Eine Arbeitsgruppe unter Führung von Thüringens Ex-Ministerpräsident Althaus will Hartz IV abschaffen - und nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen ein Bürgergeld von 600 Euro für alle einführen.
Ob diese Forderung als Spätfolge von Althaus Kopfverletzung zu verstehen ist, oder ob das Ganze wirklich Hand und Fuß hat? Ich bin skeptisch!
Ob diese Forderung als Spätfolge von Althaus Kopfverletzung zu verstehen ist, oder ob das Ganze wirklich Hand und Fuß hat?
Das Ganze hat Hand und Fuß! Es hat sogar Kopf!
Dieses Konzept ist schon wesentlich älter als Althaus' Verletzung. Ich finde die Idee sehr gut und war mir schon fast sicher, dass sie mit dem Unfall von Althaus in irgendeiner Schublade verschimmeln wird. Schön, dass er das nun doch weiter verfolgt hat - trotz neuem Job!
Vor ein paar Monaten habe ich mal einen Bericht über das Bürgergeld gesehen. Es war sehr interessant, weil man damit im Grunde gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlägt. Erscheint auf den ersten Blick vielleicht absurd, hat aber bei genauer Betrachtung verdammt gute Ansätze, wie ich finde.
Du greifst willkürlich irgendwelche einzelnen Sätze heraus, reißt sie aus dem Zusammenhang und bastelst Dir dann Deine eigene "Politikerschelte" draus.
Wenn Du unvoreingenommen an das Thema herangehst, wirst Du sehen, dass es gerade für die unteren Einkommensgruppen bzw. die Transferempfänger enorme Vorteile bringt.
Zitat: "Das bestehende Hartz-IV-System setze zu sehr auf Zwang, wirke für Millionen Menschen entwürdigend und biete keine ausreichende Absicherung gegen Armut." Genau das wird abgeschafft.
Zitat: "Das bestehende System schaffe am Arbeitsmarkt falsche Anreize. Denn sobald ein Erwerbsloser eine Arbeit aufnimmt, verliert er - zumindest teilweise - seinen Anspruch auf staatliche Leistungen." Genau das wird abgeschafft.
Ich weiß nicht, wo Du hierbei "Klientelpolitik" erkennen kannst (bzw. welche Klientel Du überhaupt meinst).
Zitat: "Einige Gruppen wie Kapitalbesitzer müssten wegen der einheitlichen 40-Prozent-Steuer größere Lasten tragen." Das steht nur zwei Sätze vor dem von Dir zitierten Satz!
Leute mit hohem und höchstem Einkommen sind ganz gewiss immer auch Kapitalbesitzer. Wenn nun ihr laufendes Einkommen NIEDRIGER besteuert wird (5% weniger Steuern), ihr Kapitaleinkommen aber HÖHER, so ist das gesamtgesellschaftlich sicher besser als die aktuelle Situation!
Im Übrigen: Althaus und Götz sind in keiner Regierung. Deine Einschätzung ist also auch in dieser Hinsicht falsch.
Im Übrigen finde ich es gerade bemerkenswert, dass ein solcher Vorschlag von der CDU kommt und nicht z.B. von den Linken. Wenn er von den Linken kommen würde, würde er schon prinzipiell abgelehnt werden. Dadurch, dass er von der CDU kommt, besteht eine (geringe) Chance, dass vielleicht wirklich mal was daraus wird.
Wenn Du das alles für Klientelpolitik unserer "sehr geschätzten Regierung" hältst dann frage ich Dich, wieso es gerade die aktuell Regierenden sind, die dieses Modell am stärksten ablehnen (z.B. Kanzleramtsminister Ronald Pofalla).
Nein, Deine Einschätzung ist falsch. Befasse Dich bitte einmal eingehender mit dem Thema, bevor Du mit Stammtischparolen wieder auf irgendwelche "Politiker" eindrischst!
