Auf meinem Rechner läuft Win 2000 prof.
Ich möchte Win 98 nachträglich als zweites Betriebssystem installieren, ohne die bestehende Konfiguration mit Win 2000 ändern zu müssen. Ist das möglich?
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Hallo!
Wenn Du PartitionMagic 6 hast, geht es ganz einfach. Erstelle einfach eine zweite Primärpartition, indem Du die erste (mit Win2000 drauf) teilst (Voraussetzung: noch genug freier Speicherplatz). Die neue Partition muß natürlich mit FAT(32) formatiert werden. Aktiviere die neue Partition (per Bootdiskette von PartitionMagic), starte mit einer Win98-Bootdiskette neu und installiere Win98. Mit BootMagic kannst Du dann beide Partitionen wechselseitig aktivieren und das jeweilige Betriebssystem booten.
Viele Grüße,
Andreas
Hallo Andreas,
besten Dank für den Hinweis auf PartitionMagic. Werde ich mir wohl zulegen müssen, wenn ich nicht alles noch mal installieren will.
Gruß Horst
Hi,
kein Problem, hol dir einfach einen guten Partions- + Bootmanager aus dem Net - z.B Ranish - getestet und zu bekommen HIER.
Viel Erfolg
Gruß
Sly
P.S heißt natürlch Partitionsmanager und es ist Freeware!
Außerdem hast du bei Ranish ein Übungstool dabei, kannt du
erstmal deine bestmögliche Partition + Konfiguration
testen, ohne Auswirkung auf dein HDD.
Was steckt in einer Festplatte?
Wie werden Platten partitioniert?
Wie bootet der Computer?
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Was steckt in einer Festplatte?
Die ersten Platten hatten einen einfachen Aufbau. Sie enthielten eine oder mehrere rotierende Scheiben und einen beweglichen Arm, an dem Schreib / Lesekoepfe befestigt waren - ein Kopf auf jeder Seite jeder Scheibe. Der Arm konnte sich bewegen und an bestimmten Positionen halten. Wenn er anhielt, konnte jeder Kopf Daten auf der darunterliegenden Spur lesen. (Eine Spur ist quasi ein "Ring" der Scheibe.) Jeder Schreib- oder Lesevorgang musste ausgefuehrt werden in Bloecken von Bytes, Sektoren genannt. Sektoren waren normalerweise 512 Bytes lang und es gab eine feste Anzahl von Sektoren auf jeder Spur.
Die Laufwerke selbst hatten nicht viel Elektronik und mussten von der CPU fuer jeden einzelnen Schritt angesteuert werden. Zuerst musste die CPU einen Befehl senden, um den Arm zu positionieren. Dann musste sie dem Laufwerk mitteilen, welcher Kopf lesen sollte, und von welchem Sektor. Danach wartete die CPU, bis der gewuenschte Sektor sich unter den Kopf bewegte und startete den Datentransfer. Dieser Aufbau war relativ simpel und billig. Aber es gab etliche Nachteile.
Zunaechst beanspruchte jeder Ein/Ausgabevorgang viel Aufmerksamkeit der CPU und zudem wurde die Plattenoberflaeche uneffektiv genutzt. Es war bequem fuer die Programmierer, eine feste Anzahl Sektoren auf jeder Spur zu haben. Aber es war eine Verschwendung von Platz, da die laengeren auesseren Spuren viel mehr Daten haetten aufnehmen koennen als die kurzen inneren. Spaeter, als Digitalelektronik billig wurde, konnten die Ingenieure dieses Problem loesen.
Als die IDE (Integrated Drive Electronics) Platten herauskamen, hatten diese einen kleinen Prozessor in jedem Laufwerk. Dies half, Prozessorzeit durch Einfuehrung eines intelligenteren Befehlssatzes zu sparen. Zudem wurde die Platte effizienter genutzt. Die Ingenieure hatten mehr Sektoren auf den auesseren Tracks plaziert, stellten aber weiterhin den Programmautoren eine bequeme "wuefelfoermige" Sicht auf die Platte zur Verfuegung, durch interne Uebersetzung der CHS-Werte (cylinders, heads, sectors). Meine alte 340MB-Platte zum Beispiel hat nur zwei Scheiben = 4 Koepfe (Seiten der Scheiben), aber sie meldet 665 Zylinder, 16 Koepfe und 63 Sektoren. In Wirklichkeit hat sie, hoechstwahrscheinlich, mehr als 4*63 Sektoren auf jeder aeusseren Spur und etwas weniger als 4*63 auf den innersten Spuren, aber das laesst sich nicht sicher sagen.
