Habe soeben dieses sehr gute Interview über intersexuelle Menschen gelesen und worauf es ankommt, wenn ein Kind mit nicht eindeutigen Geschlechtsmerkmalen geboren wird:
http://www.tagesschau.de/inland/intersexualitaet100.html
Wer dieses Interview gelesen hat, kann betroffene Eltern davor bewahren, ihr Kind durch vorzeitige Verstümmelung für immer und ewig und unumkehrbar ins Unglück zu stürzen.
Gruß
Shrek3
Off Topic 20.484 Themen, 227.595 Beiträge
Am besten die betroffenen im Erwachsenenalter entscheiden lassen.
Nur leider ist unsere Gesellschaft wie HC Strache, sehr ausgrenzend.
Nur leider ist unsere Gesellschaft wie HC Strache, sehr ausgrenzend.
Das geht nicht so leicht, denn zur Pubertät muss man vermutlich hormonell behandeln damit es später nicht auffällt bzw voll entwickelt.
Ist da heute ein besonderer Tag in diesen Zusammenhang, vorhin hatte ich dazu auch einen bericht auf spon gesehen allerdings noch nicht gelesen?
Alelrdings kann ich auch gründe für die Operation verstehen, den die diskriminierung wird wohl so leicht nicht ausgemerzt werden und die Partnerwahl ist auch sehr beschränkt.
Was mich wundert, ist der Zusatz mit der eheschließung am Ende, da hab ich fast das gefühl das sie einen alten Bericht ausgegraben haben. Denn wenn das Problem ist, das sie entweder als Mann oder Frau gehandelt werden ist doch egal wenn auch gleichgeschlechtliche Heiraten erlaubt sind.
Es geht nicht um Verständnis für die Eltern, die aus Unwissenheit oder Angst vor dem Gerede der anderen eine Entscheidung treffen, die den Kindern die Chance raubt, sich vollwertig zu identifizieren und ihr Leben danach auszurichten.
Wer Genitalien entfernt, obwohl das Kind aufgrund seiner Chromosomenzugehörigkeit genau diese Genitalien hätte behalten müssen, macht schwerere Fehler als eine diskriminierende Umgebung.
Diskriminierungen kann man oft aus dem Wege gehen - der falschen Kastration hingegen niemals.
Gruß
Shrek3
die frage ist ob die zwei geschlechtrigkeit nicht auch später für "orientierungs"losigkeit sorgen kann, also das die mögliche Wahl zur Belastung wird.
Das ein X/Y chrosomentest vorher durchlaufen sollte, bin ich auch einig.
Klar kann ich mir vorstellen, dass eine Beibehaltung der Zweigeschlechtrigkeit im Erwachsenenalter zur Folge haben kann, dass man sich nirgendwo zugehörig fühlt.
Aber um Beibehaltung um jeden Preis geht es im Interview doch gar nicht, sondern darum, dass erst abgewartet werden sollte, bis feststeht, wo sich der/die Betroffene selber zugehörig fühlt.
Damit die richtigste aller Entscheidungsmöglichkeiten getroffen werden kann.
Gruß
Shrek3
aber vor der Pubertät muss eigentlich mit der behandlung begonnen werden, wird auch schon teilweise bei "normalen" Menschen in falschen Körper gemacht.
Die frage die ich aber stelle, brauch der Mensch die Wahl unbedingt oder wird der mensch in das geschlecht "erzogen"? Und wenn es hormonell ist, wann kann man es erkennen.(ich meine wir hatten auch nicht die Wahl, was macht uns zum Mann oder frau? Sind die operierten Intersexuellen früh operierten, wirklich mehr unschlüssig als die klar geschlechtlichen)
Zudem gibt es da auch ausprägungen, die nicht zu einen vollständige Männlich/Weiblichkeit reichen der in Interview angesprochene Hoden macht ohne Pimmel wenig sinn.
