Archiv RAM - Module, Marken, Murks 4.582 Themen, 22.751 Beiträge

CPU / Memory Frequency Ratio ?

bulle / 3 Antworten / Baumansicht Nickles

Hallo zusammen,


kann mir einer sagen, was die Einstellungen in BIOS unter dem Punkt "CPU / Memory Frequency Ratio" sollen?
Mein System läuft mit 149 Mhz FSB (166 Mhz sind möglich). Bei dieser Geschwindigkeit lässt sich immer noch das Verhältnis 4:5 einstellen, was ja wohl bedeuten würde, dass der RAM mit 1,25 x 149 = 186 Mhz laufen würde. Kann aber irgendwie nicht sein, weil ich auf meinem A7S333 lediglich ein DDR333-Modul (512 MB von MDT) laufen habe. Außerdem habe ich alle Timings jew. um einen Schritt senken können.
Hat das seine Richtigkeit? Oder verdrehe ich bei der Verhältnis-Angabe Zähler und Nenner? Oder sollte man das alles auf "Auto" lassen? Bringt das Performance-Vorteile, wenn man den RAM (asyncron) schneller als den FSB laufen lässt?


Bitte klärt mich auf! Vielen Dank und viele Grüße,


Bulle


 


Athlon XP 2400+ @ 2233 Mhz ~ 2700+, A7S333, 512 MB DDR333 von MDT, GeForce 2 MX

Herid Junior bulle „CPU / Memory Frequency Ratio ?“
Optionen

Du hast es schon richtig erkannt: "CPU/Memory Frequency Ratio" meint das Verhältnis von CPU Frontside- zu Speichertakt. bei 149MHz Prozessor-FSB entspricht das tatsächlich 186MHz Speichertakt. Das ist in der Tat höher als die 166MHz, die dein DDR333-Speicher von rechts wegen haben sollte, aber das gleiche gilt ja für deinen Athlon: der XP 2400+ hat meines Wissens einen FSB von "266MHz" (Anführungszeichen weil mit DDR gerechet) , also 133 MHz physischen FSB-Takt. Vom Athlon XP weiß ich´s nicht, aber Intel hat seinerzeit damit angefangen, feste Multiplikatoren in seine Pentiums einzubauen, um den Overclockern den Spaß zu verderben. Ich persönlich würde tatsächlich alles auf "Auto" lassen und dann kontrollieren, ob der FSB bei 133 und der Prozessortakt bei 2GHz (= 2400+ Quantispeed) ist. (Allerdings bin ich auch kein Overclocker). Der Speichertakt dürfte dann bei 167MHz landen, entsprechend einer CPU/Memory Frequency Ratio von 4:5.
Mit dem asynchronen RAM-Betrieb ist das so eine Sache; von nVidias nForce2-Chipsatz weiß ich, daß es dort nichts bringt, den Speicher schneller zu takten als den Prozessor: da wird der Geschwindigkeitsgewinn durch den schnelleren Speicher offenbar durch die Asynchronizität wieder aufgefressen. Falls du nicht irgendwo einen Testbericht findest, in dem diese Frage für dein Board behandelt wird, hilft leider nur selber benchmarken.

bulle Nachtrag zu: „CPU / Memory Frequency Ratio ?“
Optionen

Eignet sich Aquamark für einen RAM-Performance-Test? Habe es jedenfalls probiert: Mit 4:5 und Auto schafft der Compi 5667 bzw. 5668 Punkt, mit 1:1 5691! Finde ich recht erstaunlich. Das würde ja auch heißen, das A7S333 lässt den 166-Mhz-RAM automatisch mit 186 Mhz im übertakteten Zustand laufen.
Lassen sich RAM-Timings eigentlich eher senken, wenn der Speicher unterhalb seiner Spezifikation läuft? Ach, und weiss einer, mit welchem Programm ich die Sytem-, insbesondere die CPU-Stabilität testen kann?
Schönen Dank für die Antwort schon mal,
Bulle

Herid Junior bulle „Eignet sich Aquamark für einen RAM-Performance-Test? Habe es jedenfalls...“
Optionen