Dein Unvermögen, dieses Thema in Gänze zu würdigen und stattdessen einen isolierten Fakt als falsche Quintessenz herauszuoperieren hat nichts mit meiner Weltanschauung zu tun.
Höchstens insofern, dass ich es hasse, wenn jemand so tut, als ob sich komplexe Sachverhalte und komplexe Probleme auf einzelne Sätze reduzieren ließen!
Übrigens: Das, wovon wir hier reden, bezahle ich schon jahrelang. Wir alle bezahlen das schon jahrelang.
Wir bezahlen wesentlich mehr, als das. Wir haben also das Geld! Aber alle sind unzufrieden.
Die, die ALG-II kriegen, sind unzufrieden. Die, dafür aufkommen müssen, sind unzufrieden. Die Familien sind unzufrieden, weil es hinten und vorn nicht reicht. Die Geringverdiener, die noch weniger als ALG-II haben, sind unzufrieden. Die Unternehmer sind unzufrieden.
Jeder weiß, dass die aktuelle soziale Lage vollkommen unbefriedigend ist. Aber sinnvolle Konzepte, das zu ändern, werden zerredet!
Ich wäre in diesem konkreten Fall für eine Volksabstimmung: Ein wirklich wichtiges Thema, das das ganze Volk betrifft. Dann werden wir ja sehen, ob diejenigen in der Überzahl sind, denen das aktuelle System besser gefällt.
Volksabstimmungen sind in unserer "Parteiendiktatur" nicht vorgesehen!
Es gab schon viele wichtige Themen, die "das ganze Volk betrafen" und die unsere Damen und Herren Politiker im stillen Kämmerlein, zusammen mit einigen Lobbyisten, besprochen haben, und dann einige Jahre später durch eine erneute Wahl (oder Abwahl) bestätigt wurden.
Volksabstimmungen sind in unserer "Parteiendiktatur" nicht vorgesehen!
Dann müssen wir das ändern!
Es gab schon viele wichtige Themen, die "das ganze Volk betrafen" und die unsere Damen und Herren Politiker im stillen Kämmerlein, zusammen mit einigen Lobbyisten, besprochen haben
Ich gebe auf! Deinen Pessimismus werde ich heute nicht mehr heilen können!
Ich finde die Idee an sich alles andere als schlecht - wenn sie denn auch wirklich so funktionieren könnte.
Das Problem daran ist nur, dass es in Deutschland eine Tradition gibt. Die besagt dass keine Idee auch nur annähernd so gut sein kann, dass sie auch im eigentlichen Sinn umgesetzt wird.
Stattdessen beschäftigen sich die Mühlen irgendwelcher Ausschüsse und Arbeitsgruppen, Experten, Lobbyisten und was-weiß-ich-wer-noch so lange damit, bis von der guten Idee nur noch die Nachteile übrig sind. Und die werden anschließend in die Nachteile des bisherigen Systems integriert.
Vor allem sind es gerade die einfachen Lösungen, die so gut wie nie wirklich einfach umgesetzt werden. Alles wird bis zur Unendlichkeit verkompliziert, bis wirklich niemand mehr durchblickt. Entsprechend gering ist anschließend die Akzeptanz.
Stichwort: "Dosenpfand"
Eine an sich sinnvolle Sache wurde völlig unsinnig umgesetzt. Statt einen einheitlichen Pfandbetrag FÜR ALLE FLASCHEN durchzusetzen, wurden tausend Ausnahmen definiert, die niemand versteht.
Identische Flaschen werden mal bepfandet, mal nicht, je nachdem, was darin abgefüllt wird. Wozu? Beim Thema Entsorgung sollte doch die Flasche und deren Material im Vordergrund stehen, nicht der Inhalt, der sowieso ausgetrunken wird.
ich frage mich ob die idee so funktionieren würde, oder ob in gegenzug nicht die inflation einsetzen würde so das eine grundsicherung mit 600€ eben schwer zu tragen ist. Davon mal ab das dies wohl viele hartz 4 Leute zum umzug zwingen würde, der auch erstmal finaziert werden muss den 600€ sind imho weniger als man aktuell bekommt.
ob in gegenzug nicht die inflation einsetzen würde so das eine grundsicherung mit 600€ eben schwer zu tragen ist.