Um herauszufinden, für welches Geschlecht sich meine Sexualität interessiert, brauche ich nur im Sommer gedankenversunken (bis ich quasi völlig abgeschaltet habe) durch die Innenstadt gehen.
Taucht im Augenwinkel eine attraktive Frau auf, kommt sofort der Reflex des Hinguckens.
Bei einem Mann ist mir das selbe reflexhafte, instinktive Verhalten noch nie passiert - mag er aus weiblicher Sicht auch noch so umwerfend sein.
An diese tiefen, unbewussten, reflexhaften ersten Reaktionen kommt keine (V)Erziehung heran. Sie mag den Geist vergewaltigen und ein (falsches) Ich einreden - aber in den Momenten, in denen der aufgepfropfte Geist pennt, ist sie machtlos.
Gruß
Shrek3
Reflexe können aber durchaus trainiert werden, man denke da an pawlow. Vielleicht hätte ich auch eher konditionierung sagen sollen.
Zudem würde ich eher vermuten das dich deine Hormone anstatt deiner Gene lenken, und kleinere Narben dir vielleicht auch helfen das du sie erobern und halten kannst. Zudem erspart es auch mobbing, und auch die entscheidung selber kann eine Last sein.
Wie gesagt ich kann beide Seiten verstehen, was wirklich besser ist weiß ich nicht.(ich vertret jetzt aber die oldschool seite, da die lets wait argumente werden ja von einigen gebracht)
Ich stelle mir gerade vor, was meine Eltern alles unternommen haben müssten, um mir in Anlehnung zu Pawlow den Reflex beizubringen, im abgeschalteten Hirnzustand unwillkürlich den Blick auf einen attraktiven Mann zu richten, nicht aber auf eine Frau...
Findest du nicht, dass du dich durch solche "verkopften" Gedankengänge nur meilenweit von der Wirklichkeit entfernen kannst?
Gruß
Shrek3
ich würde da nichtmal absicht oder deine eltern eallein verantwortlich machen ;)
Abee man bekommt das doch schon so vorgelebt, und schon in Kindergarten hast du meist schon eine jungs und Mädels trennung wenn es um spielpartner etc. geht obwohl die entwicklung da noch "gleich" funktioniert. Da werden Jungs auch auf Cowboy und Matchbox kondidiert und ihh Puppen. Und solch operierte haben ähnlichen Hormonhaushalt wie du, ich bezweifel einfach das es in den genen liegt.
Geschlechtsspezifische Erziehung löst keine Konflikte, sondern schafft sie erst und führt zwangsläufig immer dann zu Identitätsstörungen bis hin zum Identitätsverlust, wenn es Abweichungen vom Ist-Zustand des Kindes gibt.
Nun gibt es rabiate und milde Formen einer geschlechtsspezifischen Erziehungsvorgehensweise - mit entsprechend unterschiedlichen Auswirkungen, die von vernachlässigbar bis zerstörerisch reichen können.
Und wendet man sie auf das "richtige" Geschlecht an, kann das Schadensausmaß wenigstens noch im Rahmen bleiben.
Aber wehe, man macht dies beim "falschen" Geschlecht...
Eltern von intersexuellen Kindern, die sie zuvor verstümmelt haben, werden tendenziell eher zu rabiaten Methoden greifen - zu tief sitzt die Angst, dass die Rechnung der Eltern nicht aufgehen könnte. Da wird die geistige Zwangsjacke umso tiefer in die Seele des Kindes festgezurrt - wie Fesseln, die sich ins Fleisch schneiden.
ich bezweifel einfach das es in den genen liegt
Ob Gene, Hormone oder sonstige Dinge für den Ist-Zustand verantwortlich sind, ist für die Frage, wie Eltern auf das Kind eingehen sollten, irrelevant.
