Habe von einem Verwandten ein Gehäuse mit einer Quantum SCSI-Festplatte,6 GB und einem SCSI- CD-ROM Laufwerk geerbt. Beides stammt aus dem Jahr 94. Die Geräte sind intern durchgeschliffen verkabelt und die Kabelenden sind als 50-polige Buchsen auf der Gehäuserückseite ausgeführt. Ausserdem ist noch ein Block mit 4 Dippschaltern vorhanden, die alle auf 7 stehen. Möchte alles an meinen jetzigen PC anschliessen. Board Asus K7V, 2 IDE-Festplatten, IDE-Brenner, IDE-DVD Laufwerk, 700 MHZ, 256 MB Speicher. PCI Steckplätze sind noch frei. Was muss ich tun und welchen Controller kann man empfehlen. HELP!!
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Hallo
Die Dipp-Schalter am externen Gehaeuse dienen zur Einstellung der erforderlichen eindeutigen SCSI-ID von aussen.
Diese ID darf fuer jedes Geraet nur einmal vergeben sein, wobei 7 dem Controller gehoert. Am besten Du schraubst
das Erbe mal auf und siehst Dir die interne Verkabelung an. Ist der Dipp mit den Geraeten verbunden, dann pruef
mal welche Leitung zu welchem Geraet geht und aussen zugeordnet ist. Ist er nicht angeschlossen muss jedes
Geraet auf seine bisherige ID (Jumper) ueberprueft werden. Desweiteren ist es wichtig nachzusehen, ob und welches
Geraet terminiert (Jumper) ist, denn dann kann einer der beiden 50'er-Anschluesse nicht weiter genutzt werden.
Am besten die Terminierung am Geraet selbst entfernen und extern einen passenden (aktiven) Terminator
aufstecken (Anschluss ist dann egal). Damit ist eine externe Erweiterung, z.B. mit einem Scanner, moeglich.
In Sachen PCI-Controller: Je nachdem was spaeter noch alles dazu kommen soll, reicht dafuer ein U-SCSI. Soll
in Zukunft aber auf 64-BIT-PCI bzw. auf U-160 umgestiegen werden, dann sollte man gleich einen U-160'er
kaufen, der allerdings nicht ganz billig, aber abwaertskompatibel zu allen bisherigen Standards ist. Auch
sollte man darauf achten, das der Controller ein Flash-Bios hat, man weiss ja nie :-)
Um den Aufwand zu verringern reicht eigentlich jeder Controller, der einen externen 50-Pol-Ausgang hat,
obwohl die meisten neuen einen 68'er haben. In jedem Fall ist es natuerlich erforderlich ein passendes
externes Kabel erst dann zu kaufen, wenn man weiss welchen Controller man nimmt. Deshalb auf alle Faelle
den Aufbau der Erben-Buchse beim Kauf nicht vergessen, auch wegen dem (aktiven) Terminator.
ciao
Hi Bombenleger! Danke für Deinen Tipp. Hast mir schon bei meinem Scannerproblem geholfen. Bis zum nächsten mal.
Wenn alle äußeren DIPs auf 7 stehen und - ich unterstelle es - die Apparatschiks im Inneren funktionieren, dann können die zu den
Schaltern gehörenden Strippen nicht an die Laufwerke angeschlossen sein. Jede ID darf nur einmal am Stang vorkommen,
daneben ist die ID7 normalerweise für den Controller selber reserviert.
Ein Controller von Adaptec muß es heutzutage nicht mehr sein, auch die anderen könnens mittlerweile.
Externe Gehäuse haben in aller Regel große 50polige Anschlüsse (2 Stück davon). Controller haben sog. 50polige SubD-Buchsen
oder 68polige SubD. Es gibt gerade bei SCSI-Adaptern Exmeplare von Pontius zu Donald Duck (dessen Erfinder vor ein paar
Tagen gestorben ist), am vorteilhaftesten ist es aber, eine auf der Controllerkarte vorhandene (interne) 50polige Steckerleiste
mit einem Adapter an eine Slotabdeckung zu führen und ein 50poliges Kabel dort anzuschließen, damit der schnellere 68polige
frei ist für zukünftige Gerätschaften. Wenn Du Dir dann einen Controller ausgesucht hast, sieh Dir genau (!!!) an, was sie für
Schnittstellen anbietet und kaufe danach ein passendes Kabel, das den Controller ohne weitere zusätzliche Adapter
direkt an das externe Gehäuse führt. Je weniger, desto besser flutschen die Daten auf dem SCSI-Bus, desto weniger Probleme.
Terminierung: da möglicherise in dem Gehäuse, auf jeden Fall aber über ein weiteres externes Kabel noch weitere SCSI-Geräte
angeschlossen werden können, achte darauf, daß die Laufwerke selber nicht terminiert sind und kaufe gleich noch einen
externen, passiven, 50poligen aufsteckbaren Terminator dazu (ca. 30DM). Wenn dann z.B. ein SCSI-Scanner honzukommt,
brauchst Du nur den Terminator abzuziehen, das nächste Kabel aufzuastecken und den Terminator am nächsten Gerät wieder
aufzustecken. Aber Achtung: die GESAMTE Kabellänge inklusive des Kabels im externen Gehäuse drinnen sollte nicht
über 2 Meter lang sein. Bei längeren Kabeln treten unschöne und nur schwer vorhersagbare Kalamitäten auf, die einem das Leben
echt sauer machen können (s. u.a. diese Brett und im Archiv!).
Preise: Controller kosten je nach Firma und Leistungsstufe ca. 150 bis locker an 800 DM heran; gute externe Kabel sind mit
ca. 50DM pro Meter nicht überteuert; einfache, passive 50polige Terminatoren ca 30DM.
Ein Tip noch: wenn möglich, schließe das Netzkabel nicht am Ausgang des Rechnernetzteiles an (womit er dann zugleich
mit dem Einschalten des Rechners auch unter Strom gesetzt wird), sondern direkt an einer Steckdose. Es könnte nämlich
sein, daß die Steckdose, an der der Rechner hängt - zumindest beim Einschalten - (zu) stark belastet wird, sodaß die
Haussicherung rausknallt. Schaltet man aber alle Geräte von Hand ein, ergibt sich durch die Zeitverzögerung kein immenser
Einschaltstrompeak und die Sicherung spricht nicht an. Es gibt noch andere Mittel und Wege, aber das führt nun zu weit.
Vielen Dank auch an Herman Munster. Dein Schreiben war sehr aufschlussreich.