Neulich hatten wir eine Diskussion, auf die wir keine wirkliche Antwort gefunden haben.
Folgende Situation:
In einem Videoclip war zu sehen, dass ein eingeklemmter LKW-Fahrer bei lebendigem Leib verbrannt ist. Den herbei geeilten Menschen war es unmöglich, diesen armen Mann zu befreien und ein Rettungstrupp war nicht zugegen. Die Flammenwände waren einfach zu groß. Entsprechend lange schrie dieser vor höllischen Qualen. Es war derart nahe gehend, dass wir das Video sofort ausgestellt haben.
Nach einem Moment der Fassungslosigkeit tauchte bei uns sofort die Frage auf, ob man diesen bedauernswerten Menschen vor seinen Qualen hätte erlösen müssen. Im Krieg hätte man seinem Kameraden wahrscheinlich den Gnadenschuss gegeben und niemand hätte danach gefragt. Ein leidenes Tier würde man doch auch erlösen. Angenommen, man könnte halbwegs an dieses arme Opfer heran kommen, wie würdet ihr reagieren?
Es gab die unterschiedlichsten (theoretischen) Fragen und Antworten. Von: "Wäre man ein Mörder, wenn man einem solchen Opfer eines mit dem Wagenheber überziehen würde?" bishin zu: "Kannste nicht machen, vielleicht wäre doch noch irgendeine Rettung möglich gewesen." war wirklich alles vertreten.
Jemand aus dem Rettungsdienst meinte, dass er diesen Menschen - höchst inoffiziell - erlösen würde. Diese unerträglichen Qualen könne man doch niemanden aushalten lassen.
Ich gebe zu, dass ich auch hin- und hergerissen bin. Doch versetzt man sich selbst in die Lage des Opfers, würde ich mir wünschen, dass mir jemand das Licht ausmacht. Vor dem Gesetz wäre es wahrscheinlich Totschlag.
Wie denkt ihr über eine solche Unfallsituation?
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Diese Frage kann man nicht prophylaktisch beantworten, die muss man selber erleben.
Ich habe viele schwere Unfälle erlebt. U.a. einen auf der Autobahn, wo ein losgerisserer Anhänger in den Gegenverkehr geraten ist und mit der Deichsel einer Frau (Beifahrerin) im Auto den halben Kopf weggerissen hatte. Diese Frau lebte noch ungefähr 10 Minuten.
Da machst du gar nichts, du wendest dich mit Schaudern ab.
Du meinst, die hat noch zehn Minuten lang gezuckt - Muskelreflexe. Bewußtseinsmäßig gelebt hat die mit dem halbierten Kopf sicherlich nicht mehr.
Wer kann in so einer Situation wirklich entscheiden, ob keinerlei Rettung mehr möglich ist?
Für mich wäre das eher Grund genug, das jedes Auto so wie einen Verbandskasten auch einen Feuerlöscher dabei haben muss.
Dessen Handhabung muss zumindest in der Fahrschule beigebracht werden.
Eine Auffrischung der Kenntnisse nach einigen Jahren wäre ratsam.
Und was genau willst du mit deinem PKW-Feuerlöscher gegen einen LKW-Brand tun außer: nichts?
Du könntest genauso gut versuchen, einen Scheunenbrand mit einem eimer Wasser zu löschen ...
Volker
Mir ist mal ein MAN abgebrannt, direkt neben dem Rasthof Kassel-Ost. Die Kabine stand innerhalb weniger Sekunden in vollen Flammen. Meine Feuerlöscher habe ich nicht eingesetzt, weil: sinnlos!
Wenn man aus so einer Karre nicht ganz fix aussteigen kann, hat sich das erledigt.
Jepp die Hütten (Fahrerhäuser) sind ein prima Brandbeschleuniger. Da zu Löschen ist in etwa genauso sinnvoll, wie der Versuch, Glühwürmchen als Straßenbeleuchtung zu nutzen.
