HI
Also Prozessoren haben meistens einen FSB 1066MHz das heist für mich ich sollte beim RAM auch 1066MHz zusammenbringen. Folge dessen baue ich zwei DDR2-533 ein und über Dual Channel erreichen diese dann auch die 1066Mhz. Würde es auch "ausreichen" einen DDR2-1066 reinzugeben bzw. was für einen sinn hat dieser? Was wäre der unterschied zwischen den beiden??? (Mal abgesehen davon dass so manche Boards DDR2-1066 noch nicht unterstützen) Würde ich bei zwei DDR-1066 über Dual-Channel dann 2132MHz erreichen. welchen sinn hätte dies dann????
Danke im voraus
Archiv RAM - Module, Marken, Murks 4.582 Themen, 22.751 Beiträge
Da bist du nicht der einzige, der Probleme hat - ich mußte auch sorgfältig nachlesen, bis ich folgendes heraus hatte:
Erstmal vorneweg: die aktuellen Prozessoren (Athlon 64 X2 für Sockel AM2 und Pentium Core 2 Duo) haben eine Speicheranbindung, die vom Frontside Bus (bei AMD "Hypertransport" genannt) unabhängig ist, anders als z.B. beim alten Athlon XP. Da war es tatsächlich optimal, Speichertakt und Frontside-Bustakt gleich zu wählen. Beide Prozessoren sind für Speicher des Typs DDR2-800, auch PC2-6400 genannt, spezifiziert.
Um das mal ein wenig aufzudröseln: DDR2 ist der Nachfolger des alten DDR-Speichers, wobei DDR für Double Data Rate steht, weil pro Takt zwei Datenworte übertragen werden (statt einem wie beim alten SDRAM). Dieser Speicher wird mit Wechselstrom bei 200 bis 400 MHz betrieben, weswegen die Marketing-Strategen von DDR2-400 bis DDR2-800 sprechen (große Zahlen klingen nun mal beeindruckender). Weil DDR2-800-Speicher theoretisch eine maximale Übertragungsrate von 6400 Gigabyte/s verspricht, wird er (wieder die Marketingfritzen) auch als PC6400 bezeichnet. Theoretisch wohlgemerkt: in der Praxis mißt man offenbar deutlich geringere Übertragungsraten.
Daraus folgt schon mal: es lohnt sich nicht, megaschnellen (und extrateuren) DDR2-1066-Speicher zu verbauen, wenn der Prozessor schon nicht über DDR2-800 kommt. (Wie gesagt: die Speicheranbindung ist vom Frontside-Bus unabhängig, ob also am anderen Ende des Prozessors ein Hypertransport 2.0 oder ein FSB 1066 werkelt, ist dem Speicher egal!). Tatsächlich kann man (laut c't 22/2006) einem Core 2 Duo statt DDR2-800 ohne weiteres DDR2-667 oder 533 (physikalische Taktfrequenzen: 333 bzw. 266) anbieten, ohne daß der Rechner insgesamt langsamer wird. Der Grund: durch den reichlich vorhandenen L2-Cache werden viele Abfragen des Prozessors gar nicht erst an den RAM weitergereicht, sondern intern beantwortet. Tatsache ist, daß in der Praxis DDR2-Speicher kaum schneller ist als DDR-Speicher, in einigen älteren Benchmarks von Athlon sogar langsamer; ich weiß nicht, ob man schon herausgefunden hat wieso.
Ein Wort zum Dual Channel: das Prinzip dabei ist, daß der Prozessor die Speicherkanäle abwechselnd abfragt und so nicht erst die Latenzzeit des ersten Speichermoduls abwarten muß. Die physikalische Taktfrequenz bleibt dabei dieselbe, aus zwei Riegeln DDR2-533 wird also nicht ein Riegel DDR2-1066! Rein theoretisch hofft man, so die Datenrate verdoppeln zu können (das meintest du wahrscheinlich), aber auch das dürfte in der Praxis kaum klappen, da es voraussetzt, daß der Prozessor die Daten perfekt auf beide Speicherbänke verteilt. Immerhin, schaden kann so ein DualChannel-Betrieb eigentlich nicht.
Langen Postings kurzer Sinn: kauf dir genau den Standard-Speichertyp, für den dein Prozessor spezifiziert ist (das wird maximal DDR2-667 oder 800 sein), aber davon reichlich. Markenspeicher sollte es schon sein - mit No-Name-Modulen hat man nix wie Ärger, oft handelt es sich um die Chips, die bei den Markenherstellern als zweite Wahl aus der Produktion geflogen sind. Es lohnt sich aber nicht, extra Geld für übertaktungsfähige (DDR2-1066) Module oder extrakurze Latenzzeiten (CL) auszugeben: Die Beschleunigung, die man damit erzielen kann, ist gering und wird oft überschätzt. Einige Prozent Leistungssteigerung sind zwar mit entsprechenden Benchmarks nachzuweisen, spürbar schneller wird ein Computer aber erst ab einer Leistungssteigerung von 20 bis 30%. Dagegen wird sich der Unterschied von einem zu zwei Gigabyte RAM, je nach Anwendung, schon eher bemerkbar machen.
