller und mal langsamer, wild durcheinander. Ich hab ihn dann zerlegt, und bin dem Ganzen mit Kontakspray an den Potis (nennt man das so?) zu Leibe gerückt, seitdem funktioniert das wieder, aber wer weiß, wie lange noch. Nun ist der Riemen schon zum dritten oder vierten Mal gerissen, das Flicken war nur von kurzer Dauer, außerdem wird er dadurch ja jedesmal etwa kürzer, und nun war endgültig Schluß. Neue Riemen gibts zwar noch, aber irgendwie juckt es mich, jetzt noch mal was ordentliches anzuschaffen. Wer weiß, was mir in den letzten 27 Jahren entgangen ist, vielleicht höre ich dann meine Platten, wie ich sie noch nie gehört habe. Ich weiß auch nicht, ob so ein Tonabnehmer nicht auch altert (ich meine jetzt nicht die Nadel, sondern die Magnete und Spulen), ich habe immer den Eindruck, dass es früher besser klang. Ans Aufrüsten/Nachrüsten habe ich auch schon gedacht, aber obs dafür noch Systeme gibt?
Na ja, ich arbeitet mich mal weiter durch die Links, morgen ist auch noch ein Tag, das Thema ist jedenfalls noch nicht durch, es bleibt spannend.....
Gute Nacht
Eike
Hallo @schnaffke,
aufpassen gaanz wichtig!
Viny!
Das Zeug heißt Viny nicht Venyl (mit so einem kapitalen faux pas hast Du gleich beim Betreten eines HighEnd-Tempels DAU-mäßig verschissen, egal, was Du drauf hast *g*)
Weg. Deinen Angaben:
Mucke aus den 70ern mit gehobener Studianalage. Da sehen wir ein wenig klarer.
Wie wäre es denn, wenn Du aus Deiner Drehleier was schnitzen würdest, was klangmäßig weit über dem liegt, als wenn Du Dein Budget für eine Gesamtlösung verballern würdest? Dass Du das drauf hast, bin ich mir nach Deiner Kontaktsprayorgie (*g*) sicher:
Meine Vorschläge:
1: Riemen flicken? Höchsten bei Deinem Macker sinnvoll *g* Hier gibt's Neuware für kleines Geld:http://www.mrstylus.com/de/index.html?name=http://www.mrstylus.com/de/Riemen/technics.html=scriptinfo.html
2: Besorge Dir das kleine BENZ MICRO, klingt wirklich super für das Geld http://www.hoer-an.com/hersteller/benzmicro/benz-micro-1.htm und schwarte das auf Deine Drehorgel. Ich selber nutze auch ein System der Fa.
3: Es gibt heute sehr kompakte und gut klingende PHONOPreamps (z.B. bei ELV deutlich unter € 100.-) Setze so was möglichst dicht hinter dem Tonabnehmersystem in der Signalkette schon im Plattenspielergehäuse ein und leite so das schon hochpegelige, entzerrte Siganl an die Anschlußbuchsen des Plattenspielers. Kannst aber am besten gleich zwei neue, vergoldetet Einbaubuchsen spendieren. Grund: Du hast damit eine wesentlich problemlosere Übertragung der Audiosiganle zur Anlage zugunsten einer höheren Qualität (Lebendigkeit, Räumlichkeit) - Stichwort: SNR. Vor 25 Jahren bewarb der Nobelreglerhersteller ALPS so eine Lösung als ultimative Tuningmaßnahme.
4: Masse klingt (Keine Esotorerik sondern Abführen von Schwingungen in das Material resp. Vermeidung von Mirkophonieeffekten). Deshalb die Masse des Plattenspielegehäuses erhöhen. Ich habe dazu früher die Gehäuse geöffnet und mit einem Gemisch aus Modelliermasse und Bleischrot beschwert. Ist nicht gar so eine Sauerei, wie bei der Verwendung von Kunstharzen. Als weiter Maßnahmen in die Richtung ist auch das Verbinden mit einer schweren Steinplatte ( Kleben oder schrauben, je nach Möglichkeit) von Vorteil. Ich nutze z.B. einen alten Grabstein für meine Drehorgel (nein, nicht Nachts auf'm Friedhof geklaut!). Zur akustischen Entkoppelung des ganzen Gerätes dann einfach ein Stück Teppichboden drunterlegen langt meist, sonst gehen auch Tennisbälle oder Shockabsorber für Laustsprecherboxen.