Seit den IDE-Platten muss die CPU nur die CHS-Adresse des Sektors nennen, den sie lesen will und die Plattenelektronik positioniert die Koepfe und meldet sich bei der CPU, wenn sie zum Datentransfer bereit ist.
Die neuesten Laufwerke bieten einen noch einfacheren Zugriff. Statt Sektoren per CHS-Adresse anzusprechen laufen sie im LBA-Modus (Logical Block Adressing). Im LBA Modus nennt ein Programm nur die Nummer des Sektors vom Plattenanfang (alle Sektoren auf der Platte sind numeriert 1,2,3,...). Zusaetzlich hierzu haben neue Platten interne Puffer, in denen sie viele Sektoren zwischenspeichern koennen. Das beschleunigt die Platte erheblich, da diese mit allen vier Koepfen gleichzeitig Daten in den Puffer lesen kann.
Praktisch alle modernen Betriebssysteme nutzen LBA-Adressierung, aber die CHS-Notation ist noch in Umlauf. Erstens nutzt MS-DOS, fast 20 Jahre alt, ausschliesslich CHS. Auch einige Programme (wie Partition Magic) funktionieren nicht mit Partitionen, die nicht an einer Zylinder- oder Seitengrenze beginnen. Und schliesslich ist es einfacher, ueber Hunderte von Cylindern zu sprechen, als ueber Millionen von Sektoren. Daher werden wir in der folgenden Betrachtung CHS-Notation verwenden.
Ueber CHS-Adressierung muss man einige Dinge wissen. Angenommen, wir haben eine 340 MB Platte mit 665 Zylindern, 16 Koepfen und 63 Sektoren pro Spur. Dann sind zulaessige Werte fuer Zylinder 0..664, fuer Kopf(Seiten)-Nummern 0..15, aber fuer Sektoren 1..63.
Maximalwerte fuer den CHS-Adressierungs-Modus sind 0..1023, 0..255, 1..63 jeweils fuer Zylinder, Koepfe und Sektoren. Wenn man diese Werte multipliziert, sieht man, dass die groesste Platte, die mit CHS adressiert werden kann, 8 GB gross ist. Dies ist der Grund dafuer, dass bei einer 12 GB Platte viele Programme nur 8 GB sehen, da sie CHS nutzen.
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Wie werden Platten partitioniert?
Alle Festplatten an allen IBM-kompatiblen Computern nutzen dieselbe Art der Partitionierung. Der erste Sektor der Platte, MBR genannt (Master Boot Record), den wir im Detail spaeter behandeln, enthaelt die Partitionstabelle. Diese Tabelle hat vier Eintraege, jeder davon kann eine Partition beschreiben. Im einfachsten Fall haetten wir den gesamten Plattenplatz einer Partition zugewiesen, wie im folgenden Beispiel:
Beachte, dass der MBR einen Sektor beansprucht auf Zylinder 0, Seite 0, Sektor 1 und die Partition an Zylinder 0, Seite 1 (!), Sektor 1 beginnt. Die Luecke von 62 Sektoren dazwischen blieb ungenutzt, da alle Partitionen auf einer Zylindergrenze beginnen sollen, oder zumindest an einer Seitengrenze. Dies ist nicht erforderlich fuer LBA, aber die Regel muss eingehalten werden, um alte Software gluecklich zu machen (zB MS-DOS).
Ein weiterer wichtiger Punkt, den ich klarstellen moechte ist, dass "Betriebssystem" und "Filesystem" verschiedene Dinge sind, die manche Leute gleichstellen. Ein Betriebssystem ist ein Stueck Software, das die CPU steuert und verschiedene Applikationen auf dem Computer laufen und diverse Resourcen nutzen laesst. Das Filesystem ist eine Art, Dateien und Verzeichnisse auf der Festplatte zu organisieren. Die Verwirrung kommt daher, dass jedes anstaendige Betriebssystem ein oder mehrere eigene Filesysteme hat und beides eng verbunden ist.