Es sagt ja auch niemand, dass man allein von diesen 600 EUR leben können soll! (Es sind auch nach Abzug der Krankenversicherung nur 400 EUR, also wenig mehr als der aktuelle ALG-II-Satz.)
Es soll einfach ein gerechter Sockel für alle angeboten werden, ohne entwürdigende Antragstellungen bei irgendwelchen Ämtern.
Wer mehr als 400 EUR braucht, soll arbeiten. Er braucht dabei nicht zu überlegen, "ob es sich lohnt", da er den staatlich garantierten Sockel ja nicht verlieren wird.
Es lohnt sich also auf jeden Fall. Jede Eigeninitiative (auch selbständiger Art) lohnt sich. Jeder Euro, der dazu verdient wird, ist echt verdientes Geld und muss nicht zu 80% oder mehr beim Amt abgeliefert werden.
Bei einem Bruttoeinkommen von 1500 EUR würden die Steuern 600 EUR betragen, hier gleichen sich Steuern und Bürgergeld aus. Man behält also 1500 EUR! Wohlgemerkt: Als Alleinstehender!
Eine Familie (Mutter, Vater, 2 Kinder) mit einem einzelnen Verdiener, der 1500 EUR Brutto verdient, hätte in der Summe immer noch 2700 EUR zur Verfügung, ich denke, damit kann man leben. Finanzielle Überlegungen bei der Familienplanung treten in den Hintergrund - möglicherweise fördert das die Geburtenquote?
Erspanisse müssen nicht aufgezehrt werden. Jeder, der einen Notgroschen für schlechte Zeiten angespart hat, kann ihn genau dafür verwenden.
Das Modell hat so viele Vorteile, dass man sie nicht alle aufzählen kann. Es ist (tut mir leid, wenn ich jetzt etwas überschwänglich werde) nahezu genial.
Aber geniale Ideen werden ja auch gern soweit kaputt geredet, bis sie nichts mehr wert sind.
Es sagt ja auch niemand, dass man allein von diesen 600 EUR leben können soll!
Doch das ist durchaus der Plan, da es die grundsicherung dastellen soll und jeder zusätzliche Verdienst halt den lebenstandard anhebt. So das grade in Niedriglohn bereich, der Anreiz zu arbeiten in vergleich zum Stütze kassieren angehoben wird, da man sein Gehalt wirklich verdient und nicht nur für 50€ mehr in Monat schuftet.
Siehe -> Im Gegenzug fielen bisherige Sozialtransfers komplett weg, neben dem Arbeitslosengeld II (also Hartz IV) auch die Sozialhilfe, das Kindergeld und das Bafög.
also wenig mehr als der aktuelle ALG-II-Satz.
Der aktuelle AlgII Satz, schließt aber geldwerte Leistungen wie Miete/heizkosten/Geräte mit ein, und allein mit der Warmiete sollten es um die 700€ sein(auch abhängig von Wohnort, in Osten auf den Land weniger in München in der Stadt eher mehr).
Womit in zwieten anchdenken auch die inflation, für das billige zeugs gegessen ist ;)
Der aktuelle AlgII Satz, schließt aber geldwerte Leistungen wie Miete/heizkosten/Geräte mit ein, und allein mit der Warmiete sollten es um die 700€
Wenn jetzt jeder aufrechnet: "Ich kriege aber hier noch 3,50 EUR, ich brauche da noch 20 EUR usw." können wir das Ganze vergessen.
Es ist ein kompletter Umbruch - es geht nicht nur um die absoluten Geldbeträge!
Es geht um völlig neue Denkansätze, wie in einer veränderten Welt Arbeit organisiert wird und gleichzeitig eine grundlegende soziale Absicherung stattfinden kann.