5: Wenn Du jetzt richtig gut drauf bist, kannst Du auch den Tonarm rauslösen und auf eine eigene Basis setzen, die vom Gehäuse komplett getrennt ist (z.B. auf Bleiblock in einem kleinen Sandbett im Plattenspieler-Gehäuse frei stehend. Das ist dann aber schon ein Hochamt in der Geschlossenenabteilung.
6: Als leichte Vorübung zu 5: kannst Du Bleiwalzbahnstücke auf den Plattenteller innen aufkleben, sofern Platz zwischen dem Innenteller und dem Teller besteht (ich gehe mal bei Deinem Plattenspieler von so einer Lösung aus). Durch die Masseerhöhung wird u.a. der Gleichlauf verbessert. Auswuchten geht ganz gut auf einer horizontalen Achse (Schraubenzieher o.ä.) bei abgenommenen Teller. Bei den gefahrenen Drehzahlen mehr als ausreichend.
7: Versuche mal, über ebay eine alte Vakuumauflage (meine ist z.B. eine alte REKE, die ich mir auch dort für € 30.- geholt habe) zu bekommen. Durch das Ansaugen der Platten auf den Teller läuft die ganze Abtastung ruhiger und feinauflösender.
Schon mit den Maßnahmen 1-3 bist Du für € 200.- klanglich wesentlich besser bedient, als mit einer "Neulösung" für € 500.-. Das tunen am Antrieb ist bei einem Plattenspieler in der Konsumklasse nicht so wichtig, wie ein Tonabnhemer. Vornehmlich hier lässt sich mit wenig Geld vergleichweise viel klanglich aufwerten.
Und dann: Überlege mal, was Du alleine mit 4. designmäßig aus Deinem Schneewitschensarg noch alles machen könntest. Und Spaß macht es auch noch, so ein selbstgefertigtes, gut klingendes Unikat zu betreiben.
Geb' mal Laut, ob das als Alternative für Dich was wäre.
Hi,
dein alter Technics ist gar nicht mal so übel, zwar ein Platikbomber vom Gehäuse her, aber Antrieb und Tonarm gehen schon in Ordnung. Es lohnt sich auf jeden Fall den Dreher wieder herzurichten.
Erste Maßnahme: Ein neuer Riemen muß her, den gibt es hier: http://www.yatego.com/dienadel/p,45807fc3eaba6,42fe2f7363ed89_8,flachriemen-f%FCr-technics?sid=03Y1166510544Y9e22b8e695e983923e
kostet 13,90Euro. Beim einbauen darauf achten, dass er nicht gedehnt wird, also nur auf eine Seite des Innentellers auflegen und diesen dann vorsichtig drehen, so wie man eine Fahrradkette aufzieht. Vorher noch die Laufflächen des Antriebs und des Innentellers mit Alkohol reinigen.
Zweite Maßnahme: Ein neues Abtastsystem. Das Benz, das Pumbo empfiehlt, ist was ganz Feines, wenn du nicht ganz so viel Geld ausgeben willst empfehle ich als absoluten Preis-Leistungs-Tipp das Audio Technica AT 120e, gibt es für 69.90 Euro hier: www.nadel-shop.de. Gerade bei Rock/Pop spielt es dynamisch und feinzeichnend auf. Ein absolutes Muss ist ein vernünftiger Phono-Vorverstärker, dein Denon AV-Receiver ist sicherlich ein feines Gerät, doch den eingebauten Pre-Amp kannst du als kostenlose Zugabe bezeichnen und so klingt er auch. Mein Tipp ist der NAD PP2, siehe hier:
http://www.phonophono.de/YD42004_76.php3. Als weitere Maßnahmen alles, was Pumbo empfiehlt, allein wenn du meine ersten drei Punkte durchführst, wirst du deinen alten Spieler nicht wiedererkennen. Das Geld für das System und den Vorverstärker ist gut investiert, selbst wenn du dich für ein neues Gerät entscheiden solltest, kannst du die Teile ja mitnehmen.