In unserem Beispiel wissen wir nur, dass wir ein FAT-16 Filesystem haben. Und wir haben keine Ahnung, welches Betriebssystem darauf installiert ist. Es koennte MS-DOS 6.22 sein, es koennte Windows 95 oder NT sein, oder es koennten alle drei sein, installiert in den verschiedenen Verzeichnissen auf derselben Partition. Mit weiterem Aufwand konnten wir sogar Linux dort installieren, aber es ist meist besser, verschiedene Betriebssysteme auf gesonderten Partitionen installiert zu haben.
Ein weiterer Grund fuer mehrere Partitionen ist die Sicherheit vor Systemabstuerzen. Wenn z.B. das System derart abstuerzt, dass die FAT-Tabellen zerstoert werden, wird man den Zugriff zu allen Dateien verlieren, da die FAT-Tabelle bestimmt, wo welche Datei auf der Platte liegt. Die FAT-Tabelle ist so wichtig, dass entschieden wurde, zwei Kopien einer FAT-Tabelle am Anfang jeder Platte zu halten. Aber falls SEHR wertvolle Dateien vorhanden sind, duerfte es sinnvoll sein, eine zweite Partition anzulegen (diese hat dann ihre eigenen FATs) und dort Kopien wichtiger Dateien zu halten.
Trotzdem, keine Hektik mit dem Anlegen der zweiten Partition. Erstens zeigt die Erfahrung, dass 99% der Fehler nur eine Kopie der FAT beschaedigen und zweitens ist es fuer die Mehrheit der User ausreichend, ihre persoenliche Arbeit einmal in der Woche auf eine Diskette zu kopieren und diese an einem sicheren Platz aufzubewahren. So muessen sie im Falle des Absturzes lediglich die Platte neu formatieren und alle Programme neu installieren. Nun, egal aus welchem Grund, wollen wir sehen, was passiert, wenn man mehrere Partitionen hat.
Im zweiten Beispiel haben wir zwei Partitionen mit dem FAT-16 Dateisystem. Aus irgendeinem Grund entschieden die Macher von DOS, dass, wenn man eine zweite oder dritte FAT-Partition will, diese nicht im MBR eingetragen wird, sondern in einer "erweiterten DOS-Partition". Eine erweiterte Partition erscheint als ganz normale Partition im MBR (beansprucht Platz) und in ihr befindet sich eine Tabelle aehnlich der Partitionstabelle im MBR. Diese heisst EMBR (Extended MBR) und verzeichnet Partitionen, die in der erweiterten Partition enthalten sind. Im Inneren der erweiterten Partition kann EINE weitere FAT Partition und einen Verweis auf die naechste erweiterte Partition stehen, dann eine weitere FAT-Partition, und so weiter, solange Laufwerksbuchstaben vorhanden sind (D:, E:, F:, ...). All diese Partitionen haben eine spezielle Bezeichnung: logische Laufwerke, im Gegensatz zur ersten FAT-Partition C: im MBR, welche PRIMAERE PARTITION ist.
Ueber die Gruende fuer einen solchen Aufbau kann man nur spekulieren, aber es gibt zwei einleuchtende. Der erste ist, dass die Partitionstabelle nur vier Eintraege hat, und man nicht mehr als vier Partitionen anlegen koennte ohne erweiterte Partition. Um den zweiten Grund zu verstehen, muss man wissen, dass man, nach Ansicht von Microsoft, lediglich eine primaere Partition auf der Platte haben darf, und nicht von logischen Laufwerken booten kann- was bedeutet, dass man nicht mehr als ein DOS-aehnliches Betriebssystem auf dem Computer haben kann, was wiederum eine Methode ist, sich Konkurrenten vom Hals zu schaffen. In Wirklichkeit kann man mehr als eine primaere FAT-Partition haben und wir werden spaeter zeigen, wie das gemacht wird.
Beachte auch, dass die FAT-Tabellen in der zweiten Partition kleiner sind als die in der ersten. Das kommt offensichtlich daher, dass die zweite Partition kleiner ist. Die FAT-Tabellen fuehren einen Eintrag fuer jeden Cluster in der Partition (ein Cluster ist ein Vielfaches eines Sektors). Dieser enthaelt die Nummer des naechsten Clusters in der Kette. Eine Kette von Clustern gibt es fuer jede Datei. Die Nummer des ersten Clusters einer Datei steht im Verzeichniseintrag dieser Datei, zusammen mit Dateigroesse, Attributen und dem Datum der letzten Aenderung. Platz fuer Verzeichnisse (ausser dem Hauptverzeichnis) wird zwischen den Dateiclustern belegt, als waeren die Verzeichnisse normale Dateien. Nur das Hauptverzeichnis hat einen speziellen Ort.