Wem es lieber ist, alle paar Wochen auf dem Amt die Hosen runter zu lassen, sich in lange Warteschlangen einzureihen, endlose Papierkriege zu führen, jeden extra verdienten Euro angeben zu müssen, seine finanziellen Rücklagen weitestgehend aufzubrauchen, eh er überhaupt irgendwas kriegt, der bleibt lieber bei Hartz-IV!
Wenn, wie in Deinem Beispiel, 700 EUR benötigt werden, das Bürgergeld aber "nur" 400 EUR bringt, muss man noch 300 EUR erarbeiten - so simpel ist die Sache.
300 EUR im Monat, das sind ca. 10 EUR je Tag. Jeder Mensch sollte genügend Initiative, Kreativität, Mut und Freude aufbringen können, um sich 10 EUR am Tag zu erarbeiten. (Jeder Bettler kann das!)
Wer dauerhaft arbeitsunfähig ist (z.B. wegen Krankheit) wird separat unterstützt.
Der aktuelle AlgII Satz, schließt aber geldwerte Leistungen wie Miete/heizkosten/Geräte mit ein, und allein mit der Warmiete sollten es um die 700€ sein
Noch ein Denkansatz:
Im Moment leben etwa 7 Mio Deutsche von ALG-II. Nehmen wir an, dass jeder im Schnitt 500 EUR bekommt. Dann sind das 3,5 Mrd. EUR im Monat!
Dieses Geld wird von den Erwerbstätigen (Arbeitnehmer + Selbständige) in Deutschland erarbeitet. Das sind ca. 35 Mio.
Jeder Erwerbstätige stützt also im Durchschnitt einen ALG-II-Empfänger mit 100 EUR im Monat (in Worten: einhundert).
Natürlich sind die Beträge nicht gleichmäßig verteilt; ein Spitzenverdiener bringt vielleicht 500 EUR auf während viele Geringverdiener (die keine Steuern zahlen), nichts abgeben müssen.
Mein Vorschlag:
Jeder (bisherige) ALG-II-Empfänger, der mit seinen zukünftigen 400 EUR nicht auskommt, sucht sich unter den Spitzenverdienern ein, zwei, drei "Paten", die ihm jeweils 100 EUR abgeben. Vorteil: Der Spitzenverdiener zahlt weniger als früher, er zahlt freiwillig, es entsteht ein persönliches Verhältnis zwischen dem Geber und dem Empfänger, u.u.u.
Vielleicht sagt der Pate dann auch: "Du kriegst von mir 100 EUR, musst aber 20 Stunden dafür arbeiten." Auch gut - dann ist wieder ein (geringfügiger) Arbeitsplatz entstanden. Reiche mit großer Freigiebigkeit dürfen das Geld auch einfach so verschenken (machen sie ja jetzt auch schon - nur viel mehr!).
> sucht sich unter den Spitzenverdienern ein, zwei, drei "Paten", die ihm jeweils 100 EUR abgeben.
Super Idee. Ich nehme Joseph Ackermann als Paten.
Der hilft mir bestimmt, mein Geld auch ordentlich anzulegen.
Ich nehme auch Wandelanleihen oder Zins-Swaps.
Der ist gut, der kann sicher ein paar Paten"kinder" versorgen.
Aber ich glaube, der ist Schweizer. Wenn Dein Geld erst in der Schweiz landet, stehst Du in der nächsten Ausgabe des schweizer "Steuersünder-Magazins" (mit CD-Beilage!) drin. Jetzt neu an Ihrem Kiosk!
Wer mehr als 400 EUR braucht, soll arbeiten. Jede Eigeninitiative (auch selbständiger Art) lohnt sich. Jeder Euro, der dazu verdient wird, ist echt verdientes Geld ja besonders da er zu gering bezahlt wird, Profiteur ist der "Unternehmer" als moderner Sklavenhändler.