Die Vorschläge von Pumbo finde ich fachlich sehr fundiert, gerade, was die Erhöhung der Masse angeht, da kann man einiges mit rausholen, bei dem Grabstein mußte ich allerdings etwas schmunzeln :-)
@pumbo: sei mir nicht böse, aber das Zeug, aus dem die Platten sind heißt Vinyl.
So, ich denke jetzt hast du einiges zum Nachdenken und Basteln, viel Spaß dabei.
Gruß,
Klaus
"@pumbo: sei mir nicht böse, aber das Zeug, aus dem die Platten sind heißt Vinyl."
LOOL Da hab' ich mich doch glatt 2xvertippt und dann noch nicht gesehen - peinlich!!
Der NAD PP2 ist sicher ein berechtigter, guter Tip.Allerdings auch überdenkenswert.
Den NAD PP2 habe ich mir vor ca. 2 Jahren mal selbst bei mir in Ruhe anhören können. Der war (zumindest hier bei mir) nicht unbedingt DER Heber (etwas unruhig, auch leicht verhangen). Ich habe dann meine NAKAMICHI CA5E weiter als Entzerrvorverstärker neben der AVM genutzt (gilt ja auch als einer der besten Phonopreamps noch heute). Ich denke, dass dafür die € 100.- etwas viel sind, deswegen mein Rat mit den Baugruppen von ELV. Ich habe da auch nicht die gehobenen aktuellen Modelle gehört, gehe aber aufgrund des älteren Modells von vor 3 Jahren und der allgemeinen Qualität ihres Angebotes resp. deren Eigeneinschätzung davon aus, dass ihre Baugruppen für 1/3 bis 1/2 der NAD-Kaufsumme in der gleichen bis etwas besseren Liga, als der NAD spielen.
ich muss gestehen, dass ich den NAD selbst auch noch nicht gehört habe, sondern einfach Empfehlungen aus dem HIFI-Forum durchgereicht habe, sollte man eigentlich nicht tun, ich weiß. Von ELV ist bekannt, dass sie ordentliche Qualität liefern können, also warum nicht. Bevor jetzt eine Frage bzgl. des AT-Systems kommt, ja das besitze ich selber, ich war einfach mal neugierig, was für so kleines Geld machbar ist und war freudig überrascht. Jedenfalls kommt es bei mir immer wieder mal zum Einsatz, wechselweise mit einem Denon DL 110, beide jeweils an einem eigenen Endrohr tp 63 montiert. Ich glaube, das Benz werde ich mal testen, zumal mein Denon nun doch etwas in die Jahre gekommen ist.
Gruß,
Klaus
Wow, jetzt sitz ich hier zwischen Euphorie und Frust.....
Peinlich, das mit dem Vinyl, wo ich doch sonst recht pingelig mit der Sprache bin, aber irgendwie muß ich mir das vor zig Jahren mal falsch abgespeichert haben...
Tja, da bekomme ich doch richtig Lust, mal wieder zu basteln (meine PCs bau ich mir ja auch selber :-))
Aber ihr habt recht, es ist schlimmer, als beim PC-Schrauben. Was ich bis jetzt schon in den diversen Phono Foren gelesen habe, hat mich doch eher verwirrt. Ich wollte auch nicht sooo tief einsteigen, aber eure Aufrüsttips klingen so interessant und nachvollziehbar, dass ich mir das echt über legen werde.
So, nun zu den Einzelheiten:
1.neues System: Das Benz liegt durchaus in meiner Preisvorstellung, ist allerdings ein MC System, mein Verstärker hat aber nur MM Eingang, das bedeutet wohl, dass noch ein extra Vorverstärker nötig wird. Was aber durchaus zu erwägen ist, weil der in meinem Denon Receiver wohl nicht so viel taugt (ich hätte allerdings erwartet, dass bei einem Gerät in der Preisklasse auch der eingebaute Vorverstärker OK ist, aber als wir den Receiver gekauft haben, war das überhaupt kein Thema) Das würde natürlich auch erklären, warum es mir vorkommt, als hätte es früher besser geklungen. Das AT 120 bzw. AT 110 hatte ich jetzt schon in die engere Wahl gezogen, allerdings in Verbindung mit einem Pro-ject Xpression. Aber das könnte ich natürlich genauso gut auch auf den alten Plattenspielen bauen, vorausgesetzt, es passt auf die Headshell (boah, jetzt schmeiß ich schon mit Fachbegriffen um mich). Vom AT hab ich gelesen, dass es sich gut für Rockmusik eignet, weniger für Klassik, aber das ist wahrscheinlich wieder eine Wissenschaft für sich, ich könnte mir vorstellen, dass richtige Freaks für jede Musikrichtung ein extra TA-System haben.