Das Dateisystem heisst FAT-16, weil es FATs (Tabellen des belegten Platzes auf der Platte, File Allocation Tables) besitzt und ausserdem weil jeder Eintrag in der FAT 16 Bit lang ist (2 Byte). Das bedeutet, dass eine FAT-16 Partition nicht mehr enthalten kann als 65.535 Cluster (2 hoch 16=65.536). Ebenso hat das FAT-32-System 32-Bit-Eintraege und koennte bis zu 2 hoch 32 Cluster adressieren. (Wirklich nutzen sie nur 28 Bits). Auf dieser Basis koennen wir die maximale Partitionsgroesse fuer FAT-Filesysteme berechnen. Hier die Tabelle:
Clustergroesse Filesystem
FAT-12 FAT-16 FAT-32
2K 8MB 128MB 512GB
4K 16MB 256MB 1024GB
8K 32MB 512MB 2048GB
16K 64MB 1GB 2048GB
32K 128MB 2GB 2048GB
Partitionsgroesse empfohlenes Filesystem / Clustergroesse
1-16MB FAT-12 / 4K
16-256MB FAT-16 / 4K
256-512MB FAT-16 / 8K
512M-1GB FAT-16 / 16K or FAT-32 / 4K
1-8GB FAT-32 / 4K
> 8GB FAT-32 / 8K
Das naechste Beispiel zeigt die Koexistenz von DOS und Linux auf derselben Platte und zeigt einiges mehr ueber die Struktur der erweiterten Partition. Anfaenger koennen es ueberspringen und im naechsten Abschnitt weiterlesen.
Zunaechst kann man diese Konfiguration aus Beispiel 2 entwickeln, wenn man beide FAT-Partitionen verkleinert und danach Linux installiert. Ausserdem duerfte aufgefallen sein, dass das Linux-eigene Filesystem Dateien abweichend vom FAT-System organisiert. Die Hauptstruktur heisst i-Node-Tabelle. Fuer jede Datei wird ein i-Node belegt. Der i-Node speichert Dateigroesse, Attribute und die Zeiten des Anlegens, der letzten Aenderung und des letzten Zugriffes. Anders als das Fat-System haben Verzeichnisse nur Dateinamen und i-Node-Nummern. Die Verwaltung des Plattenplatzes unterscheidet sich ebenfalls vom Fat-System, aber das geht ueber diese Betrachtung hinaus.
Bei genauem Betrachten der Zylinder-Nummern im dritten Beispiel faellt auf, dass die (erste) erweiterte Partition drei EMBR-Tabellen enthaelt, jede ist am Beginn einer erweiterten Partition gespeichert und beinhaltet einen Eintrag einer FAT (oder anderen) Partition und den Zeiger zur naechsten erweiterten Partition. Beachte, dass die erste erweiterte Partition alle FAT und erweiterten Partitionen umfasst, wohingegen alle anderen erweiterten Partitionen (Ebene 2,3,...) nur eine Dateenpartition beinhalten.
Schliesslich will ich noch sagen, dass diese Aufteilung, obwohl sie die wirkliche Struktur meiner Festplatte war, Nachteile hat. Erstens liegt die Linux Swap-Partition am Ende der Platte, weit weg von der Linux root-Partition. Es zeigte sich, dass die Plattenkoepfe dauernd lange Wege hin und zurueck wanderten, was das System verlangsamte. Erheblich besser ist es, die Swap-Partition so nah wie moeglich an der Partition anzulegen, wo das Betriebssystem installiert ist. Auch denken manche Leute, dass der Computer schneller wird, wenn die Auslagerungsdatei von Windows in einer eigenen Partition liegt. Das stimmt nur, wenn diese auf derjenigen Festplatte liegt, die schneller oder genausoschnell wie die andere ist. Die Auslagerungsdatei auf der "alten" Platte anzulegen bringt nichts gutes. Erheblich besser ist, im Kontrollfeld eine feste Groesse der Auslagerungsdatei ("virtueller Arbeitsspeicher") gleich der RAM-Groesse zu bestimmen und sie auf C zu plazieren. Dann kann man Norton Speed Disk laufen lassen und so die Auslagerungsdatei optimieren