Ob Aquamark ein guter Speicherbenchmark ist, weiß ich leider nicht. Dein Board übertaktet den Speicher allerdings nicht "automatisch", sondern weil du deinen Prozessor übertaktest. Du sagtest ja, daß du deinen XP 2400+ statt mit 2GHz mit 2233 MHz betreibst; ich nehme mal an, das hast du erreicht, indem du den (Prozessor)FSB von 133 auf 149 gestellt hast. Mit dieser Einstellung und der CPU/Memory Frequency Ratio von 4:5 erzwingst du einen Speichertakt von 186 (=1,25x149) MHz. Wenn du dein Board alle Komponenten - einschließlich Prozessor und dessen FSB - automatisch erkennen läßt, sollte eigentlich 2GHz Prozessortakt (= XP2400+), 133MHz FSB und CPU/Memory Freqency Ratio 1:1 herauskommen.
Dein Aquamark-Test legt übrigens nahe, daß das A7S333 ebenfalls nicht von asynchroner Speichertaktung profitiert, da der Computer ja offenbar mit langsamer, aber prozessorynchron getaktetem Speicher schneller rechnet. Allerdings ist der Unterschied nicht so groß, wenn du das mal umrechnest, kommst du gerade auf 0,4%.

Welche Taktung und Timings ein RAM-Modul aushält, hängt letztlich vom individuellen Modul ab. Die Module kommen alle mit einer gewissen Qualitätsstreuung vom gleichen Fließband und werden dann darauf getestet, bei welchen Taktfrequenzen und Timings sie noch stabil arbeiten. Grundsätzlich gilt: ein Modul, daß bei einer gewissen Frequenzstufe ein bestimmtes Timing schafft, schafft bei der nächsttieferen Frequenzstufe das nächstschnellere Timing, d.h. ein 400MHz-Modul, das CL 2,5 schafft, schafft auch CL2 bei 333MHz. Behauptet jedenfalls IVI auf Orthy.de, hier nachzulesen). Der Artikel ist übrigens empfehlenswert, wenn du dich für RAM im allgemeinen interessierst. Versprich dir aber nicht zuviel davon, der Unterschied zwischen CL2 und 3 tritt nur unter günstigen Umständen, d.h. bei bestimmten Arten von Speicherzugriff zutage, und selbst dann beträgt er nur wenige Prozent. Überhaupt hängt der mögliche Performancegewinn von CL2 gegenüber CL3 sehr davon ab, wie geschickt das Motherboard den Speicher ansteuert, und das findet man letzten Endes nur durch haarfeine Messungen heraus (die letztere Aussage habe ich seinerzeit in der c´t über einfaches SDRAM ohne Double Data Rate gelesen, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß das bei DDR-RAM anders sein sollte).

Von einem bestimmten Programm zum Testen der Systemstabilität habe ich noch nichts gehört; normalerweise macht man das so, indem man das System belastet, indem man dem Computer was zu rechnen gibt, gerne auch, indem man mehrere Programme parallel laufen läßt. Dabei kannst du dir dann überlegen, mit welchen Aufgaben sich der eher der Prozessor, das RAM oder die Laufwerke belasten lassen (wie DVD in Mpeg2 konvertieren, 3D-Shooter spielen, GB-Weise Dateien von einer Festplatte auf die andere schaufeln...). Wenn der Rechner dann abstürzt, einfriert oder Amnesty International anruft, hast du ihn offensichtlich überlastet. Die Schwierigkeit besteht dann natürlich darin, zu entscheiden, ob der Knackpunkt am Prozessor, dem Speicher, der Festplatte oder auch im Betriebssystem liegt. Hinweise ergeben sich z.B. aus Temperaturmessungen (Prozessor, Mainboard, evtll auch bei Festplatten möglich), oder aus Maßnahmen, die die Stabilität erhöhen (d.h. die Absturzgrenze hinausschieben): Speicher untertakten, Speicher oder Prozessor mit mehr Spannung versorgen (Achtung, mehr Spannung erhöht zwar die Stabilität, aber auf Kosten der Lebensdauer des Bauteils).

Du siehst schon, die Materie ist nicht ganz trivial. Wenn du den Verdacht hast, dein System sei durchs Übertakten instabil geworden, würde ich einfach dazu raten, Prozessor und Speicher mit den normalen Taktraten zu betreiben (mich würde mal interessieren, wieviel Punkte dein Rechner ohne Übertaktung beim Aquamark schafft?).
Wenn nichts zum Abstürzen neigt, dann laß die Übertaktung halt, wie sie ist, und freu´ dich dran.
HTH