Kann ich nur bestätigen;auf der AB zwischen Burgau und Günzburg Richtung Ulm fing mein nagelneuer Ducato (keine 300km) an zu brennen.Da keine Standspur vorhanden war und ich ca. 3km von der Einfahrt GZ weg war,das Fahrzeug eben gerade noch so hingelenkt,Feuerlöscher gepackt und versucht den Motorbrand zu löschen.Vergeblich.
das hat die zwischenzeitlich hinzugekommene FFW GZ bewerkstelligt.
Ursache war ein Rütteln der Turboladerzuführung die aus Kunststoff war.
Ergebnis:Rückrufaktion einer bestimmten Ducatobaureihe.
Wenn man gleich vom schlimmsten aller Fälle ausgeht, magst Du recht haben.
Jedoch fängt auch jedes Feuer mal klein an.
Um bei dem eingangs erwähnten Beispiel zu bleiben, hätte jeder der anwesenden Autofahrer einen auch nur kleinen Feuerlöscher dabei gehabt, man hätte unter Umständen dem Eingeklemmten die nötige Zeit verschaffen können, bis professionelle Hilfe eintrifft.
Allerdings kommen nicht nur Holk, sondern auch mir gewisse Zweifel an dem erwähnten Video.
So schlimm es auch sein mag, aber man müsste sich den Film schon selber ansehen, um die Umstände besser einschätzen zu können.
Nicht alles, was in solchen Filmen im Internet gezeigt wird, entspricht auch der Wahrheit.
Aber das wisst ihr wohl auch selber.
Wenn das im Film gezeigte allerdings der Wahrheit entspricht, dann frage ich mich auch, was das für ein Mensch ist, der das gefilmt hat.
Richtig.
Wenn Du es bemerkst, ist alles vorbei.
Mit den von Dir erwähnten Spielzeugen kannst Du einen derartigen Brand nicht bekämpfen.
Noch nicht einmal einen brennenden Reifen.
Du bist bei der Feuerwehr?
Oder einer ähnlichen Organisation (THW)?
Nein, ich war vor meiner Zeit als Fuhrparkleiter ein stinknormaler Lastwagenfahrer.
Die Schwächen solcher KFZ sind mir durchaus bekannt, da brauche ich nicht die Feuerwehr für.
Meine Patente in Sachen ADR/Brandbekämpfung habe ich in Ludwigshafen gemacht.
Nochmals, die allseits bekannten PKW-Löscher funktionieren nur, wenn ein entstehender Brand SOFORT angegangen wird. Dazu muß man das Problem aber erkennen. Und wenn, ist es meist zu spät.
Da kommen dann noch Faktoren wie z.B. Schock aller Beteiligten, nie so ein Gerät bedient etc. dazu.
Kann somit im Regal liegen bleiben.
Dann sieh dir mal das da an:
https://www.youtube.com/watch?v=yXTXCgX6KEI
Er hat nach jedem Anzünden nur mit einem Löscher gelöscht.
Was, wenn er mehrere direkt hintereinander benutzt hätte?
Ich denke, der Brand wäre damit wirksam bekämpft worden.
Hallo fieser Friese,
mir hat sich bei aller Anteilnahme des Geschilderten gleich die Frage gestellt: Wer hat die Nerven das noch zu filmen und noch ins Netz zu stellen? Hätte man die Zeit fürs Filmen, trotz aller Verzweiflung wegen des eigenen Unvermögens zum Helfen, nicht damit verbringen können vielleicht doch eine rettende Idee zu haben?
Zu deiner Kernfrage denke ich: Ich glaube ich könnte (mal abgesehen von Angreifern und Verbrechern) niemandem eins drüber ziehen. Ich mag naiv sein, aber ich denke ich käme anschließend mit meinem Gewissen nicht mehr klar. Denn wenn ich nahe genug rannkomme um ihn zu "erlösen" ergibt sich vielleicht doch noch eine rettende Situation zu helfen.
Mag naiv sein, aber ich könnte es nicht.