Also: statt einem überteuerten 1GB DDR2-1066 - 2-2-2-2 (oder was immer die aktuell schnellsten Werte für CL, RTC undsoweiter sind) schaff dir lieber zwei 1GB DDR2-667 (oder meinetwegen auch 800) an, da hast du definitiv mehr von. Und falls dein Mainboard noch mit altem DDR1 (= PC3200) umgehen kann, kannst du damit eventuell Geld sparen, ohne daß dein Rechner spürbar langsamer wird (aber darüber solltest du dich nochmal im konkreten Fall schlau machen).
HTH
Hi
Danke für die schnelle & ausführliche Antwort hab auch gleich in der c´t wieder ein bisschen nachgelesen.
Hätte noch eine Frage:
Welche Marken sind wirklich gute Markenspeicher und wer no name
Habe früher eigentlich immer Infineon gekauft aber bei alternate findet man eigentlich nicht mehr viel davon...
MFG
Na, wenn du die c't zu Hause hast, stehen dir fast alle relevanten Daten zur Verfügung, da habe ich nämlich den größten Teil meiner Weisheit her.
An namhaften Speicherherstellern fallen mir spontan Infineon, Kingston, Samsung, TwinMos und WinBond ein, die Liste erhebt aber keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit. Corsair und GeiL haben den Ruf, Spezialisten für teuren Übertakterspeicher zu sein, aber wenn du von denen ein preiswertes Modul findest, das für einen normalen Takt (siehe oben) spezifiziert ist, ist nichts dagegen einzuwenden.
Als Faustregel kann als Markenspeicher gelten, wo ein Markenname draufsteht. Mit Vorsicht zu genießen sind solche RAM-Module, die explizit als "No Name" oder, verwirrenderweise, als "Marke" angeboten werden. Letzteres meint oft, daß der Händler irgendwelchen Speicher eines Markenherstellers liefert, den er gerade besonders billig einkaufen kann. Mit Vorsicht zu genießen sind auch Module mit Bezeichnungen wie "Infineon on 3rd": das bedeutet, daß ein Dritthersteller sich Speicherchips von Infineon hat liefern lassen, und die Module dann selbst bestückt hat.
Der Grund dafür, warum Selbstschrauber und qualitätsbewußte auf Markenspeicher solchen Wert legen, ist die Zusammenarbeit von zwei (oder mehr) RAM-Modulen im Mainboard - oder wenn man Pech hat, sogar das Funktionieren eines einzelnen Moduls in einem bestimmten Mainboard. Bei einer Taktfrequenz von 400MHz hat eine Speicherzelle gerade mal 1,25ns (in Worten: eine und eine viertel Nanosekunde!) Umschaltzeit; bereits minimale Schaltverzögerungen führen also zu Speicherfehlern und Datenverlust. No-Name-Module sind wie gesagt oft solche, die bei den Herstellern als zweite Wahl durch die Qualitätskontrolle gerutscht sind und deshalb nicht unter dem eigenen Namen verkauft werden. Ein Computerhersteller, der mehere Rechner zusammenbaut, kann sich durchaus mit einer handvoll No-Name-Module zum Großhandelspreis eindecken und so lange rumprobieren, bis er zwei Module gefunden hat, die in einem bestimmten Gerät fehlerfrei zusammenarbeiten. Für den Selbstbauer empfiehlt es sich dagegen, Markenqualität zu wählen, am besten identische Module vom selben Hersteller (meistens zwei Stück). Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit von Inkompatibilitäten minimiert. Wenn man Glück hat, gibt der Hersteller des Mainboards Empfehlungen ab, welchen Speicher man nehmen sollte.
Ein Wort zum Speicherkauf: ich lege gesteigerten Wert darauf, daß der Händler das angebotene RAM-Modul exakt, am besten mit der Teilenummer des Herstellers, bezeichnet, so daß ich ganz genau weiß, was ich mir da einhandele. Dafür bin ich dann durchaus auch bereit, ein paar Euro mehr über die Theke zu schieben. Speicherfehler sind mit das fieseste, was der PC an Fehlerquellen zu bieten hat, weil sie in aller Regel sporadisch, nicht reproduzierbar auftreten und daher schwer zu diagnostizieren sind.
HTH
tja nochmals Danke...