Prozessor übertakten?
- das hielt ich bis jetzt für den Normalverbraucher für sinnlos, etwas für Spiele- Freaks.
Wenn ich mehr Leistung brauche (ich nutze meine vorhandene selten mehr als 10%) baue ich mir leistungsstärkere Hardware ein, war und ist eigentlich meine Meinung.
Und trotzdem habe ich eine Frage dazu. meine Konfiguration ist in der Visitenkarte einzeln aufgeführt - nur kurz:
CPU = AMD Phenom II X4 975
MB = GA890XA-UD3
Als ich heute eine Einstellung im BIOS änderte, schnoberte ich rein aus Interesse mal in "MB Intelligent Tweaker" rein.
Die Einstellung "CPU Clock Ratio" stand brav auf "Auto".
Mich ritt nun dieser und jener und ich verstellte das auf "20x". Gewärtig, das sogleich wieder zu ändern oder gar ein BIOS- Reset machen zu müssen.
Nichts da - der PC bootete verblüffenderweis tadellos und arbeitet stabil und einwandfrei!
Die CPU wird als 4,03GHz- Bomber angezeigt, normalerweise mit 3,6GHz.
Meine konkreten Fragen dazu:
- Einfach so den Multiplikator umzustellen, erscheint mir irgendwie zu einfach. Ich übersehe da sicher etwas?
- Wie hoch könnte ich theoretisch diesen Multiplikator stellen, ohne die Hardware zu schädigen?
- Und bringt eine solche "Übertaktung" irgend etwas bei den modernen Prozessoren?
Ich meine, es wird ja da teilweise ein ziemlicher Aufwand betrieben, wie ich erfuhr, suchen sich manche User ein neues Mainboard nur danach aus, ob es übertaktbar ist!
Danke schon mal für Kommentare.
Jürgen
Archiv Prozessoren 8.660 Themen, 54.742 Beiträge
Nö, der 975BE ist ne Black Edition mit offenem Multiplikator. Das ist die beste Art des übertaktens, da keine weiteren Komponenten beeinflusst werden.
Wie hoch könnte ich theoretisch diesen Multiplikator stellen,
Das lässt sich nur praktisch ertesten. Eventuell kann man sich an den Erfahrungswerten anderer User orientieren.
ohne die Hardware zu schädigen?
Es ist eher die Spannungserhöhung die dem Prozessor schadet als das hoch setzen des Multiplikators. Ab einem gewissen Takt wird eine Spannungserhöhung für den stabilen betrieb nötig. Das Variiert aber auch von Modell zu Modell.
hth
chris
Also, Deine Einstellung ist ja nobel baue ich mir leistungsstärkere Hardware ein,.
Ich habe das bei meinem Neubau, im Februar 2008, mit einem Intel E 2140 auf einem GA-P35-DS3L versucht. Mit der intelligenten Übertaktung war das kein Problem von 1,6 bis auf 3.0Ghz zu gehen.
Um nicht zu übertreiben habe ich dann auf 2,66GHz reduziert und so läuft die Kiste heute noch mit sehr moderaten Temperaturen, die ich natürlich immer überwacht habe.
Wie gesagt, der Aufwand ist gleich Null (mit dem geeigneten Board). :-D
Danke für Eure Kommentare.
Ich werde das da mal stufenweise hoch"jagen". Und dann mal mit geeigneten Tools testen, ob das war meßbares bringt.
Was würdet ihr da für Meßmethoden bzw. Tools vorschlagen, um da halbwegs konkrete Meßwerte zu erhalten?
Jürgen
Ich habe das im praktischen Betrieb getestet und für gut befunden.
Ob die Kiste nun wirklich 66% schneller geworden ist, spielt für mich nicht die Rolle -sie ist schnell genug!
Hallo Jürgen,
- Einfach so den Multiplikator umzustellen, erscheint mir irgendwie zu einfach. Ich übersehe da sicher etwas?
Nein, das ist bei ungelockten CPU die gängige Methode den CPU Takt zu erhöhen.
Beim Phenom II X4 975 BE (Black Edition) ist der Multiplikator frei wählbar, und
somit ideal für Overclocking.
- Wie hoch könnte ich theoretisch diesen Multiplikator stellen, ohne die Hardware zu schädigen?
Das hängt vom einzelnen Prozessor, und natürlich auch von der Kühlung ab.
Nich jeder Prozessor vom gleichen Typ lässt sich gleich gut übertakten.
Overclocker suchen da nach bestimmten Serien aus einer Fertigungswoche, die
sich gut übertakten lassen.
An den Maximalwert muss man sich langsam herantasten. Den Multiplikator schrittweise
erhöhen, und die Systemstabilität mit Benches wie z.B. Prime testen. Wenn der Rechner
abschmiert oder gar nicht mehr startet war es zuviel des guten ;-)
Die Mainboardhersteller bieten meist Tools an, mit der sich der Multi unter Windows erhöhen lässt.
Da sparst du dir den Neustart und den Umweg über das Bios.
Der Prozessor oder Mainboard gehen davon normalerweise nicht kaputt.
Der Prozessor quittiert einen zu hohen Takt dann i.d.R. mit einem Freeze oder Bluescreen.
Die Abwärme steigt an, und ein guter Kühler ist Pflicht.
Du kannst auch den VCore erhöhen um einen höheren Takt zu erreichen, aber das würde jetzt zu weit führen.
- Und bringt eine solche "Übertaktung" irgend etwas bei den modernen Prozessoren?
Den höheren Takt wirst du im normalen Betrieb sicher nicht merken. Bei rechenintensiven Anwendungen
wie z.B. aktuellen Spielen oder Benchmarks ist der Geschwindigkeitszuwachs schon merkbar bzw. messbar.
Wenn du allerdings die Leistung eh nicht brauchst, würde ich vom Overclocking absehen.
cu swift
Danke auch Dir.
Die Abwärme steigt an, und ein guter Kühler ist Pflicht.
Darauf lege ich schon immer sehr großen Wert - wenn meine Prozessortemperatur (Core Temp 0.99.8) über 55°C ansteigt, werde ich schon unruhig.
Wenn du allerdings die Leistung eh nicht brauchst, würde ich vom Overclocking absehen.
Ich stelle das nach meinen Tests auf jeden Fall wieder auf "Auto" zurück.
Reiner Spieltrieb ist das gegenwärtig!
Jürgen
klar ist schon interessant zu wissen was möglich ist, viel Spaß !
Was die Profis so möglich machen kannst du dir ja hier mal nachlesen:
http://www.computerbase.de/news/2011-09/neuer-weltrekord-amds-bulldozer-auf-8.43-ghz-uebertaktet/
An diesen Takt wirst du wohl nicht ganz rankommen *g
Die -196° die flüssiger Stickstoff hat, ist diesen Jungs noch zu warm :-o
cu swift
Der maximale Faktor war 20x, also so, wie ich es rein zufällig am Anfang mal eingestellt hatte.
Ab 20,5x bootete er nur noch bis zu den 4 Punkten.
Auch bei einer Einstellung auf 20x hatte ich den Eindruck, das der PC nicht mehr sauber mit Multitasking zurecht kam, kurzes Einfrieren des Mauszeigers usw.
Nee, bringt mir nichts, das überlasse ich denen, die das "wissenschaftlich" betreiben.
Mein Maschinchen läuft wieder sauber und stabil auf "Auto".
Interessant wars trotzdem - und danke für die Kommentare!
Jürgen