Bei einem Bruttoeinkommen von 1500 EUR würden die Steuern 600 EUR betragen, hier gleichen sich Steuern und Bürgergeld aus. Man behält also 1500 EUR! Wohlgemerkt: Als Alleinstehender! Ja träumst Du/Ihr die gesamte Politik denn? Wer soviel "dazu"verdienen kann hat überhaupt keinen Anspruch auf ALG2 (H4). Diese Berufe mit der Verdienstmöglichkeit sind doch schon mehr als dünn für Fachleute gesät. Eine Arzthelferin (ausgebildete Krankenschwester) Laborantin, Röntgenassistentin, Verkäuferinnen, Friseuse usw. usw., verdienen doch nur 900,- bis 1100,- €/mtl. Diese Träumerei die Du anführst erschrecken über derart viel Unwissenheit. So entstehen Gerüchte.
Zeige einem H4 Empfänger doch einmal so einen Job mit 1500,-€ und dann sage mir ob der den ablehnt. Man wo lebt Ihr? In Utopia!!!
Schau Dir bitte erst mal dan Konzept genauer an, bevor Du ungerechtfertigte und unzutreffende Behauptungen aufstellst.
Wer soviel "dazu"verdienen kann hat überhaupt keinen Anspruch auf ALG2 (H4).
Darum ist es auch zu keinem Zeitpunkt gegangen. Hartz-IV wird abgeschafft und durch ein gerechtes System ersetzt. Das ist eine Forderung, die quer durch alle Lager seit langem erhoben wird.
Eine Arzthelferin (ausgebildete Krankenschwester) Laborantin, Röntgenassistentin, Verkäuferinnen, Friseuse usw. usw., verdienen doch nur 900,- bis 1100,- €/mtl.
Genau! Und die kriegen 600 EUR dazu. Was stört Dich daran?
Man wo lebt Ihr? In Utopia!!!
Zwei konkrete Fragen an Dich:
Bist Du mit der aktuellen gesellschaflichen Situation, in der viele hart arbeitende Menschen (Deine Beispiele von oben!) mit 1000 EUR im Monat auskommen müssen, zufrieden oder nicht?
Findest Du es richtig, dass diese Leute möglicherweise von diesen 1000 EUR nicht nur sich sondern auch noch ein, zwei, drei Kinder ernähren müssen?
Nein. Alle zahlen jetzt schon. Aber nur 7 Mio kriegen was ab von dem Kuchen. (Und jammern dann noch rum, wie schlimm es ist, ALG-II-Empfänger zu sein.)
Niedriglöhne werden gesellschaftsfähig....
Niedriglöhne sind seit langem gesellschaftliche Realität. Und zwar auch ohne, dass es das Bürgergeld gibt!
Wenn es das Bürgergeld gibt, kann aber jeder, der sich zu schade ist, für einen Niedriglohn zu arbeiten auch sagen: "Das mache ich nicht!" Das Bürgergeld kriegt er trotzdem. Ein Arbeitgeber wird sich also überlegen müssen, wie niedrig er den Lohn ansetzt, damit die Leute auch dafür arbeiten.
Damit ist klar: Das Bürgergeld wird das Lohnniveau heben und nicht senken!
Der von Dir verlinkte Artikel ist billigste Polemik von Leuten, die den Sinn des Bürgergeldes nicht verstanden haben oder nicht verstehen wollen. Vermutlich aber von Leuten, denen die aktuelle Ungerechtigkeit lieber ist als die Aussicht, die Gesellschaft ein klein bisschen gerechter und solidarischer zu gestalten.
Beispiel:
Das durchgerechnete Modell für einen "Durchschnittsverdiener" kommt zu dem Schluss, dass derjenige am Ende vor Abzug der Sozialabgaben nach dem Althaus-Modell etwa 26 EUR weniger hätte. Im nächsten Moment wird dann dieser Durchschnittsverdiener als "Normalverdiener" bezeichnet.