In diesem Sinne trotzdem ein schönes Weihnachtsfest und grüße mir Friesland das ich als meine Wahlheimat ansehe;-)
Gruß Holk
Jou, danke, wünsche ich Dir auch. Mach ich. (-:
Ein Bekannter von mir ist Polizist und hat diese Situation schon einmal auf der Autobahn erlebt. Das wird ihn ewig verfolgen.
Sowas wird man niemals vergessen können. Erstrecht nicht, wenn Kinder die Opfer sind.
Auf so einen Scheiß ist kein "Profi" und schon gar keiner hier nur ansatzweise vorbereitet resp. stabil genug.
Sowas ist ein worstcase übelster Kost. Mit derartigen Ereignissen wäre wohl jeder überfordert.
Rein aus "menschlicher Sicht" taucht zwangsläfig die Frage auf, wie man einem solchen Menschen wohl "helfen" könnte. In jenem Videoclip war die Situation absolut aussichtslos. Da hätte bestenfalls die Feuerwehr mit massiven Löschschaumeinsatz was bewirken können.
an die eigene, seelische Gesundheit zu denken und sich (innerlich) zurückzuziehen. Der zweite Fall ist vernünftiger, weil weniger Schaden.
Tja, im Prinzip (und rein von der "Sache" her) mag das wohl stimmen, weil man den Dingen einfach ihren Lauf lässt und sich vor niemanden (außer sich selbst) verantworten muss. Ich glaube man erlebt trotzdem einen gefühlsmäßigen Supergau, weil man sich sein weiteres Leben lang mit unbeantworteten Fragen quälen wird.
Selbst ein Arzt kann da glaube ich nicht realistisch einschätzen, ob ein Unfallpatient überleben wird. Wer will diese Verantwortung tragen, wenn der Patient hätte überleben können?
Besser als ein "Gnadenschuß" wäre vielleicht das Abschießen oder Werfen eines Betäubungspfeils als Bestandteil des Verbandskastens. Solche Pfeile könnten natürlich auch als Waffe für Überfälle mißbraucht werden. Eine druckbleistiftähnliche Spritze wie für Zuckerkranke wäre natürlich optimal, bei einer "menschlichen Fackel" aber wohl nicht anwendbar.
Der Punkt ist wohl, daß mehr Schaden angerichtet würde, wenn größere Zahlen medizinischer Amateure zu solchen Notmaßnahmen greifen, als wie bei den einzelnen Schicksalen, die leiden müssen. Andererseits könnten durch Betäubungsmittel in einer Teildosierung zumindestens schmerzbedingte letale Nervenschocks verhindert werden.
Auf so einen Scheiß ist kein "Profi" und schon gar keiner hier nur ansatzweise vorbereitet resp. stabil genug.
Da hat man also die Wahl, einem Sterbenden in so einer Situation ein paar Sekunden Leiden abzunehmen und dafür selbst ein ganzes Leben traumatisiert zu sein
oder
an die eigene, seelische Gesundheit zu denken und sich (innerlich) zurückzuziehen.
Der zweite Fall ist vernünftiger, weil weniger Schaden.
Auch vor dem Hintergrund, dass unser Schwulettenstaat mit so was juristisch nicht umgehen kann und will und man daher von den ganzen Gutmenschen im warmen Stübchen danach die volle Breitseite des Gesetzes abkriegen würde bis hin zum mehrjährigen Einfahren weg. Totschlags. Da sind sie bei uns hier nämlich ganz groß. Und das für einen Fremden?
Leider ist es so, dass ein Mensch ein Mensch ist, ein Tier aber nur eine Sache.
Einem Tier darf man einen Fangschuss geben, einem Menschen nicht.
Du darfst ihm nicht einmal mit einem Brett auf die Rübe hauen, damit er bewusstlos wird.
Ein Bekannter von mir ist Polizist und hat diese Situation schon einmal auf der Autobahn erlebt.
Das wird ihn ewig verfolgen.