2. Tellergewicht: Der Teller ist nicht allzu schwer, allerdings hat der Plattenspieler von Haus aus schon sehr geringe Gleichlaufschwankungen ( 0,045%), ich denke, das kann man so lassen. Ich weiß ja auch nicht, wie das Lager reagiert, wenn man da zusätzlich ein paar Kilo draufpackt. An das Tonarmtuning und die Entkoppelung trau ich mich nicht ran, aber ich muß auch nicht alles haben... :-)
3. neuer Riemen: kein Problem, die gibts noch, trotzdem Danke für den Link.
4. Preamp: Ich denke, das ist eine gute Tuningmaßnahme, obwohl mein Receiver ja einen eingebaut hat. Aber wenn der nix taugt, nutzt auch der beste Spieler nix. Da schau ich noch mal....
5. Ich habe mir ja nicht träumen lassen, wieviele Foren und Seiten es gibt, die sich mit VINYL befassen. Phonophono.de finde ich sehr informativ, hat auch eine große Auswahl. Ich bin jetzt echt hin- und hergerissen.
Einerseits würde ich natürlich gerne selber tunen, andererseits steht Weihnachten vor der Tür, ich hab eigentlich gar keine Zeit, mich ausgiebig damit zu beschäftigen, andererseits kann ichs aber auch nicht lassen, wenns mich erst mal gepackt hat, übers Knie brechen will ichs auch nicht, aber was am schlimmsten ist: wir können zur Zeit (und wohl auch über die Feiertage) keine Platten abspielen...
6. So, jetzt hab ich erst mal wieder genug zum Überlegen, ich melde mich wieder
Danke euch beiden
Eike
"Peinlich, das mit dem Vinyl"
Und was soll ich da erst sagen??*g*
" ...ist allerdings ein MC System, mein Verstärker hat aber nur MM Eingang, das bedeutet wohl, dass noch ein extra Vorverstärker nötig wird."
Mit nichten, Mylady. Das sind Entwicklungen aus der "Endzeit" des Phono. Diese MovingCoil-Systeme sind sog. Hochpegelausführungen, die i.a. an einem MM-Eingang sauber laufen, sind also nur leichter,und damit schneller, als die Magneten.
"...passt auf die Headshell.." Hast Du denn da eine dran?? Was ich dazu im WEB fand, hat das Gerät einen stinknormalen Standardaufnehmer und da passt an Abnehmern natürlich alles drauf. Allerdings mußt Du hier Sturz und Azimuth korrekt einstellen können, was ohne geeignet Schablonen (wie z.B. die berühmte ELAC-Schablose) nicht so leicht zu schaffen ist, meiner Meinung nach gar nicht. Das habe ich auch nicht 100% korrekt hinbekommen und daher damals das Wechseln lassen. Ich mache das alle 10 JAhre, die jede Woche.
"..Plattenspieler von Haus aus schon sehr geringe Gleichlaufschwankungen ( 0,045%), ich denke, das kann man so lassen. Ich weiß ja auch nicht, wie das Lager reagiert, wenn man da zusätzlich ein paar Kilo draufpackt. " Unwissende!*g* Das Gewicht bringt Dir im Bezug auf nicht in Gleichlaufschwankungsmessungen über den Antriebsriemen/Lagerungssystem eingehende Vibrationen etc. was. Die Lager sind i.a. auf senkrechte Belastung sehr unempfindlich ausgelegt. Abscheren ist viel kritischer, tust Du aber nicht.