2000 EUR netto sind alles andere als "normal" in Deutschland. Es ist möglicherweise der "Durchschnitt" aber keineswegs "normal". Normal ist eher etwa die Hälfte dessen. "Normale" Arbeitsverhältnisse bringen (zumindestens im Osten Deutschlands) selten mehr als 1000 EUR netto! Und genau diese Leute sollen mit dem Bürgergeld gerechter behandelt werden. Dafür muss derjenige, der regelmäßig das Doppelte verdient, eben 26 EUR abgeben - ich finde das gerecht!
Das habe ich sehr wohl verstanden. Du hast aber offensichtlich die Antwort nicht verstanden...
Niemand hat je behauptet, das das ganze Modell nichts kostet. Aber es kostet nichts, das nicht heute auch schon ausgegeben wird!
Offensichtlich musst Du ja viel bessere Konzepte auf Lager haben, wenn Du Dich mit solchem Sarkasmus diesem Konzept näherst! Bitte, lass uns daran teilhaben!
das bedingungslose Grundeinkommen. Das motiviert dann so richtig zum Aufstehen, wenn der Wecker klingelt!
Diejenigen, die jetzt für viel weniger Geld aufstehen und arbeiten, werden das dann immer noch tun.
Diejenigen, die jetzt schon zu faul dazu sind, werden es dann auch nicht tun.
Was ist der Unterschied? Die ersteren werden mehr bekommen und letztere weniger. Ich finde das gerecht!
Die Frage, ob ich früh aufstehe und arbeiten gehe, wird für mich nicht vom Geld beantwortet sondern von meiner Vorstellung, was ich im Leben erreichen will.
Wer zufrieden damit ist, den ganzen Tag zu schlafen, kann das mit dem Althaus-Modell genauso wie ohne dieses.
Und wer sich mehr von seinem Leben erhofft, hat mit dem Althaus-Modell bessere Chancen, mehr zu verwirklichen. Ich finde das gerechter als die jetzige Situation!
Ein solches System steht und fällt mit der Menge an resultierender Wertschöfpung nach Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens.
Werden sich nach Einführung ausreichend viele Menschen aufraffen um die benötigten Güter in ausreichender Menge herzustellen? Wobei ich auch eine Dienstleistung als ein Produkt definiere.
In einer Sache bin ich mir jedoch jetzt schon sicher: Das Ansehen der Leute, die dann nichts produktives für die Gesellschaft beitragen, wird ähnlich niedrig sein wie heute.
erstmal Danke, dass Du das Thema überhaupt hier angesprochen hast!
Der Film, zu dem Du hier verlinkt hast, ist sehr interessant und sagt eigentlich alles Wichtige zu diesem Thema. Obwohl ich mich schon länger damit beschäftigt habe, kannte ich diesen Film noch nicht.
Wenn man die Argumente unvoreingenommen durchdenkt, kann jeder vernünftige Mensch eigentlich nur FÜR das Grundeinkommen sein.
Ob es nun das Althaus-Modell ist oder ein anderes, ist zweitrangig. Entscheidend ist der "Kulturimpuls", um den es geht.
Zwei Sätze im Film fand ich besonders zutreffend:
"Es geht ganz gut, was alles 'nicht geht'."
Im Zusammenhang mit dem Mauerfall 89. Jeder hätte ein paar Wochen vorher gesagt: "Das geht niemals." Und dann ging es doch. Gerade die Deutschen können doch von so einer Erfahrung profitieren!
"Das Grundeinkommen schafft mehr Spielräume für Ernsthaftigkeit."
Das ist das Entscheidende! Momentan dreht sich die Wirtschaft um sich selbst und Kapazitäten, Kreativität, Geld wird vergeudet, weil man sich mit weniger ernsthaften Dingen beschäftigt. Mehr "Ernsthaftigkeit" im Sinne von "mehr Verantwortlichkeit für den Menschen" ist ein wichtiger Aspekt!