Habe zur Zeit einen Adaptec 2940 U Controller. Daran hängen ein Brenner, CD ROM und Scanner. Ich will den Rechner für DV Bearbeitung updaten und überlege als System-HD eine preislich erträgliche SCSI Platte mit ca. 9 GB anzuschliessen. Für die Videodaten wollte ich ein neues P4-MBoard (RIMM) mit RAID Controller (RAID 0)und 2 60GB IDE HDD einbauen.
Was haltet Ihr von der Überlegung oder ist der 2940 U viel zu langsam so das sich die SCSI Platte nicht lohnt?
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Ich denke sinnvoller, aber auch etwas teurer, wäre ein umgedrehter Aufbau. Das Betriebssystem auf eine IDE-Platte und für die DV-Bearbeitung eine Seagate Cheetah mit 16MB Cache (ST336704LWV mit 36 oder ST373405LWV mit 73 GB), für den Zweck optimal.
Für Videobearbeitung wäre ein AMD Athlon mit DDR-Ram aufgrund des größeren CPU-Caches wahrscheinlich besser als der P4 mit seinem vergleichsweise mageren Cache.
In beiden Fällen solltest Du aber mindestens einen UW- oder U2W-Hostadapter nehmen. U160 hat bei wenigen Geräten keinen Vorteil. Bei Hostadaptern ab U2W aufwärts mußt Du aber einen mit UW-Bridge (2940 U2W oder Dawicontrol DC 2980) oder einen Dual-Channel-Hostadapter nehmen, letztere sind oft billiger als Adaptec mit Bridge. Die U- und UW-Geräte schalten den reinen U2W sonst auf UW-Niveau runter.
Die 73 GB SCSI-Platte ist aber sauteuer, so um die 1000 Euro, die etwas ältere 36 GB schätze ich so etwa 400 - 500 Euro. WICHTIG: nur die besagten Modelle mit V am Ende haben 16MB Cache, die ansonsten baugleichen LW haben nur 4MB Cache.
Festplatten, auf die man in Echtzeit Videos holen will via einer entsprechenden Hardware - insbesondere, wenn es um das Einfangen von Analog-Videos von einem ganz normalen Videorekorder gehen soll - benötigen vor allem diese Dinge:
- eine schnelle! CPU (Athlons sind gut dafür)
- viel! RAM
- große! Festplatten
- und möglichst wenig anderer Programmschnickschnack, der im Hintergrund auch noch läuft.
Bei HDs kommt es vergleichweise weniger auf die Zugriffsgeschwindigkeit und auch nicht sooo auf den Datendurchsatz. Wichtig - und zwar richtig wichtig - ist die Größe der Platte (9GB sind da WIRKLICH nicht die Welt, das reicht u.U. gerade mal für ca 40 Minuten) und die Tatsache, daß sie, solange der Film aufgezeichnet und auf die HD geschrieben wird, die ganze Zeit möglichst konstant 4-5MB/s schafft. Klingt in ersten Moment lächerlich "4-5 MB pro Sekunde", ist es aber beiliebe nicht, das es diese Rate ohne Unterbrechung und Pause während der GANZEN Aufzeichnung beibehalten muß. Das ist ein echter Stolperstein!
Viele HDs neigen an einer bestimmten Stelle der Magnetscheiben zu einem dramatischen Durchsatzeinbruch. Für die Verwendung als alltägliche Datenspeicherungs-HD ist das vollkommen ohne Bedeutung, beim Video-Capturen aber kann das der Tod sein. Und wenn Du Pech hast, sieht man das erst nach langwierigen Bearbeitungen.
EIDE-Platten haben generell mehr Schwierigkeiten, die 4-5MB/s über einen langen Zeitraum nicht einmal zu unterschreiten, SCSI-HDs gelingt das wesentlich besser bis problemlos. Dabei gehe ich von Festplatten "von der Stange" aus und nicht von solchen, die speziell für ihre Verwendbarkeit fürs "videoen" geprüft wurden, die obendrein nur ganz, ganz, ganz selten zu bekommen sind und dann auch noch sowas von sauteuer sind.
Diese 4-5MB/s Durchsatz benötigen nicht unbedingt Super-Hyper-Duper-HDs und -Controller, ganz einfache Modelle können das auch häufig schon problemlos. Bloß: die Super-Hyper-Duper-HDs mitsamt gleichwertigem Controller können es sicher und nicht "nur vielleicht"...
Auch sollte die Platte (bzw. Partittion), auf der das Video abgelegt wird, nicht auch noch die OS-Verzeichnisse, die Auslagerungsdatei und die Temporärordner enthalten, nach Möglichkeit sollte sie ausschließlich der Aufnahme des Videos dienen und sonst nichts anderem. HDs mit viel Cache sind zu bevorzugen.
Ich habe einen 2940AU, zum capturen von der S-VHS Kamera eine AV-Master 2000 und und als Videoplatte eine IBM DDRS 39130W (mit Adapter 68 auf 50pol). dranhängen. Alle Programme liegen auf einer DCAS 34330. Bis jetzt habe ich mit S-VHS Qualität und leichter Kompression noch keine Drop-outs feststellen können. Qualitätseinbußen nach dem Schnitt und der Ausgabe auf Band sind nicht zu erkennen. Prozessor ist ein K6-2 333 und 64 MB RAM. Das Rendern dauert da natürlich etwas.
Wie das ggf. mit DV und ohne Kompression ist - da fehlen mir Erfahrungen.
Nun, auch mit älteren SCSI´s sollte es keine Probleme geben hinsichtlich des Datendurchsatzes, bei EIDE sollten es schon recht neue HDs nebst tatsächlich funktionierendem mind. UDMA66 sein, damit es keine unliebsamen Überraschungen gibt. 90 Minuten konstant über 4-5MB/s klingt nicht nach viel, für eine EIDE-HD ist das aber schon ne echte Leistung. Allerdings steckt da schon viel "Vollkasko-Mentalität" mit drin, eine halbwegs neue EIDE dürfte auch locker mitkommen.
Mit schon digitalem Input sollte es doch deutlich schneller gehen, da die Hauptarbeit, das Digitalisieren nämlich, schon getan ist. Ein ggf. neues komprimierendes Abspeichern ist freilich ebenso langsam wie zuvor, der Prozeß ist ja derselbe, egal, ob der Film analog oder digital auf den Rechner gelangte. Und ne AV 2000 ist ja auch nicht eben ne schwachbrüstige Karte, das meiste wird von ihr erledigt, nicht allein von der CPU.
Jo, die AV 2000 übernimmt komplett das Digitalisieren und komprimieren, bis hin zur lippensynchronen Tonspur. Das hat sogar mit einem 166MMX in der ersten Variante funktioniert. Aber das Rendern von Effekten, Titeln etc. ... Lichtjahre später sage ich da nur.
Trotzdem braucht man natürlich noch den konstanten Datenstrom um auf die HD zu schaufeln bzw. zurück auf Band. Das Thema steht ja unabhängig vom Digitalisieren. Dazu kann man aber ruhig mal bei www.dazzle-europe.de/m_de_set_support.html bei den Disskussionsforen reinschauen. Ist auch immer latent ein Thema.