Das AT ist eine Überlegung wert. Es ist klanglich recht agil und eher etwas spitz-aggressiv bei etwas flacher Räumlichkeit. Gut für Rock, weniger für Kammermusik /Singstimmen. Da aber Deine CANTON eh etwas bräsig-lahmarschige Dödel sind, dafür aber fast jeden Quatsch gutmütig mitmachen, wäre das eine durchaus passende Kombination, bis mal neue Brüllwürfel anstehen würden. Das kleine BENZ hingegen ist im Vergleich dazu rel. filigran, feinzeichnend fast schon ein wenig "durchsichtig". Ob das auf Deiner Anlage dann so zu tragen kommt, wäre zu überprüfen, ist aber natürlich eine tolle Option für Aufnahmen oder Anlagenupgrade.
"...andererseits kann ichs aber auch nicht lassen, wenns mich erst mal gepackt hat, übers Knie brechen will ichs auch nicht..."
Bau ggf. die Sachen einzeln nacheinader aus. Ist gar nicht so aufwendig
Das mit den MM und MC Systemen ist mir aber von früher noch geläufig. Mein alter Verstärker hatte dafür noch eine Umschaltung. Ein MC System an einem MM Phono-Eingang müßte doch eigentlich deutlich leiser sein (oder sogar zu leise). Was ich meinte, war, wenn ich ein MC System an meinem jetzigen Verstärker anschließe (der nur MM hat), bekomme ich ein zu leises Signal, weil der Pegel des MC System zu niedrig für den MM Eingang ist. Deshalb die Überlegung mit dem Vorverstärker, aber einem, der sowohl für MC als auch für MM Systeme geeignet ist.
Na ja, es gibt noch viel zu lernen....
Headshell: Nun, ich weiß ja nicht, was da heutzutage drunter verstandern wird, aber in der Anleitung für meine alten Dreher ist damit der Tonarmkopf gemeint, an dem das TA-System befestigt ist, also nichts weltbewegendes, nur ein einfaches englisches Wort aus einer fast 30 Jahre alten Bedienungsanleitung. Das System wird mit 2 feinen Schräubchen an diesem "Träger" befestigt. Das scheint aber was standardmäßiges zu sein, jedenfalls siehts so aus, als ob die heutigen Systeme da auch drunter passen.
Und zu guter letzt: Nenn meine Boxen NIE wieder "bräsig-lahmarschige Dödel" .... :-))
So, und jetzt muß ich mich erstmal mit diesen Vorverstärkern auseinandersetzen....
Bis denn, ich werde dann wieder Meldung machen :-)
Liebe Elke,
ich hab mir vor einiger Zeit einen Technics SL 23A zugelegt, hauptsächlich wegen dem genialen Design. Allerdings läuft der nicht mehr wegen der Motorsteuerung, so eine kleine Platine, die rein zufällig in Deinem Player steckt, die sind nämlich baugleich, was das Innenleben betrifft. Da muss ich 5 Elektrolytkondensatoren wechseln, oder aber auch einen kleinen IC, der ist aber schwer erhältlich. Falls Du Dich also zu einem Wechsel entschliesst, lass es mich wissen, ich würde das Teil gerne erwerben.
Ich hab ihn auch gekauft, weil er den Bajonettverschluss für die Headshell hat, da kann man dann das System schnell austauschen und den Unterschied sofort hören zwischen verschiedenen Systemen.
Bei meinem Dual dauert das eine halbe Stunde, bis dahin hat man den Sound wieder vergessen.
Aber der Dual ist Klasse, ein altes Teil, CS 1214, dem hab ich ein vernünftiges Shure System gegeben, hört sich klasse an, die alten Dual sind prima.
Ich kann da Paulemax nur recht geben, mir macht es Spass die Platte auszupacken und draufzulegen.....ein Ritual...
Hier in Bonn hab ich im Sommer jede Menge Klassik Platten geschnappt, die Leute lassen in der Rheinaue beim
Flohmarkt, wenn Feierabend ist, manchmal Kartonweise Platten stehen.... :)
Und in den Secondhandläden gibts nen 10er Pack für 5 Euro....
Hi,
was ist denn das für ein IC, ich kann da evtl. was besorgen. Oder komm mit dem Technics zu mir, Jülich und Bonn ist ja nicht die Welt...
Gruß,
Klaus