Hallo zusammen!
Im Zusammenhang mit der optimalen Nutzung des Arbeitsspeichers liest man immer wieder diese kryptischen Zahlenkolonnen, die die RAM-Timings beschreiben ("Der Sowieso-RAM schaft locker 4-7-1-1" :-D). Ich habe mich damit bislang noch nicht so eingehend beschäftigt - jetzt interessiert es mich aber doch mal, was genau dahinter steckt.
Wenn ich im BIOS meines Asus P4B/266 das Advanced-Menü aufrufe und Chip Configuration auswähle, stehen dort folgende Werte (Erläuterungen stammen aus dem Mainboard-Handbuch):
- SDRAM CAS Latency [2.5 T] => dieses Element regelt die Latenz zwischen dem SD-RAM-Lesebefehl und dem Zeitpunkt, zu dem die Daten tatsächlich zur Verfügung stehen.
- SDRAM RAS to CAS Delay [3 T] => dieses Element regelt die Latenz zwischen dem aktiven SD-RAM-Befehl und dem Lese-/Schreib-Befehl.
- SDRAM RAS Precharge Delay [3 T] => dieses Element regelt die untätigen Taktzyklen nach der Ausgabe eines Vorlade-Befehls an das SD-RAM.
- SDRAM Active Precharge Delay [6 T] => dieses Element regelt die Anzahl der SDRAM-Takt-Zyklen für SD-RAM-Parameter.
Der erste der vier Werte ist ein Selbstgänger: Da mein Infineon-DDR-RAM (PC-2100 => 266 MHz) für CL 2 ausgelegt ist, setze ich den Wert von 2.5 auf 2 und wundere mich insgeheim, warum mein BIOS dies nicht automatisch so macht und stattdessen einen konservativeren Wert per Default vorgibt. Nun gut - jetzt habe ich also ein RAM-Timing von 2 - 3 - 3 - 6.
Mit den Werten Nr. 2 - 4 und den Erläuterungen meines Asus-Handbuchs kann ich schon weniger anfangen. Okay, RAS steht für Row Access Strobe, im Gegensatz zu CAS = Column Access Strobe, also "horizontal" und "vertikal"... Nun gut, aber - kann ich mit den vorgegebenen Default-Werten gefahrlos ein wenig herum experimentieren? Sollte ich dabei eine bestimmte Reihenfolge einhalten, z.B. zuerst den augenfällig hohen Wert für das Active Precharge Delay ein wenig heruntersetzen und dann nach und nach die anderen?
Wie sind Eure Erfahrungen mit RAM-Timings?
CU
Olaf
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Ich machs kurz am Beispiel meiner NF2-Bretter:
je höher der FSB, desto 11-2-2-2. Je niedriger der FSB, desto 4-2-2-2.
Macht aber im Großen und Ganzen kaum was aus. Die meisten würden 1% Unterschied eh nie merken.
Okay - aber welche Zahl steht jetzt für welchen Paramter? Die CAS-L. steht mit Sicherheit niemals auf 11 - eher schon das PrechargeDelay, das in meinem BIOS aber an 4. und letzter Stelle rangiert. Deswegen finde ich diese Zahlenkolonnen immer ein wenig irritierend.
CU
Olaf
Ich denke mal, umgedreh wird es sinnvoller: 4(11)-2-2-2
Was deine spezielle Hardwarekombination verträgt, musst du selbst rausfinden. CL2-3-3-6 ist für den Anfang aber gar nicht schlecht. Kannst ja mal versuchen, dich nach CL2-2-2-5 vorzuwagen.
Hab mal als Empfehlung gelesen, dass das "RAS to CAS Delay" und das "RAS Precharge Delay" auf denselben Wert eingestellt sein sollten und das "Active Precharge Delay" optimalerweise die Summe dieser beiden Werte darstellt (was mir als logisch erscheint).
Deshalb wäre das optimale Ram-Timing CL2-2-2-4.
Sollten die Timings zu scharf eingestellt werden, quittiert das System dies mit einem schwarzen Bildschirm. Wie ein CMOS-Reset geht, weißt du ja ;-).
Hmmm... das heißt, im schlimmsten Fall käme ich nicht mal mehr ins BIOS? Nun gut, ich werde das mal schrittweise probieren. Die Gefahr, dabei Hardware zu beschädigen, besteht doch nicht, oder? Das Schlimmste was passieren kann ist doch, dass die Kiste nicht mehr stabil läuft, bzw. der Bildschirm schwarz bleibt?
Danke, auch an TechnoT und Spassmacher!
CU
Olaf
Ob man damit Hardware beschädigen kann, weiß ich nicht. Hab bisher an zwei Rechnern die Timings optimiert. Beim einen gingen maximal einstellbare Timings stabil, beim anderen blieb der Bildschirm schwarz, nach einem CMOS-Reset war aber alles bestens. Ich denke, wenn man sich schrittweise rantastet, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Hardware futsch geht, sehr gering.
Jetzt habe ich mal eine Frage:
was ist CMOS-Reset und wie macht man das???
MfG
erundich
Zunächst mal werden die BIOS-Einstellungen in CMOS-Chips gespeichert - was es damit auf sich hat, steht im Nickles-Glossar.
Der Reset erfolgt entweder über eine Jumpereinstellung am Mainboard ("Mäuseklavier", mehr dazu steht im Handbuch zum Board) oder aber - was ich der Einfachheit halber ehrlich gesagt bevorzugen würde - durch ein Herausnehmen der Mainboard-Batterie. Dann verlieren auch die CMOS-Chips ihr Gedächtnis :-)
CU
Olaf
Hi, wie verändere ich die Timings denn überhaupt oder ist bei mir nicht möglich?Habe nen MSI-6533E und finde dazu nix im BIOS.Habe jetzt Timing con CL2-2-2-7, ist ja nicht so der Hit oder?Was passiert bei so nem CMOS-Reset gehen da Daten verloren und der Rechner fährt nicht mehr hoch oder wie muss ich mir das vorstellen?
Danke und Gruß
Hi Phil,
ich kenne Dein MSI-Board nicht, aber wenn Du sagst, dass die Timings 2-2-2-7 betragen, schließe ich daraus, dass Du schon das richtige Submenü erwischt hast :-) Wie es dort weitergeht, müsste im Handbuch Deines Boards beschrieben sein.
Bevor ich an den 4 Parametern irgendetwas verändern konnte, musste ich allerdings (eine Zeile über den vieren) den Wert SD-RAM-Konfiguration von [by SPD] (was immer das heißt - politisch ist es wohl nicht gemeint :-))) auf [User-defined] umstellen. Evtl. gibt es diese Möglichkeit auch in Deinem BIOS.
Falls Dir dieser Tip nicht weiter hilft, starte einfach einen neuen Thread. Dieser ist nun eine Woche alt und wird daher nicht mehr so beachtet. Viel Erfolg!
CU
Olaf