Wo produzierte Medion?
Produktion ist das eine und Verkauf das andere - beides in einen Topf zu werfen, offenbart entweder großes Unwissen oder gar bewusste Täuschung.
Ich könnte Waren aus anderen Ländern einkaufen/produzieren lassen und anschließend hier verkaufen.
Wo müsste ich dann wohl meinen Gewinn versteuern?
Die Medion-Gewinne gehen restlos an die Lenovo Germany Holding GmbH in Essen. Dort werden sie auch versteuert und an den deutschen Fiskus bezahlt.
Es macht auch keinen Sinn, eine Unternehmenssparte, die vorwiegend den europäischen Markt bedient, nach Übersee überzusiedeln.
Unternehmensprofil Medion:
https://de.wikipedia.org/wiki/Medion
Wäre noch Sany, die Putzmeister gekauft haben und denen du einen auffallend großen Raum mit düsteren Aussichten in deinen Postings widmest.
Sany scheint große Probleme zu haben - der Aktienkurs ist in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken und liegt gerade mal bei 15ct!
http://www.finanzen.net/aktien/Sany_Heavy_Equipment_International-Aktie
Und auch Putzmeister wurde zu einem Zeitpunkt gekauft, als dessen Umsätze als Folge der Immobilienkrise 2007 um 50% eingebrochen waren und Arbeitsplätze wegrationalisiert werden mussten. Putzmeister hat sich aber mittlerweile stabilisieren können.
Zitat: "...Das schwäbische Unternehmen galt als Technologieführer in der Branche, allerdings erholte sich das Unternehmen von der Immobilienkrise 2007 nicht mehr richtig. Der Jahresumsatz betrug zuletzt mit EUR 500 Mio. nur noch etwa die Hälfte des Umsatzes von 2007...."
http://www.china-investiert.de/sany/
Um andere davon zu überzeugen, dass die Chinesen einfach nur mittels ihrer Einkäufe ausländische Firmen "auffressen" und diese langfristig nach China verlagern wollen, ist das ein denkbar schlechtes Beispiel.
Sich ein Beispiel herauszupicken/auszusuchen, in dem ein anscheinend zunehmend marodes Unternehmen ein anderes, kränkelndes deutsches Unternehmen aufgekauft hat, mag zwar Futter für die China-Auffresserängste sein - nur, es ist vollkommen untauglich.
Tauglich wären hingegen Beispiele, in denen es dem aufgekauften Unternehmen zwar gut geht, es aber dennoch allmählich stillgelegt und deren Produktion nach China verlagert wird.
Nur finde ich kein solches Beispiel - stattdessen finde ich das genaue Gegenteil, wie z.B. Dürkopp-Adler:
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/industrie/a-899424-3.html
Oder auch hier:
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/industrie/china-wenn-chinesen-die-chinese-walls-hochziehen-a-899674-2.html
China, der große Auffresser...?
Auch dein Waldaufkaufbeispiel ist nur dazu geeignet, Ängste zu schüren. Mit der Wahrheit hat das nichts zu tun, denn China muss deutsche Gesetze beachten, wie sie z.B. im Bundeswaldgesetz und den Waldgesetzen der Länder verankert sind.
Sie können da nicht einfach machen, was sie (vielleicht) gerne täten.
Dennoch bin ich strikt gegen den Ankauf von Waldbeständen, Wasser und Grundnahrungsmitteln wie Getreide. Nicht der Markt darf dort das Wort haben.
....
Davon unberührt sind die Gewinnverschiebungen in sog. Steuerparadiese. Zwar bemüht sich die EU zusehends, Steuerschlupflöcher zu schließen und auch die USA unter Obama wurden zunehmend aktiv. Es ist aber, im Gegensatz zur völkischen Betrachtungsweise, alles andere als einfach. Speziell die Global Player können es sich leisten, gewiefte Steueranwälte aus aller Herren Länder zu beschäftigen, deren Spezialgebiet die Steuergesetze ihres jeweiligen (Heimat-)Landes sind.
So behalten sie die speziellen Steuerschlupflöcher eines jeden Landes im Auge, können schnell auf sich ändernde Steuergesetze im Land XY reagieren und für sich nutzbar machen.
Das aber ist ein generelles Problem und hat mit China rein gar nichts zu tun.
Nur - wäre der seit Jahren keine Steuern zahlende Trump da der richtige (internationale) Mitarbeiter...?
Da habe ICH so meine Zweifel...
Und was den Brexit betrifft - erst dem Volk erzählen, dass man unter Beibehalt des EU-Binnenmarktes alle anderen unerwünschte EU-Regelungen abschaffen kann und sich dann wundern, dass die EU das (alleine schon aus Selbsterhaltungsgründen) nicht mit sich machen lässt.
Jaja, die Briten. Sie hatten es schon immer schwer, sich als Gleicher unter Gleichen zu definieren. Hier ein britisches Spezialwürstchen, da eine Sonderregelung - die CSU unter den EU-Staaten.
Sier sind immer noch nicht als Nation im Leben so richtig angekommen. Tief im Inneren ist da immer noch das alte Weltmachtsgefühl aus Commonwealth-Zeiten.
Und jetzt träumen sie vom ungehinderten Zugang zum EU-Binnenmarkt bei gleichzeitiger Abschaffung aller unerwünschter EU-Regelungen...
Hochgradiger Schwachsinn.
Sie müssen höllisch aufpassen, dass spez. asiatische Konzerne ihre Produktionstätten nicht nach Europa verlegen. Denn diese Firmen leben davon, dass sie in GB Autos (bspw.) für das übrige Europa produzieren.
Gruß
Shrek3