Die Frage ist doch:
Schnitze ich mir mein Kind zurecht, weil ich eine Bildvorlage im Kopf habe, nach der es "gestaltet" (geformt, verbogen) werden soll oder verstehe ich mich in der Rolle desjenigen, der dem Kind bei der Entfaltung seines Wesenskerns behilflich ist, diesen zu begleiten, zu schützen und zu fördern.
http://www.zgedichte.de/gedicht_6310.html
Diese Grundsatzfrage geht weit über die Frage der Geschlechterrolle hinaus.
Sich in seiner Rolle des Erziehers mehr als liebender Gärtner und Begleiter zu verstehen, der offenen, willkommen heißenden Auges die im Laufe der ersten Lebensjahre immer mehr zu Tage tretende Individualität des Kindes wahrnimmt, unterstützt und in konstruktiv sich entfaltende Bahnen lenkt - nur so kann man sicherstellen, sein Kind nicht zu verbiegen.
Gruß
Shrek3
Das Problem sind unsere Meldegesetze. Wenn ein Kind geboren wurde, musst du einen Namen und das Geschlecht angeben - und für "Geschlecht" sind Einträge wir "unbekannt" oder "unbestimmt" nicht vorgesehen.
Und beim Namen: wie willst du das Kind nennen? Geschlechtsneutrale Vornamen gibt es in D nicht, da auch hier unsere Gesetze aus der Steinzeit sind; aus dem Namen muss nämlich das Geschlecht eindeutig bestimmbar sein.
Das macht die Verstümmelungen und die damit verbundenen späteren psychischen Folgeschäden nicht besser, ich weiss.
Volker
Geschlechtsänderung wird zwar schwierig bei der Meldung, aber ich glaub auswirkungen hat es doch kaum welche(abgesehen von Knast, und ob die jemanden mit einen Penis in einen Frauenknast stecken bezweifel ich auch).
Namen gibt es zwar keine Neutralen, aber durchaus welche die für beide geschlechter verwendet werden, zudem müssen sie gar nicht eindeutig sein(such mal nach Kiran).
ich hab mal ein wenig gestöbert. Und dabei festgestellt, dass es für den Vornamen tatsächlich keine gesetzlichen Bestimmungen gibt.
Dumm ist, dass die Standesämter diesen Umstand nutzen um Menschen bei der Vornamenswahl einzuschränken - es handelt sich hier um ein reines Behörden- und Richterrecht.
Volker
Das sind Hausmeister-Allüren - hier kann der kleine Beamte noch den dicken Max machen. ;-)
Gruß
Shrek3
Genau so sieht es aus. und manchmal spielen die Richter das Spiel sogar mit.
Volker
Zumindest übergangsweise könnte man anhand einer Chromosomenbestimmung (xx oder xy) eine recht gute erste Wahl treffen.
Und beim Namen: wie willst du das Kind nennen? Geschlechtsneutrale Vornamen gibt es in D nicht, da auch hier unsere Gesetze aus der Steinzeit sind; aus dem Namen muss nämlich das Geschlecht eindeutig bestimmbar sein.
Trifft so nicht zu. Habe interessehalber anlässlich deines Einwands kurz gegoogelt.
Es gibt reichlich Vornamen, die z.B. in einem anderen Land dem anderen Geschlecht zugeordnet werden. Andrea, Robin, Gabriele, Kaya, Sascha, um nur einige zu nennen. Kein Standesbeamter wird Anstoß daran nehmen.;-)
http://www.beliebte-vornamen.de/3841-uni.htm
Gruß
Shrek3
http://www.bverfg.de/entscheidungen/rk20081205_1bvr057607.html
hier hat das verfassungsgericht geurteilt das vornamen nicht eindeutig sein müssen, früher gab es bei solchen Namen meist die pflicht zum Doppelnamen.
Hallo,
das mag vielleicht heute so sein, aber damals hatte ich so meine Problemchen mit dem Namen Sascha. ;-)
Bei der Anmeldung meines erstgeborenen Sohnes Sascha, gab es keine Probleme beim Standesbeamten, vor 26 Jahren.
Als ich dann aber 2 Jahre später meinen zweiten Sohn anmelden wollte, im anderen Wohnort und Standesamt, stieß der örtliche Standesbeamte sich im Familienstammbuch an den Einzelnamen Sascha, da nicht zu erkennen wäre, ob Männlein oder Weiblein und verweigerte erst einmal die Anmeldung meines zweiten Sohnes.
Der Hinweis von mir (ich war kurz vorm Ausrasten), er möge es doch mit seinem Kollegen im anderen Amt klären, ergab dann endlich nach einer Woche die erfolgreiche Anmeldung.
Ist zwar lange her, aber das war mal wieder ein Erlebnis der anderen Art, bezüglich Ämter. ;-)
Gruß
knoeppken
In Deutschland hatte ich ja nie probleme mit den Namen Sascha. aber in Mexiko kriege ich es nicht mehr hin. Als beispiel Sascha. In Mexiko wie aus welche Gruende es waren, wurde nur an Maedchen vergeben. In Mexiko wenn man das Kind einen Auslaendischen Namen vergibt, dann muss ein Zweiter Vornamen vergeben werden. Deswegen heisse ich ja hier Sacha Alejandro. Was Alejandro ja Alexander ist und wiederrum Sascha bedeutet. Nur hier wird Sascha als Sacha geschrieben, weil CH ist ja das gegenueber von sch.
Zum Thema intersexualitaet ist ein heikles Thema. Das Kind kommt zur Welt aus und fertig, wie es danach gehandhabt wird das muesste ja schon von vorn herein fest geankert werden wie in dem Fall mit dem Namen. Das wir als aussenstehen es vielleicht nicht einfuehlsam es verstehen koennen, sicherlich. Nur die Menschheit leidet unter das Stigma der Kirche weil sie es ja angeblich nicht duldet ausser Mann und Frau.
Das man weit offenherziger mit eine Neutralitaet es ansehen muss erst recht. Ich weiss nur eins. Ich denke mir das Eltern es von anfang klar machen muessen, je frueher desto besser. Kinder ab ein gewissen alter sind nicht dumm und verstehen es. Schau wie mein Sohn was nicht ganz zum Thema passt. Mit 7 Jahren habe ich ihm gezeigt wie es ablaeuft mit dem Internet. Was passieren kann, was es gibt, sei es gutes oder boeses. Er ist mittlerweile 12 und handhabt das PC ast rein. Sicherliuch nicht als IT Profi oder mehr. Sondern er weiss sich zu verhalten. Im BS gibt es nur 1 Konto ohne beschraenkungen oder verbote. Er hat es sehr gut verstanden.
Ich stellte immer eins fest. Vaeter wollen ihre Tochter nicht die Geschichte von der Biene und die Blume erzaehlen und Muetter nicht ihre Soehne. Wo normal ist, beide muessen ihre Kinder das gleiche sagen und zeigen. Somit erledigt sich auch ein teil der hemmungen in das Kind.
Gruss
Sascha
Auf diese Meldegesetze lege ich einen warm dampfenden Scheißhaufen.
aus dem Namen muss nämlich das Geschlecht eindeutig bestimmbar sein.
Das geht so weit am ... vorbei, daß Einstein Probleme hätte, die Lichtjahre zu berechnen.
"muß muß muß"
Welches Stupidbürokratentierchen entscheidet, was "muß muß muß"?
Die EU ist gerade dabei, das gesamte Vermögen ihrer Völker dem ESM zu überschreiben, was keinen Depp interessiert, und es gibt Leute, die darüber redigieren wollen, wer ein Pimmelchen haben darf und wer nicht, und wer wann selbst darüber entscheiden darf. Diese Kultur verdient den Untergang.
Soll das Kind selbst entscheiden, mit 12-13 Jahren oder so.
Ich finde es auch nicht richtig einfach als Elternteil die Entscheidung zu übernehmen.
Immerhin entwickeln sich bestimmte Hormone erst im pubertären Alter. Das Kind sollte es selbst entscheiden!